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1 9 Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. Oktober 1973 gestiegen und werden durch den Bau des Schwesternheimes, der ein dringen- des Erfordernis ist, weiter belastet. Es ist aber erfreulich, daß das Kranken- haus St. Johann nun für alle unsere Kranken eine vertrauensvolle Hilfe- station geworden ist. So gesehen haben sich die vom Verwaltungsausschuß im Jahre 1970 beschlossenen Maßnahmen sicher als richtig erwiesen. Die Aufgaben des Roten Kreuzes sind in jeder Beziehung zu unterstützen, weil das Rote Kreuz eine Gemeinschaftsauf- gabe erfüllt, die für die Gemeinde eine Verpflichtung ist. Hochfilzen hat daher einer Kopfquote von 8.— Schilling so- fort zugestimmt. Im Bauwesen kommt dem Ausbau der Bundesstraße B 146 besondere Bedeu- tung zu. Hochfilzen iat für den Aus- bau von Fieberbrunn bis zur Gemeinde- grenze rund 1,065.000 Schilling beige- tragen (die OeAMAG 20.000 cbm Schot- ter) und erhofft sich nun die Fortset- zung der Bauarbeiten im Frühjahr 1974. Die Ortsumfahrung ist in Planung. Im Jahre 1972 wurde der Güterweg nach Oberböden staubfrei gemacht, so daß nun alle Hofzufahrten asphaltiert sind. Mit einem Kostenaufwand von insge- samt rund fünf Millionen Schilling wird der Schittachgraben verbaut. Dies bedeutet Hochwasserschutz für die An- lagen des TTJePL, der OeAMAG und verschiedener Siedlungsgebiete. Für die Erfüllung der im Tiroler Raum- ordnungsgesetz gestellten Aufgaben hat die Techn. Hochschule Wien, Abt. Raum- ordnung und Raumolanung, unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Dipl.-Ing. Wurzer eine Studie in Ausarbeitung, die im November des Jahres fertiggestellt und die Grundlage für die Erstellung der Flächenwidmungs- und Bebauungs- pläne sein wird. Der Bürgermeister bedauerte, daß es aus politischen Erwä- gungen bisher nicht gelungen ist, für den Planungsraum 23 (Pilersee) einen arbeitsfähigen Ausschuß zu bilden, weil damit alle die Regien betreffenden und sicherlich auch nach der Studienarbeit Prof. Wurzers sich ergebenden Proble- me der Region 23 nicht die erforderliche Behandlung erfahren können. - Die Wasserversorgungsanlage der Gemein- de konnte durch den Bau eines Tief- brunnens in Feistenau, der gemeinsam mit der OeAMAG errichtet wurde, we- sentlich verbessert und die ausreichen- de Wasserversorgung damit gesichert werden. Die übrigen Aufgaben der öffentli- chen Einrichtungen wurden allgemein erwähnt und besonders auf die Erwei- terung des Ortsfriedhofes hingewiesen. Auch die Tätigkeit des im Jahre 1972 gegründeten Fremdenverkehrsverbands hat bereits positive Auswirkungen zu verzeichnen. Der Jahresabschluß 1972 ergab im or- dentlichen Haushalt: Einnahmen Ausgaben S 3,603.625,57 S 3,314.081,61 im außerordentlichen Haushalt: 400.000.— 341.396.— Bürgermeister Josef Bergmann betonte, daß die Gemeindebürger ihre Verpflich- tungen gegenüber der Gemeinde erfül- len. Die Hausbesitzer und Blumengärt- nerinnen haben große Leistungen für die Ortsverschönerung erbracht. Die! ört- lichen Vereine - an der Spitze die Frei- willige Feuerwehr, Musikkapelle, Frem- denverkehrsverband usw. - leisten der Gemeinde und allen Bürgern einen vor- bildlichen Gemeinschaftsdienst. - Er sprach dafür allen namens der Gemein- de herzlichen Dank aus. Erwähnt wurde das gute Verhältnis zu den öffentlichen Stellen, Schule, Bahn, Post, OeAMAG und Bundesheer, aber auch zur kath. Kirche. Dank der Unterstützung durch die Bezirkshauptmannschaft und die Landesregierung war es möglich, die fi- nanzielle Bedeckung der gestellten Auf- gaben sicherzustellen. Auch den Vertre- tern dieser Stellen wurde gedankt. Abschließend gab der Bürgermeister bekannt, daß sich im Gemeinderat durch das Ausscheiden des 1. Vizebürgermei- sters, Franz Kendler, der nach Saalfel- den verzogen ist, Veränderungen erge- ben haben. Zum 1. Vizebürgermeister wurde Josef Arnold (SP) gewählt, das freigewordene Mandat hat nun Johann Baumann (SP) inne. Namens der Gemeinde dankte der Bürgermeister Herrn Kendler für die der