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Samstag, 27. Jänner 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Offener Brief in Sachen Fremdenverkehrsf(")"rderung ' 1 denverkehr, ermöglichen, nicht nur gegen- über dem Ausland konkurrenzfähig zu sten Belastungen aussetzen, - sie wird chend auszubauen, so müßte vor aller nicht zuletzt zu neuerlichen Abwanderun- gen von Personal sowohl ins Ausland Oeffentlichkeit an Sie, Herr Bundesmini- auch in andere Berufssparten führen. ster und an die Regierung, der Sie ange- In diesem Zusammenhang sei noch an hören, hören, die Frage gerichtet werden, wer die Verantwortung für einen durchaus die seinerzeitige Zusage von Finanzmini- möglichen Rückschlag tragen wird. ster Dr. Androsch erinnert, dem Gast- gewerbe eine 50prozentige Bemessungs- Wir hoffen im Interesse unseres Hei- grundlage zuzubilligen. matlandes Oesterreich, daß unsere mali- nende Stimme nicht ungehört bleibt. Diese Zusage wurde ebensowenig ge- Die Obmänner der Fremdenverkehrs- halten wie das Versprechen, Fachleute verbände im Bezirk Kitzbühel: des Fremdenverkehrs nicht nur anzuhö- ren, sondern ihre berechtigten Forderun- Georg Heinrich, Aurach gen auch entsprechend zu berücksichti- Bartl Kofler, Brixen gen. GR Herbert Salzmann, Erpfendorf Im übrigen sind wir der Meinung, daß Stefan Foidl, Fieberbrunn der Fremdenverkehr volkswirtschaftlich Anton Pirchl, Going der Veredelungsindustrie durchaus gleich- zusetzen ist. Der causale Zusammenhang Anton Pletzer, Hopfgarten ergibt sich aus der Tatsache, daß der GR Georg Ager, Itter Arbeitseinsatz und die Investitionen dei Alois Schipflinger, Jochberg Fremdenverkehrsbetriebe zu jenen her- Hans Zwerger, Kirchberg vorragenden Dienstleistungen im nter- KR Wolfgang Hagsteiner, Kirchdorf nationalen Fremdenverkehr führen, die das Devisenaufkommen aus diesem Wirt- KR Wolfgang Hagsteiner, Kitzbühel schaftszweig zu der maßgeblichen Stütze GR Hansjörg Dagn, Kössen der österreichischen Zahlungsbilanz ge- GR Alois Nothdurfter, Oberndorf macht haben. Nicht zu vergessen die mit GR Josef Jöch!, Reith dem Einsatz hoher Summen verbundene GR Hans Gruber, St. Jakob Pflege und Verbesserung unserer Erho- lungslandschaft. Von einer Gleichstellung Karl Rainer, St. Johann vor dem Gesetz in steuerlicher Hinsicht Josef Seeber, St. Ulrich kann aber keine Rede sein. Dr. Karl Gleirscher, Waidring Schwerwiegende Folgen wird auch die GR Georg Ager, Westendorf Situation auf dem Kreditsektor, beson- ders bei den ERP- und Bürgeskrediten haben. Mit allem Nachdruck muß die For- Ankündigung von Sprechtagen derung erhoben werden, daß für jene Die Land- und Forstwirtschaftliche privaten und öffentlichen Fremdenver- Sozialversicherungsanstalt, die Pen- kehrsinvestitionen, die sich bereits im sionsversicherungsanstalt der Bauern Bauzustand befinden bzw. für die bereits und die Landeskasse Tirol der Oester- Kredite aus dem ERP-Fonds oder von reichischen Bauernkrankenkasse hai- Banken zugesagt waren, Ausnahmen ge- ten am 2. Feber 1973 von 8-10 Uhr schaffen werden. Andernfalls ist in vielen in Kitzbühel, Bezirkslandwirtschafts- Fällen eine katastrophale Folge nicht zu kammer, einen Sprechtag ab. Es wird vermeiden, in allen Angelegenheiten der Pensions-, Sollten daher nicht raschest jene Maß- Unfall- u. Zuschußrentenversicherung nahmen gesetzt werden, die es Oester- sowie der Bauernkrankenversicherung reichs Devisenbringer Nr. 1, dem Frem- Auskunft erteilt. Die Obmänner der Fremdenverkehrs- verbände im Bezirk Kitzbühel Kitzbühel, 27. 