Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Dezember 1973 partnern und das Verständnis für Schwierigkeiten deutlich herauszulesen, wenn er erklärte, daß De Magnet an seinen Verträgen und Verpflichtungen festhält, trotz absehbarer Hindernisse, die weder die Schuld des Verkäufers noch die des Käufers des Produktes Urlaub sind. „Es ist beruhigend und er- freulich um den Bestand solcher Ge- schäftspartner zu wissen." Die Fremdenverkehrsstadt Kitzbühel bedankt sich auf diesem Wege noch- mals herzlich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. In der Hoffnung, die- se noch ausbauen und verdichten zu können, nochmals „Grüße aus Kitz- bühel, Tirol, Oesterreich". Hilfe für „Bruder in Not" In unserer Erzdiözese Salzburg wird die Adventaktjon "Bruder in Not" heu- er wieder für die Partnerschaftsdiözese Chiquitos durchgeführt, deren Pionier der Aufbauarbeit Bischof Josef Rosen- hammer ist. Seit einigen Jahren ist Bi- schof Bontfaz Madersbacher sein Mitar- beiter in dieser ostbolivianischen Provinz. Im Jahr 1973 findet die Aktion zugun- sten der sinnvollen und planvollsten Entwicklungshilfe statt, die Verbunden- heit der beiden Diözesen ist nun ein Jahrzehnt alt und es zeigen sich erste Früchte einer mühevollen Aufbauarbeit. Ein langfristiges soziales Aufbaupro- gramm mit besseren Lebensbedingun- gen für die Indianer, Schulen, Sender und Krankenanstalten wurden verbes- sert, einheimische Genossenschaften be- ginnen zu arbeiten, überall gestalten Eingeborene mit wachem Verständnis für die eigenen Probleme und mit einen dankbaren Gefühl für Freunde in Eu- ropa mit. Der Fortschritt kommt nicht von heute auf morgen, aber er wächst langsam heran. Die Projekte der diesjährigen Aktion „Bruder in Not": Hilfe für Ausbildung und Einsatz österreichischer , und einheimischer Entwicklungshelfer und Fachleute, die Förderung der genossenschaftli- chen Selbsthilfe, dafür wurde ein Zentrum in „Florida" geschaffen, Kinderorte und Radioschulen, die in Entwicklungsländern grundsätzliche Funktionen haben, Arzthilfe für mittellose Indianer. Die heurige Aktion steht unter dem Mot- to „Mehr Gerechtigkeit in der Welt -- Entwicklungshilfe, unser Beitrag für den Frieden in der Welt." Im vergange- nen Jahr wurde in der Erzdiözese ein Betrag von 2,435.000 S für „Bruder in Not" aufgebracht. Erzbischof Dr. Karl Berg hat in einem Hirfenwort gebeten, die Aktion nach besten Kräften finan- ziell zu unterstützen. Als einzige Aktion der Entwicklungs- hilfe legt „Bruder in Not" jedes Jahr eine detaillierte Bilanz, deren minimal- ster Beitrag die Verwaltungsspesen sind. Die Mittel werden zweckentspre- chend eingesetzt. Nachdem ich bereits vor 14 Tagen im „Kitzbüheler Anzeiger" einen Situa- tionsbericht über eine Werbefahrt nach Nürnberg gebracht habe, besuchte ich Anfang Dezember im Auftrag des Tiro- ler Landesreisebüros England, um eine Uebersicht über die Buchungssituation im kommenden Winter zu bekommen. 18mal bin ich jetzt bereits nach Eng- land gefahren, um englische Reisebüros zu besuchen und habe dabei sehr viele wichtige und interessante Fremdenver- kehrsfachleute kennengelernt. Der erste Eindruck meiner letzten An-- kunft in London war sehr depremierend. Alles scheint bedrückt. Anstelle der gro- ßen Lichtreklamen am Piccadilly Circus und der großen Weihnachtsbeleuchtung in der Regent Street nur schwach be- leuchtete Straßen. Alle Auslagen sind dunkel und die beleuchteten Geschäfts- reklamen sind verschwunden. Obwohl England von den Arabern als befreundete Nation eingestuft, merkt man wohl nirgends in Europa so stark den Energienotstand, als gerade in die- sem ie sem Land. Großbritannien ist jedoch für unser Land ein sehr wichtiger Fremdenver- kehrspartner. Um dies zu verdeutlichen, möchte ich die Zahlen des Fremdenver- kehrsjahres 1972 anführen: Ges.