Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 K.itzbüheler Anget Samstag, 15. September 1973 grenzt ist. Innerhalb dieses Ringes und im Anschluß daran folgen ein Großteil der Flächen der nächsten Gruppe. Die Flächen der beiden dünner besiedelten Gruppen sind gleichmäßig im Umland verteilt. Einzig an der Sonnbergseite sind größere zusammenhängende Flä- chen der Gruppe 1 zu finden. Die Grup- pe 1 stellt auch den größten Anteil an Fläche. Auffallend und von der Regel abweichend sind einige Siedlungen au- ßerhalb des eigentlichen Stadtgebietes. Die Badhaussiedlung weist die über- raschend hohe Dichte der Gruppe 5 auf. Die Siedlung Frieden an der Straße nach St. Johann und die Schattbergsied- lung, beide überwiegend von Kitzbühe- lern bewohnt, sind in die Gruppe 4 zu rechnen. Analyse II: Höhere Wohndichte ist überwiegend in Gebieten älterer Bau- substanz. bei geschlossener Bebauung und Wohnsiedlungen von Bauträger- gesellschaften zu finden. Geringe Wohn- dichte zeigt sich in Gebieten, die auf der Schattenseite liegen (z. B. westlich der St.-Johanner Straße) und vor allem in Gebieten, die sich zum Großteil in Fremdbesitz befinden (Sonnberg, Pfarr- au. Lebenberg) und relativ große Grund .- stiicksflächen aufweisen. Stadtentwicklung Kitzbühel Die Gründung Kitzbühels dürfte in den Jahren 1255-1271 wahrscheinlich in Form eines Marktes gewesen sein. Die Stadt, und zwar die Vorder- und Hinterstadt, war aller Wahrscheinlich- keit mit einer Mauer umgeben, das dürf- te auch die heutige Form des Stadtkerns bestätigen. Die außerhalb des Stadt.. kern gelegenen Viertel entwickelten sich ab dem Anfang des 15. Jahrhun- derts. Sie dürften zunächst mit Ausnah- Im reizenden Pillerseetal, das späte- stens im 10. und 11. Jahrhundert stär- ker besiedelt wurde, liegt das Pfarrdorf St. Ulrich mit seiner spätgotischen. En- de des 1. Jhdts. erbauten Kirche. Etwas weiter nördlich, oberhalb des Pillersee- abflusses, in einem Felsenwinkel das romantische, seit 1407 kaum veränderte Kirchlein St. Adolari. Die alten Bilder an den Wandfeldern des Chores zeigen noch Szenen aus dem Leben des hl. Ado- lar, während eine aus dem Jahre 1510 stammende Statue des nämlichen Heili- gen im Gotteshaus von St. Ulrich steht. Die Gegend gehörte als Jagd- und Fi.- schereigebiet wahrscheinlich einst den bayerischen Herzögen, den Agilofingern, ging wohl nach deren Sturz ins Eigen- tum des damaligen fränkischen Königs über, blieb vermutlich karolingisches Herrschergut, wurde unter dem Schutz und Schirm der sächsischen und sah- -eMnCcq uoA I»JS 4s.xo athiuoN uoqos me der Schattberggegend, die ja schon 1297 zum Burgfrieden Kitzbühel kam, noch vorwiegend der Kirchengrundherr- schaft unterworfen gewesen und erst im Laufe der Zeit, durch Grundablösun- gen zum Stadtgebiet geworden sein. In der Vorstädten waren vor allem lärmende Betriebe untergebracht. Be- reits 1620 war die östliche Flanke fast durchwegs mit Bauernhäusern verbaut. Der Altbestand ist vielfach seit dem Jahrhundert erneuert worden, hat aber seinen ländlichen Charakter be- wahrt. Baualterplan Es besteht in Kitzbühel ein mittelal- terlicher Kern mit gotischen Resten aus dem 13. Jahrhundert. Bis zum Ende des Jahrhunderts gab es kaum eine Aus- dehnung über diesen Kern hinaus. Um 1920 Beginn eines stetigen Wachsens. das nach dem Abzug der Besatzungs- macht 1955 im großen Umfang weiter- geht. Es sind in Kitzbühel einige histo- risch bedeutende Bauten vorhanden, die fast ausnahmslos im Bereich des alten Stadtkerns liegen. Gebäudehöhen Die Gebäudehöhen bewegen sich im Altstadtkern gleichmäßig zwischen E4-;") und E+4, d. h. zwischen 15 und 18 m. Das übrige Stadtgebiet ist unterschied- lich hoch gebaut, wobei - mit einigen Ausnahmen - die Höhe von E+1 + 1) (ca. 8-10 m) selten überschritten wird. Dadurch ergeben sich in Kitzbühel, au- ßer