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Seite 2 - -- Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. März 1973 nehmigen (in jenen Fällen, in denen eine Verlegung im Hause unmöglich ist). Zur regionalen Lösung der Abwas- serfrage berichtete Dipl.-Ing. Feist. Auf Grund der Gewässerbeschau vom Mai 1972 wird die Bildung von folgenden Verbänden zur Anlage und zum Be- trieb von biologischen Kläranlagen vor- geschlagen: Verband: F 4 fzbühel, das bereits eine biologische Kia:nlage besitzt, mit Jochberg und Aurach; Verband: Oberndorf, St. Johann, Kirchdorf und der Gemeindeteil Kitz- bühel ab der Schwarzen Brücke; Verband: Kirchberg, Reith und Going, einschließlich des Gemeindetei- les Kitzbühel ab Schwarzsee u. Gund. habing; Verband: Kössen, Schwendt und Walchsee. Die Darlehensgebung aus dem Was- serwirtschaftsfonds verbessert sich bei Bildung von Verbänden auf 75 Pro- zent; für Verbandsobjekte bringe die geringe Tilgungsrate von nur ein Pro- zent einen weiteren Vorteil. Vom Amt der Tiroler Landesregie- rung werden auf Wunsch der betref- fenden Gemeinden Studienprogramme ausgearbeitet; die Kosten der Ausar- beitung solcher Studien werden vom Land getragen. Die Vorteile überörtil. eher biologischer Kläranlagen liegen auf der Hand. Die zentrale Kläranlage soll, falls alle Gemeinden es wiinschen, in der Gemeinde Kirchdorf-Erpfendorf (Wohimuting) errichtet werden. Ihr Betrieb ist nach dem Stand der Tech- nik vollkommen geruchlos möglich. Zu diesem wichtigen Tagesordnungs- punkt entwickelte sich eine rege De- batte. LAhg. KR Christian Huber be- richtete, daß in den Ausschüssen des Landtages bereits Vorarbeiten zur Auf- nahme der entsprechenden Studien ge- macht wurden. Bürgermeister Andreas Mariacher (St. Johann) sprach Hofrat Dipl.-Ing. Schlorhaufer den Dank für seine Tätigkeit aus. Die Erstellung ei- nes wasserwirtschaftlichen Rahmen- planes für den Bereich der Großache, dem ersten dieser Art in Tirol, bringe allen beteiligten Gemeinden Vorteile. Bgm. Stefan Hinterholzer (Fieberbr.) begehrte die Einbeziehung seiner Ge- meinde; dies forderte auch Bürgermei- ster Josef Winkler (Waidring). Bgm. Hermann Reisch (Kitzbühel) wies darauf hin, daß bereits mit den Bürgermeistern von St. Johann und Reith Besprechungen in dieser Hin- sicht geführt wurden, die ein positives Ergebnis brachten. - Das wichtigste Wort in dieser Sache sprach sodann Bgm. Michael Nothegger (Kirchdorf). Er gab seine Zustimmung, daß die Zentral-Kläranlage in seinem Gemein- degebiet (Erpfendorf) errichtet wer- den dürfe. Er begründete seine Zu- stimmung mit der Feststellung, daß mit der Errichtung einer biologischen Kläranlage auch seine Gemeinde Nut- zen ziehen kann. Auf Antrag des Vorsitzenden Bez.- Hptm. Hofrat Dr. Trentinaglia wurde einstimmig beschlossen, Hofrat Dipl.- Ing. Schlorhaufer zu ersuchen, im Ein- vernehmen mit der Abt. lug (Hofrat Dr. Beyer vom Kulturbauamt) die be- treffenden Studien, einschließlich für den Raum Fieberbrunn und Waidring, ausarbeiten zu lassen. Großregionale Müll-Kompostierung Zu diesem Thema sprach Oberbaurat Dipl.-Ing. Mayr. Vor vier Jahren wur- de er mit der Planung von großregio- nalen Bauten für die Müllbeseitigung beauftragt. Anlagen für eine Müllver- brennung bzw. Müllkompostierung. - Letztere üllkompostierung. - Letztere wird nun allgemein vorgezo- gen. (In Innsbruck wurde bekanntlich das Projekt der Müllverbrennung zu Fall gebracht.) Die Müllkompostierung verwandelt alle Abfälle (außer Oel und Autoreifen) in schadloses Material. Die Muster-Anlage in Pill ist seit 1. Jänner 1973 in Betrieb. Sie wurde von dem Unternehmer Dereser mit einem Kostenaufwand von 10 Millionen Schil- ling errichtet. Nach Festlegung des Baugrundstückes könnte