Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Dezember 1973 mer hat die Bergbahn bereits eine Be: günstigung für Gästekartenbesitzer ein- geführt. Für den Brunnen wurde bereits die Wasserzufuhr hergestellt. Ueber den Brunnen selbst wird noch verhandelt. Andre Wurzrainer: In den Zeitungen und im Rundfunk liest und hört man von den St. Johanner Bergbahnen wenig. Hier soll der Fremdenverkehrsverband Die Sachverhaltensdarstellung der Bürgerinitiative, erschienen im „Kitzbü- heler Anzeiger" am 8. Dezember 1973, läßt deutlich erkennen, daß der Opti- mismus, den die Bürgerinitiative bei einem Teil der Bevölkerung zu verbrei- ten versuchte, der Erkenntnis, daß For- derungen leichter aufzustellen als zu verwirklichen sind, weichen mußte. - Wenn man sich zurückerinnert, ist die Bürgerinitiative am 23. Feber 1973 mit einem 10-Punkte-Programm gegen die Entlastungsstraße ‚Westumfahrung' auf- und in ihrer Großzügigkeit für zwei Tunnelprojekte eingetreten, wobei die Bürgerinitiative und einige Verbindun- gen und Vereine glaubten, daß dadurch die Verkehrsprobleme von Kitzbühel so- fort gelöst und der Erholungsraum er- halten werden könnte. Emotionen be- herrschten die Versammlung. Es sollten nach den seinerzeitigen Aussagen die notwendigen Planungen bis Herbst 1973 erstellt und mit dem Bau dann raschest begonnen werden. Es wurde gegen ein baureifes Projekt opponiert das von der Stadtgemeinde Kitzbühel seit mehr als 10 Jahren be- harrlich verfolgt und um das in den letzten Jahren gekämpft werden muß- te. Der Gemeinderat und die Fachleute der Bezirks- und Landesbaudirektion waren sich einig, daß nur die sogenann- te „Westumfahrung" raschest zu reali- sieren und die bereits jetzt schon zu späte innerstädtische Verkehrsentla- stung bringen würde. Und gerade die innerstädtische Verkehrsmisere hat doch die Gemeindeväter bewogen - zumin- dest bis zur Bürgerinitiative - glaub- lich einhellig für die Westumfahrung zu stimmen. Sicherlich wäre es einfach und oppor- tun sich in der heutigen Zeit als Um- weltschützer auszugeben und aus diesen Gründen - ohne sich über die Auswir- kungen im klaren zu sein - für Tun- nelvarianten, die nicht erst durch die Bürgerinitiativeri ins Gespräch gebracht wurden, einzutreten. Dies vermag ich aber nicht, weil ich als Kenner der innerstädtischen Ver- kehrsmisere wohl anerkennen kann, daß die Tunnelvarianten umweltfreund- licher sein mögen, die innerstädtischen Verkehrsprobleme aber dadurch nicht gelöst werden können. Wenn man im Punkt 7 des Flugblattes der Bürger- initiative als einen der Gründe auch das etwas tun. Dies betrifft auch die Schnee- berichte. Direktor Straßer: Notwendig wäre eine öffentliche WO-Anlage in der Nähe des Musikpavillons. Zum Abschluß wünschte Obmann Rai- ner eine gute Saison, dankte den Anwe- den für ihr Erscheinen, seinem Ausschuß für die Mitarbeit und den Debattenred- nern für die Sachlichkeit. - Mitsichbringen derVerkehrsentflechtung und -freimachung der Innenstadt und des Kurparkes anführt, so irrt hier die Bürgerinitiative meiner Meinung nach entscheidend. Warum sind bis nun sämtliche Ver- suche und Ueberlegungen, die Innen- stadt verkehrsfrei zu machen geschei- tert? Weil wir in Kitzbühel keinen „weißen Fleck" haben und daher jede Verkehrsplanung sich den Realitäten anzupassen hat. Es ist daher unter den gegebenen Voraussetzungen nicht mög- lich, zur Verkehrsfreimachung der In- nenstadt die auf den Umleitungsstrek- ken hinderlichen Häuser (z. B. Reisch- hof, Villa Margit, Malinghaus etc.) ein- fach niederzureißen. Zudem haben wir mit zwei Phänomene des Verkehrs, und zwar mit dem Sommer- und mit dem Winterreiseverkehr, zu kämpfen. Beide Verkehrsströme lassen sich nicht ver- gleichen. Während im Sommer der Durchzugsverkehr, (Felbertauemver- kehr) die Hauptschwierigkeit darstellt, ist es im Winter der Quell- und Nah- verkehr. Kitzbühel daher notwendiger denn je eine nahe Entlastungsstraße braucht, um den Verkehr außerhalb des