Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 1. Dezember 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Von der öffentlichen Gemeinde- vrscimmluna in St. Johann Am Sonntag, 18. November fand im ['inosaa1 in St. Johann eine öffentliche Gemeindeversammlung statt, die gut besucht war. Es nahmen rund 175 Ge- meindebürger daran teil. Nach der Begrüßung durch Bürger- meister Andreas Mariacher berichtete dieser über die wichtigsten Gemeinde- angelegenheiten der letzten zwei Jahre (seit der letzten öffentlichen Versamm- lung) und über wichtige Vorhaben. Seinen Ausführungen entnehmen wir: Das Friedhofsproblem: Die Gemeinde war im Herbst 1972 in der unglückli- chen Lage, daß die Verstorbenen auf den beiden alten Friedhöfen schon auf den Friedhofswegen zur letzten Ruhe gebettet werden mußten, weil kein Platz mehr zur Verfügung stand. Der neue Friedhof beendete diese Lage, denn schon im Oktober konnten vier Grab- felder für Beerdigungen freigegeben werden. Seither wurden bereits 170 Ein- zelgräber belegt und viele neue Ansu- chen liegen vor, auch für Umbettungen aus dem alten Friedhof. Mit der Er- richtung des neuen Friedhofes hat die Marktgemeinde St. Johann ein echtes Problem aus der Welt geschafft. Heuer werden noch die Hochbauten erstellt, so daß in nächster Zeit der lange Be- gräbnisweg vermieden werden kann. Bauhof: Dieser war eine Notwendig- keit. Jetzt können die wertvollen Ge- räte, Fahrzeuge und Maschinen gut un- tergebracht werden. Die Hauptschule: Um der Raumnot zu begegnen, wurde mit einem Kosten- aufwand von 9 Millionen Schilling ein Anbau errichtet, der eine Turnhalle, ei- nen Gymnastikraum und eine Zentral- garderobe aufnimmt. Trotz der großen finanziellen Opfer hat sich dieser Bau gelohnt. Sprengelhauptschule: Nach vielen und harten Auseinandersetzungen auf Ge- meinde-, Regional-, Bezirks- und Lan- desebene konnten wir vor zwei Jahren einen Hauptschulbau-Ausschuß zum Zweck der Realisierung der Sprengel- Pflichthauptschule bilden. Dieser Spren- gel umfaßt die Gemeinden St. Johann, Kirchdorf, Waidring, Oberndorf, Going und Eilmau.. 1972 wurde ein Architek- tenwettbewerb ausgeschrieben, aus dem das Projekt des Architektenteams A aus Graz als Sieger hervorging. Dieses Team wurde schließlich auch mit der Ausfüh- rung betreut. Der Baugrund kostete der Marktgemeinde St. Johann 3,5 Millionen Schilling. Schon vor Jahren konnte ich eine Zu- sage der Ersten Oesterreichischen Spar- Casse über ein Darlehen von 4Ö Millio- nen erhalten. Dieses Darlehen wird quo- tenmäßig auf die Sprengelschulgemein- den aufgeteilt; die Federführung bleibt bei der Schulgemeinde St. Johann. Das Genehmigungsverfahren hat dann hinausgezögert, da auch wir von den Kreditsperrmaßnahmen betroffen wa- ren. Trotzdem ist es mir gelungen, noch für heuer fünf Millionen bewilligt zu bekommen. Inzwischen wurden auch die Bauausschreibungen ausgeschickt; die Anbotseröffnung erfolgt am 21. Novem- ber 1973. Die neue Schule stellt einen Bau dar, der, auch in bildnerischer Hin- sicht dem Schulzentrum einen Mittel- punkt geben wird. Kindergarten: Noch im heurigen Herbst konnten Räumlichkeiten für eine 4. Gruppe zur Verfügung gestellt werden. Die Musikschule: unter der vorzügli- chen Leitung von Frau Prof. Schodl erfreut sich größter Beliebtheit. 250 Musikschüler können unterrichtet wer- den. Leider mußten Schüler wegen des Mangels an Musiklehrern abgewiesen werden. Das Abschlußkonzert im ver- gangenen Sommer hat die Qualität die- ser Schule unter Beweis gestellt. Es darf auch erwähnt werden, daß die Gemein- de zur Führung der Musikschule Bei- träge leistet, denn mit den Elternbei- trägen könnte das Auslangen nicht ge- funden werden. Wasserversorgung: Nach ausführlichen Vorbesprechungen wurde entschieden, von einem Improvisoirum abzusehen und zielführend zu arbeiten. Hofrat Dipl.