Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 8. Dezember 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Referent für Training und Betreuung: Franz Plurtscheller und Peter File Referent für Technik: Herbert Hasel- wanter Presseref.: Dipl.-Vwt. Michael v. Horn Referenten für Zeitnehmung: Rudolf Bodenseer und Werner Pischl Referent für Quartiere: Fritz Tschurt- schenthaler Referent für den nordischen Skilauf: Dr. Siegfried Tirala Referent für Kampfrichter: Christian Achhorner Chef des Protokolls: Dr. Andreas Braun Bechnungsprüfer: Martin Krismer und Toni Kofler Ehrungen durch den OeSV und KSC Als Vertreter des Oesterreichischen Ski- verbands überreichte Ing. Hubert Pirth- ner an insgesamt 51 Mitglieder des Kitz- }üheler Skiklubs das Goldene Ehren- zeichen des OeSV. Es ist das erstemal, daß solche Ehrenzeichen in Kitzbühel verliehen wurden. (Stecknadel mit Di- plom) Die Jahreszahl vor dem Namen be- deutet das Eintrittsjahr zum KSC bzw. 2um OeSV.: 1926 Christian Achhorner 1927 Oskar Bartenstein 1928 Willi Bodenseer 1933 Josef Cullek 1924 Sebastian Egger 1931 Martin Entstraßer 1929 Ferdl Friedensbacher 1928 Rudolf Gettler 1931 Rudi Graswander 1932 Christian Haiciacher Noch zu seinen rüstigen Lebzeiten er- zählte der Störwebermeister Johann Brandstätter seinen Kindern von seinen Erlebnissen in der Kriegsgefangenschaft von 1914 1918. Die Berichte wurden vom Sohn Direktor Peter Brandstätter auf Tonband aufgenommen. DiesesTon- band dient uns als autentische Quelle. „Ich diente aktiv bei den Kaiserschüt- zen und machte 1907 eine Waffenübung im Kanaltal (Fort Hensl) mit. Am 1. Au- gust 1914 hab ich dann zum 4. Kaiser- schützenregiment nach Villach einrtik- ken müssen und zwar vom Hof Kell- nern im St. Johanner Winkl aus. Zuerst ging der Transport nach Klagenfurt. Dort wurde ich mit dem ersten Marsch- bataillon vorerst nach Kötschach-Mau- then in Marsch gesetzt. Zuerst hat es geheißen, es geht gegen die Italiener los. Aber im September sind wir dann nach Galizien hinein. Am 2. Oktober 1914 haben wir unsere Feuertaufe be- standen, nachdem wir den San über- schritten hatten. Der erste Kriegseinsatz war im Raum Prcemysi-.Lemberg unter dem Kommando von General Dankl. Wir mußten dann wieder zurück und 1932 Toni Hartmann 1928 Dr. Hans Haseiwanter 1930 Hans Hechenberger 1929 Ferdinand Herz sen. 1933 August Höbart 1928 Dr. Ludwig Hörtnagl 1925 Fritz Huber 1932 Roland Irmler 1930 Sepp Klingier 1931 Stefan Klingler 1925 Dr. Ekkehard Koller 1930 Felix Kunstowny sen. 1919 Hans Lackner sen. 1925 Ferdil Maier sen. 1931 Maria Mamoser 1928 Hans Mariach.er sen. 1932 Peter Mayrhofer seil. 1932 Dr. h. c. Julius Meinl 1925 Baron Carl Menshengen 1927 Michael Ober 1928 Alfred Pehnelt sen. 1926 Hptm. Leopold Pischl 1932 Carl Planer 1925 Toni Praxmair 1930 Guido Reisch 1920 Bgm. Hermann Reisch 1926 Walter Reisch 1927 Martin Ritzer 1924 Toni Sailer sen. 1932 Ing. Josef Seisl 1928 Josef Seiwald 1925 Stadtrat Peter Sieberer 1929 Fritz Schweinester 1910 Alois Stampfer sen. 1925 Dkfm. Fritz Tscholl 1933 Wily Tuchel 1932 Hans Ueberall sen. 1932 Karl IJeberall 1926 Grete Vogi am 15. November 1914 wurde ich ge- fangen genommen. Wir sollten eine Stellung halten. Ich wurde verwundet. Hinterm Kopf traf mich ein Infanterie- geschoß. Als ich zurück zum Verbands- platz schritt, sprang ich unglücklicher- weise in eine russische Patrouille hin- ein. Ich hatte mich verirrt. Ich