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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. Dezember 1973 Kitzbühel im Spitzenfeld des Landes In seiner Festansprache erwähnte der Bezirksstellenleiter LAbg. Kommerzial- rat Christian H u b e r vor den versam- melten Lehrlingen und Lehrherren mit Stolz, daß die heurige Abschlußfeier zum Lehrlingswettbewerb erstmals im eigenen Haus abgehalten werden konn- te. Wörtlich sagte der Festredner wei- ters: „Sie sehen, liebe junge Preisträger, welche Räumlichkeiten zur Verfügung stehen und wie insbesondere dieser Festsaal geeignet ist, solche und ähn- liche Veranstaltungen abhalten zu kön- nen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Sie einmal als Kursteilnehmer in diesem Hause begrüßen könnte. Be- kanntlich lernt man ja nie aus und wir werden uns Mühe geben, in Zukunft eine große Palette von Kursen und Se- minaren zur Fortbildung unseres Nach- wuchses und zur Weiterbildung unserer Unternehmer zu bieten. Ich darf weiters mit Befriedigung feststellen, daß im Lehrlingswettbewerb 1973 der Bezirk Kitzbthel bei den er- rungenen Leistungsabzeichen wieder, wie schon so oft, im Spitzenfeld des Landes Tirol zu finden ist. Wenn wir dieses gute Abschneiden der Lehrlinge als Gradmesser für den Leistungswillen der Jugend nehmen, so dürfen wir ehrlich stolz sein über diesen noch nie erreichten Erfolg. Insgesamt brachte der Bezirk Kitzbühel 180 bronzene, 74 sil- berne und 68 goldene Ränge hervor. Weiters noch 29 Landessieger, davon zwei zum zweitenmal und einer zum drittenmal. Eine stolze Bilanz. Diesen Lehrlingswettbewerb gibt es nun schon seit dem Jahre 1951. Damals wurde er in neun Handwerken und in 17 Industrieberufen durchgeführt. Beim ersten Wettbewerb trafen 461 Lehrlinge in ganz Tirol zum Wettbewerb an und heuer, dem 23. die große Anzahl von 6066; von diesen erzielten 2627 ein Lei- stungsabzeichen. An dieser Stelle gilt mein besonderer Dank der kaufmännischen Berufsschule Kitzbühel mit Direktor Leo Tschurt- schenthaler. Diese stellte sich immer in den Dienst der Sache und hat die Be- lange des Lehrlingswesens im Rahmen der Kammer der gewerblichen Wirt- schaft mit Erfolg unterstützt. Die Tiroler Handelskammer und un- sere Bezirksstelle haben sich die Förde- rung der Lehrlingsausbildung als wich- tige Aufgabe gestellt. Das Wirtschafts- förderungsinstitut hat dazu die nötigen Geldittel zur Verfügung gestellt, um die vielfältigen Lern- und Weiterbil- dungsmöglichkeiten zu garantieren. - Auch das Land Tirol fördert das Stre- ben der Jugend, insbesondere durch den Bau von modernen Berufsschulen. Das Geheimnis einer freien Wirtschaft ist Wissen, Können und Fleiß. Unsere Wirtschaftsform ist besonders für den Tüchtigen geeignet, denn wo es keinen Wettstreit gibt, ist auch kein Anreizfür bessere Leistungen vorhanden.. Eine weitereWahrheit müssen wir aber eben- falls ernst nehmen, nämlich daß wir uns den Wohlstand selbst erarbeiten müs- sen. Die Berufsausbildung ist auch im modernen Zeitalter durch nichts zu er- setzen. Würde sie wegfallen, könnte jeder einen beliebigen Beruf ausüben und es würden Quailtät sowie Dienst- leistungen leiden. Es ist mir deshalb auch ein besonde- res Anliegen, unseren Meisterinnen und Meistern und allen Lehrherren den Dank auszusprechen, die die Ausbil- dung unserer Jugend in den Betrieben mit viel Fleiß und Verantwortung lei- ten. Seit einigen Jahren können die Lehr- lingsabschlußprüfungen auch für den Lebensmittelhandel und den Textilhan- del in unserem eigenen Bezirk durch- geführt werden. Bis dahin war dies nur bei den Tischlern, Schlossern und beim Damen- u. Herrenkleidermachergewerbe möglich. Den Mitgliedern der Prüfungs- kommissionen gilt ebenfalls mein Dank. Ein besonderer Dank gebührt aber auch den Eltern unserer Lehrlinge. Ein- mal dafür, daß sie ihre Kinder für die gewerbliche