Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. Feber 1973 ergriffen werden. Er sei für ein bemü- Brixntoiarisch hen zur Diskussion. Aber: wer beurteilt von Herbert Jordan die Situation richtig und wer sagt ge- nau, was die Zukunft bringe? schungen für das Kitzbüheler Verkehrs- aufkommen betrieben und niemand habe sich um diese Daten gekümmert. Die Bür- gerinitiative sei gut, jedoch wäre sie vor drei oder vier Jahren besser gewesen. Das Petrovic-Projekt sei aus der Not heraus beschlossen worden, da kein an- deres zur Verfügung stand. Was den Hahnenkammtunnei betreffe, so sei die- ser wichtig und müsse gebaut werden. Man müsse halt den Bautenminister da- zu zwingen, ihn zu bauen oder ähnlich wie beim Aribergtunnei eine eigene Aktien- gesellschaft zum Bau begründen. Stadtrat Walter Hirnsberger: Seit Jah- ren werde in Kitzbühel der Verkehrsnot- stand durch Zahlen belegt. Es wurde gründlich geplant und analysiert. Man hat sich auch mit Varianten beschäftigt. Nun sei aber das Petrovic-Projekt mini- steriell genehmigt, aber die Bürgerinitia- tive verdamme jetzt dieses Projekt. Jeder im Gemeinderat habe jahrelang nach der besten Möglichkeit gesucht, aber ein Le- benberg-Tunnel würde die schon über- lastete Bahnhofstraße noch mehr in Nöte bringen. Mit einem Lebenberg-Tunnel würden die Mißstände nicht verkleinert sondern vergrößert. Der Hahnenkamm-Tunnel wäre auch nicht in der Lage, den Verkehrsnotstand zu beheben, wie käme man beispiels- weise vom Hahnenkammtunnel zur Hah- nenkammbahn? Auch die Straßenbau- fachleute wie Hofrat Dipl.-Ing. Thaler und Oberbaurat Dipl.-Ing. Reinstaller haben die Umfahrungsstraße auf der Petrovic- Trasse als eine echte Entlastungsstraße beurteilt. Bauen wir diese Straße nicht, bekommen wir überhaupt nichts. Vbgm. Gebhart Härting: Niemand konn- te eine bessere Lösung vorbringen als die bereits genehmigte Petrovic-Trasse. Die Mehrheit im Gemeinderat setzte sich jahrelang für den Bau dieser Straße ein. Ich selbst sehe keine andere Möglich- keit; Tunnelprojekte wären für die Ge- genwart Utopien. GR Gerhard Resch: Die Westumfah- rung auf der Basis der Petrovic-Trasse ist keine Umfahrungsstraße sondern eine Entlastungsstraße und ohne diese brin- gen wir den Verkehr aus der Stadt nicht hinaus. Zwei Dinge sind jetzt besonders zu überlegen. 1. Warum ist Prof. Pefro- vic jetzt gegen sein eigenes Projekt? Und 2. Das Lebenberg-Tunnel-Projekt müsse geprüft werden; aber der Tunnel allein bringe keine Lösung. Es war viel- leicht ein Fehler, daß die Bewohner zu wenig informiert wurden. Das Petrovic- Projekt gehöre aufgezeichnet und ausge- stellt. in einer öffentlichen Versammlung müsse darüber debattiert werden kön- nen. Beunruhigt sei er über das Straßen- projekt Going-Mittersill. Auf dieser Strek- ke sowie auch auf der Paß-Thurn-Straße dürfe kein Spatenstich erfolgen, bevor nicht ein Hahnenkammtunnei gebaut wä- re; eventuell müßten Initiativen wie sei- nerzeit gegen den drohenden Bergbau GR Josef Oberhauser: Er erinnerte an die dreißiger Jahre, als die Gemeinde Kitzbühel-Land vom Rennfeld herauf ei- ne Straße plante; die Gemeinde Kitz- bühel-Stadt habe aber dieses Projekt abgelehnt. Heute soll das Petrovic-Pro- jekt abgelehnt werden. Wenn jene, wel- che die Ablehnung wollen, so laut schrei- en, daß man es bis Innsbruck bzw. Wien hört, dann werden halt die Umfahrungs- projekte in anderen Orten verwirklicht und Kitzbühel habe das Nachsehen. Das Projekt jetzt kurz vor Baubeginn abzu- lehnen, muß wohl ernsthaft überdacht werden; die Verantwortung liege aber auf dem Gemeinderat und nicht bei jenen, die heute dagegen sind. Wer aber war- ten will auf die Gemeinderatswahlen 1974, muß sich darüber klar sein, dann die glei- che Situation vorzufinden, es kann sich nichts ändern, höchstens verschlechtern. Nach weiteren kurzen Debatten er- klärte der Bürgermeister die ungünstige finanzielle Situation auf Tirols