Kitzbüheler Anzeiger

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Jahr 1971-72 Jahr 1972-73 November 2.403 November 3.194 + 791 Dezember 85.712 Dezember 94.070 + 8.358 Jänner 87.833 Jänner 88.695 + 862 Februar 108.868 Februar 110.584 + 1.716 März 102.337 März 114.226 + 11.889 April 35.869 April 40.345 + 4.476 Mai 19.848 Mai 25.788 + 5.940 Juni 75.771 Juni 80.688 + 4.917 Juli 195.117 Juli 205.028 ± 9.911 August 162.231 August 173.825 + 11.594 September 73.184 September 77.321 + 4.137 Oktober 13.323 Oktober nicht fertig, aber auch plus Gesamt 1972: 962.496 Ges. 1973: 1,013.764 + 64.591 Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. November 1973 In beiden Gesamtziffern bzw. Mo- natsziffern sind die Camping-Nächti- gungen inbegriffen. Sie gehören genau- so zu den Urlaubsformen wie z. B. die Ferienwohnung und das Winter-Cam- ping, welches nun im Kommen ist. Alle diese Formen der Unterkunft sind im Bundesdenkmalgesetz verankert und in der Landesfremdenverkehrsabgabe-Ver- ordnung einbezogen. Der Nächtigungs- umschlag auf dem Kitzbüheler Cam- pingplatz ist eine sehr beachtliche Kom- ponente nicht nur in quantitativer, son- dern auch in qualitativer Hinsicht, da es außer Zweifel steht, daß das Cam- ping häufig keine finanzielle Frage, son- dern eine Hobbyart des Urlaubs-Ver- bringens darstellt. Nationenreihung: Winter und Sommer 1972 Deutschland 36,5 % Oesterreich 17.0 0/ Großbritannien 14,0 o/ Holland 9,3 o/ USA, Kanada 7,8 % Schweden 4,1 0/0 Dänemark 1,9 0/ Frankreich 1,6 % Schweiz 1,6 % Belgien 1,6 % Restliche 20 Nationen 4,6 % Aus der Reihung der Nationen geht hervor, daß Kitzbühel auf eine große Anzahl tragender Gästeländer blicken kann, was zur Krisenfestigkeit eines Ortes beiträgt. Die Negativpunkte in der Entwick- lung sind die Rückläufigkeit der engli- schen Gäste sowie eine evtl. zu erwar- tende Stagnation des Gästestromes aus dem nordamerikanischen Kontinent. - Diese Tatsache ist umso bedauerlicher, nachdem vor allem ‚der englische Gast aber auch der Nordamerikaner zu den angenehmsten und treuesten sowie tra- ditionellsten Touristen Kitzbühels zäh- len. Sorge bereitet mir auch die-Ent- wicklung ieEnt- wicklung auf dem Konsumationssektor im allgemeinen, welcher nicht nur den Fremdenverkehr, sondern auch das üb- rige Gewerbe treffen wird und sich auf die zu erwartenden Einnahmen aus Pflichtbeiträgen sowie aus Kommunal- steuern negativ auswirken könnte. Die Pluspunkte sind, daß Kitzbühel nach wie vor der in Tirol beliebteste und führende Inliinderort ist und die österreichischen Gäste uns ein solides Rückgrat verleihen. Angezogen hat erfreulicherweise auch das Kontingent der deutschen Touristen. Ebenfalls positiv ist die Entwicklung auf dem belgischen, französischen so- wie italienischen Markt. Diese Bereiche sind nicht ausschlaggebend, jedoch durch ihre seit Jahren kontinuierliche Aufwärtsentwicklung zu einem gewach- senen Bestandteil der Frequenz Kitzbü- hels geworden. Nebst der großen Zahl, von der wir uns aber nicht verleiten lassen dürfen, weil diese nur mit der Auslastung un- serer Betriebe zusammen gesehen wer- den darf, muß ich noch ein Wort zur Qualität der Gäste sagen. Sie hängt primär von der Bettenstruktur des Or- tes ab. Unser breites Band von Klein- und Kleinst-Betrieben wird nicht mit der gehobenen, anspruchsvollen und ka- pitalkräftigen Kategorie der Gäste, son- dern großteils mit dem Reisebüropubli- kum des Sozialtourismus besetzt wer- den können. Darüber müssen wir uns klar sein. Der Wunsch, daß