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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. Feber 1973 Tagung der Landwirtschaftsmeister des Bezirkes Kiizbiihel Drei neue Meisterinnen der ländlichen Hauswirtschaft Unter dem Vorsitz des Landwirt- schaftsmeisters und Ortsbauernobman- nes Johann Steinlechner aus Kirch- dorf fand kürzlich am Penzinghof in Oberndorf eine Tagung der Landwirt- schaftsmeister des Bezirks Kitzbühel statt. Daran nahmen auch Bezirkskam- merobmann Oek.-Rat Manzl, Bezirks- bauernobmann Paul Landmann, Frau Landesbäuerin Anna Hechenberger und Wirtschaftsberater Ing. Wörgötter teil. Im Rahmen dieser Veranstaltung überreichte Hechenberger die Meister- briefe an die Bäuerinnen: Therese Achrainer, Seisl, Hopfgarten; Marian- ne Rabi, Klausenhof, Westendorf; an Anna Fuchs, Ruetzhäusl, Hopfgarten. Die Landesbäuerin knüpfte an die Ueberreichung der Diplome Worte des Dankes und der Anerkennung. Wie Frau Hechenberger hervorhob, ist der Titel „Meisterin der ländlichen Haus- wirtschaft" nicht leicht zu erreichen. Die umfangreiche theoretische und praktische Vorbereitung und die Prü- fung selbst stellen hohe Anforderun- gen an die Willenskraft und das Fach- wissen der Kandidatinnen. Diese Lei- stungen sind deshalb besonders hoch zu werten, weil sie meistens neben aller Arbeit als Hausfrauen und Müt- ter erbracht werden. So haben auch die jüngsten Meisterinnen des Bezirks bereits insgesamt 7 Kinder. Wenn un- Joseph Messner Schöpfer der Disposition für die Orgel der Stadtpfarrkirche Kitzbühel (Zu seinem 80. Geburtstag am 27. Feber) Wer innerhalb der ersten 48 Jahre ih- res Bestandes die Salzburger Festspiele besuchte, konnte sicher sein, im Dom und während der sogenannten Domkonzerte Werke des Salzburger Domkapellmeisters Prof. Joseph Messner zu hören und seine genialen Orgelvorführungen mitzuerle- ben. Wer dabei auch mit ihm reden durf- te, erkannte an seiner Sprache sogleich den Tiroler. Messners Wiege stand in der Tiroler Silberbergwerksstadt Schwaz. Zu seinen väterlichen Vorfahren zählten Bergleute und Organisten. Einer von ihnen schrieb sogar 18 oft aufgeführte, echt tirolische Ritterspiele. Und Messners Mutter ent- stammte der Familie des Freiheitskämp- fers Speckbacher. Der seit dem 5. Le- bensjahr Musik studierende Hochbegab- te blieb aber nur bis zum 12. Lebensjahr in seiner Vaterstadt. Dann sorgte ein Ti- roler Franziskanerpater dafür, daß er als Sängerknabe nach Salzburg kam und dort sowie in München all das erlernen konnte, was zum Rüstzeug eines Kompo- nisten, Organisten und Dirigenten ge- hört. Dazwischen lag die Beendigung des Theologiestudiums in Innsbruck. ter diesen Umständen und Schwierig- keiten im Bezirk Kitzbühel bereits 17 Meisterinnen zu finden sind, so stellt das unseren Bäuerinnen sicher ein gu- tes Zeichen aus. Die anwesenden Funk- tionäre unterstrichen die Ausführun- gen der Landesbäuerin und schlossen sich in herzlichen Worten ihren Glück- wünschen an. Im weiteren Verlauf der Tagung ka- men verschiedene Probleme der Land- wirtschaft zur Sprache. Echte Sorge über die derzeitige Situation der hei- mischen Landwirtschaft kam dabei zum Ausdruck. Im Vordergrund der Diskussion standen die zu Ungunsten der Landwirtschaft immer weiter aus- einanderklaffende Preisschere und die Arbeitsüberlastung vieler bäuerlicher Familien. Die Anwesenden waren ein- hellig der Meinung, daß der bäuer- liche Berufsstand mehr Verständnis von der Allgemeinheit erhalten muß, wenn er auch in Zukunft seiner Auf gabe als Erhalter des Erholungsrau- mes und Lieferant der wichtigsten Nahrungsmittel aus der heimischen Produktion gerecht werden soll. Es fehlte schließlich aber auch nicht an Verbesserungsvorschlägen im eige- nen Bereich, so etwa Ausbau zeitge- mäßer Gemeinschaf tseinrichtungen noch bessere Schulung und Weiterbil- dung sowie verstärkte Zusammenar beit mit der Berufsvertretung. Dann schenkte Joseph Messner der Hei- mat noch ein Jahr seelsorglicher