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Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. Juli 1974 bei wurden 120 Tennisbälle und 8 Ki- Von der Gewerblichen Fortbildungsschule zur Berufsschule sten Limonade verbraucht. Turnierlei- terHainbuchner hatte es sicherlich nicht Von Hans Wirtenberger - 2. Fortsetzung leicht, von den acht zur Verfügung ste- Schulausstellungen hielt Walde in den folgenden Jahren regelmäßig ab. So 1902, als im henden Schiedsrichtern die Einteilung Magisfratssaale die Arbeiten ausgestellt wurden. K. k. Bezirkshauptmann Graf Wolkenstein vorzunehmen. Anstrengenden Dienst besuchte mit Gemahlin die Ausstellung und sprachen sich über das Ergebnis lobend aus. mußten die acht Ballbuben machen, da Ende August 1902 wurde eine weitere Lehrlingsarbeitenausstellung veranstaltet, welche vom nur kurze Pausen waren, es war jedoch Handelsministerium subventioniert wurde. Es wurden die Lehrlingsarbeiten sehr gut klassi- eine große Freude zu sehen, mit wel- fiziert und viele 1. und 2. Preise zu 15 bzw. 10 Kr verteilt. Fleißige, ärmere Fortbildungs- schüler erhielten auch Sparkassenbüchl ä 10 Kr. Die Ausstellung wurde sehr rege besucht ehem Einsatz diese Jugend bei der Sa- und am 10. Tage feierlich geschlossen. Auch im folgenden Schuljahr wurden Prämien ver- teilt. Schluß für jeden ein „Fünfziger" war Im Schuljahr 1904/05 waren durchschnittlich von allen Schülern 84,5% anwesend, dies der Lohn dieses Einsatzes. Den Eltern stellt für eine so kurz installierte Einrichtung einen hervorragenden Prozentsatz dar. In dieser Ballbuben möchten wir auf die- diesem Schuljahr fanden sich zur Ausstellung der Ausweise, Zeugnisse und Arbeiten die sem Wege unseren verbindlihen Dank Herren Ausschüsse, die Lehrpersonen und die Schüler ein. Schulleiter Walde stellte an den für den großartigen Dienst sagen. Als Obmann des Schulausschusses, Bürgermeister Franz Reisch, die Bitte um Prämien für 'esondere Ehre gereicht es uns, jener besonders fleißige und unbemittelte Schüler. 5 Schüler wurden mit Prämien im Gesamt- Hotel- bzw. Pensionsinhabern zu dan-. betrag von 551/2 Kr beteilt. Im Jahre 1906 konnnte das neue Volksschulgebäude bezogen werden. Neben dem Turn- ken, die uns Zimmer mit Frühstück und saal war ein Zeichensaal eingeplant und errichtet worden. Für das Fachzeichnen war der auch Eßplätze zur Verfügung stellten neue Saal eine wertvolle Hilfe. und es uns ermöglichten, die 30 Herren Das Schulhaus hatte 180000 Kronen gekostet, 100000 Kronen brachte die Stadtgemeinde, für drei Tage in Kirchberg unterzubrin- 80 000 Kronen die Landgemeinde auf. gen. Folgende Hotels bzw. Pensionen Im Februar 1909 erhielten die Kitzbüheler Schulen unerwarteten Besuch. Der Reichstags- verdienen namentlich erwähnt zu wer- abgeordnete Dr. Lecher, Brünn, und Ortsschulratsvorsitzender Dr. Thaler zeigten dem Par- den, da sie sich in selbstloser Weise für lamentarier Percy A. Moltens aus London, Josef Donell, Friedensrichter in Manchester und Barrand aus Palmerston North (Neuseeland) die Einrichtungen der neuen Volksschule den Fremdenverkehrsort KirchbergNoel und der gewerblichen Fortbildungsschule. Die Briten fanden die Schulverhältnisse sehr dienstlich machten und so einen we- lobenswert und erklärten, daß sie viel gelernt haben. Besonderes Interesse zeigten die sentlichen Beitrag zur positiven Wer-. Herren für die Unterrichtsmethode an der gewerblichen Fortbildungsschule und für die bung unseres Ortes beitrugen: Schülerarbeiten. Sie besuchten die österreichischen Schulen, weil sie deren System kennen- Beehlwirt, Hotel Sonne, Read Eagle, lernen wollten, ehe sie an die Verbesserung von Kolonialschulen schritten. Hotel Taxacher, Hotel Alexander, Tyro- Im Jahre 1910 wurden die ersten 13 Mädchen in die Fortbildungsschule aufgenommen. Vom 22. bis 29. September 1912 fand im Zeichensaal eine Lehrlingsarbeitenausstellung lerhof, Seehof, Clubhotel, Hotel Brauns. statt, die sehr gut besucht war. Leider beteiligten sich daran nur die Lehrlinge aus Kitz- Club Habitat, Pension Wichta, Pension bühel und St. Johann. Die Ausstellung wurde vom Komitee-Obmann Walde in Anwesenheit L.aimer und Pension Ehrlich, nochmals des Leiters des Gewerbelärderungsinstitutes Ing. Rumpf. des Schulinspektors Hans KaTer vielen Dank! Gemeinde und Fremden.