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Samstag, 11. Mai 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 21 ren Anweiser Tho'man Händl, Kinder: Veit, Simon, Barbara und Eva. Simon III., Ehefrau Margareth Schar- rerin, deren 2. Ehemann Andre Rainer, Söhne Hans und Josef. Weitere „Pöll"-Wirte waren Christian, Xalswirt. und Christian, Rainwirt. WAIDRING - Jung bauernball. Die Jungbauern- schaft Waidring lädt alle Mitglieder und Freunde zum Ball der Jungbauern im Cafe Heigenhauser am Samstag, 11. Mai ein. Es spielt für Sie das Edelweiß-Sex- tett aus Schwoich. Jung und alt sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingela- den. ingeia- den. Die Bezirksstelle der Tiroler Handels- kammer gibt bekann: Verkaufskabarett „Die Kunst des Verkauf ens" Beginn: Montag, 13. Mai 1974, 20 Uhr Bezirksstelle der Tiroler Handelskammer, Klostergasse 12 Eintritt frei! Vortrag: Die Haftung eines Handelsgesellschafters Beginn: Freitag, 10. Mai 1974, 19 Uhr Dauer zirka zwei Stunden Vortragender: Dr. Manfred Straube. Seminar: Wie gut arbeitet mein Fremdenverkehrsbetrieb im Vergleich zu Branchenwerten? Beginn: Donnerstag, 16. Mai 1974, 9 Uhr Dauer: 1 Tag von 9 bis 12 und 14 bis 17 Uh r Beitrag: S 250.— (inkl. Unterlagen) Leiter: Dkfm. Dr. Jakob Edinger. Die SAFE meldet: Wärme aus Grundwasser in Mittersill Vor etwa 4 Jahren entschloß sich die Gemeinde Mittersill, als eine der ersten Gemeinden in Oesterreich, das neu zu errichtende große Freischwimmbad nicht wie ursprünglich geplant mit OeL son- dern durch eine Wärmepumpe zu hei- zen. - Der obere Pinzgau verfügt über viel Grundwasser. Es bestehen dahe' keine Schwierigkeiten, der Anlage stündlich 130.000 Liter Wasser mit einer Tempe- ratur von 6 bis 12 Grad Celsius zuzu- führen. Das Wasser fließt anschließend etwas abgekühlt, aber genauso sauber wie es eingetreten ist, in einem natür- lichen Gerinne ab. Das „Hinaufpumpen" der Wärme er- folgt durch vier Kompressoren mit ei- ner Gesamtleistung von 69 kW. Sie hal- ten die Temperatur des Badewassers, unabhängig von der Lufttemperatur, bei 23 Grad Celsius, wodurch ein fast ununterbrochener B a debetrieb während der Sommermonate ermöglicht und die Besucherzahl auf ca. 60.000 je Saison erhöht wurde. Die Gesamtkosten des neuen Bades beliefen sich auf ca. 15 Millionen Schil- ling; jene für die Wärmepumpe lagen um ca. 15 Prozent höher als für eine Oelhe'izung. Als finanziell nicht wäg- barer Vorteil ist der Wegfall eines gro- ßen, die Erholungslandschaft verschmut- zenden Schornsteines zu nennen. Man hoffte, die Mehrkosten in fünf Jahren durch verbilligten Betrieb hereinzube- kommen. Die Hochrechnung zeigt nun- mehr, daß dieses Ziel nicht nur erreicht, sondern in Folge der Oelpreiserhöhung noch unterschritten werden konnte. TI ERSCHTZYEREIN 4 Sonnige Urlaubsfreuden mit tierfreundlicher Gesinnung Mit Beginn der Urlauberlawine nach dem sonnigen Süden kommt der echte Tierfreund in Gewissen konflikte. Italien hat für uns Tierschützer einen schalen Beigeschmack, weil es nicht nur das Land des Meeresstrandes und des sicheren sonnigen Wetters ist. Italien ist auch das Land des organisierten Vogelmordes. Des unglaublich massiven Si'ngvogelfanges. Immer wieder liest man Leserbriefe, wel- che von den Tierschutzverbänden ver- langen, sie sollten doch einmal beim Papst dagegen intervenieren. Es sei an dieser Stelle versichert, daß der Welt- tierschutzbund alle nur möglichen Ver- suche