Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 27. Oktober 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 'Öffentliche Gemeindeversammlung in Hochf ilzen Aktuelle Fragen: Friedhofserweiterung, Bau eines Kausterofens durch IJAMAG Die diesjährige öffentliche Gemeinde- versammlung - zu der lt. TGO jede Gemeinde mindestens einmal jährlich verpflichtet ist fand am 13. Oktober um 20 Uhr im Gasthaus Würtl statt. Bgm. Josef Bergmann konnte dazu 89 Gemeindemitglieder begrüßen. Sein besonderer Gruß galt Hochw. Herrn Pfarrer Friedrich Uthe, dem Werkslei- ter der OeAMAG Dipl.-Ing. Kurt Ernst, dem TUePL - Kmdt. ObstLt. Kaltner, dem Kmdt. der Freiw. Feuerwehr Dir. Ziegler und Postamtsleiter A. Reiter. Einleitend wies Bgm. Bergmann dar- auf hin, daß die Aufgaben der Gemein- devertretung vielfältig und schwierig sind. Wenn auch die zu treffenden Ent- scheidungen nicht immer so ausfallen, daß jeder damit einverstanden sein kann, so sind sie auf jeden Fall zu tref- fen. Der gewählte Gemeindevertreter hat sich eben so zu entscheiden, wie er es der Gemeinschaft gegenüber verantwor- ten kann. DA unsere Gemeindevertre- ter in diesem Sinne ihre Entscheidun- gen treffen, beweist das Abstimmungs- ergebnis im Gemeinderat. Von den in den Jahren 1972 und 1973 gefaßten 143 Schon lange erwartet wurde das Er- scheinen des monumentalen Buches „Tirol in alten Ansichten" im Residenz- verlag (Salzburg). Als Herausgeber zeich- net das Tiroler Landesmuseum Ferdinan- deum, der Verfasser ist der Direktor des Museums, Hofrat Dr. Erich E g g. Vor wenigen Tagen konnte die Ueberreichung des ersten Exemplares an Landeshaupt- mann-Stellvertreter Professor Dr. Fritz Prior erfolgen. Der Verfasser sprach über die Bearbeitung des umfangreichen Stof- fes und die Schwierigkeiten der Bildaus- wahl. Ueber bereits bekannte Ansichten, wie z. B. die Dürer-Ansicht von Innsbruck, wurden vielfach gerade solche herange- zogen, deren Wert besonders im topo- graphischen und historischen Bereich zu suchen ist. Aufschlußreich waren die Ausführun- gen des Verlaqsleifers Wolfgang Schaff- 1er vom Residenzverlag. Der Gesamtauf- wand an der Herstellung des Buches be- trug zwei Millionen, was berechtigterwei- se etwas Besonderes erwarten läßt. Zum Beispiel erreichen die Farbreproduktio- nen tatsächlich Spitzenqualität, da sie - mit wenigen Ausnahmen - von den Ori- ginalen direkt abgenommen wurden. Die Arbeiten an diesem Werk wurden im Juli 1971 begonnen. Die Höhe der 1. Auf- lage des Tirol-Bandes beträgt 4000 Stück, Auf Wunsch des Tiroler Buchhandels wurde der Subskriptionspreis bis Ende Beschlüssen sind 140 einstimmig ange- nommen worden. Nun gibt es aber auch Probleme für die Gemeinde, die so bedeutungsvoll sind, daß nicht nur die Gemeindever- treter, sondern auch die Gemeindebür- ger Gelegenheit bekommen sollten, ihre Meinung kundzutun, um solche Ent- scheidungen zu beeinflussen Der Bür- germeister wies nun darauf hin, daß gerade diese Gemeindeversammlung Ge- legenheit bietet, zu solchen Problemen Stellung zu nehmen. Im Rechenschaftsbericht, den er an- hand des Haushaltsplanes erstattete, be- schränkte sich der Bürgermeister dar- auf, allgemein zu berichten und wies darauf hin, daß den Bürgermeisterbrie- fen die genauen Zahlen zu entnehmen sind. Er stellte fest, daß das Jahr 1972 erfolgreich abgeschlossen werden konn- te und auch die im laufenden Jahr ge- stellten Aufgaben erfüllt werden kön- nen. Einzelne Schwerpunkte wurden ausführlicher behandelt. So teilte der Bürgermeister mit, daß nun mit 15. Ok- tober die Sperrgebietsverordnung, die vom BMfL erlassen wurde, für den November verlängert. Landeshauptmann-Stellvertreter Prof. Dr. Prior dankte dem Verlag für seine Initiative und dem Verfasser für seine Ar- beit und betonte, daß eine Lücke im Ti- roler Schrifttum endlich geschlossen sei. Der zeitliche Rahmen des Buches spannt sich von den ältesten bekannten Tirol-Ansichten vom