Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 9. März 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Windaustraße nach wie vor im Gespräch Wie die „TT" berichtete, hat Sektions- chef Raschauer vom Bautenrninisterium anläßlich der Präsentation vor dem Ge- meinderat von Kitzbühel der, generel- len Entwürfe für die Schnellstraße von Going - St. Johann nach Mittersill sich in erster Linie mit folgenden Argumen- ten gegen eine Windaustraße ausgespro- chen: Die Trassierung auf dieser Linie entbehrt einer gesetzlichen Fundierung. Die durchfahrenden Kraftfahrer in das Salzachtal, nach Osttirol, Kärnten, Ju- goslawien oder Italien würden es vor- ziehen, umsonst über Kitzbühel zu fah- ren, um keine Tunnelmaut zahlen zu müssen. Die Straße würde nicht den regionalen Verkehrsbedürfnissen Rech- nung tragen. Die Baukosten auf dieser Linie wären zu hoch, u. a. wegen eines zehn Kilometer langen Tunnels. Diese Argumente blieben von den Mitgliedern des Gemeinderates zunächst unwider- sprochen. Dazu ist zu sagen: Eine solche Maut- straße würde nicht unter das Bundes- straßengesetz fallen, ebenso wie dies z. B. bei den Straßen der Felbertauern- steilen Hängen entlang mußte man Pfosten schlagen, damit besonders das Holzfuhrwerk, nicht nach außen rut- schen und abstürzen konnte. Daheim waren dann noch, wenn es die Witte- rung erlaubte, zahlreiche Wassergrä- ben auf den Wiesen neu zu öffnen, wenn sie entweder zugewachsen oder vom Weidvieh eingetreten waren. Im Dezember wartete man schon mit Sehnsucht auf den Schnee, denn vieles war heimzuholen aus dem Wald und vor, den Bergwiesen. Brachte man vor Weihnachten nicht viel heim, und hat- te es im Jänner und Februar eine sehr ungestüme Witterung, sodaß fast kein Weg mehr offengehalten werden konn- te, wurde meistens der Winter zu kurz. Beim Wintertransport kamen als erstes die „Taxen" dran, denn beim Taxen- liefern mußten alle Leute zusammen- helfen. Hernach transportierten der Euer und der Roßknecht mit den Pferden das Holz zu Tal, während die anderen Knechte wochenlang täglich zweimal den Schlitten hinauf zu den straße AG und bei der Brennerauto- bahn AG der Fall ist. Allerdings sitzt das Windauprojekt „auf dem Trocke- nen", wenn nicht zunächst der Ausbau der Straße von Hopfgarten bis zu einer Umfahrung von Westendorf durch die zuständigen Behörden weitergeführt wird. Wegen der Mautf rage scheint übersehen worden zu sein, daß z. B. auch die Brennerautobahn und die Ger- Iosmautstraße besonders zum Umfah- ren einladen, daß aber trotzdem bei bei- den gewinnbringende Mautbeträge ein- genommen werden. Durch Benützung der Autobahn bis Wörgl würden alle Straßen zwischen Kufstein-Eiberg und Paß Thurn entscheidend entlastet wer- den. In einer Studie von Prof. Dipl.- Ing. J. Held, der mit Vertretern der Ti- roler Landesplanungsstelle das Gelände einer Windaustraße auf Tiroler und Salzburger Seite besichtigte, wurde eine Tunnellänge von 8 bis 9 km ermittelt, bei einer insgesamten Neubaustrecke von ca. 23 km. Allein schon wegen der geringeren Grundstücksablösen ist nicht einzusehen, warum diese Straße gegen- über einer Gesamtlänge von ca. 38 km mit drei Tunnelvarianten entscheidend Bergwiesen zogen, um Heu und Streu heimzubefördern. Diese „Heubenggel" mit zirka 300 bis 40 Kilogramm Ge- wicht mußten sorgfältig beladen und mit zwei Heuseilen sehr gut gebunden wer- den, damit es das Heu bei der steilen Abfahrt nicht nach vorne schob, denn dadurch wäre der Lenker von seiner „Reitschindel" (Sitzbrett) nach vorne gedrängt worden. Er hätte dann die zwei „Bremstatzen" nicht mehr betäti- gen können und dies konnte schlimme Folgen haben. War alles glücklich nach Hause ge- liefert, so mußte der seit Herbst ange- fallene Mist auf die für