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Samstag, 6. Oktober 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite Die Stimmung war ausgezeichnet. Da- zu trug vor allem auch das „Tirolerhof- Trio" in reichem Maß bei. Im Rahmen dieses netten Beisammenseins begrüßte Dr. Ziepi die Damen und Herren und bat dann den Obmann des Fremdenver- kehrsverbandes Kitzbühel W. Hagstei- ner zu sprechen. Hagsteiner dankte der Stadtmusik für ihre großartige Leistung für die Musik, für die Kultur und für Kitzbühel. Er unterstrich die Tatsache, daß die Mannen um Gasteiger und Fel- 1er immer da sind, wenn es irgendwie geht und vertretbar ist, immer einsatz- bereit sind. Er dankte aber auch den Frauen der Musikanten, die ihre Groß- zügigkeit immer wieder unter Beweis stellen; denn gute, hervorragende Musik kommt nicht von selbst, sie bedarf vie- len Probens und vieler Stunden Abwe- senheit von zu Hause. Der FVV und seine Funktionäre wissen das wohl zu schätzen und danken dafür herzlich. Der Obmann schloß die Bitte an, auch weiter in diesem guten Einvernehmen zusammenarbeiten zu dürfen. Bgm. Reisch freute sich, daß der FVV diese Einladung gegeben hat, und be- tonte in seiner Ansprache, daß damit dasVerständnis gegenseitig unter Beweis gestellt wird und der Wille, zusammen für Kitzbühel Gutes zu leisten. Im Namen der Stadtmusik Kitzbühel ergriff Stadt-Kapellmeister Sepp Ga- steiger das Wort. Er begrüßte im Na- men seiner Kollegen alle Damen und Herren des FVV sowie der Stadtgemein- de und dankte dem Fremdenverkehrs- verband herzlich für diese so freundli- che und nette Geste, durch die unter Be- weis e weis gestellt wird, daß die Arbeit der Stadtmusik seitens der Fremdenver- kehrswirtschaft bzw. deren Vertreter und Funktionäre geschätzt wird. Gastei-- 6. Fortsetzung Appartementhäuser und Ferienhäuser 50 Appartementhäuser mit 522 Woh- nungen, davon 245 Ausländer, 267 In-- länder (50 Kitzbüheler). 199 Ferienhäuser, 91 Ausländer, 108 Inländer. 2 Appartementhäuser mit 30 Woh- nungen im Bau. Kitzbühel hat in den letzten Jahren einen enormen Zuwachs an Apparte- menthäusern zu verzeichnen. Bei einer durchschnittlichen Anzahl von 3 Bet- ten pro Wohnung sind es 1560 Betten. Das sind 24 Prozent der Gesamtbetten- anzahl von 7220 (1972). Der Zug zum Appartementhausbau dürfte anhalten, so nicht Maßnahmen zu einer Einschränkung getroffen wer- den. Seine Ursachen sind vielflältig und seien hier kurz beschrieben: ger versichert dem Obmann Hagsteiner und seinen Vorstandskollegen, daß die Stadtmusik Kitzbühel den Wünschen des Verbandes immer offen gegenüber- steht und bestrebt sein wird, die gute Zusammenarbeit zu pflegen. Das Beisammensein konnte als wirk- lich gelungen betrachtet werden, denn selbst die ältesten Mitglieder der Stadt- musik blieben länger „als geplant". Kitzbüheler Wallfahrt Am vergangenen Sonntag fand die seit einigen Jahren wieder übliche Kitz- büheler Pfarrwallfahrt nach Maria Kir- chenthal statt. Wegen des ungünstigen Hopfgarten erlebte am Sonntag, 23. September ein großes Fest. Im feier- lichen Zug, an dem alle Ortsvereine An- teil nahmen, wurde Weihbschof Jakob Mayr vom Markt bis zum Elbethen-. kirchlein geleitet. Die festliche Wirkung wurde durch den Einsatz von Pferde- gespannen erhöht. Die Musikkapellen Hopfgarten und Itter spielten auf. Anlaß für die Feier war die Fertig- stellung der Renovierung des Elsbethen- kirchleins. Die bauliche Erneuerung die- ser seit 1494 nachweisbaren Kirche, der ältesten Filialkirche von Hopfgar- ten, verdiente festlich gefeiert zu wer- den. In einem bewundernswerten Ge- meinschaftsgeist, dem das Bewußtsein der