Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbühelei Anzeijer Samstag, 29. Juni 1974 Ankunft unserer Redford-Gäste in St. Johann i. T. Erstes Auftreten beim „Flohmarkt" des Lions-Clubs - Begrüßungsbankett mit Festbüfett im Bräusaal Freitag, 14. Juni, 23,15 Uhr - Auto- bahngrenzstelle Kufstein! Die offizielle St.-Johanner Delegation mit Bürgermei- ster A. Mariacher, Vizebürgermeister RandI, Obmann des Schwesterstadtkomi- tees BSI W. Bodner, G. B. 1. Johann Ko- meter, einige Gemeinderäte, dem Ge- schäftsführer e- schäftsführer des Fremdenverkehrsver- bandes remdenverkehrsver- bandes Mag. P. WaIlner, die Sänger- runde St. Johann und ehemalige Teilneh- mer der St.-Johanner Delegation 1973 empfangen die Gäste aus Redford. Es ist noch kalt, aber die Hoffnung auf bes- seres Wetter scheint begründet. Die Fah- nen der Redford-Kommission, das Ster- nenbanner, die österreichische Fahne und die Fahne der Marktgemeinde St.- Johann wehen im kalten Nachtwind. Seit 15 Uhr, kurz nach ihrer Landung auf dem Flughafen Frankfurt am Main, sind die ersten 268 Gäste in sechs Ueberland- bussen unterwegs nach St. Johann, be- gleitet von dem Möbelwagen, der für den Transport der Instrumente und Fahrräder der Einrad-Hochradgruppe, von einem St.-Johanner Möbelhaus kostenlos be- reitgestellt worden ist. Und dann ist auch der erste Bus da, bald kommt der zweite, und in kurzen Abständen auch die letzten vier Fahrzeuge. Bereits am Abend des Fronle:ichnams tages, dem 13. Juni, rollten die sieben Fahrzeuge von St. Johann nach Frankfurt am Main. Die ersten Schwierigkeiten hatte der Möbelwagen, wegen des Feier- tages bekam er keine Fahrerlaubnis in der Bundesrepublik und erst nach 24 Uhr durfte er die Fahrt fortsetzen. Nach einer kurzen Schlafpause für die Busfahrer war der Konvoi am 15. Juni um etwa 10 Uhr am Flughafen Frankfurt, vereint mit dem Möbelwagen, der die Instrumente der Band und die Geräte und Fahrräder der ‚Unicyclistes", von dort aus für die näch- sten drei Wochen zu transportieren hat. Deutschlands Paradeflughafen, der größ- te Europas und der drittgrößte der Welt, präsentierte sich im strahlenden Sonnen- schein. Der „Jumbo-Jet' war bereits avi- siert: 12,40 Uhr Planankunft aus Detroit - voraussichtliche Ankunft 14 Uhr. Unter dem Lärm der alle 20 Sekunden starten- den und landenden Maschinen wurde eine kleine Verschnaufpause eingelegt, bevor die herrannahende „USA-Redford- Invasion" etwas veränderte Zeiteinteilun- gen mit sich bringen wird. Aber schon vor 13 Uhr leuchtete es auf der Anzeige- tafel auf „Gelandet . . .!" Starker Rük- kenwind beschleunigte den Flug - plötz- lich waren die Redforder-Freunde wie eine Invasion über uns. Wie ein Strom ergossen sie sich in die Abfertigungs- halle - 268 - suchende - rufende - lachende und unbekümmerte Menschen, die anscheinend nur ein Problem zu ha- ben schienen -.irgendeinen St.-Johanner, einen Freund aus „alten Redfordtagen" zu erwischen und damit schon ein Stück- chen „neuer Heimat" gefunden zu haben. Als offizieller Vertreter St. Johanns be- grüßte Hauptschullehrer Alois Rogen- hofer unsere Freude auf europäischem Boden und überbrachte ihnen die Grüße der in Kufstein zum Empfang erscheinen- den Vertreter der Marktgemeinde, des Redford-Komitees u. v. a. Und damit setzte sich nun auch das „Offizielle" in Bewegung - die Redford-Tage began- nen in diesem Augenblick bereits in Frankfurt am Main. Zollabfertigung, Gepäck- und Instru- mente-Verladen, die Busse waren schnell besetzt - es ging endlich los und weiter, Richtung Tirol. Ein Rasthaus auf der Stuttgarter Autobahn war am späten Nachmittag eine willkommene Unterbre- chung für einen festen Imbiß mit Geträn- ken, und vor München genoß man, end- lich, das sehnlich und neugierig erwar- tete, erste bayrische Bier. Für sehr viele Amerikaner die erste Bekanntschaft mit diesem weltbekannten Gersten-, Hopfen- und Malz-Kraftgetränk. Aber damals kannten sie ja noch nicht u n s e r Huber- Bier!!!! Inzwischen ist es schon empfindlich frisch geworden, dazu die Müdigkeit von der langen