Kitzbüheler Anzeiger

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Vordere Reihe: Winfriede Wischounig, Leiterin des Hebammengremiums von Tirol die Jubilarin Burgi Heim und rechts Anna Kirchmair, Sprengeihebamme Tllrchberg. Foto Heinz, Fieberbrunn Kitzbüheter Anzeiger Samstag, 3. November 1973 nigelange Steigungen aufweist, in ein- einhalb Stunden zurücklegte. Im näch- sten Jahr wird für den Fitmar sch wie- Sei' dinselhe Route gewählt werden. Pirchmoser iaeigung von Sprechtagen. Die Land- und Forstwirtschaftliche Sozial- versicherungsanstalt, die Pensionsversi- Der diesjährige Hebammenamtstag wur- de für den 9. Oktober festgelegt, Zum Zwecke der Fortbildung kam auf Ein- ladung der Bezirkshauptmannschafl Kitzbühel, Gesundheitsamt, der Ober- arzt der Univ.-Zahnklinik Innsbruck Dr. Rossivall, der einen ausgezeichneten Vortrag mit zahlreichen Diapositiven über Zahnentwicklung, Kieferdeformi- täten und moderne Methoden der Zahn- pflege hielt. Die anschließende Diskus- sion nahm eine Stunde in Anspruch,was man als Zeugnis für das rege Interesse der Hebatnrnenschaft des Bezirkes wer- ten, darf; Otto Broschek, Direktor der großen pharmazeutischen Firma Gebro - Fie- berbrunn. nahm auch heuer wieder an der Ausgestaltung des Hebammentages regen Anteil; er stellte sogar den ele- ganten Vortragssaal der Firma zur Ver- fügung. Direktor Broschek und Frau sorgten für eine herzliche gastliche Auf- nahme aller Hebammen durch Blumen und aufmerksame Bewirtung; geradezu dieser festliche und familiäre Rahmen ermöglichte es dem Amtsarzt, im Ver- laufe des Amtstages die Verdienste der Jubilarin Burgi Heim zu würdigen. Der Leser des „Kitzbüheler Anzeiger" interessiert sich bestimmt, davon etwas zu hören: Frau Notburga Heim wurde am 26. März 1908 in Kitzbühel geboren: cherungsanstalt der Bauern und die Landeskasse Tirol der Oesterreichischen Bauernkrankenkasse halten am 16. No- vember von 8-10 Uhr in Kitzbühel, Be- zirks-Landw.-Kammer, einen Sprechtag ab. Es wird in allen Angelegenheiten der Pension-, Unfall- und Zuschußr'en- tenversicherung sowie der Bauernkran- kenversicherung Auskunft erteilt. die Kindheit hat sie in Kitzbühel ver- bracht, wo sie auch die Volksschule und Hauptschule besuchte; in den Jahren 1931 bis 1933 erhielt sie in der, Hebam- menlehranstalt Salzburg die Ausbildung für ihren späteren erfolgreichen Beruf. Im Mai 1933 bekam sie die Niederlas- sungsgenehmigung als freipraktizieren- de Hebamme in Kitzbühel; während der Kriegsjahre war Frau Heim vom Sep- tember 1942 bis Juli 1943 als Lazarett- schwester im Osteinsatz in Shitomir und in Kiew in Rußland. Im Krankenhaus St. Johann war sie 16 Jahre als Hebam- me tätig; während dieser Zeit schnellte die Frequenz der Anstaltsentbiridungen in die Höhe; die Leitung des St. Johan- ner Krankenhauses sah es nur ungern, daß Frau Heim ab Ü. April 1966 wie- der für dauernd in ihrer Heimatstadt Kitzbühel, nämlich im neuen Kranken- haus der Stadtgemeinde, ihren Dienst als Hebamme antrat. Von 1933 bis 1950 war die Zahl der Assistenz bei Entbindungen pro Jahr verhältnismäßig niedrig; damals waren die Hebammen Bachler in St. Johann sowie Moser und Etz in Kitzbühel noch sehr aktiv; trotzdem gab es aber immer wieder Arbeit im Sanatorium Dr. Ho- henbaiken in Kitzbühel. Frau Heim hat- te es in den ersten zwanzig Jahren als freipraktizierende Hebamme in bezug auf ihre Existenz äußerst schwer. Bis zur Praxiseröffnung des Frauenarztes Dr. Klein leistete sie neben Frau, Mo- ser und Frau Etz Hebammenbeistand hei Hausentbindungen und bei Entbin- dungen im Sanatorium Dr. W. Hohen- balken. Die Niederlassung eines Frauenarztes im Bezirk, die Investitionen im Kran- kenhaus St. Johann, Entbindungsabtei- lung, und das technisch einwandfreie Können von Frau Heim verursachten eine Wendung. Die Frauen zogen die Anstaltentbindung der Hausentbindung vor; es folgte eine rasche zahlenmäßige Zunahme der Spitalsentbindungen, zu- mal Kitzbühel ein modernst eingerich- tetes Krankenhaus mit hygienisch ein- wandfreier sauberer Entbindungsstation schuf. Alle Frauen des Bezirks, denen Frau Heim während der Entbindung Bei- stand leistete, wissen Bescheid von de- ren Können, Umsichtigkeit und Besorgt- heit; für den Hebammenberuf ist eine überdurchschnittliche Beruf sbegeiste- rung nötig, weil die Arbeitseinteilung von der momentanen, Situation vor, während und nach der, Entbindung dik- tiert wird; Hebammen und Aerzte ha- ben derartige Erfahrungen seit Jahr- zehnten und Jahrhunderten; sollen un- sere Frauen weiterhin menschenwürdig behandelt werden, so wird Verständnis für die aufopferungsvolle Tätigkeit die- ser Berufsgruppen von unserer Seite auch in Zukunft nötig sein. Im Ganzen dürfen wir der Jubilarin zum erfolg- reichen Beistand bei weit über 4000 Ent- bindungen Glück wünschen. Frau Heim war und ist außerdem selbst eine besorgte Mutter; sie hat drei Kindern, zwei Söhnen und einer Toch- ter, das Leben geschenkt. Alle Kinder durften einen ordentlichen Beruf erler- nen; neben der aufreibenden Arbeit als Mutter und Hebamme hat Frau Heim auch beispielgebend für ihre Mutter bis in das hohe Alter von 88 Jahren gesorgt. Am 26. März 1973 feierte Frau Heim ein Doppelfest; damals war ihr, 65. Ge- burtstag und gleichzeitig das 40jährige Dienstjubiläum als Hebamme in Kitz- bühel. Ich glaube, daß ich nicht nur im Na- men der Behörde, der Hebammen und der Aerzteschaft, sondern im Auftrag aller Frauen und Mütter des Bezirks der Frau Heim gratulieren und danken darf. Unsere Anerkennung gilt dem fachlich und technisch einwandfreien Können, der rechtzeitigen Erkennung von Ge- fahrenmomenten, dem Fleiß, der Be- sorgtheit für Mutter und Kind und für den immer passenden Zuspruch für die Wöchnerin in ihrer schweren Stunde. Nicht nur wir Aerzte, sondern auch alle Hebammen wissen, daß in der Kunst der Ermutigung des leidenden Menschen tausend Möglichkeiten der stillen und aufmerksamen Nächsten- liebe verborgen liegen. Dr. Puelacher Hehammenarntstag 1973: Würdigung der Verdienste von Frau Burgi Heim
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