-Ing. Payr vom Amt der Tiroler Landesregierung hat insbesondere den Tiefbrunnen Bärnstetten für gut befun- den. Von der Marktgemeinde wurde nun eine Firma beauftragt, das zum Teil aus dem Jahre 1904 stammende Wasserleitungsnetz in einen Bestands- plan aufzunehmen. Diese Pläne konn- ten bereits für die am 26. September 1973 erfolgte Wasserrechtsverhandlung herangezogen werden. Das Zukunfts- projekt sieht vor: Die Errichtung eines Speichers mit einem Fassungsraum von 2000 cbm bzw. von 4000 cbm. Die Errichtung eines weiteren Tief- brunnens sowie eine Quellenfassung und Die Sanierung der Ringleitung. Die Gesamtkosten betragen 14 Millio- nen Schilling. Kanalisierung: Hier muß sich die Ge- meinde auf Teilkanalisierungen 5e- schränken. Eine Generalkanalisierung würde 100 Millionen Schilling kosten. Bei einer Bürgermeisterkonferenz in Kitzbühel wurde angeregt, das Kanali- sierungsproblem großräumig zu lösen. Das Kulturbauamt der Tiroler Landes-- regierung wurde ersucht, noch für heuer eine Generalstudie auszuarbeiten. Diese Studie steht jetzt vor der Fertigstellung. Es handelt sich dabei um eine Grup- penkanalisierung, bei der im Tal der Kitzbüheler Ache alle Orte bis Kössen angeschlossen werden können. Eine Zen- tralkläranlage für die Orte Oberndorf, St. Johann, Kirchdorf, ev. auch Going, Reith und Kirchberg, könnte ange- schlossen werden. Die vollbiologisch ge- reinigten Abwässer durch die Zentral- kläranlage in Wohimuting könnten frei abfließen. Lechnerbachl: Vor zwei Jahren konn- ten wir die Verbauung des Lechner- bachis in Angriff nehmen. Die Hoch- wassergefahr für den östlichen Teil von St. Johann ist damit weitgehendst ge- bannt. Das Lechnerbachl wurde in das Roanerbachl eingeleitet. Diese Regulie- rung kostete 2,5 Millionen Schilling, da- von mußte die Marktgemeinde St. Jo- hann 1 Million leisten. Die Wildbach- verbauung hat hier ausgezeichnete Ar- beit geleistet. Im Zuge dieser Arbeiten konnte auch der größte Teil der Sied- lung am Magister-Eduard-Angererweg kanalisiert werden. Weiters wurde das Baumoosbachl in den Kanalstrang der Fieberbrunner Straße geleitet und dient dort als Vorfluter. Müllabfuhr: Mit der Gemeinde Kirch- dorf konnte ein Vertrag abgeschlossen werden, wobei sich diese verpflichtete, gegen einen Betrag von jährlich 150.000 Schilling den gesamten Hausmüll von St. Johann zu übernehmen. Damit ist das Müllproblem für uns vorläufig ge- löst. Die Entrümpelungsaktion war ein voller Erfolg; zwei Tage wurden ange- setzt und 14 Tage wurde abgefahren. Eine weitere Entrümpelungsaktion ist geplant. Lärmplage: Entsprechende Maßnah- men können erst nach Inkrafttreten der gesetzlichen Bestimmungen über die Grenzwerte des Lärmpegels durchge- führt werden. Flugplatz: Auch dieser ist ein Pro- blem. Auf der einen Seite bringt er uns Nächtigungsziffern, die nichf zu über- sehen sind, auf der anderen Seite ver- ursachen die an- und abfliegenden Mo- torflugzeuge beträchtlichen Lärm. Der Gemeinderat hat in letzter Zeit zusam- men mit der Bürgerinitiative und dem Fliegerclub diesen Streit vorerst beige- legt. Fliegerobmann Paul Stöckl hat er- klärt, jede unkontrollierte Ausweitung des Flugplatzes zu verhindern und die behördlich bereits genehmigten Befesti- gungsarbeiten vorläufig bis Oktober nächsten Jahres auszusetzen. Wege: In den letzten zwei Jahren wurden von der Marktgemeinde St. Jo- hann 12 Weggemeinschaften gebildet. Hier wurde unter finanzieller Beteili- gung der Gemeinde und durch Ueber- nahme vorbereitender Arbeiten viel ge- leistet. Die Straßenprobleme sind groß. Durch den zunehmenden Verkehr kommt es zu Stauungen sowie Geruchs- und Lärm- belästigungen im Ortskern. Hier können wir zielführend nur mit weiteren Um- fahrungsmöglichkeiten und durch die
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