Kitzbüheler Anzeiger

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BAUERNMUSEUM' Hinterobernau in Kitzbühel Photo F. 1. Angerer, Kitzbühel Altbürgermeister von Kitzbühel-Land Anton L a u c h e r sen. (t 11. August 1967) zu Exenweid beim Kornschnitt. Ein heute ungewohntes Bild. Der Verein zur Er- richtung des 1. Tiroler Bauernmuseums Hinterobernau in Kitzbühel stellt es sich auch zur Aufgabe, einen Bauerngarten einzurichten und zu pflegen. Vom Landes- museum Ferdinandeum ist die Anlage eines Heilkräutergartens bei Hinterobernau geplant. (Das Bild stammt aus dem Bildarchiv des Bauernmuseums.) Samstag, 29. September 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Dem Verein obliegt aber auch noch eine weitere Arbeit. Die Erfassung der E r b h ö f e, die Mitarbeit bei neuer Erb- hof-Erklärungen und die Sammlung bäuer- licher Begriffsbestimmungen im Dialekt des betreffenden Tales sowie die Samm- lung von Liedern und hier wiederum be- sonders die alten Texte. Aber auch der bäuerliche Humor in Vierzeilern und in Kurzgeschichten. Hier zwei Proben: Weiberndorf heißt ein Weiler an der Straße von Oberndorf nach St. Johann. In der dortigen (heute nicht mehr be- stehenden) Brechlstube brechelte man einmal und da ging gerade ein Brixen- taler mit einer Kraxe vorbei. Da rief ein Brechler: „Wohin Brixentaler Zigadies'n?" „Nach Senehans um an Faklchrisn", gab der Angerufene zurück. (Zigadies'n ist ein kleines Faßlein, in das der Ziga (Ziegenkäs,) welcher von der Almmilch erzeugt wird, getan wird. Früher wurde besonders auf den Brixen- taler Almen viel Ziga erzeugt. Chrisn hieß man in St. Johann früher jenes Kind, das nach der Oster- oder Pfingsttauf- wasserweihe als erstes getauft wurde. In „Senehans" taufte man einmal ein jun- ges Ferkel mit Chrisnwasser, daher auch der Uebername: die Fakitaffa.) Bei einem Bauern im St. Johanner Winkl war „a recht a wunnalane" (neu- gierige) Dirn. Der zehnjährige Bub des Bauern war bei einem festlichen Be- gräbnisse. Kaum war er beim Henna- gatterl drein, da fragte die Dirn: „Wia is aft gwes'n?" - „Schea", erwiderte der Bub. - „Schea', wiederholte die Dirn. „Was hab'ns denn tu?" - Gschoss'n habns, gläut habns, Klan- nett blast und geigt habns" erzählte bün- dig der Bub und zeigte es der Dirn mit den Händen wias tun habn". - Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr haben Vorrang! Wer diesen Vorrang mißachtet und sich mutwillig den Einsatzorten nähert, muß mit ei- nem Strafmandat durch die Verwal- tungsbehörde rechnen. Der Verein erfreut sich seit seiner Grüidung einer großen Zahl Gründungs- mitIieder (Bausteinezeichner), und nicht nur aus Kitzbühel, dem Sitz des Museums, scndern aus allen Bezirksorten, aus Inns- bruck, dem Ober- und Unterinntal, aus Salzburg, der Steiermark, aus Wien und nahme sämtlicher bäuerlichen Objekte in allen Orten unseres Bezirkes sowie die Sammlung alter Zeichnungen, Gemälde, Drucke und insbesondere alter Fotogra- fien. Eine Heidenarbeit, jedoch lohnend für die Nachwelt. Mitarbeiter für die Anlage der Bildchronik werden gesucht. as dem benachbarten Deutschland bis hiiauf nach Hamburg. Z ei des Vereins ist es auch, nicht nur Haus einzurichten und zu erhalten, son- dern auch das bäuerliche Leben der Alt- vcrderen in Schrift und in Bildern fest- zuhalten. Dies geschieht durch Anlage eher Bücherei und der Anlage einer Bild- chronik. Eine hochherzige Spende in die- ser Beziehung leistete dem Verein der Leiter der Forstverwaltung in Kitzbühel, Her- Dipl-Ing. Karl Obergmeiner. Er stellt dem Verein seine umfangreiche B ü c h e r e i für Land- und Forstwirt- schaft zur Verfügung. Mit der Anlage der Bildchronik wurde ebeifalls bereits begonnen. Die Bild- chronik soll ein wichtiger Bestandteil des Mjseums werden. Vorläufig auf dem Pro- granm steht die photographische Auf- An den Verein zur Errichtung des 1. Tiroler Bauernmuseums, 6370 Kitzbühel Hinterstadt 11-11, Telefon 32 32 (0 53 56) Ich möchte dem Verein zur Errichtung des 1. Tiroler Bauernmuseums als Gründungsmitglied beitreten und zeichne ........Bausteine zu a S 2500.—, zahlbar in fünf Jahresraten Q oder bei Zeichnung 0 Ich möchte dem Verein als Mitglied beitreten mit einem Jahresmitglieds- beitrag von 5 100.—. O Ich möchte dem Verein als Förderer beitreten und stelle dem Verein Ge- genstände aus dem bäuerlichen Lebenskreis zur Verfügung und bitte, sie abholen zu lassen. (Dringender derzeitiger Bedarf sind Dachschindeln und gut erhaltene 50er-Läden.) Name: .............................................................................. Adresse..................................... Unterschrift ................................. Gewünschtes bitte ankreuzen, ausfüllenund einsenden, Telefon 32 32 (0 53 56).
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