Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 8. Dezember 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Max Oberlindober, Kitzbühel, zum GedenkenJ Am 26. November 1973 starb uner- wartet schnell der Depotleiter der Öster- reichischen Brau AG in Kitzbühel i. R. Max Oberlindober knapp nach Errei- chung seines 77. Lebensjahres. Mit ihm schied ein Bürger unserer Stadt aus dem Leben, der sich weitum besonderer Be- liebtheit und Wertschätzung erfreute. Max Oberlindober wurde am 8. Okto- ber 1896 in Itter geboren, wo er auch seine Jugendzeit verbrachte und von wo aus er zum Kriegsdienst im ersten Weltkrieg eingezogen wurde. Im Jahre 1921 kam er nach Kitzbühel zur Brau AG und durch Fleiß und der Sicherheit mit den Kunden des weitverzweigten Unternehmens wurde er bald zum De- potleiter bestellt. Hier trat er der Stadtmusik als Bassist bei, wurde als ausgezeichneter Musiker geschätzt und wirkte 40 Jahre, im letz- ten Jahrzehnt als Stabführer, aktiv mit. Für seine Verdienste um die Stadtmusik wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Max Oberlindober war auch Grün- dungsmitglied der heute weltberühmten Kitzbüheler Nationalsänger. Es war im Sommer 1929, als Toni Praxmair, Max Oberlindober und Her- mann Primus gelegentlich im Cafe Prax- mair den Gästen Lieder zum Besten ga- ben. Sie ahnten damals alle drei nicht, welche Entwicklung diese Gesangsaben-. de nehmen sollten. Im Spätsommer 1929 wurde dann erstmals für eine kleine Reisegruppe der erste Tiroler Abend vorgeführt. Der erste dieser Art im Lande. Mitwirkende waren die bereits genannten drei Sänger und als Schuhplattler Martin Entstraßer und Hans Huber. Diese platteiten alle damals bekannten Tänze nach der Zithermusik von Toni Praxmair. Bereits im kommen- den Winter wurden die „Tiroler Abende bei Praxmair" als ständige Einrichtung etabliert. Später wurden von Toni Prax- mair auch andere Piattlergruppen, dar- unter auch die „Gamshoger", zur Mit- wirkung herangezogen; den gesangli- chen Teil bestritten stets Max und Prax und Primus. Einen großen Erfolg buchten Max Oberlindober und Toni Praxmair beim internat. Preissingen 1931 in Traunstein. Den beiden wurde als Preislied „Drobn auf an Tannabam" (Pöll-Lied) zugewie- sen. Sie erhielten bei dieser Konkurrenz, an welcher 129 Gruppen teilgenommen hatten, von der Akademie zur wissen- schaftlichen Forschung und Pflege des Deutschtums in München, den ersten Preis zuerkannt; weiters erhielten sie noch den Ehrenpreis des Bezirks Traun- stein. Ein wahrlich großartiger Erfolg, wenn man bedenkt, daß unter den Preis- richtern so klangvolle Namen wie Univ.- Prof. Dr. Kurt Huber, der unermüdliche Forscher, Sammler und Kenner des Volksliedes, weiters der Dichter Fritz Müller aus Partenkirchen, Pfarrer Bern- maier, einer der gemütvollsten Poeten, Bgm. Baithasar Schmucker von Ruh- polding und Intendant Dr. v. Boeck- mann vom Bayerischen Rundfunk an. Von diesem wurden „Max und Prax" noch am gleichen Abend für ein Rund- funksingen engagiert. Der große Erfolg wurde in Kitzbühel vom Deutschen Männergesangsverein, dem beide ange- hörten. groß gefeiert. Von der Traunsteine:r Siegesreise an ging es mit den Tiroler Abenden ziem- lich rasch aufwärts. Auch das Rund- funksingen wurde fortgesetzt und trug den beiden vom b ayerischenVolkskunst- verein eine Medaille ein. Zur Gruppe gesellten sich nun Sepp Möllinger und die Gebrüder Hatzl. Im Herbst 1933 er- hielt die Gruppe die erste Einladung nach England. Diese Auslandsreise wur- de im Frühjahr 1934 durchgeführt. Die Gruppe gastierte im feudalen und be- rühmten englischen Nachtklub, genannt .