Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger samstag, 3. November 1973 bekannte Gruppe, denn alle Gruppen, die einmal beim Sängertreffen waren, werben bei anderen weiter. Vielleicht ist es neben der Gastlichkeit des Hau- ses gerade diese Ungezwungenheit, die den Stanglwirt für die Gruppen so an- ziehend macht. Und hier fühlt sich auch Seine könig- liche Hoheit, Prinz Franz von Bayern, wohl, der mit seinem Bruder Prinz Max in Bayern wiederholt nach Going kommt, um zu sehen, wie die Saat des bayerischen Volksliedforschers Kiem Pauli aufgeht, haben doch die Wittels-. bacher dem Forscher alle Möglichkeiten gegeben, das Volkslied zu sammeln. Nur wer das Sängertreffen beim Stangl- wirt selbst miterlebt hat, weiß, welche Ausstrahlung von jeder dieser Veran- staltungen ausgeht. So kann man sich auch die Bestürzung vorstellen, die die Sänger, Volksmusikanten und Volks- liedfreunde erfaßte, als sie Nachricht vom Tode der Stangiwirtin erhielten. Am 21. Juni 1964 starb im Alter von erst 49 Jahren die Wirtin Anna Hauser. Sie, die der Hauptinitiator und die Seele jedes Sängertreffens war! Nach den Ab- schiedsworten von Sepp Landmann klang der Weihnachtsjodler als letzter Gruß der Sänger über das offene Grab. Es wurde nun ernsthaft überlegt, ob nach ihrem Heimgang das Sängertref- fen noch abgehalten werden soll. Aber eines dürfte sicher sein: Wenn die um das Volkslied so verdiente Stangiwirtin noch einen Wunsch hätte aussprechen dürfen, so würde er wohl gelautet ha- ben: Beim Stangiwirt soll weiter ge- sungen werden! So kam es auch. Der damals erst 17jährige Hausal stellte mit Lanzen Moidj und Lisi (Hofer) ein neu- es Stanglwirtstrio zusammen. Später gründete Hausal mit seinen Freunden Georg A n k e r aus Ebbs und Toni P i r c h 1 aus Going ein neues Trio, die nunmehr schon bestens bekannten Stanglwirts-Buam". Was Sänger und Zuhörer beim Stangl- wirt gleichermaßen schätzen: Trotz des großen Saales und seiner Ueberfülle wird gleich wie beim ersten Sängertref- fen auf jedes Mikrofon und jede Ver- stärkeranlage verzichtet; derlei Dinge braucht es auch nicht: Sobald die er- sten feinen Weisen erklingen, tritt im Saal eine Ruhe ein, daß man eine Steck- nadel fallen hören könnte. So sei abschließend der Wunsch aus- gesprochen, die nächsten 50 Sängertref- fen mögen in der gleichen Atmosphäre stattfinden, so daß durch die Sänger- treffen dem Volkslied und der Volks- musik neue Freunde zuwachsen, die dieses Kulturgut in die Zukunft weiter- tragen. (Aus der Broschüre „Jubiläums.-Sän- gertreffen Stangiwirt", Umschlag und Gestaltung: Mitterer - Graphik, Reith; Druck: Grobstimm & Heininger KG., Kitzbühel; Herausgeber: Tiroler Volks- musikverein). Städtische Musikschule Kitzbühel Im 14. Bestandsjahr der städtischen Musikschule Kitzbühel werden, wie der Leiter der Schule Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger dem Bürgermeister Her- mann Reisch kürzlich berichtete, im ge- genwärtigen Schuljahr insgesamt 266 Musikschüler unterrichtet. - Gemeldet wurden 270. 