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Vom 2. bis 22. September 1973 In nunmehr 38 Tiroler Gemeinden werden in den ersten drei September- wochen ca. 2200 Wohnungen von Inter- viewern besucht, die die in diesen aus- gewählten Wohnungen lebenden Men- schen um Auskunft über allgemeine persönliche Merkmale wie Alter und Be- ruf sowie über einige Wohnungsmerk- male (Größe, Miete. Ausstattung) bitten. Diese Mikrozensus-Erhebungen wer- den seit 1967 in vierteljährlichen Ab- ständen in ganz Oesterreich durchge- führt und haben das Bundesstatistik- gesetz (BGBl. Nr. 91-1965) sowie die Verordnung über den Mikrozensus (BGBl. Nr. 334-1967) zur Grundlage. Die Auswahl der Gemeinden und Wohnun- gen, in denen die Erhebung stattfindet, wird bis Ende 1973 bundeseinheitlich mittels eines mathematisch-statistischen Verfahrens im Oesterreichischen Stati- stischen Zentralamt in Wien vorgenom- men. Ab der Mikrozensus-Erhebung im Mikrozensus-Erhebung in Tirol Aufgrund der gesetzlichen Grundlage ist der Haushaltsvorstand oder jede wei- tere Person mit vollendetem 14. Lebens- jahr verpflichtet, den Interviewern Aus- kunft zu geben. Diese Auskunftspflicht ist jedoch auf das sogenannte Grund- programm beschränkt, das bei allen Er- hebungen in gleichbleibendem Umfang gefragt wird. Weiters ist jeweils ein Sonderprogramm angeschlossen, bei welchem die Beantwortung der Fragen erbeten ist. Bei der Mikrozensus-Erhe- bung im September 1973 werden im Sonderprogramm Fragen zur Gesund- heit gestellt. Auf dem Gebiet der Ge- sundheitsstatistik steht zwar eine Rei- he von Unterlagen zur Verfügung, zur Bewältigung der zunehmenden Aufga- ben der Gesundheitspolitik sind jedoch zusätzliche Informationen notwendig. Der Mikrozensus bietet die Möglichkeit zur Bereitstellung repräsentativer Un- terlagen, die es dem Bundesministerium Samstag, 1. September 1973 Kltzbüheler Anzeiger Seite 9 für Gesundheit und Umweltschutz er- möglichen, gezielte Maßnahmen auf ge- sundheitspolitischem Gebiet zu setzen und die somit einen wesentlichen Bei- trag zur Erstellung eines Gesundheits- konzeptes für die österreichische Bevöl- kerung darstellen. Die Interviewer sind mit einem amt- lichen Ausweis ausgestattet, den sie auf Wunsch dem Auskunftspflichtigen vor- zulegen haben. Den erstmals in einer Mikrozensus - Erhebung einbezogenen Haushalten wird ein Schreiben des Oesterreichischen Statistischen Zentral- amtes übermittelt, das über Sinn und Zweck des Mikrozensus informiert und um Mitarbeit bittet. Außerdem ist dar- auf der Vorsprachetermin des Intervie- wers vermerkt. Falls dieser vom Aus- kunftspflichtigen aus unaufschiebbaren Gründen nicht eingehalten werden kann, besteht selbstverständlich die Möglichkeit, einvernehmlich mit dem In- terviewer einen neuen Termin festzu- setzen. März 1974 wird in jeder Tiroler Ge- meinde ein gewisser Prozentsatz der Haushalte befragt werden, während die Das Kitzbiiheler Kalendarium von 1619 Auswahl der Wohnungen weiterhin nach der a. o. Verfahrensmethode durchge- Aus Dr. Johannes Neuhardt im 4. Band des Kitzbüheler Stadtbuches. führt wird. Die Bewohner einer im (Fortsetzung aus Nr. 34) eher trägt beide Feste eigenhändig nach. Mikrozensus erfaßten Wohnung werden gewöhnlich achtmal, also durch zwei Sehr deutlich schlägt sich die Mah- Analysiert man den Heiligenkalender Jahre hindurch vierteljährlich, befragt. nung des bischöflichen Visitators vom auf die soziologischen Seiten ihrer Pa- Nur so kann eine allfällige Veränderung 8. August 1620 nieder, der ausdrücklich tronanzen, so ergibt sich ein interessan- dieses Haushaltes festgestellt werden, fordert, die Feste der beiden Diözesan- tes Bild. Selbstverständlich finden sich die aufgrund von Hochrechnungen re- patrone Sixtus und Sebastian (6. Au- die 14 Nothelfer in der für Tirol typi- präsentativ für andere Haushalte dar- gust bzw. 20. Jänner) seien von nun sehen Fassung. Die Wetterherren Jo.. gestellt werden kann, an feierlich zu begehen. Vikar Stillnpa- hannes und Paulus (26. Juni), Georg (23. Aus dem Arbeitsprogramm des Geographischen Instituts Vorstand Univ.