Archiv Viewer

Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. Juni 1974 fabriken, Vogelschutz, Robbenschutz u. dgl. nur auf internationalen Ebenen un- ter Völkergemeinschaften geregelt wer- den können. Für den leider nicht anwesenden Prä- sidenten der österr. Liga gegen Miß- brauch derTierversuche, Dr. König, ver- las Frau Zeisel (Wien) das Konzept sei- nes Referates. Bekanntlich hat Oester- reich mit Beschluß des Nationalrates im Frühjahr ein Tierversuchsgesetz erhal- ten, welches zwar ein Kompromiß mit der Wissenschaft ist, aber dennoch we- nigstens die übelsten Mißstände beiTier- versuchen abstellen soll. (Tierversuche durch Laien u. dgl.) Ob das Gesetz ein Erfolg ist, wird erst die Praxis zeigen. Als dritter Referent sprach Dipl.-Ing. Fleischhanderl aus Graz über die Pro- blematik der Massentierhaltung, Lege- batterien der Hühner, Intensivställe für Masttiere. Fleischhanderl zeigte als Nah- rungsmittelchemiker die Gefahren für den Konsumenten auf, weicher die Rückstände von Chemikalien mit dem Fleisch mitißt. Nach der Mittagspause wurden Dis- kussionsthemen wie Kettenhundehal- tung, Haltung von Tieren in Wohnge- meinschaften, Verwendung von Tier- schutzstrafgelder u. dgl. manchmal sehr heiß ventiliert. Es wurden einige Reso- lutionen an zuständige Aemter und Be- hörden verfaßt. Zum Mittagessen in der „Tenne" hat SR Gerhard Resch namens der Stadt- gemeinde Kitzbühel eingeladen. Als Kulturreferent begrüßte er die Dele- gierten und wünschte ihnen einen er- folgreichen Verlauf der Arbeitstagung. Die Delegierten waren von der Orga- nisation der Tagung sehr beeindruckt. Nicht zuletzt waren sie von der ausge- zeichneten Qualität von Unterkunft, Mittagessen, Tagungssaal begeistert. Nicht unerwähnt soll die fleißige Mit- arbeit von Frau Emmy Ganster und Sohn Viktor sein. Die Mikrophonanla- ge, Tonbandaufnahme zu bedienen, war Viktor Gansters gewiß nicht leichte Auf- gabe des Tages. Und Frau Emmy führte hinter den Kulissen Regie. Präsident Prof. Dr. Hofstra weilte noch einige Tage als Gast in Kitzbühel. Mit Dr. Ganster, welcher bekanntlich dem Coundil des Welttierschutzbundes seit Jahren angehört, besuchte er auch Bauernhöfe in der Umgebung von Kitz- bühel. Er war von Kitzbühel, trotz des herrschenden Schlechtwetters, so begei- stert, daß er sich entschloß, noch in die- sem Herbst wiederzukommen. Der Tierschutzverein Kitzbühel hat seine Aufgabe als Tagungsort auf eine beachtliche Basis gestellt. - Durch die Teilnahme des Prof. Dr. Hofstra, welche nur Dr. Ganster zu verdanken ist, wur- de eine österreichische Tierschutztagung sehr aufgewertet. Daß der Obmann un- seres Tierschutzvereins diese Gelegen- heit für Kitzbühel abwartete, ist ihm gewiß entsprechend anzurechnen. Pro- fessor Hofstra ist immerhin Präsident einer großen internationalen Organisa- tion. Wenn seine Eindrücke von Kitz- bühel so ausgezeichnet waren, könnte Dr. Gansters Wunsch einmal in Erfül- lung gehen: eine Tagung des Welttier- schutzbundes nach Kitzbühel zu bekom- men. Und das wären Delegierte nicht nur aus Europa, sondern aus Uebersee. bis Afrika und dem Orient. Vom Seifenkistirennen Das Sprichwort „Alle guten Dinge sind 3" traf beim heurigen Seifenkistlrennen im doppelten Sinn ein. Beim zweiten- mal mußten wir unse- re Veranstaltung ver- schieben. erst beim 3. Anlauf, am 19. Mai, war das Wetter so gut, daß wir die Veranstal- tung abhalten konnten. Aber nicht nur das - es war auch unser drittes Sei- fenkistlrennen und dieses war auch das größte und schönste. Schon in aller Früh begannen Mitarbeiter mit Testläufen und dem Aufzeichnen der Rennpiste. Hier gab es noch eine Menge Probleme zu bewältigen. Nach einer kurzen Mit- tagspause trafen sich alle um 13h zu einer Besprechung ein. Punkt 14 Uhr startete der erste Rel- lerläufer. Bei diesem Rennen galt es, die eingebauten Hindernisse, eine Giok- ke läuten, durch einen Stab durchfah- ren, über