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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. Dezember 1973 Bezirksversammlung der Bienenzüchter geschehens nur im Zusammenwirken mit den Vereinen möglich ist. In der anschließenden Debatte wurde von der Mehrzahl der Redner das Ver- kehrsproblem im Ortskern zur Diskus- sion gestellt und auf die mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen am Fußgän- gerübergang hingewiesen. Bgm. Höck erklärte, daß der Gemeinderat seit Jah- ren auch unter Heranziehung des Kura- toriums für Verkehrssicherheit versucht habe, eine Rote Ampel zur Selbstbedie- nung oder eine andere zielführende Lö- sung zu finden, doch werden alle For- derungen von den zuständigen Aemtern stets mit der Begründung abgelehnt, daß der fließende Verkehr unzumutbar behindert würde. Bgm. Höck betonte, daß er sich seit Jahren intensivst um eine Verkehrsentlastung durch eine Um- fahrungsstraße bemühe und die Aussich- ten im vergangenen Jahr gut schienen, doch durch den Fall der Petrovic-Trasse in Kitzbühel müsse für den gesamten Raum eine neue Planung ausgearbeitet werden und niemand wisse derzeit, wel- chen Teil dieses neuen Konzeptes eine Oberndorfer Umfahrung beinhalte. So- lange keine konkrete Planung vorliege oder deren Verwirklichung beschlossen sei, nütze auch eine Demonstration nichts. Verschiedene Wortmeldungen betra- fen noch diverse Wegprobleme, wie die Verbreiterung des Kreuzgaßls, wofür die Bildung einer weiteren Weggemein- schaft notwendig sei, die Verschmutzung der Straßen in Wiesenschwang durch landwirtschaftliche Fahrzeuge, die Ver- zögerung des Ausbaues des Teilstückes Steinerbachweg durch die Wohnbauge- sellschaft und die Sanierung des Römer- weges zwischen Wiesenschwang und Spanplattenwerk. Bgm. Höck und Weg- referent GR Alois Nothdurfter erläuter- ten die Problematik und versprachen das Mögliche zur Abstellung der aufge- zeigten Mißstände zu tun. Dipl.-Ing. Hopfensberger bemängelte, daß die Planung für die Leichenkapelle der Bevölkerung zuwenig zur Kennt- nis gebracht worden sei. Bgm. Höck ant- wortete, daß die Planung in einer öf- fentlichen Gemeinderatssitzung geneh- migt und beschlossen wurde, daß die Pläne zur öffentlichen Einsicht aufla- gen und daß darüber hinaus der Pfarr- herr bei den Hauslehren die Pläne den jeweils Anwesenden vorlegte. Kammerrat Ing. Karl Berger stellte schließlich fest, daß in der Debatte man- che Kritik geübt worden sei, daß man es aber bis jetzt verabsäumt habe, dem Bürgermeister, den Gemeinderäten und den Gemeindebediensteten den Dank für ihre Arbeit auszusprechen, was er somit im Namen der anwesenden Gemeinde- bürger tun wolle. Nach einigen zusätz- lichen Wortmeldungen endete die in friedlicher Atmosphäre verlaufene Ge- meindeversammlung, die den Anwesen- den einen umfassenden Ueberblick über das vergangene und gegenwärtige Ge- meindegeschehen vermittelte. Am 24. November 1973 fand im Gast- hof Neuwirt in Kitzbühel die Bezirks- versammlung der Imker des Bezirkes Kitzbühel statt. Die meisten der Funk- tionäre der Zweigvereine waren der Einladung des Bezirksobmannes Mar- tin Harasser aus St. Johann gefolgt (ei- nige glänzten durch Abwesenheit). Ne- ben diesen Funktionären waren erschie- nen: der Obmann des Landesverbandes Direkior Alois Schwarzen15erger (Inns- bruck), Fachlehrer Ing. Wiedmoser aus der Landwirtschaftsschule in der Weit- au, St. Johann, Bezirkssekreätr Simon Wörgartner als Vertreter der Bezirks- landwirtschaftskammer Kitzbühel und Toni Laucher, der Obmann des Obstbau- vereins vom Bezirk Kitzbühel. Nach der Begrüßung durch Bezirksobmann Haras- ser erfolgte die Verlesung des Protokol- les von der letztjährigen Versammlung durch Schriftführer P. Salvator Sturm. Sinn und Zweck der Versammlung waren, die Mitglieder zu informieren über die geleisteten Arbeiten der Be- zirksleitung im Jahre 1973 und Planung für 1974. Am Anfang seiner Ausführungen bat der Bezirksobmann in einer Gedenk- minute den so plötzlich aus diesem Le- ben geschiedenen Bez.