235 Schülerinnen und Schüler stam- men aus Kitzbühel und 31 aus den Be- zirksorten Jochberg, Aurach, Oberndorf, St. Johann, Schwendt, Kössen, Fieber- brunn, St. Ulrich, Hochfilzen, Kirchberg und Aschau. Unterrichtet werden die Schüler von sechs hauptamtlichen und zwei stunden- entlohnten Musiklehrern. Hauptamtlich: Josef Gasteiger (Leiter), Andreas Feller, Josef Berger, Simon Gasteiger, Josefine Maier und Anton Mitterer. Stundenent- lohnte Lehrer: Margit Reymann und Rosemarie Gasteiger. Es wird in folgenden Instrumenten unterrichtet: 51 Blockflöte 5 Euphonium 49 Gitarre 4 Posaune 35 Harmonika 4 Sologesang 26 Klavier 4 Querflöte 24 Klarinette 2 Cello 16 Zither 2 Mandoline 13 Hackbrett 2 Waldhorn 7 Geige 2 Kleine Trommel 7 Trompete 1 Oboe 6 Volksharfe 1 Baß 6 Flügelhorn 1 Saxophon 1 Harmonielehre Das sind 23 Instrumente bzw. Unter- richtsgegenstände für 269 Schüler; drei Schüler erlernen mehrere Instrumente. Seelengottesdienst, Kriegerge- dächtnisgottesdienst und Jahres- hauptversammlung der Heim- kehrerkameradschaft Kitzbühel Am Seelensonntag, 4. November 1973 um 8.30 Uhr findet in der Stadtpfarr- kirche Kitzbühel der Kriegergedächtnis- gottesdienst für alle Gefallenen, Ver- mißten der beiden Weltkriege und für alle später gestorbenen Kameraden statt. Zur Teilnahme an diesem Gottes- dienst sind alle Kaiserjäger, Schützen- und Heimkehrerkameraden herzlich ein- geladen. Die Kameradschaften treffen sich um 8 Uhr früh im Hof der Knabenvolks- schule und marschieren dann geschlos- sen unter Vorantritt der Stadtmusik und der Schützenkompanie in die Stadt- pfarrkirche. Nach dem Gottesdienst Libera, An- sprache und Kranzniederlegung und Eh- rensalut der Schützenkompanie beim Kriegerdenkmal an der großen Kirchen- stiege, wiederum unter Mitwirkung der Stadtmusik. Kameraden! Wir bitten Euch, nehmt an dieser Gedenkfeier, die uns ver- pflichtet, der Gefallenen und Vermiß- ten und der später Verstorbenen der beiden Weltkriege zu gedenken, recht zahlreich teil. Die Heimkehrerkameradschaft Kitz- bühel hält anschließend um 10 Uhr im Gasthof Neuwirt ihre 97. Jahreshaupt- versammlung mit Neuwahlen ab. Zur Teilnahme sind alle Heimkehrerkame- raden und Abordnungen der Kaiser- jäger und der Schützen eingeladen. Brixntojarjsch von Herbert Jordan: Allerseelen - Friedhofgang Vü neie Kreiz send wieda und neie Schriftn af die altn Stoana. Den hab i recht guat kennt, den a und da liegt oana: gleich alt wia i. Mia hamb ins nia recht mögn. Vagib mir, Bruader Franz, nimm an mein' Weichbrunnsegn. Was weascht da Witwer von da Tengler-Thres etz machn? Is selm nia gsund und die drei Buabn no kloa. Bein Kloiba-Naz sein Grab muaßt fast a bissl lachn: Wia weascht's eahm mit die falschn Haar an Himmi toa? Den größtn Grabstoa hat die Kan-imerwiaschtin-Traudi. 1 hoff, er druckt sie nit. Sie hat nix ghabbt von Lebn. Nur reich is s' gwen, nit schlecht, die arme Haut. Sie hat si bloß wegn d' Leit fit traut a Geld ausz'gebn. Da Trescha-Naz, da Schintabauer, hat gmoant, es geht nit ohne eahm. A eahm hat's grissn und schaust hin genauer, richtig drauf-u kimb's eigentlich auf neam. So hascht 's oan u-kimb, so was z'wissn, a Vrost is's decht a, daß ma's woaß: Den Seining bloß tuat's weh, wea seht oana aussagrissn, sist hintalaßt a niada grad a Loch, a kloas. Ruaht 's sanft in Friedn! Es kimb scho die Verwandtschaft und trifft sie wieda mit die arma Seeln. Ganz gleich, wia guat sie sist a mitanond gschafft, heit send s' all' friedlich und hamb allahand z' dazöhln.
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