-Prof. Dr. Adolf Leidimair Leitung: Univ.-Ass. Dr. Maria Schmeiß - Kubat (Fortsetzung Sozialstruktur, Herkunft und durch- schnittliche Auslagen der Urlauber und Ausflügler Aus der Befragung von etwa 3000 Fa- milien bzw. Personengruppen konnten in bezug auf deren persönliche Verhält- nisse drei grundsätzliche Aussagen ge- macht werden, die für einzelne Gesichts- punkte der Fremdenverkehrsplanung richtungsweisend sein könnten. Der Anteil der Sozialgruppe der Arbeiter ist unter den deutschen Ur- laubern im Sommer am höchsten, wäh- rend im Winter mehr Arbeitgeber nach Kitzbühel kommen. Die verhältnismä- ßig meisten Personen im Pensionsalter stammen aus Oesterreich und Deutsch- land und bevorzugen stark den Som- merurlaub. Ein deutlicher Zusammenhang er- gibt sich zwischen den Sozialgruppen und den Ausgaben. die im Winter um vieles höher liegen. Während der Urlau- ber und Ausflügler ohne Quartierkosten im Sommer eine durchschnittliche Sum- me von 100 bis 200 Schilling pro Tag für die ganze Familie veranschlagen. aus Nr. 34) liegt die Höhe der Ausgaben im Winter im Schhitt etwa bei 1000 bis 1500 Schil- ling pro Tag für Akademiker, höhere Angestellte und Selbständige, bei 300 bis 500 Schilling pro Tag für Personen anderer Sozialgruppen. Ausflügler lassen im Durchschnitt weniger Geld (im Winter 300 bis 500 5 pro Tag und Familie) in Kitzbühel. - Obwohl itzbühel.- Obwohl die Engländer jene Gästegrup- pe sind, die durchschnittlich das meiste Geld ausgeben und auch fast ausschließ- lich Quartiere in Hotels mit Vollpension bevorzugen, waren andererseits Klagen über hohe Preise von seiten der Eng- länder neben Pensionisten und niedri- gen Angestellten aller Länder am häu- figsten. Aufgrund der Befragung könnte für einen weiteren Ausbau des Fremden- verkehrskonzeptes folgendes überlegt werden: Soll der gut zahlende Gast durch hohe Qualität in Quartier, Ver- pflegung und Veranstaltung angespro- chen werden, oder sollen die Schwer- punkte der Planung auf dem Massen- tourismus liegen. Die Herkunft der Ausflügler und Urlauber Die statistischen Erhebungen, nach deren Ergebnissen der größte Teil der Gäste in Kitzbühel aus der Deutschen Bundesrepublik kommt, konnte durch die Befragungen von Ausflüglern und Urlaubern bestätigt werden und wird in zwei Tafeln (Ausstellung) dargestellt: Einerseits zeigen mehrere Kärtchen die Verteilung der Wohnorte der Gäste im Winter und Sommer, gegliedert nach österreichischen Bundesländern bzw. bundesdeutschen Landkreisen, anderer- seits ergab die Untersuchung eine Glie- derung des Einzugsbereiches der Aus- flügler innerhalb Tirols. Die österreichischen Gäste, die zah- lenmäßig unter den Befragten etwa mit einem Drittel vertreten waren - was etwa auch dem Anteil der Fremclenmel- dungen in Kitzbühel entspricht - las- sen den Vorrang Wiens deutlich erken- nen. Die Herkunftsorte der deutschen Urlauber konzentrieren sich im Som- mer und Winter schwerpunktmäßig auf die Bevölkerungsballungen der deut- Großstädte München, Stuttgart, Berlin sowie auf das Ruhrgebiet. Ein deutlicher Gegensatz besteht im Ein- zugsbereich der Wohnorte der AusflUg-
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