‚Ciro's Club", in London. Von dort ging es dann noch für einen ganzen Monat ins Pavillon Theatre nach Glasgow. Einen weiteren großen Erfolg hatten die ersten Kitzbüheler Naitonalsänger dann am 1. und 2. September 1934 beim Voikswettsingen des Landesverbandes der Trachtenvereine in Salzburg. Die Gruppe bestand damals aus Toni Prax- mair, Max Oberlindober, Hans Zimmer- mann, Hermann Primus und den Gebrü- dern Hatzl. Sie errangen hinter der Trapp-Familie den zweiten Preis. Baron Trapp aber verzichtete auf seinen ihm zuerkannten ersten Preis zugunsten der Kitzbüheler mit den Worten: „Eure Lie- der haben mir besser gefallen!" Max Oberlindober wirkte bei unzäh- ligen Tiroler Abenden mit. Er erfreute aber auch bei privaten Gesellschaften seine Freunde durch seine herrliche Stimme und seine Jodler. Der Verstorbene war auch durch Jahr- zehnte Funktionär des Kitzbüheler Ski- klubs; zuletzt als Kassaprüfer und Funk- tionär des 1. Tiroler Trabrennvereines Kitzbühel. Er galt auch als anerkannter Weidmann und erfreute sich gier Ge- sundheit, nachdem er in den fünfziger Jahren eine schwere Krankheit gut über- stehen konnte. Bei seinem Begräbnis am 29. Novem- ber gaben ihm eine große Anzahl von Trauergästen aus nah und fern die Ehre des letzten Geleites. Der Trauerkondukt wurde von der Stadtmusik angeführt. Es folgten die Heimkehrerkamerad- schaft mit Fahne, die Funktionäre des Skiklubs mit der Gründer-Standarte, der Männergesangverein, der Trabrenn- verein und die Jägerschaft. Unter den zivilen Begräbnisteilnehmern befand ,ich auch Bgm. Hermann Reisch. Am offenen Grabe verabschiedete sich der Obmann der Stadtmusik Andre Fei- ler mit dankbaren Worten. Als letzten Gruß für das Ehrenmitglied intonierte die Stadtmusik unter der Leitung von Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger das Lied vom guten Kameraden und der Männergesangverein sang zusammen mit den „Kitzbüheler Nationalsängern" 1 1 ii Beethoven. Rennterrne Winter 73/74 Von der Sitzung der Tiroler und Salz- )urger Trabrennvereine am 17. Novem- ber beim Habachwirt in Kirchdorf wur- den unter dem Vorsitz des Vertreters des Salzburger Traberzucht- und Renn- vereins, Bgm. Michael Nothegger, fol- gende Termine festgesetzt: Dezember: St. Johann in Tirol 30. Dezember: Ebbs 30. Dezember: Matrei in Osttirol 1. Jänner: Mayrhofen 6. Jänner: Kirchberg 13. Jänner: Wörgl 20. Jänner: Kitzbühel Jänner: Wattens 3. Feber: Mittersill 10. Feber: Innsbruck 17. Feber: Zell am See 24. Feber: Kössen 3. März: Goldegg 10. März: Ellmau Lohnsteuerkarten 1974-75-76 Mit Ablauf dieses Jahres verlieren die im Jahr 1970 ausgestellten Lohn- steuerkarten ihre Gültigkeit. Die Ge- meinden e meinden haben bereits damit begonnen, die neuen Lohnsteue*arten an die Steuerpflichtigen zu versenden. Die Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter, Landesst eile Salzburg, ersucht ihre Pensionisten, die neuen Lohnsteu- erkarten so rasch wie möglich vorzule- gen. Gleichzeitig wird ersucht, auf den Lohnsteuerkarten unbedingt die Versi- cherungsnummer, die von den grünen Versicherungskarten oder den Pensions- abschnitten abgelesen werden kann, zu vermerken. Damit kann die Bearbeitung der einlangenden Lohnsteuerkarten we- sentlich beschleunigt werden.
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