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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. Dezember 1973 vor auf dem Standpunkt, daß vor Aus- bau der Paß-Thurn-Straße die West- umfahrung Kitzbühels geregelt werden müsse, da ansonsten die Gefahr bestehe, daß der gesamte Lastentransport durch Kitzbühel strömen würde. Planungsreferent Gemeinderat Dr. 0. Wendung berichtete, daß sich für die Ausarbeitung des Flächenwidmungs- planes auch der St. Johanner Architekt Dipl.-Ing. Franz Hronek gemeldet habe. Weiters berichtete Dr. Wendung, daß vom Amt der Tiroler' Landesregierung ein Betrag von 250.000 Schilling für das Krankenhaus genehmigt wurde. Wend- ling verlangte weiters die Errichtung einer Rodelbahn. Gemeinderat Georg Berger machte den Vorschlag, daß sich die Stadt Kitz- bühel im Sinne der Ausschreibung im Die Entwicklung des Massenskilaufes führte zur Notwendigkeit, die Pisten möglichst durchaus zu präparieren, denn zum Bau von Skiwegen und zu umfassenden Geländekorrekturen ohne stärkere Beeinträchtigung des natürli- chen Landschaftsbildes. Die für den Rennsport ausgebauten Strecken muß- ten und müssen laufend verbessert wer- den, um den steigenden internationa- len Ansprüchen zu genügen. Die „Pi- stenabfahrten" bis ins Tal mußten ka- tegoriert und nach Schwierigkeitsgra- den eingestuft werden, dazu war es notwendig, für eine möglichst gleich- mäßige Abfahrtsstrecke zu sorgen. -- Auch die Beförderungsleistungen der Lifte wurde bedeutend erhöht, die Zahl der Beförderungen bergwärts stieg auf ein Vielfaches. Es kam zu stark stei- genden Unfallziffern auf den Strecken, zu Drängereien und unliebsamen War- tezeiten bei den Liften. Die wesentlichste Aufgabe war nun die Erhöhung der Aufnahmefähigkeit der Abfahrten, ein Hauptproblem bei der Erschließung neuer Gebiete. Auch im Skigroßraum Kitzbühel stellte sich dieses Problem. Allerdings tauchte gleichzeitig die Frage auf, wie ein for- cierter Ausbau zu finanzieren sei. Die gesetzliche Zuständigkeit ist nirgends normiert, man mußte aus dem tatsäch- lichen Interesse von Gemeinden ver- antwortlich für die Sicherheit und Wirt- schaft, Fremdenverkehrswirtschaft im allgemeinen und Bergbahnbetrieb im besonderen - heraus eine Basis finden. Im Großraum Kitzbühel kann man auf eine Neuerung von vielen in der Win- tersportbranche stolz sein. Die Form der Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und Wirtschaft wurde hier ge- funden, inzwischen wurde sie überall dort, wo die gleichen Probleme beste- hen, nachgemacht. Das Zusammenwirken in einer „Ar- Tiroler Gemeindeblatt um das „Um- welt-Gütesiegel" bewerben solle. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenom- men. Abschließend berichtete der Bürger- meister, daß vom Kulturreferenten des Landes Tirol, LH.-Stv. Prof. Dr. Prior, für die städtische Musikschule ein Lan- desbeitrag von 45.000 Schilling geneh- migt wurde. Der Kaiserjägerbund, die Tiroler Volkshilfe, die Freiwillige Feu- erwehr und der gemeinnützige Kunst- eisbahnverein bedankten sich für die erteilten Subventionen bzw. für die im Subventionswege erlassenen Vegnü- gungssteuern. Der Bergrettung, der Bergwacht und der Pistenrettung wur- de für dTe erfolgreiche Gemeinschafts- übung die Anerkennung ausgesprochen. beitsgemeinschaft" beruht auf einer freiwilligen Vereinbarung. Als einmal der Ausgangspunkt gefunden war, be- gann die praktische Arbeit. Im ganzen Bereich gibt es keine Naturabfahrt, die von oben bis unten etwa „leicht" wäre. Die Abwechslung in den Schwierigkeits- graden erhöht den Reiz der Abfahrten, allerdings auch die Kosten des Ausbaus. Das eine Prinzip wurde stets beibehal- ten: Die Kosten für den Personal- und Sachaufwand tragen alle drei Partner, die eingesetzten Pisten-Maschinen sind Eigentum der Bergbahn AG. Der