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Samstag, 25. Mai 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 Villach: Sporthaus Mulli. Götzis: Firma Regina Mayer, Hauptstr. Rosenheim: Sport Ankirchner, Münch- ner Straße. Darüber hinaus können alle Karten beim Tennis Club Kitzbühel angefor- dert werden (Wochenkarten, 3-Tage- Schönes Wetter, viele Menschen und flotte Marschmusik, gespielt, von der Stadtmusikkapelle Kitzbühel. Dazu noch Fähnchen, Broschüren und Postkarten verteilende Mädchen, ein oranges Transparent mit der Aufschrift „Dr. Ru- dolf Kirchschläger - ein Staatsmann, objektiv und sozial!" Das war der , äu- ßere Rahmen des Empfanges des Prä- sidentschaftskandidaten der SPOe', Au- ßenminister Dr. Rudolf Kirchschläger in Kitzbühel am vergangenen Samstag. Dr. Rudolf Kirchschlägers Weg zum Richter bis zum österreichischen Au- ßenminister war dornenvoll. Mit. elf Jahren bereits Vollwaise, lernte er da- mals gemeinsam mit seiner Stiefmutter die Not kennen. „Er war so arm, daß er nie richtig Zeit fand, ein Kind, zu sein" erinnern sich heute noch ältere Einwohner des. oberösterreichischen Dorfes Kronsdorf, in dem Rudolf Kirch- schläger aufwuchs.. Als Stallbube, Fen- sterputzer, Kohlenträger und Schnee- schaufler, schließlich auch als Gemein- desekretär verdiente er das Geld, um leben und sich das Studium bezahlen zu können. Im Weltkrieg wurde Kirchschläger schwer verwundet. Erst nach dem. Krieg konnte er den Richterberuf ausüben: „Wenn man über Menschen und ihr Schicksal urteilen will", meint Kirch- schläger, „muß man sehr viel über sie wissen." Objektiv zu sein, lernte er als Richter, sozial zu sein, lernte er aus der Erfahrung seines Lebens. Bereits 1955 nimmt der ausgebildete Jurist an den St aatsvertragsverhan d- lungen teil. 1967 wurde Dr. Kirchschlä- ger österreichischer Gesandter in Prag und 1968 bewies er als Mensch mit Charakter und Herz beim Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die CSSR seine Qualität: Tausenden, Flücht- lingen stellte er Visa zur Verfügung. - 1970 wurde der parteilose Katholik Ru- dolf Kirchschläger Außenminister. Seit- her ist er durch seine unbürokratische aber sehr erfolgreiche Arbeitsweise be- kannt geworden. Dr. Kirchschläger wurde auf dem Rat- hausplatz in Kitzbühel von Landtags- vizepräsidenten Christian Ho'rngacher begrüßt. LH-Stellvertreter Dr. Herbert Salcher, der den Präsidentschaftskandi- daten begleitete, wies in einer Anspra- che besonders darauf hin, daß Dr. Kirch- schläger in der Zeit, als noch Dr. Kreis- ky Außenminister war, sehr viel getan Finalkarten, Einzelkarten Freitag, Samstag, Sonntag). Telefonische Reser- vierungen werden unter Tel. (0 53 56) 43 20, entgegengenommen. In Kitzbühel außerdem im Büro des Tennis Club und in der Pfleghof-Dro- gene. hat, um das Südtiroler Problem, fried- lich zu lösen, wofür wir ihm zu großem Dank verpflichtet sind. Dr. Kirchschläger dankte in seiner Ansprache sehr herzlich, daß ihm die Bewohner dieser 700 Jahre alten, über die ganze Welt hin bekannten Stadt, so freundlich aufgenommen. haben. Das Amt des Bundespräsidenten hat in sich eine große und schwere Verantwor- tung und das ist der Grund dafür, daß der Bundespräsident in direkter Wahl zum Volke gewählt wird. Seiner Mei- nung nach braucht man für, dieses Amt eine große Lebenserfahrung, um. die Sorgen der Menschen verstehen, zu kön- nen und eine große politische Erfah- rung, um die politischen Kräfte im Staat richtig abschätzen zu können. Der Bundespräsident braucht auch in- ternationale n- ternati.onale Erfahrung, weil in dieser unruhigen Welt erkannt werden muß, daß wir für uns allein unser Haus nicht völlig unabhängig von den Ereignissen im Ausland bestellen können", meinte der Außenminister. Wer dieses Amt übernimmt, darf nicht den äußeren Schein des Amtes sehen, sondern den inneren Kern. -Der Bundespräsident muß nach