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Samstag, 29. Juni 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Amt der Tiroler Landesregierung, Landespressedienst: de Kabinettstück machten sich Fritz Innsbruck« Premiere von „Kitzbühel International" Wie Obmann Kammerrat Hagsteiner und Direktor Dr. Ziepi vom Fremden- verkehrsverband Kitzbühel überein- stimmend erklärten, hatte der Ver- kehrsverband bewußt Innsbruck und den schönen repräsentativen Saal „Ti- rol" des Kongreßhauses als Ort der Pressepremiere von „Kitzbühel Inter- national" gewählt: Kitzbühel und sei- ne Fremdenverkehrskreise wollten sich damit deutlich zu Tirol als gemeinsa- mer Heimat und größerem Fremden- verkehrsraum bekennen, für den auch Kitzbühel wirbt; und Obmann Hag- steiner sagte es besonders deutlich: „Durch die Premiere in Innsbruck be- kennen wir uns zur Landeshauptstadt Tirol gerade auch in Fremdenverkehrs- belangen und erkennen voll an ‚daß man in Innsbruck die Kitzbüheler In- teressen kennt und unterstützt." Der Berichterstatter darf ein weiteres, sach- liches Argument für die Premiere in Innsbruck ins Treffen führen. Inns- brucker Journalisten „vom Fach" se- hen im Lauf der Jahre als Testpubli- kum Dutzende und Aberdutzende lo- kaler und regionaler Werbefilme. Sie können sich daher einerseits von einem Streifen wie „Kitzbühel International" distanzieren, da er nicht „ihr Film" ist, den sie selber in Auftrag gegeben ha- ben, identifizieren sich aber als Tiro- ler kritisch mit dem Auftrag, wie sehr ein Film über Kitzbühel und für Kitz- bühel gelungen ist. Man kann der Filmgesellschaft Mon- tana, Innsbruck, zu diesen farbigen, beschwingten, in Bild, Ton und Tem- po, Musik, Wort und Information voll harmonierenden 15 Filmminuten herz- lich gratulieren, wobei diese Gratula- tion natürlich besonders auch den Auf- traggeber, dem Fremdenverkehrsver- band Kitzbühel, gilt. Der Film schildert Kitzbühel im Winter. Nun ist es eine alte Erfahrung von Film- und Werbe- 4. TEIL Der Jahrmarkt 1959 fiel buchstäblich ins Wasser. Ein großartiges Programm hätte abgewickelt werden sollen. An Konzertkapellen wurde die Musikka- pelle der Universitätsstadt Tübingen, die Bergknappenmusik Jochberg und die Musikkapellen von Aurach und Oberndorf verpflichtet. Weiters die „Lustigen Inntaler", die Brauchtums- gruppe „D' Sprugger Buam", die „Bier- musik" aus Tübingen und das Fanf a- renkorps Tübingen-Lustnau. Der wirk- liche Ablauf war durch das schlechte Wetter bedingt. leuten, daß von Wintersport und Schneelandschaft bestimmte Werbefil- me sehr leicht zu „kühn und zu kalt" wirken, während ein Publikum, das für Winteräport und Winterurlaub erst gewonnen werden muß, sich ja nicht mit Ski total und dem Heldenmythos moderner Sportfilmtechnik identifi- ziert, sondern auch im Winterfilm vor allem „die Sonne" als Gesamtbegriff für Wärme, Erholung, kurzweiligen Urlaubssport, Gesundung, gepflegte Unterhaltung und menschliche Begeg- nung sucht. Alfons Benesch als Pro- duzent und Kameramann erarbeitete mit seinen Mitarbeitern „Kitzbühel In- ternational" vom Konzept her und im filmischen Stil ganz als einen Streifen, der eben diese Wärme vermittelt. Künstlerisch besonders verdient um das kleine, völlig geschlossen wirken- Aus ganz Tirol waren am Sonntag, den 16. Juni 1974, Fremdenverkehrs- Unternehmer in den Barocksaal des Hotel „Europa" geströmt. Die Ursache der Zusammenkunft von Hotelieren, Gastwirten, Privatzimmervermietern, Reisebüro-Managern und Ftinktionä- ren der Landesregierung, der Handels- kammer, des Fremdenverkehrsamtes sowie der