sich die erste Klasse der Reisenden des In- und Aus- landes allein in Kitzbühel konzentrieren sollte, wäre schön, aber unrealistisch. Da brauchen wir nur einen einzigen Katalog der führenden Reisebüros stu- dieren, um zu wissen, was dieser höhe- ren Kategorie der Urlauber alles an Lu- xus. Bequemlichkeit, Schönheit und Ueberraschungen auf der ganzen Welt geboten wird, und nicht nur diese Grup- pe. sondern seit Beginn. des Zeitalters der Fernflüge mit Jumbo-Jets jedem einzelnen, gleichgültig, ob er mit einem großen oder kleinen Urlaubsbduget dis- poniert. Trotzdem bin ich in bezug auf die Gästequalität optimistisch, denn mit der bereits seit einigen Jahren anhaltenden Verbesserung der Betriebsausstattun- gen wird auch das Niveau des Gastes mitgezogen werden können. Ich möchte es gerade heute nicht verabsäumen, al- len Unternehmern für ihre Initiativen, für ihren Einsatz und für ihre Risiko- bereitschaft namens der Fremdenver- kehrsstadt Kitzbühel aufrichtig zu dan- ken. - So sehr es uns immer freut und wir darob immer stolz sind, wenn Weltpro- minenz in Kitzbühel eintrifft, so darf ich doch die Feststellung treffen, daß Wir empfehlen eine Fußwanderung zur Seidlaim Derzeit sind alle Bergbahnanlager nicht in Betrieb. Wir empfehlen daher eine Fußwanderung ohne Seilbahnhilfe die ein gemütlicher Nachmittagsausflu werden kann. Sie empfiehlt sich für alle Altersstufen von Skifahrern, die sich nur konditionell auf den Winter, der sich schon deutlich angemeldet hat, vorberei- te n. orberei. ten. Vorschlag für langsame Steiger: Vorn Hahnenkammparkplatz über die Hahnen- kammstraße und den Schattberg zur Ein- siedelei, über den neuen Forstweg „Prem. au" leicht ansteigend, dann auf gutem Fußweg zur Seidlaim. Abstieg auf dem Aufstiegsweg oder über Hausberg ins Hausbergtal und zurück zum Parkplatz. Vorschlag für flotte Steiger: Vom Streif- alm-Sessellift-Parkplatz über Pulverturm auf bezeichnetem Weg direkt zur Seidl- alm. Abstieg auf dem Anstiegsweg oder über den Hausberg zurück zum Park- platz. wir von dieser nicht zu leben imstande wären, sondern uns mit der touristi- sehen Gegebenheit abzufinden haben die im Rahmen der 8000 Gästebetter (inkl. der Appartementunterkünfte) ei- ne Zusammensetzung aufweist, die alle Niveaus umschließt. Eines möchte ich jr diesem Zusammenhang dazufügen, daß es nämlich gerade in Kitzbühel stets ge- lungen ist und immer wieder gelingt alle Schichten der Gesellschaft zusam- menzuschmelzen zu unserem „Ferien- publikum", das im großen und ganzer recht zufrieden ist, sonst würde Kitzbü- hel nicht aif eine derart breite und in- ternationale Palette von Stammgästen blicken können. Viele Pflichtmitglieder wird natürlich auch die Frage beschäftigen, wie es für die nächsten Saisonen aussieht. Ich kann trotz Studiums mehrerer Gästeländer und vieler Analysen leider nur sagen. daß wir in Kitzbühel, in Tirol und in Oesterreich nach wie vor die Mehrwert- steuer, die Alkoholbesteuerung und die Schillingaufwertung gegenüber unserer Konkurrenz nicht verkraftet haben und sich diese Probleme, zusammen mit den politischen und wirtschaftlichen Unsi- cherheiten, zu unserem Nachteil auswir- ken könnten. Wir müssen alles daran setzen, um durch Preisdisziplin und scharfe Kalku- lation unsere Glaubwürdigkeit und unser zumindest n6dh teilweise vorhan- denes Ansehen der Preiswertigkeit zu halten, um damit dem Gast des In-und Auslandes zu beweisen, daß Kitzbühel nicht teuer, sondern preiswert ist.
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