Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 15. Dezember 1973 Vom Frauenkirchgang in Kitzbühel Am Fest Maria Empfängnis, 8. De- zember 1973 fand der 3. Bitt- und Dank- gottesdienst der Kitzbüheler Frauen statt. Auch heuer beteiligten sich an diesem aus Anlaß der Jubiläumsfeiern 1971 - Kitzbühel 700 Jahre Stadt - wieder eine große Zahl von Bäuerinnen und Bürgerinnen in der Festtagstracht an diesem Gottesdienst. Pfarrer Geistl. Rat Johann D a n n i n g e r hieß am Altar alle Kirchgänger herzlich will- kommen und sprach zu den Frauen von ihrer Verantwortung in der Familie. Der Kirchenchor mit dem Orchester führte unter der Leitung von Andre Feiler die Krönungsmesse von W. A. Mozart auf, die in der schönen Kirche einen wunderbaren Einfluß auf die Be- sucher ausübte. Am Kirchgang beteiligten sich auch die Fahnenabordnungen der Kaiserjä- gerkameradschaft, der Heimkehrerkame- radschaft, eimkehrerkame radschaft, des Trachtenvereins und der Schützenkompanie. Die Schützenkom- panie rückte mit beiden Fahnen aus, der eigentlichen Kompaniefahne und der Traditionsfahne aus dem Jahr 1786, worüber eigens auf Grund des Gemein- deratsbeschlusses vom 10. Juni 164 ei- ne „Verfügung" des Bürgermeisters er- teilt wurde. Gelungenes Krampuskränzchen der Oesterr. Wasserrettung Die Oesterreichische Wasserrettung, Einsatzsteile Kitzbühel, hatte am Sams- tag, 8. Dezember im Gasthof Vorder- grub die Nikolausfeier. Von Bella und Hermann Mohler mit viel Liebe vorbereitet, war es ein ausge- sprochen gemütliches und herzliches Fest. Die 30 Kinder der anwesenden Wasserrettungsmitglieder wurden vom Kitzbüheler Anzeiger ciubeigenen" Nikolaus beschenkt und die Mitglieder selbst persönlich belehrt, gerügt oder gelobt. Für die Kleinen, die trotz der Furcht vor dem „Muriel" die Freude über die Geschenke des Nikolaus zeigten, war es ein sehr netter Abend, der für die Ju- gend um 21 Uhr endete. Anschließend wurde echt „brixentale- risch angespitzt", als Hermann Schu- ster und Reinhold Santoni die Geschicke und „Schandtaten" der Kameraden in Versform präsentierten. Die Versteige- rung der Nikolausfiguren und Zwetseh- kenkrampusse, die von Herbert Kühr mit viel Enthusiasmus geleitet wurde, erbrachte einen Erlös von 2460 Schil- ling, welcher von der Wasserrettung Kitzbühel an den Verein für zerebral- geschädigte Kinder in Kitzbühel gespen- det wurde. Möge dort mit dem Geld auch Kindern Freude bereitet werden. 2eIr1titrn1jrittjfn ST. JOHANN Nikolausfeier in der Winter- stellerkaserne Unter der Vielzahl von Nikolausfeiern und -Kränzchen verdienen zwei Feiern in der Winterstellerkaserne in St. Jo- hann erwähnt zu werden. Ihr Zustande- kommen hängt keineswegs von einer internen Vereinsverpflichtung ab, son- dern ist eine freie Entscheidung der Ka- meradschaft der Garnison St. Johann, die seit Jahren besteht und von Vize- leutnant Gottfried Bucher geleitet wird. Als Gäste der Unteroffiziere und Offi- ziere fanden sich am Nikolaustag wie- der die Kinder des St. Johanner Kinder- gartens mit ihren Schwestern und Be- treuerinnen ein. Dieser Nachmittag in der Kaserne ist für die Kleinsten je- Seite 21 wells ein Höhepunkt im Jahresablauf. Die 124 Kinder aus den vier Gruppen des Kindergartens fühlten sich im Spei- sesaal der Winterstellerkaserne rasch wohl. Nach einer Tierfilmvorführung er- schien der Nikolaus. Die einzelnen Gruppen sangen und spielten und zeig- ten ihr Können und ihre Disziplin. Für jedes Kind gab es ein Paket. Nach der Bescherung waren die Kleinen Gäste