Mitverantwortung zugrunde liegt, wurde dieses Kirchlein auf Initiative eines einzigen baulich abgesichert und folgenden Generationen erhalten. Lei- der konnte Karl Rietzler, der als Ob- Wirtschaftliche: Geldanlage, Spekula- tion, Abschreibungsmöglichkeiten (der Staat finanziert Probleme). Soziale: Wunsch nach Unabhängig- keit, Wunsch nach Eigentum, Status- symbol, „billige" Ferien, Unzufrieden- heit mit Hotels, Kinder, Alterswohn- sitz. Für die Gemeinde stellen die Ferien- und Appartementhäuser große Proble- me (Zersiedelung, große Belastung der Infrastrukturen, keine Kontrollmöglich- keit, meist keine Kurtaxe, keine Besteue- rung, steigende Grundstückspreise, Ver- bauung schöner Lagen für Privilegierte, extensive Nutzung des Erholungsraums, über den Auslastungsgrad waren nur spärliche Daten zu erheben; es wird nur ein kleiner Teil weitervermietet). Appartementhäuser können einerseits eine Verlängerung der Saison bewir- ken, andererseits tragen sie, auf das Wetters wagten diesmal nur wenige den fünfstündigen Fußweg von Hochfilzen bis zum alten Pinzgauer Marienheiig- tum. Sie wurden durch herrliches Wan- derwetter belohnt; ein paar Regentrop- fen schadeten nicht, und mehr als ein paar Tropfen auf dem Römersattel wa- ren es wirklich nicht. In Kirchenthal wurde mit Pfarrer Geistl. Rat Johann D anninger eine Gemeinschaftsmesse gefeiert. Nach einer Stärkung stiegen die Kitzbüheler Wallfahrer auf dem „Tiroler Steig" bis Lof er ab und fuhren mit dem Postauto heim. Der Einsatz eines Omnibusses bei der Hinfahrt bis Hochfilzen bewährte sich vollauf, künf- tig wird auch ein eigener Bus für die Heimfahrt zur Verfügung stehen. mann des Männergesangvereins Hopf- garten den Schwung für die Renovie- rung gebracht hatte, dieses Fest nicht mehr erleben. Die Festgemeinde gedach- te Rietzlers in würdiger Form. Ueber Anregung von Karl Rietzler beschloß der MGV „D' Engeisberger" im Jahre 1970, die Patronanz über das Kirchlein zu übernehmen. Die Vereins- kassa lieferte den Grundstock für eine Spendenaktion, die von der Bevölke- rung äußerst positiv aufgenommen wur- de. Seit dem Frühjahr 1971 wurde ge- arbeitet. Die Sänger leisteten vielfach freiwillige Schichten, viele leisten Un- terstützung, so auch die erzbischöfliche Finanzkammer und das Denkmalamt. In einer Ansprache dankte Direktor Alfons Plattner allen Helfern und Spen- dern und den Firmen Zimmermeister Maierhofer und Malermeister Widmann für die exakte Arbeit. Er erinnerte an ganze Jahr bezogen, zur Verödung des städtischen Gefüges bei. Die angeschnittenen Themen zeigen die Weitläufigkeit der Problematik auf. Das Wachstum der Appartementhäuser muß unter Kontrolle gebracht werden (Zuweisung von Flächen, konzentrierte Verbauung, steuerliche Maßnahmen, überregionale Planung), bevor die Ge- meinde vollends überflutet wird und spätere Probleme „zementiert" werden. Beherbergungsbetriebe 83 Hotels, Pensionen, Gasthöfe mit 3989 Betten; 59 Frühstückspensionen mit 1094 Betten; 303 Privatzimmerver- mieter mit 2228 Betten; insgesamt: 445 Betriebe mit 7220 Betten. 7 Hotels ha- ben ein eigenes Hallenbad, 11 Hotels eine eigene Sauna. UEBERREGIONALES GESTALTUNGSMODELL für den RAUM KITZBUEHEL Der Raum Kitzbühel wird durch zwei wesentliche Faktoren bestimmt. In er- ster Linie ist dieses Gebiet dem Frem- denverkehr vorbehalten, und zum Zwei- ten wird es durch die Verbindung des Kitzbühel zwischen Heute und Morgen Aus dem Arbeitsprogramm des Instituts für Städtebau, Raumplanung und Raumordnung an der Technischen Hochschule Wien. Filialkirche Eisbethen gründlich renoviert
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