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Hochschul-Assistent Dipl.-Ing. Klaus Semsroth bei der Erklärung des Kapitels Fi'cmdbesitz'. Photo: Lutz Korn, Kitzbühel Samstag, 15. September 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Kitzbühel zwischen Heute und Morgen Aus dem Arbeitsprogramm des Instituts für Städtebau, Raumplanung und Raumordnung an der Technischen Hochschule Wien. 3. Fortsetzung aus Nr. 34 Bestehende Flächennutzung Analyse 1: Das Gemeindegebiet ist ge- kennzeichnet durch zwei Gebirgszüge: Das Gebiet um das Kitzbüheler Horn im Osten und die Berge um den Hah- nenkamm im Westen. Dazwischen liegt der gestreckte Talboden, der in Süd- Nord-Richtung von der Kitzbüheler Aclae durchflossen wird. Ueber eine Ge- lärdestufe im Talboden kommt man in Richtung Westen von den Niederungen des Flusses zum höher gelegenen Pla- teau um den Schwarzsee. Die Gemein- degrenzen führen im Osten und We- sten jeweils über gebirgiges Gelände. im Norden gegen Reith und St. Johann uni im Süden gegen Aurach verlaufen sie in Talregionen. Durch den Gelände- anstieg in der Niederung ist auch die schleifenartige Führung der Eisenbahn- trasse um den Kitzbüheler Stadtkern zu erklären, die zwar ein starkes Orien- tiezun.gsmerkmal darstellt, die Entwick- lung der Stadt aber in Grenzen hält und teilweise stark behindert. Die Bebauung ist im Zentrum ge- schlossen. zum Teil auch in der Bichl- straße. Josef-Herold-Straße, Im Gries un.l im Gebiet der Graggau- und Eh- renhachgasse. Alle an.deren Flächen sind offen oder auch gekoppelt (Sied- lung Frieden) bebaut. Im Westen und Osten schließen sich Wohngebiete an d esi Kern an: die Mischgebiete erstrek- ken sich in der Talniederung entlang de Kitzbüheler Ache. An den Kern, de- mit der historischen Stadt praktisch rsegehen ist., reihen sich im Halbkreis focnadenverkehrsin.tensive Gebiete: die Bichlstraße. Grandhotel, Hahnenkamm. Talstation. Hallenbad. Während Unter- kunftsmöglichkeiten eigentlich über das Gemeindegebiet gleichmäßig ver- teilt sind, ergeben sich weitere Schwer- punkte des Fremdenverkehrs, nämlich im Umkreis des Hirzingerhofes am Le- 1-enleerp und am Schwarzsee. Große Fritliichen.. teils Grünflächen. teils öf- fentiche und private Parks. innerhalb d- Eisenbahnschleife fallen auf: der üdhanp des Lebenberges oberhalb des riedhfes. die Anlage um das Hallen- der Park des Grandhotels und die C aLinf äche nordwestlich der Haupt- schule. Ferner findet man eine Reihe ur*eb sufer kleirer Parzellen und au 015 Fikchnn, die als Parkplätze benützt wer- (z. 3. an der Wagnerstraße). Als 'nndergebiete seien die beiden Seil- behnstationen. die S-portanlage an der Jochberger Straße, der Golfplatz um das Schloß Kaps. das Hallenbad, die beiden Schulen, Kirchen und Friedhof s'nvie das Krankenhaus hervonaehoben. 3esonders augenfällig und problema- tisch sind die entlegenen Wohnsiedlun- ttea Frieden und Himmelreich im Nor. den. Stockerdörfl, Badhaus und Bacher- wiese im Süden, gewiß auch Schattberg im Westen sowie die zeilenförmigen Be- bauungen an der Jochberger und an der Schwarzseestraße. Analyse II: Die bauliche Entwicklung entlang der Straßen nach St. Johann, Kirchberg und Aurach führte zu einer starken Zersiedelung. Eine Verdichtung im Stadtgebiet ist unter möglicher Rück- sichtnahme auf Grünzonen erstrebens- wert. Gut ist die Lage des Mischgebie tes an der St.-Johanner Straße, schlecht. jedoch Im Gries und an der Franz-Er-- 1er-Straße. Durch die Eisenbahntrassc ist die Verbindung vom Zentrum zu den Skigebieten stark beeinträchtigt. Eine gewisse bauliche Entwicklung im Bereich des Schwarzsees als Mittelpunkt des Fremdenverkehrs im Sommer ist vorzusehen. Erholungs-, Freizeit- und Sporteinrichtungen wie etwa Tennis- und Eishalle sind an guten Standorten zu errichten. Im Vergleich zum Flächenwidmungs- plan 1953 fallen vor allem die Siedlun- gen Frieden und Himmelreich sowie die Häuserzeilen an der Schwarzseestraße auf, die damals nicht als Bauland ge- widmet waren. Die Flächen an der St.- Johanner Straße wurden seinerzeit noch als Industriegebiet ausgewiesen. haben sich aber mittlerweile zum Glück als Mischgebiet entwickelt. Sie wurden in- zwischen auch auf Gewerbegebiet um- benannt. Recht konsequent konnten die Skischutzgebiete als solche gehalten worden. Grundstüchspreise Analyse !: Die niedrigsten Preise wer- den für Gründe in zentrumsfernen Randsiedlungen bezahlt: Siedlungen Himmelreich und Frieden, am Römer- weg. Siedlung Bacherwiese, Staudach und im Westen des Gemeindegebietes an der Straße nach Kirchberg. Auch im Bereich der „Beamtensiedlung" Schatt- berg sind trotz ziemlich günstiger Lage zum Kern die Grundstücke ziemlich bil- lig. Mit zunehmender Nähe zum Orts- zentrum werden sie teurer. Besonders geschätzt werden die Flächen am Le- benberg und östlich der Eisenbahntrasse wegen ihrer sonnigen Hanglage. Der Bodenpreis im Stadtkern und unmittel- bar anschließend im Gebiet um das Hallenbad kann eigentlich gar nicht mehr abgeschätzt werden. Analyse II: Neben den sehr wertvol- len Gründen im Zentrum und um das Grandhotel ist ein starker Abfall im lagemäßig guten Gebiet um die Ehren- bachgasse bemerkenswert, der offenbai durch den schlechten Häuserbestand in dieser Gegend (Knappengasse,Wehrgas- se) und durch die mangelhafte Straßen- ausbildung zu erklären ist. Proportional ist die Abnahme der Höhe der Grund- stückspreise zur Entfernung von der Stadtmitte in der Achse Josef -Pirchl- Straße, St.-Johanner Straße, Siedlung Frieden. Ihre topische Lage macht die Gründe am Lebenberg und Sonnberg wertvoll. Dies gilt in verringertem Maß auch für die Gegend um den Schwarz- sec und die entlegenen Flächen am Rehbühel und am Buchenwald. Bruttowohndichte, November 1972 Analyse 1: Das Dichtediagramm zeigt. an sich ein übliches Bild: Höhere Dich- te im Kern und geringere in peripheren Gebieten. Die höchste Dichte besteht im Altstadl;gebiet zwischen Vorder- und TTinterstadt. Daran schließt ein Gürtel der Dichtegruppe 4, der von den Stra- ßenzügen Klostergasse, Untere Gäris- bachgasse. Gries und Graggaugasse be-
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