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Samstag, 8. Dezember 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 23 Von der Generalversammlung der der Baudarlehensgeber (Genossensch.- Mitglieder) anzufertigen. Die Aufbe- Molkereigenossenschaft Kitzbühel wahrung eines Duplikates soll bei einem in einem Banksafe erfolgen. Bürgermeister Reisch zurr Obmann wiedergewählt. Notar bzw. . Am 1. Dezember 1973 fand im Gast- hof Schwarzer Adler in Jochberg die 45. Generalversammlung der Molkereige- nossenschaft olkereige- nossenschaft Kitzbühel statt. Bei der Er- öffnung konnte der Obmann Bürger- meister Hermann R e i s c h neben 70 stimmberechtigten Mitgliedern den Ge- nossenschaftsobmann Direktor Norbert M a n t 1, den Direktor der „Alpi" Dipl.- Vw. Karl Berghammer, den Land- wirtschaftsrat Dipl.-Ing. S c h u 1 e r, den Bezirksobmann der Landwirtschafts- kammer LA Ök.-Rat Leonhard M a n z 1, den Bezirksbauernobmann Paul L a n d- m a n n, Bürgermeister Franz H ö c k und den Direktor der Raiffeisenbezirks- kasse Erich 0 b e r e ß 1 begrüßen. Zum Protokollführer wurde Ober- buchhalter Josef Hechenberger und zum Mitfertiger Martin Brandstätter (Reith) bestimmt. Stimmenzähler Johann He- chenberger (Tenn, Jochberg) und Andre Hechenberger (Roaner, Aurach). Der Obmann berichtete, daß die ge- plante Fusion mit der Molkereigenossen- schaft St. Johann auf Grund der Verlän- gerung des Strukturverbesserungsgeset- zes keine große Aktualität mehr besitzt. Bei einer Besprechung in St. Johann zwischen den Führungskräften beider Genossenschaften kam zum Ausdruck, daß weder wirtschaflich, noch personell noch steuerpolitisch für die eine oder andere Seite Vorteile entstünden und man daher bei der bisherigen Selbstän- digkeit verbleiben wolle. St. Johann ha- be inzwischen auch bereits selbst einen Käsefertiger eingestellt, so daß auch im Hinblick auf die Schweizerkäserei kein Grund zu einem Zusammenschluß be- stehe. Auch von o b e n wurde kein wei- terer Zwang ausgeübt, so daß schließlich alle Besprechungsteilnehmer mehr oder weniger froh auseinandergingen. In sei- nem weiteren Bericht, in dem auch je- ner des erkrankten Molkereidirektors Thomas H a u s b e r g e r enthalten war, konnte der Obmann erfreulicherweise darauf hinweisen, daß die Emmentaler- Käserei mit einer dritten Schar die Pro- duktion um 40.000 kg erhöhen konnte. Es ist aber nicht die Mehrproduktion al- lein beachtenswert, sondern die gleich- bleibende Qualität und vor allem auch die Tatsache, daß mit die MeIrproduk- tion ohne Personalverstärkung erfolgen konnte. Insgesamt wurden in der Be- richtszeit (April bis einschließlich No- vember) 318.000 kg Emmentaler erzeugt und dabei 93,6 Prozent I. Klasseware er- zielt. Die wenigen II. Klasse-Laibe wur- den aber ebenfalls vom Käufer (Alpi) In die 1. Klasse eingereiht, so daß diese praktisch 98 Prozent betrug. Ein Satz, der nirgendwo in Oesterreich erreicht wurde. Der Fettgehalt der angelieferten Milch stieg von 3.87 auf 3.89 Prozent und der Milchpreis durchschnittlich je kg von 2.82 auf 2.93 Schilling. Als er- freulich bezeichnete der Obmann Bgm. Reisch auch die Tatsache, daß die ge- samte Belegschaft fleißig und geschickt arbeite und den Genossenschaftsbetrieb als ihren eigenen ansehe. In der Debatte über den Obmann-Be- richt meldete sich Hans Pletzer vulgo Fritz (Aschau) und sagte, es wäre vor- teilhaft gewesen, daß mit dem Fusions- gedanken Schluß gemacht wurde. Auch von den anderen Genossenschaftsmit- gliedern waren zu dieser Angelegenheit zur zustimmende Stimmen zu hören. Aus dem Prüfungsbericht des Obmanns des Aufsichtsrates Josef Auf schnaiter, Peternbauer in Kirchberg, ging hervor, daß im ganzen Betrieb, vom Keller bis zum Dachboden, peinlichste Sauberkeit und Ordnung herrsche. Die Prüfung der Geschäftsgebarung ergab keine Bean- standungen. Den Bilanzbericht erstattete Direktor Mantl als Aufsichtsorgan. - Erstmals konnte im neuen Haus (1968 wurde das neue Molkereigebäude bezogen) ein Ge- winn von 75.000 Schilling erzielt