Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. September 1973 Am Dienstag besuchten sie dann un- ter Leitung von Dr. Much die Molkerei und den landwirtschaftlichen Muster- hof Weitau, nach einem Mittagessen beim „Furtherwirt" erlebten sie die Atmosphäre einer Alm (am Kalkstein) und freuten sich riesig über Milch und Käse,welches ihnen dort geboten wurde. Am Mittwoch erfolgte zweifellos das größte Ereignis, das war die Einladung zum Abendessen bei einigen gastfreund- schaftlichen Kitzbüheler Familien, de- nen hier auf diesem Wege dafür herz- lichst gedankt werden soll. Den japani- schen Höflichkeitsformen voll entspre- chend, entwickelten sie einen ausge- zeichneten Appetit und verzehrten je nach dem mehrere Schweinsbraten oder Schnitzel. Sicher wird es für alle Be- teiligten ein unvergeßliches Erlebnis bleiben, zumal sich die Gäste durchwegs mit einem japanischen Geschenk re- vanchierten. Am Donnerstag besuchten die Stu- denten dann gemeinsam mit dem Lions- Club und unter dessen Führung Salz- burg und am kommenden Tage die Krimmier Wasserfälle. Dieser letzte Wir veröffentlichten bisher die Ana- lysen des Georgraphischen Instituts der Universität Innsbruck und setzen unse- re Berichterstattung über diese interes- santen Arbeiten mit der Bestandsauf- nahme und den Vorschlägen zur Stadt- entwicklung von Kitzbühel der Studen- ten an der Technischen Hochschule in Wien, Institutsleiter o. Univ.-Prof. Arch. DDr. Rudolf Wurzer und Univ.-Ass. Di- plom-Ing. Klaus Semsroth, fort. Bekanntlich wurden die Arbeiten vom 9. bis 15. Juli 1973 im Festsaal der Dop- pelhauptschule öffentlich ausgestellt. Planungsrichtlinien und Gedanken zur Funktionellen Gliederung Die Bevölkerungsentwicklung weist bis 1990, bei einer mittleren Zuwachsrate, ein Ansteigen auf etwa 9000 Einwohner auf. Dies bedeutet einen Ueberhang von zirka 1000 Einwohnern gegenüber dem augenblicklichen Stand. Um der Forde- rung nach mehr Wohnraum gerecht zu werden, sind Aufschließungsgebiete für das Wohngebiet vorgesehen, die in ei- ner 1. Phase eine Erweiterung für 1000 Einwohner ermöglichen; im Endausbau jedoch, abhängig von der Bebauungsart, für ca. 2500 bis 3000 Einwohner Raum bieten. Zudem hat die Gemeinde Kitz- bühel in einem bisher als günstig er- schienenen Gebiet, im Anschluß an die Högirainmühle, bis zum Schießstand, ein Wohngebiet für etwa 3000 Einwoh- ner vorgesehen. Durch die neue Tras- senführung der S 42 scheint jedoch ein Ueberdenken dieses Vorschlages gebo- ten. Tag in Kitzbühel endete mit einer Vor- führung der beiden Winterfilme „Me- lodie auf Ski" und „Hahnenkammren- nen 1973", welche vom FVV und dem Skiklub zur Verfügung gestellt wurden. Allzuschnell war den Japanern die Wo- che in Kitzbühel vergangen und sie nahmen nur schweren Herzens Abschied von Kitzbühel, mit dem Wunsche, bald wiederzukommen und Kitzbüheler in Yamagata begrüßen zu können. Beson- ders herzlich war der Abschied natür- lich von den Gastgebern des Abend- essens, von den jeweiligen Brieffreun- den und Brieffreundinneri und von den beiden ständigen Begleitern, Frl. Evi Foidl und Klaus Pfurtscheller, den beiden Kindern unseres Stadtrates bzw. Gemeinderates, die sich bestens um das Wohl unserer Gäste bemüht hatten. - Nach einer persönlichen Verabschiedung durch unseren Bürgermeister Hermann Reisch am Samstag kehrten die jungen Yarnagatabürger mit Autobus nach München und von dort mit dem Flug- zeug in ihre Heimat zurück. F. Tschurtschenthaler Die Wohngebiete der 1. Phase befin- den sich im Raum zwischen Marchfeld- gasse und Hahnenkammstraße und zwi- schen Schwarzseestraße und der Bahn- trasse im Anschluß an die bestehende Bebauung. Weitere Aufschließungsgebiete findet man. nordöstlich des ehemaligen Golf- platzes. Es sollte in jedem dieser Fälle der Versuch unternommen werden, die bestehende Verbauung zu schließen und nicht der Zersiedelung Vorschub gelei- stet werden. Die bisherige Widmung eines Indu- striegebietes scheint im neuen Planungs- vorschlag nicht mehr auf. Es sollte nur mehr die Widmung „Mischgebiet", nach dem Tiroler Raumordnungsgesetz, ge- ben. Seine Widmungs.