Reise. Inntalautobahn - Kie- fersfe!sen - Grenze, es ist soweit, drau- ßen warten die Freunde Alles drängt aus den Bussen, Umar- mungen, Schulterklopfen, herzlichste Be- grüßungsszenen alter und neuer Freun- de, Küsse und fröhliches Lachen. Das alles muß erst einmal abreagiert wer- den - es muß heraus wie ein Kloß aus dem Mund, damit man wieder normal sprechen kann. Die Freude und Rührung ist eben nun einmal ein Bestand dieser herzlichen Verbindung . . . ! Müde Ge- sichter von der langen Reise, auch von der ungewohnten, niedrigen Temperatur draußen und auch die Erwartung auf das neue, die andere Stadt und ihre Men- schen, die neuen Freunde und das vor ihnen liegende, große Erlebnis, alles spielt mit hinein in diesen Augenblick, dessen erlösende Entspannung sicher das Zeichen zur Weiterfahrt ist. An der Grenze des Bezirkes Kitzbühel in Going beim „Blattlwirt" wartet unsere Gendar- merie und mit ihr voran fährt die ge- schlossene Kolonne der Busse und Pri- vatwagen zu mitternächtlicher Stunde in St. Johann ein. Beim „Panorama" be- ginnt die Quartierverteilung - schwieri- ges Beginnen mit den großen Bussen in den kleinen Nebenwägen und Gäßchen, aber überall kommen wir doch zu den Unterkünften. Oft ist es schon fast ein Uhr und mehr, aber überall warten die Gastgeber auf „ihre Redforder", die er- sten englisch-ti rolerischen Verständi- gungsschwierigkeiten sind gleich besei- tigt, die müden Augen und entsprechen- de Handzeichen verraten nur eines „schlafen - schlafen - schlafen!' Alle sind untergebracht, oft mußten meir als 200 Meter mit dem Gepäck gelaufen werden - aber bevor wir uns noch ein- mal alle getroffen haben, schliefen un- sere Freunde schon tief in ihren Betten. Die letzten Besprechungen für den mor- gigen Tag, man möchte sich gar nicht von Prof. M. Heuser und den Herren sei- ner Begleitung trennen, trotzdem w rd es fast drei Uhr bis auch wir daheim sind. Samstag, 15. Juni - Flohmarkt des Lions-Clubs Pünktlich um 13,45 Uhr ertönt für St.- Johann eine völlig neue Musik in einem gänzlich anderen, ungewohnten Rhyth- mus. Das erste Auftreten der REDFORD- UNION-BAND, kurz RUB genannt, be- ginnt mit dem Marsch vom Heim der Sän- gerrunde, durch den Markt, zum Floh- markt des Lions-Clubs. Voran die vier Fahnenträgerinnen der HIGH SCI-OOL REDFORD, gefolgt von den „MAJO- RETTES", 20 Studentinnen und Schüle- rinnen mit dem kleinen, silbernen „Baton', einem ca. 50 cm langen Stahl- stab, den sie während des Marchie- rens oder bei Aufführungen und 'Nett- bewerben, in einem kunstvollen Wirbel durch die Hände drehen. Lauter hübsche, junge und sympathische Mädchen, die fröhlich und mit unbeschwerter Begeiste- rung, voller Charme und perfektem Kön- nen ihre Vorführungen „durch die Fin- ger" wirbeln lassen . . .! Und dann kom- men die fast 100 Mann starke RLB in einer schwarzen mit weißen Einstzen unterbrochenen Uniform, mit hoher, wei- ßer Pelzmütze, ähnlich die der „Bären- mützen" in England. Die Instrumentie- rung besteht aus Flöten - Saxophon - Trompeten - Posaunen - Trommeln usw., der Marschtakt ist kürzer und schneller als bei uns, dadurch auch der Eindruck des schnelleren Marschierens. Hier sind Studentinnen und Studenten vertreten, die alle mit der gleichen Be- geisterung ihr Instrument bedienen und trotz der Hitze ! ! ! ! des Tages unbe- schwert, ausgeruht und fröhlich auftre- ten. Hinter der Band kommen die Ein- rad-Hochradfahrer, die zwischen acht und 16 Jahre alt sind, auf Rädern von 50 Zentimeter bis fünf Meter Bodeniöhe fahren und die tollsten Kunststücke vor- führen. Aber am 23. Juni können Sie al- les bei unserem Festzug sehen und sich selbst ein Bild von dieser einmaigen Leistung mit Schaueffekt machen. Aber schon eine halbe Stunde Marsch, Musik und Vorführung auf dem Wege zum Floh- markt beim Bundesrealgymnasium rei- ßen die Sommergäste und Einheimischen direkt zum Schauen und so wird dieser erste Auftritt unserer Freunde aus ed- ford gleich auch ein erster großer Er- folg. Staunen - Beifall - niitmarschieren
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