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Samstag, 20. Oktober 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Weltspartag - wichtiger denn je Heuer erstmalig einheitliche Werbegeschenke bei den Tiroler Kreditinstituten Der Weltspartag weist, international gesehen, einmal im Jahr die Bevölkerung nachdrücklich auf den Wert des Sparens hir und hat nicht nur die volkswirtschaft- liche Bedeutung des Spargedankens her- auszustellen, sondern gewissermaßen mit eirern Fest des Sparens auch dem klei- nei, jungen Freund den Spargedanken ii ä erz u bringen. Mittlerweile sind auch neue Sparfor- rnen entstanden. Ueber das Sparbuch mit den je nach Bindung verschieden hohen Zinssätzen hinaus, liegen im Prämien- sparen, Bausparen, im Sparbrief oder Wertpapiersparen für viele Anleger inter- essante Möglichkeiten, das Geld zu meh- ren. Der Kunde sucht daher bei den Geld- instituten hauptsächlich die ruhige mdi- vicuelle Beratung. Trotzdem soll die Be- deutung dieses Festtages des Sparens auoh in der heutigen Zeit von niemandem unterschätzt werden. Hat doch der Welt- spartag neben seiner erzieherischen Wirkung viel zur Popularisierung des Spargedankens beigetragen. Die einzelnen Geldinstitute waren da- her seit Jahren bemüht, mit Werbeein- fällen und den verschiedensten kleinen Aufmerksamkeiten diesen Tag besonders attraktiv zu gestalten. Da die Bedeutung des Weltspartages jedoch nicht im Wett- bewerb der Geldinstitute miteinander, soidern in der Förderung des Sparge- dankens im allgemeinen liegt, war es naieliegend, daß sich sämtliche Tiroler Geldinstitute zusammengeschlossen ha- ben, um nach einer fachmännischen Aus- wahl von Aufmerksamkeiten ihren Kun- den einheitlich dieselben Ueberraschun- gen zu bieten. WerbFich wird natürlich jedes Geld- institut seine eigene kundenbezogene Li- Die Biersteuer Die Getränkesteuer auf Bier soll in Oesterreich wiederum mit 1. Jänner 1974 eingeführt werden. Eine Steuer, die zur Gänze den jeweiligen Gemeinden zugute kommt. Die Biersteuer war schon um die Jairhundertwende in Schuß, jedoch er- freute sie sich keiner Beliebtheit. In der Gemeinde Kössen wurde z. B., als diese 1910 den Preis für eine „Halbe" von 20 auf 22 Heller zwecks Einbringung der Steuer erhöhte und für den 1. April eine weitere Erhöhung auf 24 Heller ankün- dgte, ein Bierstreik organisiert. (Ueber dessen Erfolg ist nichts bekannt.) Im Ti- ro er Unterland schlugen die Wirte Pla- kate an, auf welchen folgender Vers „prangte": Wenn Dir zu hoch die Bierpreis' scheinen Darfst Du's dem Wirt nicht übel meinen. Anstatt mit diesem sich zu zanken, Magst Du beim Landtag Dich bedanken. Anstatt zu grollen und zu zetern, nie nicht verlassen. Da ist der Gedanke, gemeinsam den Wert des Sparens her- vorzuheben, ein begrüßenswerter Schritt. So gesehen, kann man nur hoffen, daß das heurige Fest des Sparens wie bis- Die heurige Jahreshauptversammlung des Tiroler Jagdschutzverbandes, Bezirk Kitzbühel, fand im Seerestaurant Kirch- berg statt. Bezirksobmann Dr. Christian P o 1 e y konnte dabei als Ehrengäste die Vorstandsmitglieder des Landesverban- des Primarius Dr. Hannes H o m m a, Dr. Günther Candolini und Udo Mel- 1 e r, alle Innsbruck, und Hans E b e r s - e r g e r, Kössen, begrüßen. Aus dem Tätigkeitsbericht des Ob- manns geht hervor, daß der Mitglieder- stand von 68 auf 109 erhöht werden konn- te. Vom Schriftführer Toni W e r n e r wurden insgesamt 490 Poststücke erle- digt. Der Ausschuß hielt vier Sitzungen ab; darüber hinaus fanden acht Bespre- chungen zwischen Obmann und Schrift- führer statt. Ein großer Erfolg war die Hubertus- feier in Kirchberg sowie das 2. Piller- seer Jägerschießen, welches durch den vorbildlichen Einsatz von Oberförster Nor- bert H o f e r und seinen Helfern präzise abgewickelt werden