Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbü.heler Anzeiger Samstag, 17. Feber 1973 Umweltschutz in St. Johann? bezahlen; drei soll der Fabriksbesitzer selbst übernehmen! Mit meinem Artikel „Osterputz in St. Johann" bin ich im Frühling 1972 von die- ser Stelle aus an Sie herangetreten und gab Ihnen, verehrte Gäste und Einwoh- ner von St. Johann, einen Bericht von der Abfallsammlung auf Straßen, Plätzen und Wegen in und um St. Johann durch die Schuljugend. Mit dieser Aktion woll- ten wir (Lehrer und Schüler) mit gutem Beispiel vorangehen und den kleinen Stein lostreten, der bekanntlich notwen- dig ist, um eine Lawine ins Rollen zu bringen. Doch das Echo, die Reaktion und die Aktionen, die wir bei unseren Mitbür- gern damit auslösen wollten, waren be- scheiden. Was haben wir schon erreicht? Nichts außer wohlmeinendes Kopfnik ken und resignierendes Achselzucken, als wollte man sagen: Umweltschutz ist schon recht, aber was können wir dage- gen tun, wenn Gemeinde, Polizei, Hote- liere, Industrie usw. Gut, ich gebe zu, es war nur eine klei- ne Aktion, die wir mit Kindern starteten, nicht aufregend genug, um die Erwachse- nen aus ihrer Lethargie loszueisen, denn sonst wäre in der Zwischenzeit etwas geschehen. Ein schwacher Trost für mich ist die Tatsache, daß auch die aufsehenerre- gendsten Artikel und die Vorträge von Wissenschaftlern und Dichtern nichts aus- zurichten vermögen. Zwei in dieser Hinsicht bedeutsame Vorträge fanden im Sommer 1972 in St. Johann statt: „Unser Ort soll schöner werden" von Ing. Menardi vom Kurato- rium „Schöneres Tirol" und „Umwelt- schutz oder Selbstmord' von Mag. Heinz Pöschl. Das sind Themen, die werden die St. Johanner interessieren, jetzt wird al- les zusammenlaufen, was Rang und Na- men hat! So dachte ich damals und ging erwartungsvoll zu diesen Vorträgen. 20 bis 30 Besucher fanden sich im Pfarrsaal Fieberbrunn: Der am Sonntag, 29. Jän- ner 1933 vom Verschönerungsverein durchgeführte Skiwettlauf von der Wildplatte über zehn Kilometer, davon 3 km Langlauf, brachte folgende Er- gebnisse: Jungmannen (2 km kürzere Strecke) Vinzenz Pletzer, St. Johann, 2. Se- bastian Pletzer, Oberndorf, 3. Bal- thasar Koidl, Fieberbrunn 1 Altersklasse: Johann Koidl, Leo- gang mit 31.12 Minuten Bestzeit, Peter Raß, St. Johann, 3. Erwin Kogler, Fieberbrunn, 4. Michael Eder, Fieberbrunn. 2. Altersklasse: 1. Thomas Maier, Leo- gang, 2. Georg Schwaiger, Fieber- brunn. Kitzbühel (Fugzeugunf all.) Am 30. Jänner 1973 stieg mittags ein Ver- kehrsflugzeug zu einem Rundflug vom Schwarzsee auf, wobei geich der Motor versagte und der Pilot im bzw. in der Aula des Gymnasiums ein. Unter den Veranstaltern betretenes Schweigen. Es muß aber etwas geschehen! Dar- über sind wir uns einig! Und damit, daß wir immer nur die Schuld auf andere schieben, die dafür zur Verantwortung gezogen und zur Behebung der Mißstän- de aufgefordert werden sollten, ist es nicht getan! Wir alle tragen zur Umwelt- verschmutzung bei, also müssen wir auch alle zusammenstehen, wenn es gilt, un- seren Lebensraum sauber zu halten! Nur Geduld, ich weiß schon, wen Sie an erster Stelle als Luftverschmutzer an- geführt haben wollen! Doch zuerst möch- te ich untersuchen, ob nicht wir anderen St. Johanner ebensoviel Rauch, Gestank und Schmutz verursachen. Schauen Sie einmal über die Dächer unsere Ortes! So viele qualmende Kamine! Auch aus dem Schlot des Spitals raucht es und der Ruß der Molkerei ist auch nicht ge- rade angenehm. Es ist untragbar, daß man im häuslichen Herd oder in Betrie- ben einfach die Abfälle verbrennt, um sich die Müllgebühren zu ersparen. Wenn ich von der Schule durch die Meraner Straße nach Hause gehe, ist seit der Einbahnreglung dichter Verkehr. Diese Auspuffgase bei fahrenden und „stehenden" Autos, Sehen Sie, es