Straßen- bau. Heuer stehen dafür insgesamt nur 134 Millionen zur Verfügung. Der Bür- germeister ersuchte alle sachlich zu blei- ben und sich keinen Uebertreibungen hin- zugeben. Das Verkehrsproblem im Win- ter sei von dem des Sommers verschie- den. Diskussionen würde er gerne Raum geben, es sollten aber darin auch jene Argumente zur Geltung kommen dürfen, die in vieljähriger Arbeit und nicht nur aus dem Augenblick heraus überdacht wurden. Gegner sollen offen reden und nicht hintenherum oder getarnt Verdäch- tigungen ausstreuen. Damit erklärte er diesen Punkt auf der jetzigen Tagesord- nung für abgeschlossen. Die Arbeit an der weiteren Tagesord- nung wurde nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt. Die zahlreichen Zuhörer nah- men daran nicht mehr teil. Einstimmig genehmigt wurden vom Ge- meinderat nach Vortrag durch den Bür- germeister folgende Rechtsgeschäfte Grundübertragungsvertrag mit dem Kunsteisbahnverein, betreffend eine 1141 qm große Fläche bei der Kunsteisbahn als Gegenleistung der Subvention 1972. Kauf- und Dienstbarkeitsvertrag mit der Bergbahn AG, betreffend die Lift- stationen am Hahnenkamm Streiteck 1 (anhängig seit dem Jahr 1960). Freistellungserklärung (Stromzuleitung) betreffend die Grundparzelle 149-1 zu- gunsten der Frau Antonie Mariacher so- wie Löschung der Dienstbarkeit der Ueber- führung im Luftraum und Baumfreihal- tung der Grundparzelle 449-2 (Oberhaus- berg) zugunsten der Bergbahn AG für den Schlepplift Hinterbräuleiten (Mok- king). Das Ansuchen des Hugo Pirchl, Gast- haus Sonne, auf Genehmigung der Abhal- Aus dem 1972 erschienenen Büchlein „Brixntoiarisch - uichigspitzt - auf- gschniedn und dalogn". (Erhältlich im heimischen Buchhandel). GALGNHUMOR Danachst harns oan an Mutag an Strick ummatu. ‚Teifi" hat er gsaggt, „dö Woch' geht wieda guat u!" Sein Kaplan hat er gfraggt zlöst stad (das siecht eahm ähnlich) wiavü geit ma an Henka denn Trinkgeld gewöhnlich?" Hätt dös i gwißt, daß's hernemmts an Goignstrick an nuin, aft hätt i ma decht zeascht an Hals waschn sohn. Os miaßt's scho entschuidign, i woaß dös alls zwenk, 1 wer nämlich heit erst das erstmal ghängt." tung von Frühschoppenkonzerten an Fei- ertagen des kommenden Sommers wur- de positiv aufgenommen. Vom Bürgermeister der Schwestern- stadt Yamagata wurde mitgeteilt, daß dei 0jährige Bestand der Partnerschaft fei- erlich begangen wurde. Heuer im Som- mer (Ende Juli-Anfang August) wird eine Delegation in Kitzbühel eintreffen, darun- ter zehn Jugendliche, die bei Kitzbühe- ler Familien Aufnahme finden sollen. Jei Kulturreferent Vbgm. LA Hans Bretlauer wurde beauftragt, mit den Mitgliedern des Kulturausschusses die Vorbereitungen für eine entsprechende Feier in Kitzbü- F- el zu treffen. Vom Präsidenten des Kunsteisbahn- vereins Otto H ö 1 z 1 lag ein Schreiben vor, mit welchem mitgeteilt wird, daß sich cer Verein um die Durchführung von Vor- rundenspielen auf der Kunsteisbahn am Lebenberg im Rahmen der Olympischen Winterspiele 1976 beworben habe. Dazu berichtete der Sportreferent GR Alfred Cebetsberger, daß der Kunsteisbahnver- ein bereits in mehreren Eingaben beim Cesterr. Olympischen Komitee zur Sache Vorarbeit geleistet habe. Die Entschei- dung liege beim Organisationskomitee in Irnsbruck. Sollten Vorrundenspiele nach Kitzbühel vergeben werden, wäre die Ueberdachung der Kunsteisbahn erfor- derlich; die Kosten werden auf 10 Mill o- nen Schilling geschätzt. Der Gerneince- rat beschloß einstimmig, die Bewerbuig des Kunsteisbahnvereins zu unterstützen. Im Finanzreferat wurde das Schreiben der Bezirkssteile des Roten Kreuzes aul Leistung eines Sonderbeitrages behan- delt. Nach Berichten von Vbgm. Brettau- er und GR Blasius Salvenmoser wurde beschlossen, einen Sonderbeitrag im Herbst dieses Jahres, nach Vorliegen der Dreivierteijahresrechnung, zu leisten. Auf Artrag von Stadtrat Walter Hirnsberg.er
< Page 1 | Page 3 >
< Page 1 | Page 3 >