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Samstag, 18. August 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 lösen, jedoch erscheint die Ausgangs- lage eine wesentlich andere und auch überschaubarere. So darf z. B. Kitzbü- hel nichts unterlassen, um die Verkehrs- freimachung der Innenstadt zu errei- chen, doch muß meines Erachtens die Umfahrung so liegen, daß der Kurzbe- sucher an dieser weitere Parkflächen findet, um den Stadtkern von dort zu Fuß zu erreichen. Jeder soll aktiv mithelfen, diesem Straßenbauvorhaben zum Durchbruch zu verhelfen, es darf als eine befrie- digende Lösung bezeichnet werden und den Bewohnern würde viel Ungemach durch die Bautätigkeit eines so bedeu- tenden Straßenbauvorhabens erspart bleiben und die Wirtschaft könnte ihre normale Entwicklung fortsetzen. Sagen Sie daher Ihre Meinung den zuständi- gen Verantwortlichen in den Gemein- den und Fremdenverkehrsverbänden zu diesem Straßenbauvorhaben, so daß die Meinung der Bevölkerung bei der Sep- tember-Sitzung des Schutzverbands von den anwesenden Gemeindevertretern zum Ausdruck gebracht werden kann. Auch Kitzbühels Bürgerinitiative wird eingeladen, sich mit dieser Idee ausein- anderzusetzen. Der Schutzverband bleibt bei seinem Grundsatz, Großeinsatz nur dort, wo es dafürsteht, und nicht nur Kritik zu üben, ohne geeignete Vorschläge zu de- ponieren. Ich bin der Meinung, daß die- se Sache wohl einen Einsatz Wert wäre, Stadtkern zusätzlich durch eine Häu- fung der Arbeitsbevölkerung verstärkt wird. Während der Arbeitszeit sind im Bereich „Innere Stadt" mehr als doppelt so viele Personen beschäftigt als hier wohnen. In den Randbereichen der Stadt befinden sich hingegen typische Wohn- viertel, in denen untertags kaum Be- rufstätige zu finden sind (Siedlung Frieden, Badhaus, Himmelreich). Die innerstädtische Pendelwanderung ist al- so durch die Konzentration der Arbeits- stätten auf den Ortskern sehr groß. Im Streusiedlungsberejch, wo großteils die landwirtschaftliche Bevölkerung lebt, sind die Unterschiede zwischen Wohn.. und Arbeitsbevölkerung nur schwach; die Tatsache, daß diese Bevölkerungs- gruppe ihre Arbeitsstätten am Wohn- platz hat, weist auf die familieneigenen Arbeitskräfte in den meisten Höfen hin. Die großen Entfernungen innerhalb des Gemeindegebietes (Stadtzentrum - Siedlung Stadtzentrum- Siedlung Frieden über 3 km) werden immer eine unregelmäßige Verteilung von Wohn- und Arbeitsbevölkerung mit sich bringen. Ein schwacher Ausgleich für die Bevölkerungshäufung im Stadt- kern könnte durch Errichtung von Be- trieben geschaffen werden, die weder im Landschaftsbild störend hervortre- ten noch umweltschädlich sind. Beste- hende Beispiele wären zwei Textilwer- ke in der St.-Johanner Straße. Die zwei- fellos begrüßenswerte Gliederung einer Stadt nach Wohn- und Arbeitsvierteln denn hier ist die Landschaft durch Luf t- verschmutzung und Lärm wie auch die heimische Wirtschaft echt gefährdet, da- her die Forderung: Baut die Windaustraße aus! Komm-Rat R. Witzmann, Kitzbühel „Raiffeisen"-Bausparkasse: Mit Halbjahr-Neuabschluß zufrieden Im ersten Halbjahr 1973 wurden bei der „Raiffeisen" - Bausparkasse 15.500 Bausparverträge mit S 2,9 Milliarden Vertragssummen abgeschlossen. - Mit diesem Ergebnis konnte der Marktanteil im Vergleich zum ersten Halbjahr 1972 bei der Stückanzahl von 22,8 auf 30,1 Prozent, bei den Vertragssummen von 26 auf 28,8 Prozent gesteigert werden. In der Reihung nach Bundesländern liegt Oberösterreich mit 5 520 Mio S an der Spitze, gefolgt von Niederöster- reich mit 5 510 Mio und der Steier- mark mit 5 450 Mio Vertragssummen. 