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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Dezember 1973 Mitglied des KSC, sprach dem Klub für seine Tätigkeit Dank und Anerkennung aus. Nach Schließung der Versammlung mit dem traditionellen dreifachen Ski- Heil wurde der Film vom 33. Interna- tionalen Hahnenkammrennen 1973 vor- geführt. Der Film fand großen Beifall. „Schneeloch" ermöglichte 1. Schüler- Testrennen. - Jugend gut in Schwung Der Skiklub Fieberbrunn führte am 25. November 1973 das erste Bezirks- Schüler-Testrennen in Form eines Rie- sentorlaufes von der Bergstation Streu- böden über die Abfahrt zum Ferchl- stadi durch. Der RTL wurde von Her- bert Eder gesetzt und wies einen Höhen- unterschied von 200 m und eine Länge von 700 m auf. Tore 30. Die Konkurrenz war durch gute Schneeverhältnisse ge- segnet, was sogar die Experten über- raschte. Wer das „Schleeloch" Fieber- brunn kennt, brauchte nicht überrascht sein. Die Wichtigkeit des Testrennens wur- de durch die Anwesenheit des Trainers der Nationalmannschaft, Olympiasieger Ernst Hinterseer, unterstrichen. Auch er brauchte sein Kommen nicht zu bereu- en, denn er sah verhältnismäßig gute Leistungen und neue Talente. Speziell die Erfolge der Läufer des SC Fieberbrunn beweisen, daß die Klub- trainer Eder, Perwein und Niederwieser wieder für eine gute Kondition und eine gute Einstellung ihrer Schützlinge zum Rennsport gesorgt haben. Besonders er- Anfang 1918 planten wir die Flucht. In der Früh aßen wir noch unsere Sup- pe, dann ging es, etwa 30 Mann, da- hin. Von einem gefälligen Eisenbahner erhielten wir sogar die Erlaubnis, den Zug zu benützen. Wir haben aber leider den falschen Zug erwischt und mußten die ganze Strecke zu Fuß zurücklegen. Unser Fußmarsch währte erfolgreich bis Poltawa. Dort wurden wir wieder abge- fangen. Wir gerieten da in die Hände der Roten Armee und wurden in eine ehemalige Artilleriekaserne gesteckt. In dieser Kaserne befanden sich an die 5000 Gefangene. Wir erhielten dort Suppe und konnten Brot fassen. Auf einmal wurde ich mit vielen anderen aus der Kaserne herausgeholt, um auf dem Bahnhof Räumungsarbeilen zu verrich- ten. Dabei gab es auch Gelegenheit, verschiedene Dinge, vor allem Lebens- mittel, zu reguieren. Ich habe mir eine Uhr gekauft, die ich heute noch besitze. Ich hatte ja von meiner Bergwerkszeit immer noch einige Iube1. Das Paktl Tee, das ich mir am Bahnhof besorgen konn- te, steckte ich im Gedränge in die Ho- sen und bin deshalb durchgekommen. Wehe, wenn sie mich damit erwischt hätten, sie hätten mich mit Knüppeln hergewixt. Einige Worte Russisch konn- te ich mir aneignen, aber mit dem Spre- Oh lieber Nikolaus! Wir bitten dich recht schön, nicht an unserer Türe vorüberzugehn. Wir waren immer artig, gehorsam und fromm! Mit einer kleinen Gabe bitte, Nikolaus komm! L. Borch freulich für den SC Fieberbrunn der 1. Platz für Elfriede Perwein (59.96) und von Siegfried Kaufmann (Tagesbestzeit von 55.41) vor Johann Frick vom, glei- chen Klub (55.95). - Die Bestzeit der Schülerinnen fuhr die Kitzbühelerin Barbara Feiler (59.62) und in der Kl. 1 (männlich) der Hopfgartner Biembacher (55.87). Im Namen aller Vereine des Bezirks dankt der SC Fieberbrunn der Berglift GesmbH. Fieberbrunn und ihren Be- diensteten. e diensteten. Durch ihren Weitblick hin- sichtlich der Pistenpräparierung sofort nach dem ersten Schneefall konnten überhaupt so vorzügliche Pistenverhält- nisse geschaffen werden. Für unsere Skijugend steht ein langer und harter Winter bevor. Den Talenten wird nichts geschenkt (und daher auch den Trainern und Betreuern