Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. April 1974 diese Funkntion Herbert Koidl inne- hatte. 1975 feiert die Edelweißgilde das goldene Bestandsjubiläum. Zur Bergrettung kam Toni Werner ebenfalls sehr früh. Seinen ersten Ein- satz erhielt er bereits mit 15 Jahren Much Wieser beauftragte ihn 1939, zU- sammen mit seinem Bruder Max, den jungen Konrad Vogi von der Voglaim zu holen, wo dieser mit starkem Fieber zu Tal gebracht werden mußte. - Die beiden „Wernerbuben" wurden mit ei- ner Trage und Schultergurten ausge- stattet und erledigten ihren ersten Berg- rettungsauftrag zur Zufriedenheit des Einsatzleiters. Konrad Vogl jun. von der Stadtapotheke erlitt 1945 bei dem Rückzug in Genua den Heldentod. Seit 1959 ist Toni Werner Ortsführer der freiwilligen Bergrettung. Er übernahm diese Funktion von Pepi Graswander, der ihn von 1968-1970 wieder als; Orts- führer rts führer ablöste, wobei Toni Werner die Funktion des Stellvertreters ausübte. Seit 1970 wurde Werner wieder mit der Stelle als Ortsführer betraut. Unter ihm wurde 1961 der hauptamtliche Pi- stenrettungsdienst gegründet, der nun in diesen 13 Jahren für den Winter- fremdenverkehr des Großraumes Kitz- bühel eine so wertvolle Tätigkeit aus- üben konnte. Durch elf Jahre leitete Toni Werner den hauptamtlichen Pi- stenrettungsdienst, der seit 1973 als ei- gener Verein mit Obmann Bgm. Her- mann Reisch und Einsatzleiter Gemein- derat Fritz Tschurtschenthaler erfolg- reich weitergeführt wird. Bei der Gene- ralversammlung der Bergrettung vom 25. Jänner 1973 sprach Landesleiter Pro- fessor Mariner unserem Jubilar die voll- ste Anerkennung aus. In Kitzbühel wur- de die erste Ortsstelle Tirols für den Pi- stenrettungsdienst gegründet und Kitz- bühel hat darüber hinaus als erster Ski- ort Tirols die Partnerschaft (ARGE) für die Finanzierung des zentralen Pisten- rettungsdienstes in die Wege geleitet. Das sind Pioniertaten. an denen Toni Werner Anteil hat. noch zirka 60 Zentimeter Tiefschnee, während der Sonnberg schon viel apere Stellen zeigt und außerdem mancher unserer schönen Skihügel recht profan mit Mist bedeckt wird. So fuhren wir, ein Freund und ich, ‚schattseits' auf äußerst günstiger Schneebahn durch Auen und Wiesen nach Jochberg. Unser Schnee- reifenmann, über den wir unbedingt den S i e g davon zu tragen hofften, war bald gerüstet und hinauf gings seinem leich- ten Dienstweg nach, wie er sagte. Die erste halbe Stunde über Wiesen, Wald und steilen Waldblösen, da waren wir entschieden im Vorteil. Bald kostete uns aber das „Umlisten" einer steilen Fläche viel mehr Zeit und gleich darauf wars mit der Benützung der Schnee- schuhe aus. Knietief einsinkend, die ‚Scheuer' unterm Arm gings durch den steilen Wald aufwärts und erst in der Höhe von 1300 m konnten wir zur Durch- Toni Werner ist weiters Obmannstell- vertreter der wiedergegründeten Be- zirksstelle Kitzbühel des Tiroler Jagd- schutzvereins, Träger des Silbernen Eh- renzeichens für 25jährige Mitgliedschaft beim Skiklub Kitzbühel und der Alpen- vereinssektion und erfolgreiches Mit- glied des Kameraklubs mit einem Di- plom der, Stadtgemeinde für seine Bild- beiträge bei der Herausgabe der Stadt- bücher. Die Interessen seiner Berufskollegen vertritt Toni Werner im Landesgremium des Eisenhandels und in der Bezirks- stelle Kitzbühel der Tiroler Handels- kammer. Er ist auch Obmann der vom Wirtschaftsbund geführten „Weihnachts tombola", - Am 22. und 23. Juni 1974 feiert der Kameradschaftsbund Mittersill das Fest des hundertjährigen Bestandes. Dazu eine interessante Studie von Kustos Herbert Lauth (Felbermuseum). Der Militär-Veteranenverein Mitter- sill wurde 1874 gegründet. Sein Wir- kungsbereich erstreckte sieh damals-von Niedernsill bis Krimml. Dementspre- chend hoch waren daher in jener Zeit auch die Mitgliederzahlen. So weisen z. B. die Jahresberichte um die Jahr- hundertwende über 500 aktvie Mitglie- der aus. Der Vereinsvorstand hatte seinen Sitz in Mittersill. In den auswärtigen zum Verein gehörenden Gemeinden wurden Vertrauensmänner aufgestellt. Alle ak- tiven Mitglieder mußten aktiv in der öaterr.