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Samstag, 6. Juli 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Forstmeile Kitzbühel Schwarzsee in Betrieb Durch Zusammenarbeit zwischen der Bezirksforstinspektion, der Stadtgemein- de und dem Fremdenverkehrsverband Kitzbühel und den Grundbesitzern Fa- milie Moigg, Familie Dr. Hörtnagl und Familie Gasteiger (Wald am See) konn- te eine nach den modernsten medizini- schen und gymnastischen Erkenntnissen geplante Forstmeile am Schwarzsee er- richtet werden. Der Bau dieses Türn- und Bewegungspfades durch Wald und Wiese wurde unter der Leitung von Landes-Oberforstrat Dipl.-Ing. Gerald Pinsker abgeschlossen und ist in Betrieb gegangen. An der Errichtung hatten der Fremdenverkehrsverband und die Stadt- gemeinde maßgeblichen Anteil, die Er- haltung obliegt der Stadtgemeinde. - Ausgangspunkt dieser Bewegungsattrak- tion ist das Restaurant Moigg am See. Die Strecke verläuft sodann durchWald- und Wiesen. Sie ist wunderbar angelegt und für jeden geeignet, sich durch Be- wegungstherapie in Form zu halten,. - Dicht am Schwarzsee gelegen, mit Aus'- blick auf die Südkette der Kitzbüheler Alpen und auf den Wilden Kaiser, dürf- te die Kitzbüheler Forstmeile zu der. schönstgelegenen Rundkursen. dieser Art zählen. Nach getaner Arbeit noch einen Sprung in den Schwarzsee ver- vollständigt die Bewegungsfreude. Der Fremdenverkehrsverband und die Stadt Kitzbühel laden alle herzlich ein, davon recht oft Gebrauch zu machen. Die Forstmeile stellt eine gute Ergän- zung zum Bergwandern dar und bringt noch mehr Abwechslung und eine wei- tere Möglichkeit der Aktivität. Dr. J. Ziepi Kitzbüheler Wanderprogramm gut angelaufen Weiteres Service für den Gast Die Umstellung des Kitzbüheler Wan- derprogramms hat sich bereits bewährt. Durch die Festlegung der Wandertage jeden Dienstag Kitzbüheler Informa- tionsrundgang um 10h, jeden Mittwoch mittlere Bergwande- rung um 8 h und jeden Freitag große Bergwanderung um 8 Uhr und die Festlegung der Wanderrouten ist es dem Gast leichter möglich gewor- den, sich für einen Wandertag und für eine Route zu entscheiden,. Die Beteili- gung ist bereits bei den ersten Berg- wanderungen gegenüber dem Vorjahr stark angestiegen. Besonders dazu trägt natürlich die Tatsache bei, daß die Führung für den Gast kostenlos ist und dieser darüber hinaus auch noch kostenlos unfallver- sichert ist. Für Vermieter, die das Wanderpro. - gramm ankündigen wollen und damit dem Hausgast sicher einen guten Dienst erweisen, sind entsprechende Drucke im neben dem Kino (Hinterstadt 18) er- Büro des Fremdenverkehrsverbandes, hältlich. Besonders beliebt ist auch der Infor- mationsrundgang am Dienstag. Bei die- ser Gelegenheit kann sich der neu an- gekommene Gast nicht nur über Kitz- bühel im allgemeinen, sondern auch über das Wanderprogramm eingehend informieren. Für die kostenloseTeilnah- me am Kitzbüheler Bergwanderpro- gramm braucht der Gast die Teilneh- mer-Karte, die in Blocks im Büro des Fremdenverkehrsverbandes; erhältlich und vom Vermieter vor Antritt einer Bergwanderung an den Gast auszuge- ben. Dr. J. Ziepi Kitzbüheler Woche: Carinthia- Chor Millstadt erntete tosenden Applaus Der Fremdenverkehrsverband Kitz- bühel ist seit Jahren bemüht, dem Gast der Vorsaison unterhaltungsmäßig mehr zu bieten,. Dazu dient vor allem die Kitzbüheler Woche, die am Montag, 24. Juni erfolgreich angelaufen ist. Die Männer des Carinthia Chors san- gen sich im Festsaal der Handelskam- mer am Montag, 24. Juni in die Her- zen der Zuhörer. Das musikliebende Pu- blikum, welches in großer Zahl erschie- nen war, wurde angenehmstens über- rascht. Ein überaus hochstehendes Pro- gramm brachte vom klassischen Chor- gesang über internationale