der Kameradschaft bei einer Jause. Namens der Marktgemeinde St. Jo- hann nahm Kindergartenreferent GR Fritz Randi an der Nikolausfeier teil und dankte der Kameradschaft für die mustergültige Initiative. An der von den Unteroffizieren getragenen Feier nahm auch Kasernenkommandant Hpm. Horst Schneider teil. Das Kinderfest am Ni- kolaustag wird bereits seit Jahren ab- gehalten, der Speisesaal der Kaserne erweist sich bei der immer größeren Zahl an Kindern als der beste Raum. Die Kinder verließen nach der Jause hocherfreut die Kaserne. Die „Kameradschaft der Garnison St. Johann" besteht seit acht Jahren. Sie veranstaltet seit Jahren im Anschluß an das Garnisonsschießen ein Sommer- nachtsfest. Aus den Erträgnissen die- ser Veranstaltung wird das Kinderfest am Nikolaustag finanziert. Für die Kinder der Garnisonsangehö- rigen - 120 an der Zahl - veranstaltete die Kameradschaft bereits am Vortag eine Feier mit Bescherung. Heuer wur- den damit insgesamt 244 Kinder in St. Johann zum Nikolausfest von der Ka- meradschaft eingeladen und beschenkt. Zu den Beschenkten gehören sicher auch die Angehörigen der Kameradschaft, die verspüren konnten, daß Kinder auch in unserer Zeit sich herzlich über einen Ga- bensack und eine Jause freuen können. Hopfgarten Die Dienstmannen und Güter der Burg Engelsberg Am 1. September 1234 übergab Bi- schof Sigfried von Regensburg dem Gra- fen Konrad von Wasserburg die Eurg Engelsberg mit den dazugehörigen Dienstmannen und Gütern auf Lebenszeit. Als Dienstmannen der Burg Engels- berg scheinen die Ritter von Engelsberg auf, die auch Lehensherren der Giter Hollern, Lehen, Nieder- und Oberwindau (alle in der Windau), Hohentehen am aal- fenberg und Schnappen am Sonnberg waren. 1259 Wilhelm von Engelsberg 1266 Friedrich von Engelsberg 1298 Gebhart, Heinrich, Wilhelm und Rudolf die Engelsberger 1370 Bartlmä der Engelsberger 1382 Konrad der Engelsberger und 1420 Peter der Engelsberger (t), letz- ter seines Geschlechts, er wurde von Christian Lechner erschlagen. An die Sch!oßherren von Engelsberg erinnert uns heute noch der Gutsname „Gschlößl" (zwei Teile aus einem Drit- tel des Gutes Hollern) und an die Markt- bürger Glanterl von Hopfgarten als spä- tere Besitzer des Schlößl und des Schlößl- gutes Hollern der Gutname Glonnern (ein Teil aus einem Drittel des Gutes Hohem. Als Güter der Burg Engelsberg schei- nen 1602 der Malerhof Engelsberg auf, bestehend aus dem Bauhof Engelsberg oder Unterrain (unter dem Schloßberg) mit Gilg Oxenperger als Bestandsmann und das Gütl Teschach oder Stecken- bichl in der Kelchsau mit Hans Zill als Besitzer. Der Name Steckenbichl oder Steckl erinnert uns daran, daß früher der Weg in die Kelchsau nicht durch das Tal, sondern über den Penningberg ging und man an dem abschüssigen Teschachbichl den Brems- oder Steckschuh einhängen mußte. Die Pfleger der Burg Engelsberg 1407 Gebhart Aschacher 1414 Martin von Laiuterbach 1445 Hermann Kulmer 1453 Georg Hockl 1481 Wolfgang Penninger 1483 Eberhart Waldner 1485 Hans Ramung, Salzmair von Hall 1486 Bartlmä von Hamersbach, Salz- mair von Hall 1501 Erasmus Mündl, Pflegsverwalter von Itter (1526 im Bauernkrieg zerstört). Die Kirche Elsbethen im Salzbrunn un- term Engelsberg wurde 1494 von Bert- holomä von Hamerspach, Urbanprobst des Gerichtes Itter und Salzmair, der Sa- line Hall gestiftet. Doch wird schon 1485 eine Kapelle Elsbethen erwähnt, die aus der Ritterzeit der Engehsberger stammen dürfte. Anton Flecksberger
< Page 21 | Page 23 >
< Page 21 | Page 23 >