Dr. Kirchschläge'rs Auffas- sung unter Hintansetzung aller seiner persönlichen. Wünsche bereit sein, auch das letzte Opfer für die Republik Öster- reich zu bringen, wenn es gilt, die' De- mokratie e mokrat.ie oder die Unabhängigkeit die- ses Landes zu erhalten. Dr. Kirchschläger erklärte, daß er sich vorAnnahme der Kandidatur selbst geprüft habe, ob er in der Lage ist, die Aufgaben dieses hohen Amtes zu erfül- len und ob er auch bereit wäre', die not- wendigen Opfer zu erbringen. Kirch- schläger versprach, falls er zum Bun- despräsidenten gewählt wird, alles zu tun, um seinen großen Vorbildern Ren- ner, Körner, Schärf und Jonas nachzu- streben. Abschließend gratulierte er noch den Kitzbühe'ler'n, daß - wie' er wörtlich sagte - sie es gerade in den letzten Jahrzehnten verstanden haben, aus dieser Stadt einen Platz zu machen, der weit über Oesterreich, weit. über Europa hinaus, eine Weltgeltung erlangt hat. Das ist mit ein Beitrag, daß •der Name Oesterreich weltbekannt bleibt. Dr. Kirchschläger ließ schließlich noch wissen, daß er sich freuen würde, ein- mal nach Kitzbühel --in weicher Funk- tion auch immer -‚ zumindest als ein Zuschauer zum Hahnenkammrennen zu kommen. Er kenne dieses Rennen bis- her nur durch das Fernsehen. An Außenminister Kirchschläger und seiner ihn begleitenden Gattin wurden dann Blumen und ein Stadtbuch der Stadt Kitzbühel überreicht. Große Be- geisterung verzögerte etwas die Weiter- fahrt des Präsidentschaftskandidaten und herzliche Glückwünsche der Kitz- büheler, begleiteten ihn. H. G. Golf-Preis des Präsidenten Der Präsident ruft - und alle, alle kommen. Bei herrlichem Wetter und hoher Spielbeteiligung mit Abordnun- gen aus Per'tisau, Salzburg und Bad- gastein spielten wir letzten Sonntag um die begehrten Preise des Präsidenten des Golf-Clubs Kitzbühel, Ing. Hermann Auderieth. Gespielt wurde nach Stable- ford. Die Klasse A (Golfer mit Handi- caps unter 16) spielten bereits vormit- tags und nach der ersten Runde zeich- nete sich bereits ab, wie' heiß um den Sieg gekämpft wird. Mit je 21 Punk- ten führten Hansi Egger und Rudi Sai- 1er, vor Fritz Porstendorfe'r, Christian Pravda, Walter Egger, Rudi Boden,se'er Jun. und Hr. Draxl aus Salzburg, die alle je 20 Punkte erreichten. Aber nicht alle diese Favoriten konnten in der zweiten Runde mithalten und mußten zum Teil auch ihre Plätze an. Spieler abgeben, die erst in der zweiten Runde richtig warm wurden. So erreichte mit 23 Punkten Fifi Monitzer überhaupt die größte Punkteanzah], aus einer Runde, die zusammen mit seinen 16 Punkten aus der ersten Runde' für den schönen zweiten Platz reichten Hans Egger spielte mit 20 Punkten eine läs- sige zweite Runde, was ihm, den Brutto. Sieg und eine Handicapherabse'tzung auf „3" brachte. Groß spielte diesmal auch Rudi Sailer auf, der mit 19 Punk- ten in der zweiten Runde den A-Kias.. sensieg fixierte. Mit je' 18 Punkten wurden, in der Klasse A Christian Pravda 3. und Fritz Porsten.dorfer 4. Bemerkenswert sind noch die 20 Punk- te von Wast.i Zwicknagl in der zweiten Runde. High noon, Start der Klasse B mit hohen Handicaps und vollen Bäuchen. Da die Höchstvorgabe mit 18 limitiert war, um nicht immer die Rabbits zu favorisieren, zeichneten sich die Ergeb- nisse nach der ersten Runde auch dem- entsprechend ab. Wolfgang Kornfeld 19, Jakob Dobringer 18, Annemarie, Boden- seen 17, Fee Heide 16 und Barbara Kund 15 Punkte. In der zweiten Runde spielte der oftmalige österreichische Se'- niore'nnieister Jakob Dobringer wieder- um eine herrliche Runde mit 18 und zeigte mit seiner Regelmäßigkeit den jungen Duttern, we'r hier der Sieger der B-Klas,se ist. Gute Ergebnisse in der zweiten Runde brachten noch Willi Vock, der als Geheimfavorit in dieser Klasse galt, und Karl Feistbaue'r mit je Große Begeisterung beim Empfang Dr. Kirchschiagers in Kitzbühel
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