23. August: Startschuß für den Herbst- viehabsatz in Maishofen Alljährlich wechseln - insbesondere nach dem Almabtrieb - Zehntausende Kühe, Kalbinnen und Einstellrinder ih- ren Besitzer. Aus der harten Umwelt des Gebirges wandern sie hinaus in die futterreichen Voralpen- und Flachland- würde eine Intensivierung des öffentli- chen städtischen Verkehrs bzw. die aus- reichende Bereitstellung von Parkplät- zen auch für einheimische Arbeitskräfte im Stadtkern erfordern. Herkunft und Struktur der Einpendler Kitzbühel beweist seine Stellung als zentraler Ort im Osten Nordtirols unter anderem recht deutlich durch ein star- kes Ueberwiegen der Einpen dlerzahlen, die nur wenig hinter der Anzahl der Beschäftigten aus Kitzbühel selbst zu- rückstehen. Die Gesamtzahl der Ein- pendler betrug im Sommer 1972 1950 Personen. Die Berufspendler aus Au- rach, Jochberg, Kirchberg und St. Jo- hann stellen den größten Anteil. Verhältnismäßig wenig Einpendler aus dem Bezirk Kitzbühel sind im Fremden- verkehr beschäftigt, allerdings mehr als die Hälfte aller 250 Gastarbeiter und 90 Prozent der in Kitzbühel beschäftigten Personen aus dem übrigen Oesterreich (390) arbeiten in diesem Wirtschafts- zweig. Von den Einheimischen sind nur 12 Prozent im Fremdenverkehr tätig und hier wiederum fast die Hälfte in den Kleinst- und Familienbetrieben. - Etwa zwei Drittel der Einpendler jeder Gemeinde arbeiten in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten; bei den ein- heimischen Arbeitskräften liegt der Schwerpunkt hingegen in allen Betriebs- gruppen auf dem Kleinbetrieb (bis zu zehn Beschäftigten). Am beliebtesten - Pinzgauer Rinder gebiete des In- und Auslandes und bil- den dort die Basis für eine rentable Milch- und Fleischerzeugung. Insbesondere in den Ländern Salzburg und Tirol, in denen sich die halbe Alm- fläche Oesterreichs befindet, ist dies besonders typisch, und, da gealpte Rin- der besonders widerstandsfähig, gesund und futterdankbar sind, hat sich speziell im Verbreitungsgebeit des Pinzgauer Rindes seit altersher nicht nur eine für beide Seiten sehr vorteilhafte Arbeits- teilung in sehr bedeutendem Umfang entwickelt, sondern auch erhalten. Am Donnerstag, 23. August gibt nun der Rinderzuchtverband Maishofen qua- si den Startschuß für den diesjährigen Herbstabsatz. 200 Kühe und Kalbinnen warten auf ihre neuen Besitzer. Eutergesundheits- und Milchleistungs- kontrolle am Versteigerungstag bieten neben Tbc- und Bangfreiheit die Ge- währ für den Einkauf von gesundem, leistungsfähigem Vieh. Starker Preisrückgang für Einsteller Die vor allem durch die Dollar-Krise ausgelöste rückläufige Preisentwicklung auf dem Mastrjndersektor hat sich seit der kürzlich erfolgten Schillingaufwer- tung weiter verstärkt. Dadurch wird es dem italienischen Interessenten fast un- möglich, in Oesterreich weiterEm ein- zukaufen. sind für Einpendler aus den Gemein- den des Bezirks Berufe des Dienstlei- stungssektors, in dem aus allen Gemein- den zwischen einem Drittel und der Hälfte der Pendler arbeiten. Kaum we- niger häufig ist die Tätigkeit in gewerb- lichen Betrieben der Stadt Kitzbühel. Struktur und Altersaufbau der Aus- pendler Die Zahl der Auspendler aus Kitzbü- hel (520) beträgt nur etwa ein Viertel der Einpendlerzahlen, doch ist eine Kenntnis der Struktur dieser Berufs- tätigen von Vorteil, da Auspendler für die Gemeinde ein mögliches Arbeits- kräftereservoir darstellen. Im wesentli- chen sind die Auspendler aus Kitzbühel Angehörige jüngerer Jahrgänge, wobei ein deutliches Ueberwiegen der Män- ner feststellbar ist. Auffallend häufig arbeiten 25- bis 40jährige Personen im Ausland, und zwar etwa zu einem Drit- tel im Fremdenverkehr, zum größeren Teil aber in deutschen Industriebetrie- ben. Von den Auspendlern nimmt Inns- bruck etwa zehn Prozent (ca. 50 Perso- nen) auf, die zum größten Teil in öf- fentlichen Diensten bzw. in größeren Dienstleistungsbetrieben (Versicherun- gen, Banken, Verkehrsunternehmen) tä- tig sind. Im Bezirk Kitzbühel sind die Schwerpunkte der Auspendlerziele St. Johann und Kirchberg, wobei aber Auspendler im Fremdenverkehr selten beschäftigt sind. Verglichen mit Zahlen-
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