Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. Oktober 1973 licht, Noch im Frühjahr 1974 wird eine entsprechende Anzahl von Ruhebänken errichtet. Eine besondere Attraktion wird der Höhenweg für die im Sommer in Kitz- bühel zahlreichen älteren Gäste und für Familien sein. Die erste Ausbaustufe wird Andere Länder, andere Sitten. Dieses Wort trifft auch auf die Einkaufsgewohn- heiten und Einkaufsmöglichkeiten zu. Wer jemals in einem Land eingekauft hat, in dem sich der Handel auf Grund der Ge- sellschaftsordnung nicht frei entfalten kann, wird sich erinnern: Der Kaufmann ist dort ein lustloser Verteiler. Er gibt die Ware ab wie ein Automat, ohne Beratung, ohne auf die Wünsche des Kunden einzu gehen, ohne Hinweis auf Qualität oder günstige Sonderaktionen. Sein Lager er- schöpft sich in ein paar Standardartikeln, die möglichst wenig Pflege beanspru- chen. Zu einem Verkaufsgespräch besteht kein Anlaß. Es kommt daher zu keiner menschlichen Beziehung im Geschäft, zu keinem Einkaufserlebnis. Oft mangelt es sogar an der Verpackung, denn Service steht nicht auf dem Programm der ver- staatlichten Läden. Welch ein Unterschied im Vergleich zur freien Wirtschaft! Ein Kaufmann, der sich wie ein phanta- sie- und lustloser Warenverteiler be- stimmt, könnte sein Geschäft bald zu- sperren. In unserem Land ist der Kunde König. Darum geht der Händler auf seine Persönlichkeit ein und er ist bestrebt, auch ausgefallene Wünsche zu befriedi- gen. Der Kaufmann versorgt den Kunden nicht nur von Tag zu Tag mit den nötigen Gütern, er führt auch ein großes Lager, um den Nachschub jederzeit sicherzustel- len. Und damit dient der einzelne Kauf- mann als wichtiger Teil einem großen Or- ganismus, der „Handel" genannt wird. Die Bedeutung des Handels in unserem Lande läßt sich mit einigen verblüffenden Zahlen klarstellen. In Tirol waren mit Stichtag vom 1. August 1973 im Handel 21.292 Mitarbeiter beschäftigt, das sind um 41 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Zählt man zu diesen Mitarbeitern die selbständig Tätigen und deren im Han- del beschäftigte Familienangehörige - das sind nochmals 10.000 Menschen - dann ergibt dies einen Gesamtstand von 31.300 Menschen. Mit anderen Worten: Jeder siebente Tiroler erfüllt seine Be- rufsaufgaben im Handel. Die Tiroler Handelsbetriebe bringen fast 14 Prozent des Tiroler Volkseinkom- mens auf. Sie haben im vergangenen Jahre Investitionen im Wert von fast 350 Millionen Schilling getätigt, um die Ko- sten der Verteilung zu verringern und den Service zu heben. In den Staaten ohne freie Wirtschaft macht man sich um die Lagerung von rund eine Million Schilling kosten. Der Promenadenweg wird in den nächsten Jahren bis zur Streiteggmulde fortgesetzt und bietet dann zusammen mit dem be- stehenden Weg von der Bergstation bis Hochbrunn eine interessante Rundwan- dermöglichkeit. Vorräten kaum Gedanken. Eine Ware ist einfach „aus und der Kunde muß sich damit abfinden Der Handel in unserem Lande könnte ohne Lagerhaltung seine Funktion über- haupt nicht erfüllen. Er erfüllt sie aber vorbildlich, denn es liegen in Tirol 2350 Tonnen Zucker, 4700 Tonnen Käse, 10.000 Tonnen Kartoffeln, 22.000 Tonnen Getrei- de, 6000 Tonnen Mehl und Nährmittel auf Abruf bereit. Der Wert der in Tirol lagern- den Warenvorräte betrug im vergangenen Jahr 6,5 Milliarden Schilling. Daran war der Handel mit 60 Prozent beteiligt. Für uns Tiroler sind diese Dinge ‚selbstverständlich". Damit sie auch in Zukunft selbstverständlich bleiben, müs- sen wir uns dieser Zusammenhänge er- neut bewußt werden. Die „Selbstverständ- lichkeit" ist nämlich bedroht. Noch kann man seinen täglichen Nachholbedarf beim Kaufmann decken. Angesichts der Tatsache, daß in den letzten zehn Jahren in Oesterreich 15.000 Handelsgeschäfte zugesperrt haben - Tirol ist an diesem Schrumpfungsprozeß nur