-Kont.-Insp. Kris- mer, der Kassier im Zweigverein Kitz- bühel war, zu ehren. Aus dem nun folgenden Bericht war zu entnehmen, daß nicht nur in einzel- nen Gebieten des Bezirkes der Honig- segen ausblieb, sondern in ganz Tirol und Oesterreich; ja in ganz Mitteleuro- pa mit wenig Ausnahmen. Schuld daran waren die Witterungsverhältnisse, auf die die Imker leider keinen Einfluß ha- ben. Mit Genugtuung konnte er melden, daß die gefürchtete böse Faulbrut in diesem Jahre im Bezirke nicht aufgetre- ten ist, hoffentlich für immer. Viel Zeit und Arbeit verwendete die Bezirksleitung zur Heranbildung junger Imker. So wurde in sieben Besprechun- gen des Bez.-Obmannes mit der Leitung der Landwirtschaftsschule in der Weitau die Möglichkeit geschaffen, dort einen Bienenlehrkurs abzuhalten, der am 24. und 25. April dann stattfand. Es mel- deten sich 49 Teilnehmer, darunter 30 Neuanfänger, was wohl zum Teil darauf zurückzuführen ist, daß Wanderlehrer Hechl in der Schule Weltau einen Auf- klärungsvortrag gehalten hat über den Nutzen und Segen der Bienen für die Landwirtschaft. Am Kurs selbst nahmen dann 42 Personen teil. Vertreten waren die Zweigvereine: Fieberbrunn mit drei, Hopfgarten mit drei, Kelchsau 5, Kitzbühel 8, Kössen 1, Schwendt 1, St. Johann 12, Waidring 2, Westendorf 3 und aus dem Bezirk Kuf- stein 4. Als Kursleiter war Fachlehrer Zangerle aus Imst bestimmt, der aber wegen plötzlicher Erkrankung nicht kommen konnte. Für ihn wurde dann Wanderlehrer Dandler aus Rotholz ge- wonnen. Der Kurs dauerte zwei Tage in Theorie und Praxis. Am 31. Mai hielt dann Wanderlehrer Hechl in Oberndorf noch einen Königin- nenzucht-Kurs. Gerade die Königinnen- zucht ist ein Hauptanliegen in der Bie- nenzucht, denn nur gute Königinnen bringen in der Bienenzucht Erfolg durch volle Honigtöpfe und der Tiroler Ho- nig ist als echter Gebirgslionig preis- würdig (70.— 5 pro Kilogramm) und sehr begehrt - als Medizin. Die Verbundenheit mit dem Landes- verband äußerte sich in der Teilnahme an den beiden Aufsichtsratsitzungen in Innsbruck durch den Bez.-Obmann und Wanderlehrer Hechl, wobei sie die An- liegen des Bezirkes Kitzbühel vorbrin- gen konnten. In jedem Zweigverein fand eine Jah- resversammlung statt im Dabeisein des Bezirksobmannes. Ebenso nahm er teil am 50jährigen Gründungsjubiläum des Zweigvereins Westendorf und konnte mit Freuden feststellen, daß die Ge- meinde regen Anteil an dieser Feier nahm. Der Zweigverein Kitzbühel veranstal- tete wieder den sogenannten Imkerball, der sehr gut besucht war, wovon sich der Bezirksobmann überzeugen und das gute Einvernehmen zwischen Obstbau- verein und Imkerverein rühmend her- vorheben konnte. Am Ende seiner Aus- führungen kam der Bezirksobmann auf die Altwachsablieferung zu sprechen. - Sein Dank galt besonders dem Direk- tor Schwarzenberger, daß auf Kosten des Landesverbandes das Wachs einge- sammelt wurde. An die Imker richtete er die Bitte, das Altwachs vor der Ab- lieferung abzuschwefeln, damit nicht die Wachsmotten ihr Unwesen treiben kön- nen zum eigenen Schaden. Mit der Fest- stellung, daß seine Amtsperiode zu En- de sei, schloß der Bezirksobmann seinen Bericht und übergab den Vorsitz dem Vertreter des Landesverbandes. Mit Worten des Loben und Dankes würdigte der Vorsitzende die gewissen- hafte und rastlose Tätigkeit des schei- denden Bezirks-Obmannes und mußte mit Bedauern feststellen, daß Harasser aus Gesundheitsgründen eine Wieder- wahl ablehnen müsse. Auf Drängen al- ler Versammelten nahm er dann die Wahl doch an unter der Bedingung, daß während der Zeit seiner Krankheit ein anderer die Geschäfte des Bezirksob- mannes übernähme. Die Wahl fiel auf den Zweigvereinsobmann von Brixen im Thale, Jessacher. Dieser erklärte sich bereit und hofft auf die Unterstützung des Herrn Hechl. Nun entwickelte sich eine lebhafte Diskusison über verschiedene Fragen. Der Fieberbrunner Obmann fürchtet um den Fortbestand der Bienen in seinem Gebiet, wenn der geplante Bergbau ver-
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