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Samstag, 13. April 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Festliche Orgelweihe Am Spätnachmittag des vergangenen Samstags vereinte die von Prof. Cle- mens Holzmeister erbaute evangelische Christuskirche eine stattliche Festge- meinde aus geladenen Ehrengästen und Gmeindeg1iedern, um der feierlichen Indienststellung der neuen Orgel beizu- wahnen. Gemeindepfarrer Walter Eibich be- grüßte eingangs vor allem Herrn Super- intendent E. Sturm aus Salzburg sowie den Senior des Tiroler Anteils der Su- perintendentur Pfarrer Wolfgang Lie- benwein von Innsbruck mit Gattin und den ehemaligen Pfarrer von Kitzbühel Wolfgang Schmidt, Kufstein, mit Fami- lie und besonders herzlich die Vertreter der kathol. Pfarrgemeinde in Gestalt des GR Pfarrer Johannes Danninger und des Obmannes des Pfarrkirchen- rates Oek.-Rat Josef Oberhauser sowie den bisherigen Gemeinderat und last not least den Erbauer der Orgel Fried- rich Mertel, Salzburg, mit Gattin, und Prof. Kurt Neuhauser mit Familie aus Kufstein, welcher den künstlerischen Teil der Feier übernommen hatte. Nach einer kurzen Schilderung der Orgelbeschaffung und ihrer Beschrei- bung (2manualiges Werk mit Pedal und acht Registern mit mechanischer Trak- tur, bestehend aus 98 hölzernen Pfeifen (Fichtenholz) und 424 Metallpfeifen (Zinn) - dankte Pfarrer Eibich allen jenen besonders herzlich, die mit ihren großen und kleinen Spenden die Orgel- arschaffung zum Preis von 231.200 5 ermöglicht haben, und rühmte beson- ders, daß es sich, mit Ausnahme einer Subvention seitens der Stadtgemeinde, um lauter Einzelspenden von privater Seite gehandelt hat. Darnach vollzog Superintendent Sturm m:t Schriftwort und Gebet und einer kurzen Ansprache, in der er die „musica sa:ra" besonders in der Kunst Job. Seb. Bachs als der Wortverkündung ebenbür- tig bezeichnete, die kirchliche Indienst- stellung der neuen Orgel, die anschlie- ßend zur Begleitung des Gemeinde- gesangs „Großer Gott wir loben dich" spielte. Nun trat Prof. Neuhauser vor die Festgemeinde und gab eine knappe und doch sehr instruktive Einführung in die anschließend zu Gehör gebrachten Stük- ke, die er drei verschiedenen Schaffens- epochen J. S. Bachs entnommen hatte. Und schließlich lauschten die Zuhö- rer dankbar und aufmerksam dem gu- ten künstlerischen Spiel: Zunächst der G-Dur Fantasie (aus der Weimarer Zeit), dann der Choralfanta- sie über „0 Lamm Gottes unschuldig" (aus der Leipziger Zeit: genial wie Bach ohne im geringsten an Programm-Musik denken zu lassen in den bewegten mu- sikalischen Linien darstellt, wie das Haupt Christi immer tiefer una tiefer sinkt, ein Hinweis, den Bach selbst ge- in der Christuskirche geben hat). Es folgte die Partita über Sei gegrüßt Jesu", ein Variationswerk mit starken Kontrasten (die musika- lisch-bildliche Nachzeichnung der Hölle ist durch das flache Pedal etwas milde ausgefallen; aber herrlich die Steige- rung im fünfstimmigen Choral!). Ab- schließend war das Praeludium und Fu- ge in D-Dur (Arnstadt) zu hören. Für den Geschmack des Berichtersatters war Der Bridge Club Kitzbühel kann mit Freude mitteilen, daß die heuer vom. 22. bis 24. März veranstalteten Bridge- Tage in Kitzbühel die bisher höchste Teilnehmerzahl aufzuweisen hatten, wo- mit dem Club auch auf internationaler Basis das Vertrauen ausgesprochen wur- de. Es wurden wie immer schöne Geld- und