Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 20 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Dezember 1973 St.Johann mit Tankwagen, 2 Lösch- wagen, 1 Berglandlöschfahrzeug und 1 Schwesterstadtkomitee St. Johann - Redford, USA Schlauchwagen. Jugendaustausch; Gegenseitiger Besuch Erwachsener Alarmierung nach Auslösung von - - Alarmstufe III der Feuerwehren von Kitzbühel, Kirchdorf, Aurach, Kirch- berg, Jochberg, Erpfenclorf, Fieberbrunn Waidring, Hochfilzen, St. Jakob, St. Ul- rich, Kössen und Brixen im Thale. Aus dem Bezirk Kufstein: Wörgl, Kireh- bicht, Söll, Kufstein, weiters die Feuer- wehr Lofer. 9. Nachalarmierung: Zum Austausch der ersten Einsatzmannschaft war die Nachalarmierung der Feuerwehren des Abschnittes Brixental notwendig und diese trafen um 1.30 Uhr unter Kom- mando von AF-Kdt. Kurz ein. Weitere Verstärkung um 3.30 Uhr angefordert: die Feuerwehren Aschau, Schwendt, Eh- mau und Reit im Winkl (Bayern). Erkundung der Lage: Menschenleben nicht in Gefahr. Brandumfang bei Eintreffen BF1 war St. Johann mit TLF und 2 Gruppen in der Halle 4 mit Einsatz von HD plus 1 B-Rohr eingesetzt. Oberndorf baute TS bei der Ache ein und legte eine Ver- sorgungsleitung. Weiters wurden von der F St. Johann mit Schlauchwagen 3 B-Leitungen (je 275 m) verlegt. Halle 5 stand zur Gänze in Flammen (Grund- fläche ca. 5200 qm). Fenster durch Hitze- stau an der Südseite geborsten. Feuer drückt gegen Verbindungswege auf Hal- le 4 (kein Brandabschnitt). Nordseite: Fenster nach Seite der Halle 6 geborsten; durch Hitze brennt bereits Verschalung der Halle 6 auf 30 m Länge. Meldung Gruppe Höflinger St. Johann an Einsatzleitung per Funk: „Müssen Rohre zurückziehen, da Feuer auf Hal- le 4 übergreift." Brandgut A: Dachkonstruktion aus Holz ca. 1700 cbm Spanplatten und Ma- schinen. Anfahrt der Löschfahrzeuge durch Schneetreiben und Schneeketten leicht behindert. Eigenes Löschwasser reicht für die Brandbekämpfung nicht aus. Entschluß, Befehl und Ausführung: Löschkräfte rücken nacheinander bei der Einsatzstelle ein. Ortskdt. BFKdt. Stv. Exenberger übernimmt die Löschgruppen an der Lotsenstelle - Ausfahrt Bundesstraße— Achenbrücke, läßt Tragkraftspritzen aufbauen. BFI Embacher setzt nach Erkun- dung der Lage den ersten Schwerpunkt - Verstärkung der Feuerwehr St. Jo- hann durch Feuerwehr Kitzbühel und Kirchdorf südlich in die Halle 4. Auftrag an AFKdt. Bachmann, Lösch- abschnitt Süd zu übernehmen und Über- greif enauf Hallen 4, 3, 2, 1 verhindern. Zuteilung von Feuerwehren Kirchberg, Fieberbrunn, DLeiter Kitzbühel zur Si- cherung des Staubbunkers Halle 4. Weiters ging der Auftrag an Kdt. Im Rahmen des Verschwisterungspro- gramms St. Johann i. T.—Redford/De- troid, wurde bereits mehrmals ein Ju- gendaustausch sowie ein Besuchspro- gramm von Einzelpersonen und Familien auf der Basis von Gegeneinladungen an- gekündigt. Nun ist es soweit! Bereits in den näch- sten Tagen müssen die erforderlichen Flugreservierungen vorgenommen wer- den. Jugendliche, die im Sommer 1974 (voraussichtlich 14. Juli bis 8. August) nach Redford reisen wollen und in der Zeit vom 14. Juni bis 8. Juli einen Buben oder ein Mädchen aus unserer Schwe- sterstadt aufnehmen können, mögen sich bei Herrn Mag. Peter Waliner, FVV St. Rothbacher, mit TLF 4000 Nordseite ljeberspriingen des Feuers auf Halle 6 zu verhindern. AFKdt. Salvenmoser und Rothbacher übernehmen Löschabschnitt Nord und werden durch die Feuerweh- ren Going, Söll, Kufstein, St. Johann, Wörgl und Reith verstärkt. Löschabschnitt Nord übernimmt AFKdt. Kaindi. Sicherung Maschinen- raum und Dach