Arge- Vertrag ermöglicht die Betreuung des Skigebietes als Ganzes und läßt Schwer- punkteinsätze (bei schweren Schnee- fällen, bei Schneetransporten usw.) oh- ne Verzögerung zu. Seit dem ersten „arge-mäßigen" Aus- bau der Kaser im Jahre 1968, als eine leichte Massenabfahrt geschaffen wer- den konnte, wurden für Argezwecke insgesamt 9 Millionen Schilling ver- baut. Daneben wurden Pistenbauten durch die Bergbahn AG Kitzbühel im eigenen Bereich in forciertem Maß durchgeführt. Jeder Pistenausbau setzt eine eigene Vereinbarung zwischen den Vertrags- partnern voraus, denn jede Gemeinde ist in erster Linie daran interessiert, im eigenen Gemeindebereich derartige Bau- ten zu finanzieren, das gilt auch für die Fremdenverkehrsverbände. Arge- bauvorhaben wurden bisher im Bereich von Kirchberg bis zum Paß Thurn durchgeführt. Der rasche Ausbau konnte durch Vor- finanzierungen gesichert werden. In ein- zelnen Fällen wurden Sonder-Arbeits- gemeinschaften eingesetzt, so zum vor- dringlichen Ausbau der Hahnenkamm- Rennstrecke, für den Höhenweg am Hahnenkamm im Sommer oder für den Ausbau der Giggling. Im fall Hahnen- kamm-Rennstrecke trat der Kitzbüheler Skiklub als Partner ein, beim Ausbau der Giggling neben den üblichen Part- nern auch ein Privater. Ein Hauptaufgabengebiet ist neben dem Bau und der Pflege der Pisten auch der Pistenrettungsdienst. - Auch hier konnte durch Verhandlungen eine für alle Teile tragbare Aufteilung der ho- hen Kosten erreicht werden. Dabei sind weitere Partner beteiligt. „Nein zum Kupferbergbau F' Von der Gewerkschaft der Bergarbei- ter Tirols wurde in einer Sitzung vom 15. Dezember 1973 auf Grund einer Presseaussendung ein „Ja zum Kupfer- bergbau Röhrerbichl" ausgesprochen. In dieser Aussendung heißt es u a., die Ge- werkschaft wäre überzeugt, daß die Er- schließung dieser Rohstoffquelle ohne Störung anderer Wirtschaftszweige ge- nützt werden könnte. In Fremdenverkehrskreisen im Raum Kitzbühel ist man anderer Ansicht. Der Fremdenverkehr wird durch einen Kup- fererzbergbau am Röhrerbichl, dem ein Abbau am Schattberg in Kitzbühel, in Jochberg, im Brixental sowie bei Eilmau folgen könnte, auf jeden Fall gestört. Wie wir erfahren konnten, hat bereits der Schutzverband unter dem Vorsitz :cn Kommerzialrat Rudolf Witzmann eine außerordentliche Versammlung abgehal- ten, auf welcher einstimmig beschlossen wurde, ein „Nein zum Kupfererzbergbau" zu sagen. Außerordentliche Vollversamm- lung des Schutzverbandes Der Verein zum Schutze der Land- schaft und der heimischen Wirtschaft Kitzbüheler Alpen, kurz „Schutzver- band" genannt, hielt am 21. Dezember in der Handelskammer in Kitzbühel ei- ne außerordentliche Vollversammlung ab. Anlaß für die in kürzester Zeit ein- berufene Versammlung, die gut besucht war, war eine Aussendung der Gewerk- schaft der Metall- und Bergarbeiter in Tirol, in der die Wiederaufnahme des Kupferbergbaues am Röhrerbühel ge- fordert wurde. Die Vollversammlung befaßte sich ausführlich mit der aufgeworfenen Fra- ge und faßte einstimmig den Beschluß, an den Herrn Bundesminister Dr. Stari- bacher sowie an Herrn Landeshaupt- mann Oek.-Rat Wallnöfer die Anfrage zu richten, welche Bewenden es mit dieser gewerkschaftlichen Forderung hat. Dabei erinnert der Schutzverband an die einmütige Haltung der Bevölkerung anläßlich der Anti_Bergwe:rksdemon stration am 19. Sept. 1970 in Obern- dorf, an der sich nichts geändert hat. Dies wird auch hinsichtlich der Aussa- gen von Handelsminister Dr. Stariba- cher und Landeshauptmann Wallnöfer er-Wartet. Der Schutzverband erklärt mit aller Zusammenarbeit sichert den Erfolg Bisher 9 Millionen Schilling für Aufgaben des Pistenbaues und der Präparie- rung durch die ARGE aufgewendet - Vorbild in Kitzbühel
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