eine Wippe fahren, zu be- wältigen und auch noch möglichst schnell zu sein. Dabei hatten es die Veranstalter gut gemeint und wollten mittels einer etwas schärferen Kurve die Fahrer abstoppen. Das Gegenteil war der Fall. Alle brausten mit Höchst- geschwindigkeit in diese Kehre. Hier spielten sich die tollsten Szenen ab. So ein Tretroller mußte da ziemlich her- halten. Einer brach schließlich auch kurz vorm Ziel zusammen. Nach kurzer Pause startete man den ersten Seifenkistifahrer. Dabei wurden diesmal zum erstenmal zwei Durchgän- ge gemacht. So hatte jeder eine Chance, einen Fehler im ersten Lauf gutzuma- chen. Hier gab es die größten Ueberra- schungen. So waren die Favoriten kei- nesfalls die Sieger. - Als besonderes Zuckerl gab es noch den Pokal des Bür- germeisters. Hierfür wurde ein geson- dertes Rennen der Tagesbesten durch- geführt. Und während der letzte Fahrer noch fuhr, kam durch den von SR Gebets- berger betreuten Lautsprecher bereits der lang ersehnte Aufruf: Alle Kinder können sich ab sofort das Eis holen. - Die Firma Iglo Eskimo spendete für diese Veranstaltung 300 Stück Eis. Bei der Preisverteilung sah man gro- ße Kinderaugen. Zur Verteilung kamen: 1 Flipperuhr der Firma Beranek, zwei Strickwesten der Fima Sigi Scheiben, St. Johann, ein Schlauchboot der Firma Hansjörg Schlechter, 1 Hemd der Firma Hemdenstube Kuster, 1 Bild der Firma Uta, zwei Compactkassetten der Firma Fto Rosner und eine Unzahl an Eü- ehem, gespendet von den österreichi- schen Kinderfreunden. Wir danken da- mit allen Firmen, die damit zum Gelin- gen dieser Veranstaltung beitrugen. Zum Abschluß danke ich noch allen Spendern von Pokalen, Herrn Bürger- meister Hans Brettauer, 1. Landtags- vizepräsidenten Horngacher, SR Gebets- berger, GR Peschl und der Firma Coif- feur Fritz Peternell. Weiters möchte ich als Organisator noch allen freiwilligen Mtarbeitern für die getane Arbeit herz- liebst danken. Viktor Ganster Kinderfreunde Kitzbühel Head Cup Oualifikation in Kirch- barg und Kitzbühel - Ausweich- quartier bei Regen: Tennishalle Brixen im Thale Ehe am 15. Juli der diesjährige Head Cup Kitzbühel - Internationale Tennis- meisterschaften von Oesterreich, be- ginnt, sind auch heuer Qualifikations- turniere bei Damen und Herren nötig. Die Herren werden am 13. und 14. Juli im Einzel und im Doppel jene be- gehrten Startplätze auskämpfen, die nach der Ausschreibung noch frei sein we:den: drei im Einzel, 2 im Doppel. Austragungsort aller Qualifikationen der Herren ist Kirchberg. Gleichzeitig werden bei den Damen zwei Startplätze im Einzel vergeben. Die Damen spielen auch die Qualifika- tion in Kitzbühel. Abgesichert hat sich der Veranstal- ter auch für den Fall von Regen an den Schltußtagen. Sollten Halbfinal- oder Finalspiele ausWitterungsgründen nicht im Freien gespielt werden können, wird. mit Genehmigung des ILTF in eine Ten- nishalle übersiedelt: ins Tennis--Center FUHS in Brixen im Thale (8 km von Kitz), wo ein Fixbau mit drei Plätzen und einem idealen Textilbelag zur Ver- fügung steht. Ein .‚Unentschieden" wie 1973 Orantes-Ramirez und Goolagong- Morosowa wird es beim Head Cup Kitz- bühel 1974 jedenfalls nicht wieder ge- ben. - Manuel Orantes verteidigt Titel! Zwischenzeitlich werden auch die er- sten Nennungen für den Head Cup Kitzbühel 1974 bekannt. - So erfuhr Turnierleiter Küchenmeister bei seinem Besuch bei den bayerischen „Internatio- nale-i" in München, daß Titelverteidiger Manuel Orantes (Spanien) für den Head Cup bei ATP unterschrieben hat. Mit ihm kommt auch sein Doppelpartner, mit dem er in München sowohl Nastase- Gisbert als auch Faßbender-Pohmann schlagen konnte und im Doppel sieg- reich blieb: Munoz. Aber auch Dr. Juan Gisbert, ein weiterer Mann des spani- schen Davis-Cup-Teams hat für Kitz- bühel bereits unterschrieben. Die kom- plette ATP-Liste wird Küchenmeister Anfang Juni in Paris erhalten.
< Page 3 | Page 5 >