von Halle 5. BFKdt. Stefan Brunner mit Kdt. 14 unterstützt BFI mit Erkundung; Ein- weisung der Löschkräfte sowie Funk- verbindung über Kdt. 14. Besondere Gefahren für die Einsatz- mannschaften: Explosionen der Staubpunker in Halle 5 und 4. IJebergreifen durch Rohre über die Hallen. Gefahr für die Mannschaften auf den Dächern der Hallen (Rutsch- gefahr). Einsturz der Binder und Träger. Bersten von großflächigen Glasfenstern. Auswirkung der Einsatzmaßnahmen: Süd-Abschnitt: Uebergreifen auf Halle 4 kann verhindert und Feuer auf Halle 5 beschränkt werden. Nord-Abschnitt: Be- reits brennende Halle 6 kann gelöscht werden, Kühlung von Staubpunker und Trafo-Station entschärften die Explo- sionsgefahr bzw. Entzündung des Oels. Ost-Abschnitt: mit schwerem Atem- schutz Eindringen in die Produktions- halle und Rückdrängen des Feuers auf 40 m nach innen. Durch Durchstoßen der Außenwände mit schweren Radlermaschinen kann der bessere Löscherfolg erzielt werden. Da man wirksamer an das Brandgut mit Stahlrohr einwirken kann. Nach cirka 60 Minuten Meldung von BFI Embacher an Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Trentinaglia „Brand unter Kontrolle"! Die Zusammenarbeit mit der Betriebs- leitung: Die Herren Fritz Egger und Söhne so- wie die Betriebsleiter Ing. Dietrich und Ing. Wirtl hatten engen Kontakt mit Johann, oder bei Walter Bodner, St. Johann (Tel. 22 82) melden. Dasselbe gilt für jene Erwachsene, die auf der Basis von Gegenbesuchen in der Zeit vom 14. Juni bis 8. Juli 1974 Gäste aus Redford bei sich aufnehmen können. Der Gegenbesuch kann entweder im Juli/August 1974 oder zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Für beide Aktionen sind von den Teil- nehmern lediglich die Kosten eines sehr preisgünstigen Sonderfluges zu über- nehmen! Das Schwesternkomitee ersucht um rege Beanspruchung der eröffneten Möglichkeiten und bittet um rasche An- meldung. Bezirks-Feuerwehrinspektor, Bezirks.- Feuerwehrkommando und den Kom- mandanten der Löschabschnitte. Ablöscharbeiten: Bis in den Vormittag des 29. November übernehmen die nachalarmierten Feuer- wehren die Ablöscharbeiten. Da ca. 1700 Kubikmeter Spanplatten gelagert sind, werden die verstärkten Löschgruppen als Brandwache belassen und alle vier bis sechs Stunden ausgetauscht. Die letz- te Pumpe wird nach vier Tagen am Sonntag nachmittag abgezogen. Eingesetzt waren zur Brandbekämp- fung und Brandwache: 30 Feuerwehren mit 428 Mann, 9 Tank- fahrzeuge mit 4 Wasserwerfern, 1 D Lei- ter 30 m, 1 D Leiter 18 m, 16 Tragkraft- spritzen, 15 Atemschutzgeräte, 20 Funk- geräte, 6 Lichtaggregate, 300 m HD- Schläuche, 1500 m C-Schläuche und 5600 Meter B-Schläuche. Gesamtbetrachtung: Durch den Großbrand entstand ein noch nicht abzusehender Schaden von zirka 60 bis 70 Millionen Schilling. Daz.izu- rechnen sind Produktionsausfälle der Halle 5. Nur durch den hervorragenden Ein- satz aller beteiligten Feuerwehren ist es gelungen, das Uebergreifen auf alle an- deren Betriebsstätten zu verhindern. Bereits am Morgen des nächsten Tages konnte der Betrieb in den Hallen 6 und 7 wieder aufgenommen werden. Vollste Anerkennung allen eingesetz- en Löschkräften vom Feuerwehrmann, Maschinisten, Gruppenkommandanten und Abschnittskommandanten für auf- opfernden, selbstlosen und disziplinier- ;en Einsatz augsesprochen. Dank an die Männer des Roten Kreuzes unter Kol.- Kdt. Lackner und AbtKdt. Rass für die Sanitätsbetreuung und Versorgung mit Jause und warmem Tee. Dank der Gemeindepolizei, Gend.-Po- sten-Kmdt. BI Kometer mit seinen Be-
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