Volkslieder bis zu den weichen, melodiösen Kärnt- ner Heimatliedern alles, was sich, ein musikalisches Ohr nur wünschen konn- te. Es war ein Kulturabend von großer Klasse und ein würdiger Auftakt zur Kitzbüheler Woche 1974, die vom FVV- Obmann KR Hagsteiner mit feierlichen Worten eröffnet wurde. Am Dienstag eröffnete das städtische Kultur-Referat eine Kunstausstellung im Mittleren Saal der Handelskammer. Der Wiener Kunstmaler Hans Stauda- cher präsentiert „Kitzbüheler Impres- sionen". Seine Aquarelle bringen das Können dieses Künstlers im besonderen Maß zum Ausdruck. Die Ausstellung könnte „Frühling in Kitz" heißen. Die Werke sind beschwingt, anmutig und „man staune" sogar ästhetisch. Nebst dem Kulturamt der Stadt und der Be- zirkshandelskammer ist dem FVV-Aus- schußmitglied Ferdinand Maier jun. für das Gelingen dieser sehenswerten Aus- stellung, die vierzehn Tage geöffnet bleibt, zu danken. Am Mittwoch zogen die Musikanten der Nachbargemeinde Oberndorf zum Gastkonzert durch das Jochberger Tor ein. Bei nicht gerade günstiger Witte- rung itte rung waren trotzdem erfreulich viele Zuhörer gekommen. - Die Blasmusik Oberndorf unter der Stabführung von Kapellmeister Lichtmannegger konzer- tierte beschwingt und unbeschwert. Die österreichischen Märsche und Walzer sprudelten lustig heraus und ließen das Publikum so manchesmal auf den Re- genschirm e genschirm vergessen. Kitzbühel und die Kitzbüheler Gäste freuten sich über den Besuch der Nachbarn, die viel Bei- f all ernteten. Dr. J. Ziepi Lebensraum Kitzbühel Die Ausstellung „Lebensraum Tirol" in der Tiroler Handelskammer, Innsbruck, Meinhardstraße 14, welche bis zum 29. September 1974 geöffnet ist, lohnt sich zu besuchen. Sie muß jeden nachdenk- lich stimmen, wenn man Bilder von land- schaftszerstörenden Hochhäusern, vom Mastenwald der Ueberlandleitungen oder von den Wucherungen der Autobahnen betrachtet. Die Ausstellung gibt auch den Bewoh- nern des Bezirkes Kitzbühel Anschau- ungsunterricht. Man sieht zwei Bilder von Westendorf, wie es vor 20 Jahren aus- sah und wie es heute aussieht; die Ent- wicklung dieser Gemeinde wird positiv beurteilt. Dagegen wird Kritik geübt an der Entwicklung von St. Johann und sei- nem Flächenwidmungsplan, der innerhalb der letzten 20 Jahre für 94 Grundparzel- len geändert wurde. Ein Bild des Hart- steinwerkes in Oberndorf mit dem dort befindlichen Hochhaus fällt ebenso ins Auge. Auch die Luftbelastung von Kitz- bühel, Kirchberg und St. Johann ist fest- gehalten. Wie sehr der Bezirk Kitzbühel durch den Fernverkehr über den Felber- tauern belastet ist, zeigen folgende Zah- len über den Kfz-Verkehr pro Tag im Jahr 1965 und im Jahr 1971. 1965 1971 Kirchberg 2791 3864 Kitzbühel 2962 6130 St. Johann 5232 6973 Waidring 2857 3243 Wenn man bei diesen Zahlen berück- sichtigt, daß sie den Jahresdurchschnitt darstellen, kann man leicht errechnen, wie stark die zentralen Orte des Bezir- kes während der Hauptreisezeit im Som- mer durch den Verkehr belastet sind, wie vorsichtig man also an jede neue Pla- nung einer Straße herangehen muß, und wie sehr es die Pflicht jedes Verantwort- lichen ist, Erholungsgebiete zu erhalten, sie also nicht einem nichts bringenden Fernverkehr zu opfern. Interessant sind Vergleiche. So hatte Seefeld, welches schon lange eine Umfahrungsstraße be- sitzt, im Jahr 1971 einen Durchschnitt von 5910 und Mayrhofen einen solchen von 3771 Fahrzeugen pro Tag. Wer die Ausstellung verläßt, wird mit der klaren Erkenntnis nach Hause zu- rückkehren, daß auch der Lebensraum Kitzbühel bedroht ist und große Anstren- gungen erforderlich sind, um diesen Le- bensraum den kommenden Generationen zu erhalten. PK.
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