konnte. An diesem Jägerschießen nahmen 100 Schützen teil. Das Vorhaben, auch einen Jägerball ab- zuhalten, scheiterte vorerst an Termin- schwierigkeiten. Der Obmann hat die Bezirksgruppe Kitzbühel auch bei der Hauptversamm- lung des Landesverbandes in Innsbruck vertreten. Er konnte feststellen, daß die Beschwer Dich bei den Volksvertretern. Die Du voll Weisheit und Verstand Im Vorjahr hast ins „Land" gesandt. Drum trag' die Steuer heiter, Sei s'nächstemai gescheiter Der Wirt Der Kitzbüheler Gemeinderat behan- delte die Biersteuer in seiner Sitzung vom 30. Oktober 1902 unter Bürgermei- ster Franz Stitz. Einstimmig wurde be- schlossen, die gleiche Auflage wie im Vorjahr einzuheben. In der Sitzung vom 10. Dezember 1902 in welcher der Voranschlag für 1903 be- handelt und beschlossen wurde, wurde die Bierauflage für die einzelnen Wirte festgelegt. Die beiden Wirte und Bräuer, Jakob 5 c h 1 e c h t e r, Tiefen und Bar- bara H o c h f i 1 z e r, Hinterbräu, wurden „in Regie" genommen, d. h. von ihnen wurde zwecks Festsetzung der Steuer eine Abrechnung verlangt. Die übrigen Wirte wurden wie folgt eingeschätzt: Josef Harisch 270 Hektoliter, Johann Hauser 400, Rupert Haller 150, Egger 110 Anton Kindl 120, Stefan Stöckl 160, Egid her die Zustimmung weiter Bevölkerungs- kreise erreicht und damit den Grundge- danken dieser vor 49 Jahren eingeführ- ten Maßnahme weiterträgt. Kann doch die Bedeutung des Sparens bei zunehmendem Wohlstand und stei- gendem Durchschnittseinkommen nicht genug beachtet werden. bisherigen Anstrengungen der Bezirks- gruppe Kitzbühel volle Würdigung ge- funden haben, insbesondere was die Eigenständigkeit der Bezirksgruppe be- trifft. Die finanzielle Unterstützung der Innsbrucker Freunde wurde erbeten. Nach der statutenmäßigen Entlastung des Vorstandes bestätigte Dr. Candolini im Namen des Landesverbandes die Selbständigkeit der Bezirksgruppe Kitz- bühel. Er berichtete weiters über die Er- richtung des „Landesjägerheimes". Für die Finanzierung ist die Herausgabe von Silber- und Goldmünzen von 500 bzw. 5000 Schilling vorgesehen. Eine Jubi- läumsbroschüre zum hundertjährigen Be- stand des Landesverbandes, gestalt& von Archivdirektor Hofrat Dr. Eduard W 1 d m o s e r (Schriftleiter des Kitz- büheler Stadtbuches) wird mit einer Auf- lage von 200.000 Exemplaren versendet. Es wird gerechnet, daß ein Teil der Auf- lage mit einem Anerkennungsbeitrag von 50 Schilling honoriert wird. Damit soll der Großteil der Baukosten aufgebracht werden. Auch an die Prägung eines Hu- bertustaters ist gedacht. Dem Kassier Waldemar B o s c a r o II (Reith) wurde nach seinem Bericht über die Kassagebarung einstimmig die Ent- lastung erteilt. Zum Kapitel Neuwahlen gab der Be- zirksobmann bekannt, daß der bisherige Moser 160, Anton AntonieIli 80, Josef Schlechl 70, Franz Reisch 130, Martin Raß 100, Friedrich Amberger 35, Marga- rethe Lechthaler 44, Amalie Steiner 8, Marie Gantschnigg 7 Hektoliter. Die Gesamt-Steuersumme wurde auf 11.400 Kronen veranschlagt. Eine gewal- tige Summe. Zum Vergleich wird ver- merkt, daß die Stadt Kitzbühel im glei- chen Jahr die „Minichauer Mühle" (Zim- merauer-Mühle) an den damaligen Päch- ter Franz Wurzenrainer um den Betrag von 13.000 Kronen verkauft. Trotzdem er- schienen dem damaligen Gemeinderat die Einnahmen aus der Biersteuer als zu gering, denn in der Sitzung vom 22. De- zember 1903 wurden auf Antrag des Ge- meinderates Josef Feiler auch die Wirte „in Regie genommen!" Sehen wir uns den Jahresvoranschlag der Gemeinde Kitzbühel-Stadt für das Jahr 1904 an, der unter Bürgermeister Franz Reisch beschlossen wurde (in Kro- nen: 11.421 Ausgaben für den Spitalsfonds, Von der Jahreshauptversammlung des Tiroler Jagdschutzverbandes Kitzbühel
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