Wirtschaft interessieren und zum zweitenmal für ihre Mühen und Sorgen, die eben Eltern zu tragen haben. In diesen Dank schließe ich auch meine Mitarbeiter in der Kammer und auf der Bezirksstelle ein. Liebe junge Preisträger! Zum Ab- schluß gratuliere ich Euch zu den er- rungenen Preisen. Nehmt den Dank des Bezirkes und die bescheidene Anerken- nung und die Gabe für Eure großen Leistungen mit dem aufrichtigen Wun- sche für eine gute Zukunft entgegen." Freisprechungen: Herrenkleidermacher: Theresia Aschaber, Westendorf Lehrherr: Franz Hofer, Kitzbühel Emma Feyersinger, Ellmau Lehrherr: Franz Prader, Kitzbühel Adelheid Fuchs, Kirchdorf Lehrherr: Robert Fuchs, St. Johann Elisabeth Pirchmoser, Kirchberg Lehrherr: Hans Obernauer, Kirchberg Laura Prügger, Hopfgarten Lehrherr: Alfons Hofer, Hopfgarten Rosemarie Seiwald, St. Johann Lehrherr: Helmut Eder, St. Johann Siglinde Widauer, Brixen Lehrherr: Josef Winkler, Kitzbühel Damenkleidermacher: Margit Embacher, Kirchdorf Lehrherr: Ingrid Millinger, Waidring Anni Reiter, Kitzbühel Lehrherr: Nachsicht wegen Wechsel Tischler: Klaus Adelsberger, St. Johann Lehrherr: Egid Aufschnaiter, St. Joh. Klaus Pockenauer, Hopfgarten Lehrherr: Josef Loinger, Hopfgarten ei den Freisprechungen gibt es nur mehr zwei Klassifizierungen: Bestanden oder bestanden mit Auszeichnung. Emma Feyersinger aus Eilmau in der Lehrfirma Franz Prader (Kitzbühel) und Margit Embacher aus Kirchdorf in der Lehrfirma Ingrid Millinger (Waidring) absolvierten die Prüfungen mit Aus- zeichnung! Soldatenkameradschaft gestaltete Feier für Altersheim- pfleglinge Die umsichtige Kameradschaft der Garnison St. Johann unter Obmann Vize- leutnant Gottfried Bucher, führte eine Neuerung ein, die bei den Mitarbeitern wie bei den „Betroffenen" bestens an- kam. Nach der Nikolausfeier für 240 Kin- der des Kindergarten und der Garnisons- angehörigen wurde erstmals eine vor- weihnachtliche Feier für die Insassen und das Personal des Altersheims ver- anstaltet. Dazu wurden die gehfähigen Pfleglinge in die „Mauth" geleitet, wo sie einen gemütlichen Nachmittag ver- bringen konnten. Von Anfang an war eine festliche Stimmung im Raum, die bald durch weihnachtliche Musik von Präsenzdienern verstärkt wurde. Als Gä sIe waren Dekan Alois Dialer und Vize- bürgermeister Georg Kummerer anwe- send, sie hielten kurze Ansprachen, die mit großem Beifall aufgenommen wur- den. Dekan Dialer dankte der Kamerad- schaft für die Einladung der älteren Mit- bürger, die Geladenen bat er, die Reife und Erfahrung des Lebens anderen mit- zuteilen und das Schöne festzuhalten. Vizebürgermeister Kummerer bestä- tigte der Kameradschaft, daß sie mit der Veranstaltung den „Nagel auf den Kopf" getroffen habe. Bekanntlich wurde aul diese Weise der Erlös von Veranstaltun- gen der Kameradschaft aufgebracht. Der Beschluß dazu wurde von den Mitglie- dern auf Grund des Erfolgs und der ech ten persönlichen Freude über das Gelin- gen der Adventaktionen der letzten Jah -e gefaßt. Es kommt damit zum Aus- 3 ruck, daß sich die Kameradschaft der Garnison mit der Bevölkerung verbun- den fühlt und bemüht ist, einen Beitrag ür die Gemeinschaft zu leisten. Die kleine Feier war sehr schlicht und äußerst gut auf den eingeladenen Kreis abgestimmt. Neben Musikdarbietungen gab es Lesungen, die ebenfalls bestens ankamen. Alle Insassen des Altersheims erhielten von der Kameradschaft Pakete, die mit großer Freude in Empfang ge- nommen wurden. Für das Gelingen kann man nur der gesamten Kameradschaft und besonders den Herren Unteroffizieren danken. Ihre Zusammenarbeit und ihr Zusammenhalt ermöglichte auch dieses kleine Fest, das weiterwirken wird. Ohne die Leistungen einzelner zu mindern, kann man von ei- rem Teamwork sprechen, das man zu seiner Einstellung und zu seiner Tat be- clückwünschen darf.
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