unternommen hat, um diese wi- derliche Verfolgung unserer Singvögel bei ihrem Zug nach dem Süden zu be- kämpfen. Auch bei den Päpsten. Ich möchte mich aus Gründen des Respek- tes vor den katholischen Mitbürgern ei- ner diesbezüglichen Kritik enthalten. Es sei nur sachlich festgestellt, daß Tier- schutzdeputationen aus tiefstgläubigen Kreisen in solcher Mission bei den Päp- sten gar keine Audienz bekamen. Man muß aber auch zugeben, daß selbst ein Papst gegen den national eingefleisch- ten Singvogelmord kaum eine Chance hätte. Selbst wenn er unser Anliegen zum Schutze der kleinen harmlosen, lieblichen Kreatur vertreten möchte. „Franzl schau obi" kann man nur in Richtung Assissi rufen. Es gibt allerdings kleine Möglichkeiten des stillen, sicht- baren Protestes. So kenne ich Tierfreun- de, welche an den üblichen Verkaufs- ständen in Italien lebende Vögel kaufen und dann an Ort und Stelle in die Frei- heit fliegen lassen. Das sei jedem Tierfreund empfohlen, denn irgendwie macht so eine aktive Tat doch einen Eindruck. Freilich nicht mehr. Alle offiziellen Zusagen von italie- nischen Regierungen in dieser Frage waren bisher leere, blumige Verspre- chungen. Es wurden sogar schon Ge- setze gegen den italienischen Vogel- mord erlassen. Aber die nächste Regie- rung hat sie wieder aufgehoben. Und Re- gierungswechsel sind in Italien oft genug. Ein anderes Land mit einer nicht min- der widerlichen Tierschutzproblematik ist Spanien. Mit seinen Süerkämpfen. Da liegen die Verhältnisse freilich schon anders. Die übliche Meinung; daß der Stierkampf ein Volkssport der breiten Masse sei, stimmt nämlich gar nicht. Die spanische Jugend lehnt diese konserva- tive Tradition fast durchgehend ab. Wir wissen heute aus sicherer Statistik, daß der spanische Stierkampf viel mehr zu einer Touristenattraktion geworden ist. Reisebüros planen in ihren Reiseprogram- men den Besuch eines Stierkampfes ein wie bei uns den Tirolerabend. Ich möch- te noch weiter feststellen, daß sogar Tier- schutzfunktionäre daran teilnehmen. Wii haben im Welttierschutzbund durch Pu- blikumstests erschütternd zur Kenntnis genommen, daß solche „Tierschützer" drei und mehr Stierkämpfe besucht ha- ben. Mit der fadenscheinigen Begrün- dung, daß man die Gräuel des Stier- kampfes richtig erleben müsse, um sch ein tierschützerisches Urteil bilden zu können. Kommentar wohl überflüssig. In Spanien ist man sich im klaren, daß der Stierkampf in der modernen Gesell- schaft zu einer unbedeutenden Sache würde, wenn die Fremdengäste nicht dar- an teilnehmen möchten. Der spanische 150 Jahre Vertrauen TILINNE' Tiroler Landes-Brandschaden-Versicherungsanstalt für alle Sachversicherungen Stierkampf ist aber im Gegenteil erst durch den Fremdenstrorn wieder hoch- gespielt worden. Diese objektive Wahr- heit muß man mindestens so anprangern wie den Stierkampf als solchen. Wenn jemand also Lust am Töten eines Stieres hat, so möge er doch daheim in ein Schlachthaus gehen. Dort kann man frei- lich nicht eine Lust am perversen Töten befriedigen, weil die Tiere nach Betäu- bung mit dem Schußapparat auf der Stelle umfallen. Wenn Du ein Tierfreund sein willst, dann meide den Stierkampf in Spanien! Unterstütze ihn nicht mit Deiner Teil- nahme! Dr. Oskar Ganster Ev. Pfarramt Kitzbühel, Oelberg 6, Telefon 0 53 56 44 04. !GELISCHER ESDENST Sonntag, 12. Mai 10 Uhr Christuskirche Kitzbühel neben Hornbahn
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