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13AUERNMtJSEJIvF Hinterobernau, eine Ehrenstätte für unsere bäuerlichen Vorfahren Von Obmannstellvertreter Toni Laucher Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 13. Oktober 1973 Unsere Ahnen haben ja nicht nur in den Heldenjahren um 1800 Großes voll- bracht, sondern die Schaffung der Kul- turlandschaft - von der wir zehren und die auch Menschen der ganzen Welt bewundern - ist ihr Verdienst. Ob es uns gelingt, diese Landschaft zu erhalten, ist ja schon fraglich ge- worden, wenn man bedenkt, daß in den letzten zehn Jahren in Tirol über 1000 Höfe aufgelassen wurden und pro Tag acht Hektar landwirtschaftliche Nutz- fläche verloren gehen. Im Bauernmuseum Hinterobernau soll nun eine Stätte geschaffen werden, an der die Jugend heutiger und kommen- der Zeiten - die ja kaum mehr direkte Beziehung zur bäuerlichen Welt hat sehen und fühlen kann, mit wie viel Liebe und Fleiß in jahrhundertelanger Arbeit unsere schöne Heimat geschaffen wurde. Die älteren unter uns haben ja fast noch alle selber in den jungen Jah- ren Bauernarbeit getan - Sichel und Sense waren ihnen vertraut. Die dama- lige Arbeitsweise hat sich ja kaum von der vergangener Zeiten unterschieden. Da wurde mit dem Pflug karge Schol- le gebrochen, für den Menschen Korn und die Tiere Hafer gesät; das Bau- land gesteint, Unkraut gejätet, geschnit- ten, geschöbert - die Schöber einge- fahren - gedroschen. Haar und Hanf, Kartoffel, Kraut, Saubohnen und Rü- ben als Nachfrucht beim Hanf wurden gesät und gesetzt. Alles wurde nach Möglichkeit selbst gemacht. Geld war ja immer rar am Bauernhof. Daß das liebe Vieh im Mittelpunkt bäuerlichen Denkens und Handelns stand, kann man wohl daraus ersehen, daß die einzelnen Höfe nicht nach Joch oder Hektar eingeschätzt wurden, son- dern nach der Anzahl der Stück Rinder, die über den Winter gehalten werden konnten. So kann man auch verstehen, daß auch jede noch so steile Bergwiese der Heunutzung zugeführt wurde. Waren auch die Möglichkeiten, den Ertrag durch Düngung zu steigern, ge- ring, so muß man unseren Vorfahren hoch anrechnen, daß sie die Boden- fruchtbarkeit durch tausend Jahre bis in unsere Zeit erhalten haben. Die viele Arbeit konnte nur getan werden, wenn man sieh von früh bis spät regte, und wie unsere Volkslieder beweisen, wa- ren sie ein fröhliches Geschlecht mit dem Herzen am rechten Fleck. Auch den treuen Dienstboten vergan- gener Tage sei Hinterobernau gewid- met, von deren Sein kein Kreuz an der Kirchhofrnauer mehr kund tut und de- ren Leben von den frühen Kindheits- tagen bis ins hohe Alter von der die- nenden Arbeit geformt wurde, um dann erfüllt wieder in die Unendlichkeit ein- zugehen. Glücklichen Umständen ist es zu dan- Unter diesem Titel berichten Sie in Ihrer Ausgabe vom 22. September 1973 über die Einrichtung einer Offset- und Druckwerkstätte in Kitzbühel. Dagegen ist an sich nichts einzuwenden, vielmehr begrüße ich eine gesunde Konkurrenz, die mir erst Gelegenheit gibt, die Güte meiner eigenen Tätigkeit unter Beweis zu stellen. Ich muß mich allerdings da- gegen verwahren, daß bei dieser Gele- genheit die Behauptung aufgestellt wur- de, bei Beauftragung auswärtiger Druk- kereien, worauf in erster Linie ich zu ken, daß Hinterobernau nicht wie die meisten der Freilichtmuseen aus irgend einer abgeschiedenen Gegend in ein passendes Gebiet gesetzt werden mußte. Es ist ein mit der Umwelt verwachse- ner Hof, der noch die Wärme vergan- gener Geschlechter atmet. Damit aber dieses große Werk sobald als möglich vollendet werden kann, braucht es die Mithilfe aller. Es soll dann so sein - ein mehr als ein halbes Jahrtausend alter Bauernhof, in dem die Zeit stillgestanden ist, der aber je- derzeit die Arbeit wieder aufnehmen kann. Es sei an dieser Stelle auch dem Ro- tary-Club Kitzbühel gedankt, denn da- durch, daß er sich der Sache angenom- men hat, konnte dieses Vorhaben erst begonnen werden. Es zeigt aber auch, daß in unserer schnellebigen Zeit noch kulturelle Wer- te geschaffen bzw. erhalten werden können. Schneiden Sie den untenstehenden Ab- schnitt aus und schicken Sie ihn uns, damit wir auch Sie zu den Baustein- zeichnern (Gründungsmitglied), Mitglie-- dern oder Förderern zählen können. Und wenn Sie wissen, daß es irgendwo einen Helfer gibt, geben Sie uns seinen Namen bekannt. verstehen bin, wären unzumutbare Lie- ferzeiten und ärgerlicheVerständigungs- schwierigkeiten in Kauf zu nehmen ge- wesen. Ich lege Wert auf die Feststellung, daß ich seit 1964 klaglos eine Buch- und Offsetdruckerei betreibe und bisher im- mer bemüht und in der Lage war, mei- ne Kunden außerhalb und Innerhalb meines Bezirkes zufrieden zu stellen. Franz Hutter Buch- und Offsetdruckerei St. Johann i. T. An den Verein zur Errichtung des 1. Tiroler Bauernmuseums, 6370 Kitzbühel Hinterstadt 11-11, Telefon 32 32 (0 53 56) 0 Ich möchte dem Verein zur Errichtung des 1. Tiroler Bauernmuseums als Gründungsmitglied beitreten und zeichne ........Bausteine zu a S 25)0.—, zahlbar in fünf Jahresraten 0 oder bei Zeichnung 0 0 Ich möchte dem Verein als Mitglied beitreten mit einem Jahresmitgieds- beitrag von S 100.—. c Ich möchte dem Verein als Förderer beitreten und stelle dem Verein Ge- genstände aus dem bäuerlichen Lebenskreis zur Verfügung und bitte, sie abholen zu lassen. (Dringender derzeitiger Bedarf sind Dachschindeln und gut erhaltene 50er-Läden.) Name........................................................... Adresse................................................................................................................... Unterschrift: ................................................ Gewünschtes bitte ankreuzen, ausfüllen und einsenden, Telefon 32 32 (0 53 56). Konto: Sparkasse Kitzbühel 0000-002063, Raiffeisen-Bezirkskasse Kitzb. 42022. Entgegnung: „Erste Offsetdruckmaschine in Kitzbühel"
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