ist nicht bloß das Span- plattenwerk. Dieses Industriewerk ist bloß für den Holzstaub zuständig. Heute ist dieses Werk nicht mehr weg- zukriegen, da es mit behördlicher Ge- nehmigung errichtet wurde. Wir selbst, vertreten durch unsere Gemeinderäte, haben es vor Jahren genehmigt. Es gibt Entstaubungsanlagen! Wir alle wollen bessere Luft, also müssen war auch et- was dafür ausgeben. Die nutznießenden Gemeinden Oberndorf und St. Johann (Steuern) sollen je eine Filtrieranlage Gleitflug zu landen versuchte. Da je- doch die Gefahr bestand, in die Stark- stromleitung der Bundesbahn zu gera- ten, ging das Flugzeug im Steilflug nieder, wobei es sich überschlug und schwer beschädigt wurde. Der Pilot blieb unverletzt, der Mitfahrer, Herr Hauptmann Leopold Pischl erlitt leichte Hautabschürfungen im Gesicht. St. Johann: (Auszeichnung.) Der Bundespräsident hat den Inhaber der Eierteigwarenfabrik Johann Karl zum Kommerzialra,t ernannt. Der Ausge- zeichnete, der im Vorjahr (1932) sei- nen 60. Geburtstag feierte, hat sich um die Hebung und Modernisierung des Ortes große Verdienste erworben. Durch viele Jahre war er in der Ge- meindevertretung und mehrere Jahre Bürgermeister von St. Johann. Herr Karl hat in Walchsee das erste Strandbad errichtet und sich auch um die Förderung des Fremdenver- kehrs dort sehr verdient gemacht. Um Hausbrände und Autos zu ermit• teln, die zuviel qualmen, möchte ich alle verantwortungsbewußten St. Johanner ersuchen, mit offenen Augen durch un- seren Ort zu gehen, um Mißstände auf- zuzeigen und gemeinsam abzustellen. Seien Sie nicht zu bequem zum Beobach- ten, zum Kritisieren und zum Abstellen von Mißständen! Gehen Sie mit gutem Beispiel voran! Abfälle auf Straßen und Plätzen darf es nicht mehr geben! For- dern Sie die Autolenker zum Abstellen der Motoren auf, wenn sie nur unnütz am Stand laufenlassen! Bauen Sie keine weiteren Oelheizungen ein! Stellen Sie auf Elektroheizung um! Unterstützen Sie die laufende Unterschriftenaktion, damit durch zahlreiche Beteiligung der Volks. wille gegen die Luftverpestung deutlich zum Ausdruck kommt. Kitzbüheler, Obern- dorfer, St. Johanner, Kirchdorfer und Erp- fendorfer, schreibt uns alle Eure Sorgen, Bedenken, Anregungen und Beobachtun- gen. Diese an L. Schöllenberger, Bahn- hofstraße 17, St. Johann in Tirol. Gemeindeamt Kirchdorf KUNDMACHUNG über Aenderung des Bebauungsplanes Der Gemeinderat der Gemeinde Kirch- dorf in Virol hat in seiner Sitzung am Freitag, 2. Feber 1973 einstimmig be- schlossen, den Entwurf über die Aen- derung des Bebauungsplanes gemäß § 18 des Tiroler Raumordriungsgeset- zes im Bereich der Grundparzelle 1706- 2 (Höherzonung Pension Kalkstein auf ca. 11.70 m) nach den Bestimmungen des § 26 TROG, LGB1. Nr. 10-72, durch vier Wochen zur allgemeinen Einsicht aufzulegen. Jedem, dem die Stellung eines Gemeindebewohners zukommt, steht das Recht zu, innerhalb der Auf- lagefrist zum Entwurf schriftlich Stel- lung zu nehmen. Michael Nothegger Kirchberg (Abfahrtslauf). Am 29. Jänner 1933 veranstaltete der Ski- klub Kirchberg unter Obmann Zirkel uf der Strecke Ehrenbachhöhe - Xasbach einen Abfahrtslauf. Die Ergebnisse: Jungmannen: 1. Max Margreiter, 2. Siegfried Brunner Klasse 2: 1. Andrä Schwaiger (mit 10.06 Tagesbestzeit), 2, Ulrich Duxneuner, 3. Max Astl Altersklasse 1: 1. Franz Mühlsteiger, Alterskasse 2: 1. Hans Fürhaupter Altersklasse 3: 1. Walter Kunitz Damen: (Strecke Maierl-Kasbach) 1. Hanni Jenewein, 2. Marianne Zirkel Altersklasse: 1. Elise Auschütz. Hopfgarten (Abfahrtslauf) Der Ski- klub Hopfgarten veranstaltete am 29. Jänner einen Abfahrtslauf von der Hohen Salve bzw. Käiberalm Jungmannen: 1. Alois Nagilier (Inns- bruck) Herren: 1. Edi Mayr, Kitzbü- hei, 2. Martin Farbmacher, Hop-
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