Ende des 15. Jahr- hunderts bis in die Zeit um 1860, wo der tonogranhische Wert von Handzeichnun- gen, Aauarell, Radierung usw. durch die neuaufaekommene Fofoarafie ins Wan- ken aeriet. lnsaesamt enthält das Buch 191 Bildwiedergaben, davon 72 als Farb- tafeln, 52 als Schwarzweißtafeln. Die übriaen Abbilduncien hfinden sich im Text. De Auswahl der Bilder wurde nach künstlerischen, tonociranhischen und hi- storischen Gesichtsnunkten getroffen. Dabei kommen alle Städte Tirols, alle Talschaften zum Zug. Daß die drei Lan- desteile Nord-, Ost- und Südtirol be- rücksirhfiat werden, ist geradezu selbst- verständlich. Auf eine Einleitung, die den Leser mit den ci eo ci ran h i s c h e n und historischen Grundiacien des Landes vertraut macht, folgt die alänzend aeschriebene Abhand- lung über die Entwicklung der Land- schaftsmalerei in Tirol. - Schon bei Künstlern der Maximilianzeit ist zu be- merken, daß eine reale Darstellung der Landschaft angestrebt wurde. Nach flä- TUePL Hochfilzen in Kraft tritt. Er berichtete ausführlich über die schwie- rigen und langwierigen Verhandlungen mit allen beteiligten Stellen, die letztlich doch zu einem Ergebnis geführt haben, dem der Gemeindderat zustimmen konnte. Wenn es für Hochfilzen auch alles eher als erfreulich ist, so mußte hier der „Sicherheit für alle" Rechnung getragen werden. Die Sperrgebietsver- ordnung ist an der Gemeindetafel an- geschlagen. Das Schulwesen ist für die Gemeinde in finanzieller Hinsicht die größte Be- lastung. Der Aufwand beträgt ca. ein Fünftel des Budgets. Dazu kommen noch die Sonderlasten durch den Erwei- terungsbau der Hauptschule Fieber- brunn mit 1,6 Mio Schilling. Davon muß 1 Million im Darlehensweg finanziert werden. Im nächsten Jahr ist voraus- sichtlich ein weiterer Beitrag in Höhe von 600.000 Schilling zu leisten. Auf kulturellem Gebiet wies der Bür- germeister auf die bereits erfolgte Re- novierung der Kirche hin, zu der die Gemeinde große Beiträge geleistet hat. Weiters wurden die Musikkapelle und andere Vereine unterstützt. Die Kosten für das Gesundheitswesen sind durch die Erweiterung des Bezirks- krankenhauses in St. Johann erheblich mischen Landschaftsmalern und Stechern setzt Matthäus Merian im 17. Jahrhundert einen Höhepunkt mit seinem berühmten vielbändigen Werk von Städteansichten. Seit 1770 wurde die Naturlandschaft völ- lig neu gesehen, ja, gleichsam erst ent- deckt. Die Zunahme des Ansichtenmate- rials im 19. Jahrhundert hängt mit dem steigenden Interesse an Tirol überhaupt zusammen. Denn d?urch den Freiheits- kampf gegen Napoleon waren die Tiro- ler in ganz Europa bekannt geworden. Die „Heldenzeit" Tirols setzte letztlich auch den Beginn des Tourismus in unse- rem Land. Wertvoll ist der umfangreiche Katalog mit Erläuterungen, Interpretationen, ge- nauen Datierungen, wissenschaftlicher Literatur und noch weiteren 67 Abbildun- gen. Eine Uebersichtskarte von Tirol, ver- schiedene Verzeichnisse und ein ausführ- liches Register vervollständigen den Band, der also nicht ein bloßes „Bilder- buch" darstellt, sondern ein repräsenta- tives Werk, das die landschaftliche und kulturgeschichtliche Besonderheit Tirols nördlich und südlich des Brenners an- hand einer gediegenen Auswahl von al- ten, reizvollen Ansichten und fundierten, instruktiven Abhandlungen zur Geschich- te, Geographie und Kulturgeschichte Ti- rols vorstellt und somit als ein noch nie dagewesenes Tirolensium gelten kann. Auch der Bezirk Kitzbühel scheint in diesem Werk auf. So z. B. Kitzbühel (Fai- stenberger-Stadtplan), Kitzbühel nach Südosten um 1850 und St. Johann (Ge- mälde von Schöpf). Der Subskriptions- preis beträgt 1600 Schilling. Bestellungen über den Tiroler Buchhandel, Tirol in alten Ansichten Tiroler Landesmusum Ferdinandeum als Herausqeber des monumentalen Werkes von Dr. Erich Egg - Subskriptionspreis bis Ende November verlängert
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