sah ein Lagerfeuer, hatte Kopfweh und war schlecht beisammen und sprang irrtüm- lich mitten in diese russische Patrouille. Da war es für mich aus. Zuerst wurde ich in eine alte Landwehrkaserne ge'- bracht, wo ich die ersten Läuse meines Lebens erwischt hatte. Auf der Pritsche lagen nur ein Kopfpolster und eine Roß- decke. Auf dem Kopfpolster waren Läu- se, als wäre Sägemehl aufgestreut ge- wesen. Die Landwehrkaserne war wohl eine österreichische, jedoch schon von den Russen besetzt. Von dort kamen wir nach Moskau und blieben dort ei- nige Tage. Zu Weihnachten 1914 ging es wieder fort; wir kamen zu Neujahr an die Wolga und von dort ging es nach Sibirien. Wir erhielten Brot und Würste als Marschverpflegung, aßen aber alles in den ersten Tagen auf. An- 1925 Mag. Konrad Vogl 1932 Sepp Weixelbaumer Ehrungen durch den KSC: 1948 - 25 Jahre: Wolfgang Hagstei-. ner, Anderl Molterer und Leopold von Pasquali. 1933 - 40 Jahre: Willy Tuchel, Sepp Cullek und August Iöbart Der Rennläuferin Helene Graswander wurde das Goldene Ehrenzeichen für besondere Verdienste um den KSC ver- liehen. An Vizepräsident Willi Eder über- reichte sein Kollege Vizepräsident Dr. Christian Poley aus Anlaß seines Sil- bernen Funktionärsjubiläums ein Eh- renpräsent des Klubs. Mit Beifall wurde der Generalver- sammlung weiters der Sportredakteur Toni Thiel der „Tiroler Tageszeitung" als künftiger Pressechef der Internatio- nalen Hahnenkammrennen vorgestellt. Ehrenmitglied Kurt Beranek machte die Anregung, Kitzbühel soll versuchen, die nächsten oder übernächsten Skiwelt-. meisterchaften zur Durchführung über- tragen zu erhalten. Kitzbühel soll jetzt schon auf diese Skiweltmeisterschaften hinarbeiten. Der Versammlungsleiter Vizepräsident Eder nahm den Vorschlag auf und versicherte, daß dieser Vor- schlag im Vorstand sowie im Ausschuß des KSC geprüft werde. Eine Abstim- mung darüber könne jedoch nicht erfol- gen, da vorher auch die Stadtgemeinde, der Fremdenverkehrsverband und auch die Bergbahn AG gehört werden müß- ten. Komm.-Rat Franz Kneißl, ebenfalls fangs Februar erreichten wir Tomsk im europäischen Sibirien. In Tomsk blie- ben wir zirka drei Wochen. Von dort ging es dann weiter nah Nikolski-Us- surysk (asiatisches Sibirien). Dort er- krankte ich an Typhus, lag sechs Mona- te im Spital, das zum Großteil von öster- reichischen Aerzten, ebenfalls Gefange- ne, betreut wurde. Dr. Burghart Brei- ter, der sich dort den Ehrentitel „Engel von Sibirien" erwarb, war auch dort. Er gab mir einigemale Zigaretten, denn ich war ein starker Raucher. Burghardt war Salzburger Regimentsarzt. Als ich wieder ins Lager zurückkam, kannte mich niemand mehr. Ich war so mager, nur Haut und Knochen und wog nur mehr 48 kg. Allgemein hieß es, wir würden eingeschifft und kämen über die Meere nach Hause. Unser Lager war ja nur 80 km von Wladiwostok entfernt. Mit dem wurde es aber nichts. Im Lager erhielten wir vom Spital heraus öfters Verpflegungszubußen (ei- ne Schnitte Speck) und nach und nach erholte ich mich wieder. Wir kamen dann wieder ins europäische Rußland zurück. Ich wurde in einem Kohlen- bergwerk im Don-Gebiet gehalten. Jah- re vergingen und es kam die russische Revolution 1917. Da ging es fast ärger zu, als seinerzeit an der Front. Johann Brandstitter - Sibirien 1914-1918 Erinnerungen des am 16. November 1973 verstorbenen Oberstaudach-Vaters
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