den Kirchtürmen und der Altstadt von Osten gesehen, keine wesentlichen höhenmäßigen Akzentuierungen. Der Gegensatz zwischen gewachsenem Alt- stadtkern und planlos gewucherter Restbebauung kommt auch hier zum Ausdruck. Fortsetzung folgt! rischen Bauern besiedelt und kam dann später, und zwar 1086 nach Chr.. durch Schenkung auf über 700 Jahre in den Besitz des bayerischen Klosters Flott am Inn. Mit solchen Schenkungen war meist die Absicht verbunden, den Landaus- bau zügig voranzutreiben. Dazu eigne- ten sich damals natürlich die kirchli- chen Organisationen als die entschei- denden Ordnungskräfte im jungen deut- schen Volkskörper am besten. In St. Ulrich befand sich bis 1803 der wirtschaftliche und geistige Verwal- tungssitz der ganzen Hofmark Piller- see. Ohne Zweifel standen an Stelle der beiden jetzigen Gotteshäuser schon im 10. und 11. Jahrhundert kleine Kirchen. leisteten Priester oder Mönche den er- sten zahlreichen Siedlern und ihren Hel- fern geistlichen Beistand. Man, darf sich den Ablauf der Urbar- machung solcher Gebiete in der Regel Kinderspielplatz „Siedlung Freden" Täglich werden hohe und höchste Per- sönlichkeiten des gesellschaftlicher., po- litischen und wirtschaftlichen Lebens geehrt, lange Dankesreden und -Berich- te lesen wir in verschiedensten Zeitun- gen, hören wir im Radio und werden uns via Fernsehen ins Haus gebracht. Leider übersehen wir jedoch auch oft, was wirklich vom sogenannten „kleinen Mann" getan wird. Ueber den kleinen Mann steht nämlich meistens nichts in den großen Tageszeitungen. Er ist ja auch uninteressant, niemand kennt ihn, er hat keine politischen Wahlen zu ge- winnen etc. Nun gibt es in Kitzbühel einen Ver- ein, der sich „Die Kitzpichler" nennt, der sich anscheinend zum Ziel gesetzt hat, hierorts einige Sachen zu verbes- sern und kleine Uebel zu beseitigen. Obwohl ich nicht immer nur Lob über diesen Verein hörte, so begrüße ich sei- ne jetzig gesetzte Tat, die man eigent- lich von der Gemeinde oder noch eher von der „Frieden Siedlung GesmbH." erwarten hätte müssen. „Die Kitzpich- ler" haben einen K 1 n d e r s p i e 1 - p 1 a t z gebaut. mit einer riesigen Sand- kiste in der Mitte, auf jener großen Ra- senfläche. die bisher von niemandem betreten werden durfte. Rund um diese Sandkiste stehen einige Schaukeln, eine Rutsche, eine Wippe und ein Karussell. Mit einem Wort - ein Eldorado für Kinder. Aber die rührigen .‚Kitzpichler" haben nicht nur an die Kinder, sondern auch an uns Eltern gedacht. Bänke ste- hen teilweise am Sandkasten, um von hier aus die Kleinsten besser beobach- ten zu können, andere wiederum weiter entfernt vom Trubel spielender Kinder. nicht etwa so vorstellen, daß sich einzel- ne Bauernfamilien allein unter höch-- sten Entbehrungen jahrzehntelang ab- mühten, um ein paar Dutzend Hektar halbwegs zu kultivieren, nein, die Ko- lonisierung erfolgte meist unter massi- vem Einsatz von grundherrlichen Ro- dungskolonnen, die von den Eigentü- mern, meist also von Klöstern, Adeligen oder im vorliegenden Fall anfänglich eben vom deutschen Könin selbst jahre.. lang mit Lebensmitteln, Werkzeug und Bekleidung versorgt und, soferne es sich nicht um Kriegsgefangene handelte, auch entlohnt wurden. Nach dieser Grobarbeit hatten dann die Zinsbauern auf den neugeschaffe- nen Hufen, mit Saatgut beteilt, die wei- teren Leistungen zu erbringen, eine noch immer reichlich mühevolle Arbeit. Der Erfolg trat bei dieser Methode aber dem Einsatz entsprechend auch viel frü- her ein. Man wird sich also zuerst, ähnlich wie 250 Jahre früher in der Missions- zeit, bei solchen Neusiedlungen hölzer- ne, provisorische Kirchlein vorstellen müssen, die erst im weiteren Zuge des Sankt Ulrich, Sankt Adolari Von Dr. Herbert Sandner und das Laureiitiustaj
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