Fremdenverkehrsverbände war ein Gespräch der Tiroler Fremden- verkehrswirtschaft mit dem Bundes- finanzminister Dr. Hannes Androsch. Kitzbühel war durch FVV-Obmann und Bezirksobmann der Sektion Frem- denverkehr, KR Wolfgang Hagsteiner, Hotelier Walter Hirnsberger, Hotelier Leo v. Pasquali und der Verfasser nachstehender Ausführungen vertreten. In außerordentlich sachlicher und objektiver Art und Weise wurde die Am Samstag, den 1. August, wurde um 16 Uhr von den Verantwortlichen das Fest auf den Sonntag verschoben. Die Absage mußte wegen des Regens erfolgen, obwohl man wußte, daß die „Tübinger" bereits auf dem Weg nach Kitzbühel waren. Die Musikkapelle Tübingen kam um 17 Uhr in Jochberg an und wurde mit allen Schlachten- bummlern von den Jochberger Musi- kanten untergebracht. Am Abend gab diese Kapelle im Gasthof „Schwarzer Adler" gemeinsam mit den Jochbergern ein Konzert. In Kifzbühel wurde das Jahrmarkttrejben in die Casthöre ver- legt, wo viel Betrieb war. Breitler und Ute Benesch, gesamte Ge- staltung, Kameraassistenz und Schnitt, indem für sie gleichzeitig rasante wie weiche Uebergänge und Assoziationen sorgten. Ob im Kinderskigarten oder auf der Piste, in der Skischule für die Großen, selbst beim Hahnenkammren- nen, das hier nicht als „Einsamkeit des Rennläufers", sondern als großes Grup- penerlebnis interpretiert wird, bietet „Kitzbühel International" einen ver- menschlichten, verlockenden Skilauf an und verbindet dies mit all den anderen Möglichkeiten winterlicher Urlaubsge- staltung in und um Kitz, wobei die Bilder aus Brauchtum und Jahres- brauch wegen ihrer Unverfälschtheit besonders gelobt werden müssen. We- sentlichen Anteil an dieser abgerunde- ten und bekömmilchen Misching von Kitzbüheler Impressionen haben die Toni-Praxmair-Gruppe und die Mitter- högi-Hausmusik. Für den Landespressedienst Hauser Situation des Tiroler Fremdenverkehrs, der gleichzeitig Gradmesser für ganz Oesterreich ist, nachdem mehr als 30 Prozent aller Nächtigungen und mehr als 40 Prozent aller Devisen Tirol allein hereinwirtschaftet, durch zahlreiche Sprecher dargestellt. Man war allseits bemüht, Katastrophenstimmung und Pessimismus zu vermeiden, jedoch wa- ren die Tiroler auch Mannes genug, dem Finanzminister zu sagen, wie die Dinge wirklich stehen. Der gewaltige Steuerdruck, der Preisauftrieb und die Schillingaufwertungen haben jene Wirtschaftssparte, die 1970 noch 98 Pro- zent des Handelsbilanzdefizits durch Fremdenverkehrsdevisen abdecken konnte und 1973 immerhin noch 76 Pro- zent des größerwerdenden Devisenlo- ches auszufüllen in der Lage war, in- nerhalb kurzer Zeit in schwerste Ver- Der Sonntag, 2. August, begann mit einem herrlichen Morgenwetter. Doch am späteren Nachmittag regnete es wieder. Den „Inntalern" und auch der Piattlergruppe „Sprugger Buam" wurde abgesagt. Um 6 Uhr abends, als die Bergknap- penmusik einmarschierte, glaubten al- le von der Stadtmusik wieder an eine Wetterbesserung. Eine Stunde war den Jochbergern" unter Kapellmeister Fritz Neumayer gegönnt, dann setzte um 19 Uhr ein Regen ein, vor dem al- les flüchten mußte. Am besten ging es der Musikkapelle Oberndorf. Sie konn- te beide Konzerte im Tiefenbrunner- 5aal abhalten. Die Ueberraschung des Jahrmarktes, die Sprengung einer 1() Kilogramm schweren Konfettibombe am Haupt- Jahrmarkt der Stadtmusik 1924-.-1974 Samstag, 3. August „Jubiläumsjahrmarkt" mit Handwerkerstraße Finanzminister enttäuschte Fremdenverkehrswirtschaft sehr Keine echte Hilfe für Fremdenverkehr geplant! - Von Dir. Dr. Josef Ziepi
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