- und Erweite- rungsgebiete liegen entlang der St.-Jo- hanner Straße im Norden und der Paß- Thurr.-Straße im Süden des eigentlichen Stadtgebietes. Aufschließungsflächen im Ausmäß von ca. 14 ha stehen zur Ver- fügung. Städtebaulich und auf dem Sektor der Fremdenverkehrseinrichtungen sollte ei- ne 2. Achse, normal zur bisherigen Ent- wicklungsachse, zwischen den beiden Talstationen der Hahnenkammbahn und der Hornbahn, angestrebt werden. Eine Lösung der Verkehrsprobleme könnte durch den Bau der S 42, die, teil- weise untertunnelt, den Hahnenkamm kreuzt, und somit eine wesentliche Ent- lastung des Kernes und der Straßen im Inneren der Stadt vom Durchzugsver- kehr bringt, erfolgen. Eine weitere Maß- nahme stellt die Schaffung eines Stra- ßenringes um den Altstadtkern uar, aer Sammler der angrenzenden Straßen ist und gleichzeitig die beiden Dur&zugs- tangenten miteinander verbindet. Im Zusammenhang damit könnte in der Vorder- und 1-iinterstadt eine verkehrs- freie Fußgängerzone entstehen. Eine un- bedingte Forderung stellen die Erweite- rung der bestehenden großen Parkplät- ze bei den Talstationen und die Schaf- lung neuer Parkmöglichkeiten im Kern dar. Nach den Planungsvorstellungen soll- te am Schwarzsee ein neues Sommer- zentrum entstehen. Es ist der Ausbau der Bäder und eine Erweiterung des Campingplatzes vorgesehen. Auch der Golfplatz, als internationale 18-Loch- Anlage, findet hier nahezu ideale Gege- benheiten vor. Ein zusammenhängendes Fußwegenetz sollte sowohl alle neugeschaffenen Be- reiche für Erholung und Sport, z. B. die Sportflächen auf dem Gelände des ehemaligen Golfplatzes und das Som- merzentrum rund um den Schwarzsee, als auch die bisher bestehenden Frem- denverkehrsgebiete untereinander und mit dem Kern und der neuen Achse ver- binden. Als möglicher Standort für eine zwei- te Volksschule sowie für einen weiteren Kindergarten bietet sich der dichtbe- wohnte und an ein Aufschließungsge-. biet grenzende Bereich um das Stocker- dörfl an. Der im Augenblick noch kleine Teil der Achenpromenade müßte erweitert werden und an einen Grüngürtel an- schließen, der einerseits die Stadt um- schließt und andererseits gleichzeitig die Bahntrasse eingrünt. Darüber hin- aus wird auch eine Parkzone am Le- benberg vorgeschlagen. In der Präferenz der neuen Fremden- verkehrseinrichtungen steht, neben der Errichtung qualitativer Hotels, die Schaffung von Liftanlagen zuoberst. - Auch an den Bergstationen der Seilbah- nen auf das Kitzbüheler Horn und den Hahnenkamm eröffnen sich Möglich- keiten und werden Forderungen nach Fremdenverkehrseinrichtungen der Ga- stronomie und Hotellerie laut. ZUR BESTANDSAUFNAHME Zum Flächenwidmungsplan 1973 Zweck: Als Vergleichsbasis zur Fest- stellung der funktionellen Entwicklung des Gemeindegebietes. Methode: Parzellenscharfe Uebertra- gung aus dem Maßstab des Originals (1:2880) in den Maßstab 1:5000 mit ge- nauer Uebernahme der Definitionen. die sich nicht mit denen des Tiroler Raumordnungsgesetzes aus dem Jahre 1971 decken können. Analyse 1: Für den historischen Kern und zum Teil für Bichlstraße, Graggau- gasse, Florianigasse, Josef-Herold-Stra- ße, untere Gänsbachgasse und Im Gries ist geschlossene Bauweise vorgesehen. Kitzbühel zwischen Heute und Morgen Aus dem Arbeitsprogramm des Instituts für Städtebau, Raumplanung und Raumordnung an der Technischen Hochschule Wien.
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