-ungarischen Armee gedient haben, gesund und unbescholten sein. Der Passus „gesund" erscheint uns heu- te auf den ersten Blick eigenartig, wird uns aber sofort klar, wenn man be- denkt, daß der Verein seinen Mitglie- dern Krankenunterstützungen gewähr- te. Diese waren ganz beachtlich. Sie be- trugen z. B. im Jahre 1896 für 47 er- querung eines schluchtenreichen Ab- hangs dieselben wieder benützen. Doch auch da waren wir im Nachteil. Die un- tere Schneefläche war gefroren, der Ab- hang sehr steil, jedes festere Einsetzen führte einige Fuß abwärts und das Ge winnen der jenseitigen Stellen der Ein- senkungen hatte seine liebe Not. Nun bergab im Wald! Nur die Schneeschuhe wieder schnell unter den Arm! Jeder Versuch bedeutet da Selbstmord. Erst am Waldesrand, wo sich gegen das Dorf hin tief hinab in schönen Wellenlinien eine Wiese, sogenannte Leite, zieht, ka- men wir wieder zur Geltung. In sausender Fahrt überholten wir den vorauseilenden Forstmann, der uns staunend nachblick- te. Zum größten Ergötzen der sich mitt- lerweile eingefundenen Zuschauer fuh- ren wir den Abhang noch zweimal her- unter. Der Versuch des Forstmannes mit un- Sein beruflicher Werdegang: Seit 1949 Geschäftsführer und Mit- inhaber der Firma Eisenwerner (seit 1973 mit 52 Prozent). 1957-1959 Geschäftsführer der Flü- gasgeselischaft Werner u. Co. 1959-1968 Direktor der PAM-Flügas GesmbH. in Stadl-Paura, Oberösterreich 1972, nach dem Tode seines Vaters, wurde Toni Werner in den Vorstand der „Kitzbüheler Anzeiger Gesells±aft mbH." - Eigentümer, Herausgeber und Verleger - berufen. Toni Werner ist Realist mit der giück- lichen Liebe zu seiner Heimatstadt der er in überreichem Maße dient. krankte Mitglieder 627 Gulden. 1901 wurde ein Aufnahmewerber nur tnter der Bedingung aufgenommen, daß er auf die Krankenunterstützung verzich- tet. In einem anderen Fall wurde ein Mitglied sofort aus dem Verein ausge- schlossen, weil er versucht hatte, Kran- kengeld zu erschleichen. Ganz beachtlich waren auch irrmer die Ausgaben für Beerdigungskosten. Der Verein vergab außerdem an seine Mitglieder Darlehen zu einem ermäßig- ten Zinsfuß. Den Vereinsstatuten aus dem Jahre 1881 ist zu entnehmen, daß der Mit- gliedsbeitrag nach dem Lebensalter ge- staffelt e staffelt war. Bis zum Alter von ein- schließlich 30 Jahren betrug er 1 Gul- den, während ein 50jähriger bereits 10 Gulden berappen mußte. Erwähnenswert ist auch, daß die Vor- standsmitglieder für ihre Vereinstätig- keit jährlich Remunerationen erhielten. Sie betrugen 1897 für den Obmann 25, für den Schriftführer 15 und für den Xassier 10 Gulden. In der Inflations- zeit (1924) wurden je 200.000 Kronen seren Schneeschuhen, die ihn auch ncht den kleinsten Hügel hinaufkommen lie- ßen, rief sein Staunen über die von uns überwundenen Steilheiten wach; aber die Erkenntnis, daß die Schneereifen in solchem Gebiet bedeutend praktischer sind, haben wir mit fortgenommen. Näch- stes Jahr werde ich ihm die canadischen Schneeschuhe vorführen." Man könnte diese eigenartige Kon- kurrenz den ersten „Städtekampf" im Skilauf nennen. Es war ein echter sport- licher Kampf, und sogar das Publikum war vorhanden. Neu für den Chronisten ist weiters, daß Franz Reisch in Kitz- bühel auch „canadische Schneeschuhe" varwendete. Nun schon bald 80 Jahre werden die Skier in Jochberg auch im Jagd- und Forstschutzdienst verwendet. Obwohl Franz Reisch die Verwendung der Hundert Jahre Kamerndscha05bund Mittersill
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