Sachpreise verteilt und in diesem Zusammenhang möchten wir besonders den folgenden Spendern danken: Spar- kasse Kitzbühel für den Wanderpreis. im Team-Turnier, Fremdenverkehrsver- band, Stadtgemeinde, Spielcasino Kitz- bühel und Raiffeisenkasse Kitzbühel. Begonnen wurde wie immer am Frei- tag, 22. März mit dem Patton-Team- Turnier, an dem sich 14 Teams beteilig- ten. Gespielt wurde in einer Nachmit- tags- und einer Abendrunde im Schloß- hotel Lebenberg. Die drei Kitzbüheler Mannschaften waren diesmal nicht vom Glück begünstigt, was aber einzelne Paare am nächsten Tag im Paarturnier aufholen konnten. Gewinner des Wanderpreises der Spar- kasse Kitzbühel: Team Dr. Frölichstal 119 Pkt. (Fr. Kirner, Fr. Schultze, Hr. Pajor) Team. Dr. In der Maur 118 Pkt. (Buchmeier, Ing. Babsch, Dr. Seidel) Team Dr. Mayr 117 Pkt. (Adler, Dr. Obermair, Dr. Krtftner) Team Prz. Rohan 101 Pkt. (Hr. Manhardt, Fr. Prof. Lindinger, Dr. Mayer-Maly, Dkfm. Vogelsang) Team Ing. Zimmerl 100 Pkt. (Hr. Meinl, Hr. Bamberger, Strafner) die Fuge etwas zu rasch geraten; aber wer noch etwas ausharrte, konnte noch eine Improvisation hören, aus dem Klangbewußtsein der Gegenwart, wel- che sehr virtuos und gekonnt gespielt wurde. Der Klang der Orgel ist gut und die Abstufung der „Disposition" kommt dem Spaltklang der barocken Polypho- nie sehr entgegen, wenngleich gesagt werden muß, daß das Pedal nicht das nötige Gegengewicht zu den beiden Ma- nualen hat (aber das gilt wohl mehr für den konzertanten Gebrauch der Orgel). Auch ihre Aufstellung in der Mitte' der rückwärtigen Empore wirkt wie ein schön gestalteter Kontrapunkt zum Al- tar. Die Linien des. Prospekts" sind klar gezeichnet und das Ganze fügt sich har- monisch dem ruhig-schlichten Kirchen- raum ein. Jedenfalls hat die Christuskirche mit dieser „Mertel-Orgel" ein prächtiges In- strument erhalten, zu dem, man gratu- lieren kann, wobei noch hinzugefügt werden muß, daß dieser gute Eindruck durch die künstlerische Darbietung von Prof. K. Neuhauser wesentlich mitbe- stimmt worden ist. HSpr. Team Ing. Gruber 96 Pkt. (Dipl.-Ing. Korody, Pichler, Vivat) Team Fr. v. Overhoff 93 Pkt. (Dewitz, Gerndt, Lonjay) Team Bernt 89 Pkt. (Hittinger, Reichstem, Häring) Team v. Pattay 83 Pkt. (Dr. Vargha,Widengrenn,Widengreen) Team Füller 74 Pkt. (Kleinebekel, Drescher, Miller Team Dr. Kirchner 71 Pkt. (Hofhansl, Ganster, Dr. Spinn, Dr. Götz und Bauer) Team Schifter 70 Pkt. (Rerych. Loyda, Rerych) Team Fr. Spinn 70 Pkt. (Dkfm. Gloyer, Taylor, Pratt, Dr. Fröhlich und Zwicknagl) Team Konesny 60 Pkt. (Fünk, Schmelzer, Zakarias, Müller) Die wichtigeren Stunden aber verbrin- gen Bridgespiel er bei Konkurrenzen im- mer während des Paarturniers. Samstag versammelten sich 160 Teilnehmer im neuen Saal der Handelskammer zur er- sten Runde im Paar-Turnier. Dank der aufopfernden Organisation des Ehepaa- res Dr. v. Putzer war alles bestens vor- bereitet und ich möchte hier die Gele- genheit wahrnehmen, ihnen dafür den Dank auszusprechen. Von Spielern, die auf allen österreichischen Bridgekonkur- renzen vertreten sind, wurde einstimmig festgestellt, daß der neue Saal der Han- delskammer derzeit in Oesterreich kei- nen ebenbürtigen Veranstaltungsraum hat, der sich so einladend und großräu- mig für Bridge-Veranstaltungen eignet. Präsident Herbert Etz eröffnete mit Die internationalen Bridgetage in Kitzbühel
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