in relativ geringem Ausmaß beteiligt -‚ müssen wir alles daransetzen, damit der Kaufmann leben kann. Auch sein Be- sitz soll gefestigt werden. Der Kaufmann, der mit aller Umsicht sein Lager immer wieder auffüllt, der den Kunden als Per- sönlichkeit wertet und ihm menschlich begegnet, garantiert uns, daß die Ver- sorgung reibungslos funktioniert. Aber er ist auf unser Vertrauen, auf unsere Treue angewiesen. Wir sollten ihn nicht enttäu- schen. Wir müssen ihn täglich durch un- seren Einkauf dazu ermuntern, auch wei- terhin sein Bestes zu tun. Nur so kann er sein Lager aufstocken, sein Sortiment er- weitern, den Service verbessern. Nur so kommt in seinem Geschäft das auf, was man als „Atmosphäre" bezeichnet. In den seelenlosen Verteilungszentren kann der Kunde geistig kaum atmen, denn dort wird die Atmosphäre erstickt. Der Kaufmann schenkt uns nicht nur seine Erfahrungen und seine Sympathie. Er schenkt uns Zeit. Und damit wertet er auch unser Geld auf. Feuernotruf TeL 12 2 nur für Kitzbuhel - Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr haben Vorrang! Wer diesen Vorrang mißachtet und sich mutwillig den Einsatzorten nähert, muß mit ei- nem Strafmandat durch die Verwal- tungsbehörde rechnen. Mittersill Der Fremdenverkehrsverband Ober- pinzgau berichtet: Auch der September 1973 brachte einen Frequenzrückgang im Oberpinzgau. Die Bilanz des Sommerhalbjahres dürfte mit etwa zwei Prozent Verlust abgeschlos- sen werden. Zu oft wurde die Meldediszi- plin bei Rückgängen getadelt. Wie war es in diesem Jahr mit dieser Disziplin wie mit den Kontrollen? - Oder: Muß ein sehr gutes Ergebnis des Vorjahres immer wieder überboten werden können? Die Ergebnisse September 1973: Betten- zahl: Ort: Sept. 72 September 1973 Nächtig.: Pers.: Nähtig.: 3.003 Kaprun 44.649 6.111 31.721 1.671 Piesendorf 17.223 1.803 16.473 1.260 Niedernsill 13.807 1.122 10.821 2.010 Uttendorf 11.302 1.857 12.299 830 Stuhlfelden 6.405 939 5.126 2.920 Mittersill 20.300 4.884 17.571 720 Hollersbach 4.648 587 3.734 1.852 Bramberg 20.434 1.601 15.401 2.650 Neukirchen G. 30.628 1.885 30.822 1.065 Wald i. Pzg. 6.880 759 7.709 1.337 Krimml 17.758 2.053 12.804 19.318 Oberpinzgau 194.034 23.601 164.481 Augustfrequenz des Fremdenverkehrs- verbandes Oberpinzgau: Schon beim Bekanntwerden der Fe- rientermine 1973 der Bundesländer in Westdeutschland ist der Rückgang der Nächtigungszahl im August 1973 Über- schaubar gewesen und eingetroffen: Die bisherige Gesamtbi:lanz der Som- mersaison 1973 im Oberpinzgau ist, der Spitzensaison des Vorjahrs gegenüber, noch leicht positiv. Eine Stagnation, dieser Spitzensaison 1972 gegenüber, ist nun auch im Ober- pinzgau einzukalkulieren. Ueber die Ursachen wird nun vie un- gültiges und gültiges von Theoretikern und Politikern geschrieben und geredet werden. Der Praktiker jedoch wird die richtigen Maßnahmen finden müssen. Es sei zu hoffen, daß solche nützliche Maß- nahmen dann nicht behindert werden. Die Ergebnisse August 1973: Betten- Aug. 72 August 1973 zahl Ort: Nächtig.: Pers.: Nächtig.: 3.003 Kaprun 81.529 9.332 75.911 1.671 Piesendorf 36.250 3.309 31.267 1.260 Niedernsill 35.585 3.736 34.925 2.010 Uttendorf 47.471 4.840 42.831 830 Stuhlfelden 18.988 3.243 19.160 2.920 Mittersill 69.491 8.925 61.724 720 Hollersbach 16.798 1.657 18.122 1.852 Bramberg 48.112 5.112 52.931 2.650 Neukirchen G. 65.198 4.565 €4.318 1.065 WaId/Pzg. 27.396 2.881 19.421 1.337 Krimml 34.788 3.833 20.414 19.318 Oberpinzgau 481.607 51.433 451.024 Geringfügig gestiegen ist im Schnitt nur die Personenzahl. Abgesunken sind: Die Nächtigungsziffer, die durchschnitt- liche Aufenthaltsdauer und die durch- schnittliche Auslastung des Bettenange- botes. Es lebe der Kaufmann um die Ecke!" Er sichert die Versorgung in einem Geschäft mit „Herz" und Service
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