das kommende Jahr zum Roggen- und Weizenanbau bestimmten Felder gebracht und dort auf große Haufen gestapelt werden. Hernach wurde das verkaufte Holz mit dem Schlitten zum Sägewerk geliefert, wobei die Straße oft schon aper wurde und man mit der Schaufel Schnee ein- werfen mußte, um noch durchzukom- men. Währenddessen richteten die an- deren Knechte Brennholz oder hackten teurer werden sollte, besonders wenn diese letzten Endes durch Tunnelmaut- einnahmen finanziert werden könnte. In der Gemeinde Westendorf stößt zu- nächst die bisherige Studie ebenso auf Zustimmung wie Bedenken. lie besie- delten Gegenden der Gemeinde ebenso wie der bleibende Wirtschaftsfahrweg werden kaum von dieser Straße be- rührt. Bei einer Scheitelhöhe von 1120 Metern, einer maximalen Steigung von nur vier Prozent ohne nennenswerte Kurven könnte man ohne Zu- und Ab- fahrten auskommen. Croy Vom Pferderennen in Kössen Sonntag, 3. März 1974 1. Trabrennen: 1. Klarinett (Matthias Prugger, Ramsau) Fahrer Alois Prugger; Rosenmuth (Steiner Seb., Matrei); Bingo (Stall Tirol, Ebbs) Fahrer Tho- mas Huber; 4. Charlotte (J. Hager aus Kirchdorf) Fahrer Gustl Scheilhorn. 2. Trabrennen: 1. Tivoli (Max Straßer aus Wattens); 2. Arthur (Stall Dach- stein, Ramsau) Fahrer Hans Walcher; 3. Linchester (B. Huber, St. Johann) Fah- rer Gustl Schellhorn; 4. Goldregen (Sei- wald, Wattens) Fahrer Hannes Tau- schitz, Klagenfurt. 3. Trabrennen: 1. Goldregen, 2. Obe- ster (J. Köglmaier, Niederndorf) Fah- rer Sebastian Huber; 3. Attache (An-. gerer, Going) Fahrer Angerer jun.; 4. Bingo (Stall Tirol) Fahrer Thomas Huber. 4. Trabrennen: 1. Klarinett, 2. Jelitou (Michael Nothegger, Kirchdorf) Fahrer Bergmann; 3. Arthur; 4. Rosenmuth; 5. Linchester. Galoppreiten: 1. Vera Cruz (A. Stras- ser, Wattens); 2. Infant (S. Berktold, Wattens); 3. Faun (Georg Blösl, Walch- gemeinsam mit den Mägden „Taxen". Dabei mußten die „Ringäste" ausge- sucht werden (das waren schöne. meist Fichtenäste, mit zirka ein bis 1.5 Me- ter Länge, die zur Herstellung von Zaunringen gebraucht wurden). Diese mußten später mit einer ‚.Braxe" (längliches Hackgerät) säuberlich ge- putzt werden, ohne dabei die Rinde zu schädigen. Hernach kamen diese Ring- äste unter eine Dachtraufe oder wur- den mit Schnee eingedeckt, damit sie recht elastisch waren. Wenn dann der Tag des Ringmachens kam, wurden sie von den Mägden büschelweise in offe- nes Fenster gehalten, bis sie heiß wa- ren und kamen dann auf den großen Tisch, um den die „Ringmacher" saßen. Je zwei Aeste wurden mit Hilfe eines Hornes oder Geweihendes zu einem Zaunring zusammengedreht. Diese Ar- beit war nicht leicht und mußte ge- konnt sein. Alle Jahre waren um tau- send solcher Ringe zu machen. Diese abgebrühten Aeste hatten eine sehr lange Lebensdauer. Grund zu einer Feier, sondern auch ziffern, als auch bei den finanzierten Anlaß, Bilanz zu ziehen. Liegenschaften im österreichischen Vor- Mit den Neuabschlüssen, die die Bau- derfeld. Bisher wurden in Tirol ins:ge- sparkasse Wüstenrot im vergangenen samt 8514 Eigenheime und, Eigentums- Jahr erreicht hat (46.416 Verträge) konn- wohnungen finanziert, das bedeutet te Wüstenrot seinen Marktanteil, der Wohnraum für 58.000 Menschen. 600.000 1972 bei 29,9 Prozent lag, auf 34,2 Pro- Wüstenrot-Bausparverträge zeigen aber zent verbessern. Derzeit besitzt jede auch, daß Bausparen eine Sparform ist, 8. Familie, die in Oesterreich wohnt, ei- die von sehr vielen Menschen geschätzt nen Bausparvertrag. wird, weil Bausparen ein sicheres und Tirol liegt sowohl bei den Abschluß- gewinnbringendes Sparen ist. Das Windautal-Projekt Aus der „Tiroler Tageszeitung" entnehmen wir nachstehenden Artikel vorn 28. Februar 1974:
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