Gemeinde erbrachten Leistungen im Gemeinderat von 1962 bis 1973 (Vzbem. von 1964-1973). Mit dem Dank an alle Bediensteten und die Mitelieder des Ge- meinderates schloß der Bürgermeister seinen Bericht. Anschließend folgte der Bericht des Obmannes des Uebernrüfungsausschus- ses Vzbgm. Anton Wimmer. Wimmer konnte nur Positives berichten, und dankte dem Bürgermeister und den Büroangestellten Lackner und Arnold für die korrekte Amtsführung. Punkt 4 der Tagesordnung waren ak- tuelle Fragen.. Friedhof: Für die Friedhofserweite- rung wurden 1000 am Grund erworben.. Vom Kuratorium Schöneres Tirol (Arch. Lechleitner, Ing. Petrey' wurden Ent- würfe ausgearbeitet. Der GR besichtiete bestehende Friedhofsanlagen, um sich über die Gestaltung ein Bild machen zu können. Als Vorbild wird die Friedhofs- erweiterung in Waidrin.g angesehen. - Dazu zeigte GR Peter Kurz der Ge- meindeversa.mmlung Dias, Bgm. Berg- mann erläuterte die Vorstellungen der Gemeindevertretung für die Friedhofs- gestaltung. Es ist dabei an Grastätten in einer Grünfläche gedacht, bei denen nur Grabkreuze mit gleichen Grab- umrandungen erlaubt sein, sollen. Die Gemeindeversammlune äußerte sich po- sitiv zu diesem Vorschlag. Zum Taesordnungsounkt ..Erweite- rung der Werksanlagen OeAMAG" be- richtete Bgm. Josef Bergmann, daß im Juli d. J. von der Werksleitung die Mit- teilung gemacht wurde, daß zur Verbes- serung der Auswirkungen des Betriebes der Oe'AMAG auf die Umwelt eine Gas- wäscheranlage eingebaut wird. Dies wird von der Gemeinde begrüßt. Weiter wurde der Gemeinde mitge- teilt, daß von der OeAMAG die Erwei- terung der bestehenden Anlagen ge- plant wird und ein Schachtofen für die Herstellung von Kauster gebaut werden soll. Er berichtete weiter, daß sich de Gemeinderat sowie die Vertreter de umliegenden Gemeinden mit diesem Problem befaßt haben und teilte das Ergebnis von Aussprachen mit Mitglie- dern der Landesregierung, der Berg- hauptmannschaft und dem Rechts- anwalt DDr, Armin Santner mit. Der Bürgermeister gab bekannt, daß sich die Vertreter der Gemeinden der Re- gion e gion 23 nicht für eine einheitliche Stel- lungnahme entschließen konnten und brachte der Gemeindeversammlung die bisher vertretene Auffassung des GR von Hochfilzen zur Kenntnis. Demnach stellte der Gemeinderat einstimmig fest, daß gegen den Bau eines Kauster- ofens grundsätzliche Bedenken beste- hen, weil die Auswirkungen der beste- henden Anlage Ausmaße erreicht ha- ben., die zu größter Besorgnis Anlaß ge- ben. Für Hochfilzen ergibt sich aber nun die Frage, ob einem so bedeuten- den Betrieb mit 250 Angestellten und Arbeitern die Möglichkeit einer wirt- schaftlichen Festigung und Sicherung der Konkurrenzfähigkeit verhindert werden soll und darf? Der Gemeinderat ist stimmeneinhellig der Meinung, daß auch hier die Siche- rung des Arbeitsplatzes und der Be- stand des Betriebes im Interesse der Ge- samtwirtschaft so von Bedeutung sind, daß für die Gemeinde Hochfilzen eine strikte Ablehnung nicht die Lösung sein könnte. Wohl aber vertritt der Ge- meinderat den Standpunkt, daß alle nur möglichen Auflagen für den Erwei- terungsbau und alle möglichen Verbes- serungen an den bestehenden Anlagen bei den kommendenVerhandlungen ver- langt werden müssen. Da nun technische Möglichkeiten bestehen, muß es möglich sein, die derzeit noch unzumutbaren Auswirkungen auf ein tragbares Aus- maß zu reduzieren. Der Bürgermeister forderte die Gemeindeversammlung nun zur Stellungnahme auf. Vorerst erläuterte Dipl.-Ing. K. Ernst die technischen Einzelheiten und die möglichen Verbesserungen durch den Einbau einer Gaswäsch.eranlage. Zum Bau eines Kaus.terofens stellte er fest, daß darüber die unsinnigsten Gerüchte verbreitet werden und das Vorhaben selbst nicht richtig gesehen wird. Durch den vorgesehenen Bau des Kauster- ofens wird die Immission nur geringfü- gig erhöht werden, so daß sich durch den Einbau des Gaswäschers insgesamt eine wesentliche Verbesserung der Aus- wirkungen auf die Umwelt ergeben
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