nicht!) Von den 112 Nennungen konnten 87 gestar- tet und von diesen 74 klassiert werden. Die Ergebnisse: Schülerinnen 1: Elfriede Perwein, Fieberbrunn Roswitha Aschenwald, Westendorf Alice Fuchs, Itter Lisi Stöckl, Itter chen und Lesen war es nichtweit her; verstanden habe ich auf russisch aber das meiste. Zu Ostern 1918, die waren damals sehr früh, schon Ende März, wurden wir mit einem Ausgehverbot belegt. Am Antlaßpfingsttag hörten wir abends Ge- fechtslärm - die Revolution ging wie- der um. Am Karfreitag in der Früh, im wohn- te in der Kaserne im 3. Stock, sahen wir im Kasernenhof Mannschaften der deut- schen Armee. Es war deutsches Militär, das die Ukraine gesäubert hatte, aber von den Rotgardisten zurückgetrieben wurde. Es waren auch Oesterreicher da- bei. Wir sind über die Stiege hinab und auf das Militär zu: „Was geit's, was hat's?" Sie antworteten uns, daß viele Eisenbahnbrücken gesprengt, die Wech- sel an den Bahnhöfen beschädigt und es kein Ende gäbe, bis wieder ein Zugs- verkehr möglich wäre. Wir müßten da- her in der Kaserne verbleiben. Viele junge Gefangene konnten es aber nicht erwarten, packten ihren Rucksack und flohen wieder. Am Ostersamstag abends ging wieder eine Schießerei los. Da faßten auch wir Aelteren den Entschluß zu fliehen, da die Gefahr bestand, wieder nach Sibie- rien zurückzumüssen. Nach einem 5-Ta- Martina Weihrer, Kössen Margit Oberacher, Kitzbühel Karmin Fessier, Fieberbrunn Petra File, Kitzbühel Annemarie Riedmann, Itter Priska Riedmann, Itter Petra Hainbuchner, Kirchberg Barbara Mitterhauser, Kirchberg Andrea Trixl, Oberndorf Cornelia Bachler, Oberndorf Michaela Stocker, St. Ulrich. Schülerinnen II: Barbara Feller, Kitzbühel Lisl Fuchs, Kelchsau Gertraud Hain, Hochfilzen Karin Etzelsdorfer, Kirchdorf Isabella Mader, Kössen Marlene Hechenblaickner, Itter Christi Pali, Fieberbrunn Schüler 1: Karl Biembacher, 1opfgarten Ernst Hinterseer, Kitzbühel Nils Stolzlechner, Kitzbühel Fritz Hartmann, Kitzbühel Gerhard Eder, Fieberbrunn Michi Rettenwander, Fieberbrunn Hubert Pöll, Westendorf Norbert Unterrainer, Hochfilzen Helmut Perterer, Hochfilzen o. Manfred Bacher, Kirchberg Walter Luxner, Hopfgarten Karl Paratscher, Hopfgarten Johann Erler, St. Johann Josef Faistenauer, Itter Christian Osanna, Kitzbühel Reinhard Mader, Kössen Helmut Perauer, Going Markus Herovitsch, Itter ge-Marsch erreichten wir Kiew. Dort er- hielten wir erstmals österreichische Me- nage. Gulasch und Brot. Am 11. April 1918 erreichte ich die Grenze hinter Warschau. Nach einem Quarantäneaufenthalt ging es heimzu. Bis ich aber daheim (in Sagritz bei Hei- ligenblut) ankam, wurde es Mai. Ich er- hielt zuerst vier Wochen Urlaub. Die ersten drei Wochen blieb ich daheim (beim Reiter in Mitten-Sagritz) und die vierte Woche war ich in St. Johann 1. T. Dort erhielt ich ein Telegramm, daß noch einmal vier Wochen Urlaub ge- währt werden. Beim Taxenziehen zu Steffla in St. Johann verunglückte ich und erlitt dabei eine Verletzung der Wirbelsäule. Ich lag dann neun Wochen in St. Johann im Spital. Von dort wurde ich zum Kader nach Klagenfurt einbe- rufen. Von Klagenfurt ging's nach Graz und hier wurde ich vom Stadtkomman- danten auf ein Jahr suprobitiert, d. h. ich war kriegsuntauglich! Ich rüsete dann ordnungsgemäß in Klagenfurt ab und kehrte heim. Einige Zeit mußte icE zu Kellnern bei der Bau- ernarbeit aushelfen, da die Bäuerin an Typhus erkrankt war. Nach Allerheili- gen 1918 fing ich wieder an, meinen Be- ruf als Weber auszuüben. Dier Krieg war aus". Skisaison 1974 in Fieberbrunn eröffnet
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