eine gleiche Anlage für den Bezirk Kitzbühel be- reits nach einem Jahr zur Verfügung stehen. Hauptwerk einer Müllkompo- stierung ist eine Pra.11mühle, in welcher die Abfälle (auch ein alter Volkswagen kann verarbeitet werden) mit Wasser (oder Faulschlamm) befeuchtet und zerkleinert werden. Die Anlage stinkt nicht und kann mit nur vier Mann be- dient werden. Das Produkt ist Erde. Die Prailmühle soll mit allen Neben- werken in der Nähe der Zentralklär- anlage in Erpfendorf errichtet wer- den. Der Schlamm der Kläranlage wird bei der Kompostierung aufgearbeitet und seuchenfrei veredelt. Auch für diese Anlage sprach der Kirchdorfer Bgm. Nothegger seine Duldung aus, da er mit der gegenwär- tigen Müllablage unzufrieden sei und mit einer Kompostierung umwelt- freundlichere Verhältnisse geschaffen werden. Von den anwesenden Bürger- meistern wurde der Bezirkshauptmaun einstimmig beauftragt, eine Kommis- sion zu bilden mit dem Ziel, eine groß- regionale Müllkompostierungsanlage zu schaffen. Hofrat Dipl.-Ing. Schlor- haufer dankte den Bürgermeistern für ihr Verständnis; der Bezirk habe sich als sehr umweltfreundlich erwiesen. Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Trenti- naglia wird für Mitte März eine Be- sichtigungsfahrt nach Pill organisieren und alle Bürgermeister zur Teilnahme einladen. Auf Vorschlag von Bürgermeister Karl Huber (Hopfgarten) wurde der Be- zirks-Begabtenfonds aufgelöst und die Gemeinden beauftragt, diese Förde- rung im eigenen Bereich zu erledigen. Dem ältesten Bürgermeister (seit 1945) des Bezirks, Josef Aufsehnaiter, Brixntojarjsch von Herbert Jordan Aus dem 1972 erschienenen Büchlein „Brixntoiarjsch - uichigspitzt - auf- gschniedn und dalogn". (Erhältlich im heimischen Buchhandel). Kuraufenthalt Da Simmal is moga und dinn wia a Dur da schickt'n da Dokta af Kärntn zur Kur. Da Simmal daholt si. An vorlötzt'n Tag trifft, wia's halt scho zuageht, an Sim- mal da Schlag. Uebafiascht hamsn' aufbascht und zua- druckt die Augn. D' Leit kemmand, wia's Brauch is, as bettn und schaugn. „Na wia der etz guat ausschaut" saggt d' Schwagrin, die Emma. „-uat send eahm die drei Wocht Kärntn bekemma!' Aurach, der wegei Krankheit an der Teilnahme bei der Konferenz verhin dort war, wurden Genesungswünsche übermittelt. Abschließend gab Hofrat Dipl.-Ing. Schlorhaufer das Flußbauprogramrn des Bezirks für das Jahr 1973 bekannt. Das Programm betrifft die Orte Fie- berbrunn, Reith und die Großache im Rahmen des Bauprogramms der Groß- achengenossenschaft. Der Ausbau der Kitzbüheler Ache (Bahnhof—Siedung Frieden) mußte auf 1974 verschoben werden, Sadtqemrce KitzbiheI Verlautbarung Aerderung des Flächenwidmungsplanes er Gemeinderat beschloß in seiner Sitzung vom 15. Feber 1973 einsim- mig, den Entwurf über die Aenderung des Flächenwidmungsplanes bezüglich: der Gp. 3426/11 KG. Kitzbühel-Land (Toni Schranzhofer), für eine ca. 700-- 300 qm große, aus den Gpn. 3425/1 und 3426/1 KG. Kitzbühel-Land neu zu bil- dende Grundparzelle (Adalbert Knoll), der Gp. 6/3 KG. Kitzbühel-Stadt (Heinz urd Annemarie Sohler), der Gp. 2882i'2 Kitzbühel-Land (Daxer Fritz), der p. =657/1-3 KG. Kitzbühel-Land (Dr. Luis Meise), der Gp. 1621/5 KG. Kitzbühel- Land (Franz Brunner), zur öffentli- chen Einsicht aufzulegen. Die genannten Grundparzellen wer- den gemäß § 11 des Tiroler Raumcrd- riungsgesetzes LGB1. 10/1972 als Bau- land gewidmet. Der Entwurf über die Änderung des Flächenwidmungsplanes liegt durch vier Wochen beim Stadtamt Kitzbühel zur Einsichtnahme auf. Jedem, dem die Stellung eines Gemeindebewohners zukommt, steht das Recht zu, inner- halb dieser Frist zum Entwurf schrift- lich Stellung zu nehmen, H. Reisch
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