wer- den. Dieser wenn auch bescheidene Ge- winn gewinnt an Bedeutung, wenn man bedenkt, daß im Vorjahr ein Abgang von über 1 Million quittiert werden mußte. - Die Molkereigenossenschaft Kitzbühel weist 356 Mitglieder auf; im Berichtsjahr sind zwei ausgeschieden, jedoch fünf dazugekommen. Einstimmig wurde beschlossen, den Gewinn vom, al- ten Verlust abzuschreiben. Auf Antrag von Genossenschaftsmitglied Paul Land- mann (Oberndorf) wurde dem Vorstand und dem Aufsichtsrat wiederum ein- stimmig die Entlastung erteilt. Zum Kapitel Verkauf der alten Mol- kerei berichtete der Obmann, daß wohl 15 Interessenten vorhanden wären, je- doch wurde der Verkauf vom Vorstand nicht mehr betrieben seit dem Zeit- punkt, als die Fusion mit St. Johann kei- ne Aktualität mehr besitze. Die Ver- sammlung stimmte dem zu und so bleibt das Gebäude (erbaut 1928) weiterhin im Besitz der Genossenschaft. Hans Pletzer stellte aber den Antrag, die Fassade zu erneuern. Genossenschaftsmitglied Markus Pöll (Kirchberg) schlug die Wertsicherung der Baudarlehen der Genossenschafts- mitglieder vor. Sein Kollege Simon Niedermühlbichler, Geigerbauer Aschau, verlangte aber eine Aufbewahrungs- garantie der Darlehensscheine, damit diese nicht durch höhere Gewalt ver- schwinden. Obwohl dieser Vorschlag anfänglich die Versammlung erheiterte, kam man bald zur Kenntnis, daß die- sein Vorschlag besonderer Wert zu- komme. Vom Vorsitzenden wurde da- her auch der Oberbuchhalter unverzüg- lich beauftragt, eine vollständige Liste diesem Jahre je zwei Mitglieder aus dem Vorstand und je zwei aus dem Auf- sichtsrat aus. Da unter den ausschei- denden Vorstandsmitgliedern auch Ob- mann Bgm. Reisch war, wurde der Vor- sitz zur Durchführung der Neuwahlen dem Bezirkobmann der Landeslandwirt- schaftskammer LAbg. Oek.-Rat Manzl übergeben. Obmann Reisch verließ wäh- rend der Wahl den Saal. Hans Nieder- straßer und Hans Pletzer schlugen neu- erlich Hermann Reisch zur Wiederwahl vor. Obmann-Stellvertreter Sebastian Foidl (Froidl, Kitzbühel) schlug eben- falls dessen Wiederwahl vor und argu- mentierte seinen Vorschlag damit, daß es überaus wünschenswert wäre, wenn die gerade in Fluß befindliche Auf- wärtsentwicklung nicht durch einen Ob- mannwechsel unterbrochen würde. Die Vorstandswahl erfolgte mittels Stimmzettel und ergab mit Mehrheit die Wiederwahl von Bürgermeister Her- mann Reisch. Vorstandsmitglied Georg Obernauer (Trattegg, Jochberg) und die beiden Auf- sichtsratsmitglieder Josef Auf schnaiter (Petern, Kirchberg) und Peter Widmo- ser (Seereith, Kitzbühel) wurden eben- falls wiedergewählt. Darüber hinaus in den Aufsichtsrat wurde Josef Resch, Prost, Jochberg, gewählt. Oek.-Rat Manzl gratulierte Obmann Reisch und den anderen Funktionären zur Wiederwahl. Er halte auch die Ei- genständigkeit der Molkerei Kilzbühel für vorteilhaft und wünschte den an- wesenden Bauern einen höheren Milch- preis als bisher. Dir. Dipl.-Vw. Berghammer von der Alpi wies darauf hin, daß seit der letz- ten Oelsache die Arbeit des Bauern wie- der mehr Wert bekommen habe. Das Geschrei über den Butterberg etc, sei verstummt, denn man hat sich auch dar- über Gedanken gemacht, daß bei ei- nem Versiegen des Auslandskunstdün- gers bzw. des Futtereiweises aus dem Ausland Milch und Fleisch Mangelware sein würden. Zur Produktion des Em- mentalers, dem König der Käsesorten, beglückwünchte Direktor Berghammer die Genossenschaft. Ueber die Alpi, die nun auch in den USA ein eigenes Ver- kaufsunternehmen besitze, sei erreicht worden, daß trotz der immensen Dol- larabwertung der gleiche Preis gehalten werden konnte. Die USA sind nach Italien der größte Abnehmer von öster- reichischem Emmentaler. Dipl.-Ing. Schuler überbrachte die Grüße von Präsident Artner und NR Dr. Haider. Auch er zollte der Alpi als Absatzmarkt volles Lob und bezeichnete Direktor Berghammer als „Maschinen- gewehr" dieses Dachverbandes. Die Alpi habe nun auch einen Geschäftsträger in .Tann rlq qlif-li rinr.i-
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