unmittelbaren Stadtkerns in Rich- tung Kirchberg lenken und im Winter die Bergbahnen und Lifte von dieser Straße aus anfahren zu können. Die Tunnelvariante dieser Notwendigkeit aber keinesfalls entsprechen würde,weil dadurch die Lenker von Kraftahrzeugen - die als Gäste die Anlagen der Berg- bahn AG benützen möchten - wieder durch den Ortskern fahren müßten, um zu den Stationen zu gelangen. Welche Schwierigkeiten dabei entstehen, kann sicherlich auch wieder in der Winter- saison 1973-74 festgestellt werden. Außerdem wären an der projektier- ten Entlastungsstraße große Parkplätze vorgesehen, die auch das städtische Parkproblem entschärfen würden. Die geforderte Tunnelvariante trägt nur dem Felbertauernverkehr Rechnung und nur dann, wenn gleichzeitig die Paß-Thurn-Schnellstraße (S 42) gebaut wird. Laut Bundesstraßengesetz 1971 kann aber nicht mit einem bestimmten Baubeginn gerechnet werden und es werden so manche im Anhang (Ver- zeichnis) angeführten Straßen überhaupt nie gebaut werden. Es daher überhaupt nicht abzusehen ist, wann die Planung abgeschlossen und jemals mit dem Bau- beginn gerechnet werden kann, zumal Kitzbühel nicht allein mit Umfahrungs- problemen (Reutte, Lienz, Zell / See etc.) konfrontiert ist Die heute schon not- wendige Milliarde wird sich in den fol- genden Jahren noch beträchtlich erhö- hen. Die Stadtgemeinde Kitzbühel wird bei Durchsetzung der Westumfahrung - ich bin der Meinung, daß darauf nicht verzichtet werden kann - zusätz- lich beträchtliche finanzielle Mittel frei machen müssen, um dem Ziel einer ver- kehrsfreien Innenstadt (Fußgängerzone) nähertreten zu können, weil auch auf den Umleitungs- bzw. innerstädtischen Entlastungsstrecken bauliche Maßnah- men notwendig sind bzw. werden. Die seinerzeitigen „Westumfahrungs - Stel- lungnahmen" des Herrn Bürgermeisters Hermann Reisch und des Herrn Stadt- rates Walter Hirnsberger, abgedruckt im Kitzbüheler Anzeiger", entsprechen und decken sich auch mit meinen Vor- stellungen, wobei zum Problem Skiwie- se, ohne dabei die Wichtigkeit nicht zu verkennen, nur kurz angeführt sei, daß es im Zeitalter der „Mondfahrt" auch möglich sein muß, die Skiwiese, und wenn sie wollen auch noch einen Teil des verbauten Gebietes, zu untertunnel- len und damit den Winterfremdenver- kehr nicht zu beeinträchtigen. Hinsichtlich dem Bemühen der BI durch „kleine Schritte" zu einer Ver-. besserung der innerstädtischen Ver- kehrslage beizutragen, sei angeführt, daß sich die Stadtgemeinde Kitzbühei, nach Konsultierung des Verkehrsaus- schusses, aus richtiger Ueberlegung heraus, gegen die vorgeschlagene „Mini- fußgängerzone" in der Hinterstadt aus- gesprochen hat. Mit geflügelten Worten läßt sich kein Verkehrsproblem lösen oder beeinflussen. Es können nur Tatsa- chen für oder gegen eine solche Maßnah- me sprechen. Tatsache ist, daß sich durch die Minifußgängerzone in der Hinter- stadt der Verkehr automatisch in die Vorderstadt verlagert hätte und dadurch der fließende Verkehr noch mehr be- einträchtigt worden wäre. Die Kraft- fahrer stellen ihre Fahrzeuge nur dann außerhalb des Stadtkerns ab, wenn sie wissen, daß die Einfahrten gänzlich ge- sperrt sind. Die Erfahrung hat uns ge- lehrt, daß auch Einfahrtsverbote immer wieder übertreten werden. Aus diesem Grund hat man sich auch im Sommer zur modifizierten Nachtsperre entschlos- sen, die besser überwacht und dadurch wirksamer geworden ist.Was zur Nacht- zeit aber möglich ist, kann nicht blind- lings auch bei Tag eingeführt werden. Eine Fußgängerzone läßt sich nur ver- wirklichen, wenn auch für Parkplätze gesorgt wird. Bei Einführung der Mini- fußgängerzone wäre aber der umge- kehrte Weg beschritten worden. Man hätte ersatzlos auf die ca. 50 Parkplätze in der Hinterstadt verzichtet, obwohl jedermann weiß, daß in der Wintersai- son der stadtnahe Hahnenkammpark- platz bereits um 10 Uhr belegt und da- Umweltgerechte Westumfahrung im Jahre 2000?
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