12. 1972 Herrn Bundesminister für Handel, Ge- werbe und Industrie Dr. Josef Staribacher Stubenring 1 1010 WIEN Sehr geehrter Herr Bundesminister! Alljährlich zweimal treffen sich die Ob- nnner der Fremdenverkehrsverbände ae3 Bezirkes Kitzbühel, um über Fragen ces Fremdenverkehrs einen Erfahrungs- md Meinungsaustausch zu führen. Das diesjährige vorweihnachtliche Round-table-Gespräch stand ganz im Zei- chen der großen Sorge um die Weiter- entwicklung des Fremdenverkehrs in un- serem Land. Deshalb beschlossen die Obmänner der Fremdenverkehrsverbän- de des Bezirkes Kitzbühel, ihre Sorgen und Bedenken in Form eines offenen Briefes an Sie, Herr Bundesminister, der Oeffentlichkeit mitzuteilen. Diese Form wurde deshalb gewählt, weil im- mer wieder die Bedenken der Fremden- verkehrsvertreter zu wenig ernst genom- men werden, wenn sie zu verschiedenen Fragen Stellung beziehen oder selbst Forderungen aufstellen. Selbst bei optimistischer Betrachtung der gegenwärtigen Situation und optimi- stischer Abschätzung der künftigen Ent- wicklung muß man feststellen, daß die ErFaltung der Konkurrenzfäh[gkeit ge- genüber dem Ausland nur dann möglich sein wird, wenn die gegenwärtig völlig unzureichenden Förderungsmaßnahmen wesentlich verbessert werden und der s3ezifischen Situation des Fremdenver- kehrs endlich Rechnung getragen wird. Die überhastete Einführung der Mehr- we -tsteuer wird in mehrfacher Hinsicht z größten Schwierigkeiten im Fremden- verkehr führen. Die Umstellung auf das neue Steuersystem wird gerade in die- s9r Wirtschaftspartei in so kurzer Zeit kaum verkraftbar sein, - sie wird die in- ternationale Konkurrenzfähigkeit schwer- Am 5. Jänner 1880 beschloß der Ge- meinderat der Stadt Kitzbühel unter dem damaligen Bürgermeister Ferdi- nand P f u n d (seine Initialen an der vorletzten Granitstufe der großen Kir- chenstiege mit „F. P. 1886" erinnern heute noch an ihn) ein neues „Musik- sta;ut". Das betreffende Gemeinderats- prctokoll gibt darüber wie folgt Aus- kunft: „Vorlage des Entwurfs zum Comi- tee. bezüglich der städtischen Musik- bande. Beschluß: Wird nachstehender Entwurf geneh- migt und zwar auf ein Jahr. 1. Die Auslagen für die Musik pro Jahr: Für Herrn Schestak als Mu- siklehrer und Kapellmeister per Monat 15 Gulden = 180 f 1. Für Instrumente und Re- paraturen, Nachschaffungen = 80 fl. Für Musikalien = 20 fl. Beheizung Musikzimmer = 10 fl. Beleuchtung = 6 fl. Summe = 296 fl. 2. Die Kosten für die Musik wären zu decken: a) durch die Stadtkomune mit ei- nem fixen jährlichen Betrag von 100 fl. durch freiwillige Spenden durch anfällige Reineinnahmen zu Conzerten, Musikproduktionen etc. Der Stadtmagistrat übernimmt die monatlichen Auszahlungen an Hr. Schestak, die Einhebung der freiwilli- gen Beiträge sowie überhaupt die Ver- rechnung und Kassaführung der Mu- sikbande. Die Musikbande hat den Namen „Stadtmusikbande" zu führen. Ueber die Anschaffung von Instru- menten, Musikalien, Ausrückungen, Produktionen etc, bestimmt ein Co- mitee von 5 Mitgliedern. Der Gemein- deausschuß (Gemeinderat) wählt aus seiner Mitte drei Mitglieder und dann diese zwei aus den einzahlenden Mit- gliedern. Die Musikbande hat den 'Namen „Stadtmusikbande" zu führen Stadtmusik-Statuten aus alter Zeit
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