Tätig- keit als junger Kaplan in Häring. Danach griff Salzburg für immer nach ihm. 1922 wurde er Domorganist und vier Jahre später Salzburger Domkapellmeister. Trotzdem blieb er Tirol auch weiterhin verbunden. Schon 1918 erlebten seine „Freund- schaftslieder" ihre Uraufführung in einem Konzert des Innsbrucker Musikvereins. Bei der Uraufführung seiner ‚Sinfoniet- ta" spielte der Tiroler Pianist Pembaur den Klavierpart. Die große Frauensinfo- nie „Das Leben fand ihre österreichi- sche Erstaufführung in Innsbruck. Mess- ner erstellte auch die Disposition für die Kufsteiner Heldenorgel, zu deren Ein- weihung er seine „Orgelparaphrase über die Volkshymne" schrieb. Ebenso schuf er die Disposition für die neue Orgel der Stadtpfarrkirche in Kitzbühel. Ihre Weihe wurde durch ein gemeinsames Orgelkonzert von Joseph Messner und Maria Hofer gefeiert. Sein bedeutendstes Werk für Tirol bleibt aber die große Chor- ballade „Peter Mayr', ein Auftragswerk der Tiroler Landesregierung für das Ge- denkjahr der Freiheitskämpfe 1959. Joseph Messner hat sich als Kompo- nist in allen Formen der Musik ausge- sprochen. Neben 8 Messen und den Proprien für alle Sonn- und Feiertage" stehen viele kleinere Kirchenkompositio- nen, 4 Opern, 3 Sinfonien, die „Sinfo- nietta", seine „Sinfonische Festmusik", das Te deum und zahlreiche andere Chor- werke, Lieder und Instrumentalkomposi- tionen; im ganzen 86 gedruckte Musik- werke. Mit ihnen hat sich der Tiroler Jo- seph Messner einen bedeutsamen Ehren- platz in der Musikgeschichte seines Hei- matlandes gesichert. L. G. Bachmann Offener Brief an die Führung vom Roten Kreuz Kitzbühel Liebe Rot-Kreuz-Kameraden! Ich glaube im Namen aller Helferinnen, Fahrer und Helfer zu schreiben. Es wird in den Zeitungsmeldungen immer nur uns gedankt, niemand erwähnt aber den Namen der Führung. Es sind dies Be- zirksstellenleiter Oswald VogI, Kolonnen- führer Jakob Lackner und Bezirkssekre- tär Josef Czappek. Euch und allen Ortsleitern und Funktio- nären soll einmal der Dank dafür gesagt werden, daß wir heute in Kitzbühel und Umgebung eine gut ausgerüstete Rettung haben. Wir sind stolz, daß gerade Kitz- bühel solche Männer an der Spitze hat. Ihr müßt viel kostbare Zeit aufwenden, das sehen nur ganz wenige, aber ich kann nur volles Lob und Anerkennung aussprechen. Wieviel Verhandlungen um das liebe Geld zur Ausstattung der Ret- tung geführt werden müssen, wieviele Ueberstunden unser Sekretär Josef Czappek täglich macht, unser Jakob Lack- ner ist schon bald mehr in der Rettungs- stelle als in seinem Betrieb. Auch unser Ernst Gamper als Schu- lungsleiter opfert viele freiwillige Stunden in seinen Schulungskursen. Nicht zu ver- gessen Frau Käthe Nagiller, die viel Zeit für caritative Tätigkeit aufwendet, ja wenn wir nicht alle so zusammenhelfen würden, wäre es in der Rettung anders gestellt. Wäre unser Finanzminister Jaki nicht so mit seinem Bettelstab unterwegs, hätten wir auch keinen neuen Unfall- und Ueberführungswagen erhalten. Unser Sekretär Pepi ist oft abends bis 24 Uhr im Büro mit freiwilligen Ueber- stunden, er ist den ganzen Tag bei Te- lefon und Funk, soll aber auch noch den schriftlichen Arbeiten nachkommen. Hof- fentlich hält er uns lange Zeit durch. Alles in allem: wir können froh sein, eine solche Führung bei uns zu haben, eine bessere gibt es wohl kaum! Einer für alle, alle für einen! Harald Ritter - Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr haben Vorrang! Wer diesen Vorrang mißachtet und sich mutwillig den Einsatzorten nähert, muß mit ei- nem Strafmandat durch die Verwal- tungsbehörde rechnen. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft mbH, Kitzbühel. Vorderstadt 16; Verwaltung: Kitzbühel, Schwarzseestraße 2, Tel. 2576; verantwortlicher Schriftleiter: Martin Wörgötter, Kitz- bühel, Hinterstadt 17, Tel. 2216- Druck- Grobstlmrn & Heininger KG, Kitzbühel, Wehrgasse 8, Telefon 25 15.
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