-Ndchtg. Ndchtg.G.Rrit. % Kitzbühel 913.013 140.955 15 Seefeld 1,040.188 311.210 30 St. Anton 614.573 153.708 25 Innsbr.-Igls 1,238.560 183.265 15 Tirol ges. 29,952.972 2,473.941 8,3 Auf Grund der in Oesterreich sehr stark- gestiegenen tark gestiegenen Preise und der ungünstigen Währungssituation (Abwertung Pfund Sterling und Aufwertung österr. Schil- ling) war bereits im Fremdenverkehrs- jahr 1973 ein bedeutender Rückgang an britischen Gästen zu verzeichnen. Kitzbühel Gesamtnächtigungen 1,020.015 Nächtigungen GB 116.253 Das sind 11,4 Prozent Für das Fremdenverkehrsjahr 1974 und insbesondere für die kommende Wintersaison wird im Durchschnitt bei den englischen Reiseveranstaltern ein Rückgang von 40 bis 50 Prozent dei Oesterreich-Buchungen erwartet. Für manche Veranstalter, die Oester- reich schon seit vielen Jahren in ihrem Reiseprogramm führen, ergibt sich die Frage, ob man überhaupt noch Reise- ziele in Oesterreich in das Programm aufnehmen soll. Preismäßig ist Oesterreich kein billi- ges Reiseland mehr. Die österreichischen Preise haben bei den Hotels und Pen- sionen internationalen Standard erreicht. Einige Preisbeispiele aus englischen Reiseangeboten: Basis 14 Tage Vollpension, Mittelklasse- hotel, Zimmer mit Bad-WC, Flugreise, Hochsaison: Kitzbühel 7590.— 5, Davos 9614.— S, Arosa 10.396.—, Val d' Isere 7490.— S, St. Moritz 8140.—, Wolkenstein 5830.—. Im Winter mögen diese Preise ja noch angemessen sein, denn Kitzbühel kann sich mit seinen Einrichtungen ohne wei- teres mit den übrigen Spitzen-Winter- sportplätzen in Europa messen. Aller- dings der Vorteil, den wir hatten, näm- lich sehr preiswert und bedeutend billi- ger wie die Skiorte in der Schweiz und Frankreich zu sein, ist verlorengegan- gen. Was den Sommer betrifft, so zeigt sich, daß wir hier in erster Linie als Konkurrenz die Sonnenländer fürchten müssen. Es ist ein deutlich merkbarer Trend „weg vom Gebirge und hin zum Strand" immer stärker zu spüren. Auch hier spielt der Preis eine wesentliche Rolle. Einige Beispiele aus engl. Reise- programmen: 14 Tage Halbpension, Mittelklassehotel, Zimmer mit Bad-WC, inkl. Flug und Transfers, Hochsaison: Kitzbühel 4554.— S, Seefeld 4278.--, Tossa del Mar 3174.— S, Mallorca 3404, Rimini 3588.— S, Torremolinos 3756.—, Teneriffa 4784.—, Algarve 3864.— S. Hier zeigt sich daher deutlich, daß der Urlaub am Meer in den bekanntesten Fremdenverkehrsorten billiger ist als in vergleichbaren Orten im Gebirge. Sehr entscheidend ist jedoch vor al- lem der Umstand, daß die Nebenkosten in Österreich für Getränke die höchsten und für Speisen ziemlich hoch sind. Be- sonders hoch für die Briten, wenn man bedenkt, daß z. B. in London in einem guten Hotel ein Bier ca. 8.— 5 oder eine Tasse Tee ca. 5.— S bzw. ein Kaf- fee ca. 7.— S kostet; ein Whisky ca. 12 oder eine Flasche Wein ca. 60.— Schil- ling kostet. Bedauerlich ist die momentane wirt- schaftliche Entwicklung in Großbritan- nien. Es ist der Regierung gelungen, im laufenden Jahr die Arbeitslosenzahl be- deutend zu verringern und ein verhält- nismäßig günstiges Wirtschaftswachs- tum zu erreichen. - Durch die jetzige Streikwelle sind alle diese Erfolge sehr gefährdet. Wirtschaftliche Unsicherheit beein- trächtigt jedoch den Fremdenverkehr als erstes. Wenn man all diese Tatsachen in Be- tracht zieht, ergibt sich die Frage, hat es noch Sinn und Zweck, Werbung in Groß- britannien zu betreiben? Ich glaube nicht, daß eine große Werbe- kampagne einen sofortigen Erfolg brin- gen würde, aber mir erscheinen folgen- de Möglichkeiten zielführend, um wie- derum ein stärkeres englisches Geschäft nach Oesterreich zu bekommen: 1. Gemeinsame Werbung aller euro- Kitzbühel-Werbung in England Von GR Gerhard Resch
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