- und der Meister und Lehrlinge feierlich geschlossen. verkehrsverband stellten uns Arbeiter Der Ausbruch des Weltkrieges verhinderte den Schulbetrieb schon im Herbst 1914. Walde zum Aufbau der Sitze und Abdeckung vermerkt:,, Da die Subventionen für die gewerbliche Fortbildungsschule per 1914/15 nicht gratis zur Verfügung, dafür auch herz- bewilligt und die Frequenz voraussichtlich sehr schwach, mußte der Unterricht vorläufig liehen Dank. Der Tennisklub möchte sistiert werden." (Schulchronik der Volksschule) zum Schluß allen Mitwirkenden, besen-. Die Lage war im folgenden Jahr nicht besser. Vom Stadtmagistrat Kitzbühel wurde an die „hohe k. k. Statthalterei" in Innsbruck in Erledigung eines Erlasses vom 11. August 1915 ders den Ausschußmitgliedern, für die mitgeteilt, daß die Fortbildungsschule „infolge des Umstandes, daß mehrere Meister ein- erfolgreiche Durchführung dieses Tur-. gerückt und auch Lehrlinge als Standschützen und Jungschützen an der Front weilen, im niers danken und feststellen, daß eine Schuljahr 1915/16 wegen Schülermangel geschlossen bleibt. Bürgermeister Anton Werner." solche Veranstaltung für unseren Ort 1916 wurde der Unterricht an der Fortbildungsschule wieder aufgenommen. Sie war in zweifellos eine ganz große Werbung auf diesem Jahr, abgesehen vorn Gründungsjahr, das einzige Mai einklassig. internationaler Basis darstellte, da das In der Schlußansprache des Schuljahres 1918/19 rief Schulleiter Walde die Fortbildungs- schüler auf, Mutlosigkeit nicht aufkommen zu lassen, das Gelernte werde Früchte bringen. persönliche Erlebnis im Ort immerhin „Die Schule ist ein Brunnen, der nie versiegt - wer daraus schöpft, hat etwas, wer ihn die beste Werbung begründet. nicht benützt, bleibt durstig und matt." Der Unmut zur Arbeit habe gar viele gepackt, im Krieg hätten viele das Arbeiten verlernt und die Sucht gewonnen, auf schnelle Weise reich Sommerschlußverkäufe zu werden, ob so oder so. Das Verhalten war gut, der Schulbesuch hätte besser sein können. Bessere Umgangsformen seien empfehlenswert. (Handschriftliches Manuskript). im Bezirk Kitzbühel Im Jahre 1920 wurde in Kitzbühel eine Bürgerschule eingerichtet, was in der Folge zu Raumschwierigkeiten im Schulgebäude führte. Die Fortbildungsschule hatte keine eigenen Für den Handel mit Schuhen vom Räume, Schulleiter Walde war von 1920 bis 1922 der Leiter der Volks-, Haupt- und Fort- Donnerstag, 25. Juli bis einschließlich bildungsschule. 1921 wurde anläßlich der Verleihung des Titels Direktor an Franz Walde Samstag, 10. August. eine Feier veranstaltet. Walde wurde 1929 „in dankbarer Anerkennung und Würdigung seiner zum allgemeinen Wohl geleisteten großen Verdienste" zum Ehrenbürger der Stadt- Für den Handel mit Textil-, Wirk-, gemeinde ernannt. Woll- und Strickwaren, textilen Kurz- Im Schuljahr 1921/22 wurde eine Vorbereitungsklasse geführt, in der das Hauptgewicht auf waren und Lederbekleidung vom Frei- Unterrichtssprache, Schreiben, Rechnen und Zeichnen lag. Der Vorbereitungscursus wurde tag, 23. August bis einschließlich Sams- nur einmal gehalten. Es gab durchwegs zwei gemischte Klassen, die höchste Frequenz tag. 7. September. verzeichnete die Schule im Schul jahr 1927/28 mit 3 Klassen. Mit Beginn des Schuljahres 1929/30 trat ein neuer Schulplan in Kraft, die zweite Klasse wurde teilweise, die dritte voll- ständig für den gewerblichen oder kaufmännischen Unterricht getrennt. Zu den Fächern Offentliche Ausschreibung Fachzeichnen, Geschäftsaufsatz, Buchführung und Gewerbliches Rechnen kamen Fachkunde, Warenkunde, Verkaufskunde, Schaufensterausstattung, Handelsgeographie und vorüber- Die Bauarbeiten für das Baulos St. Jo- gehend Stenographie und Maschinschreiben. Ab diesem Jahr war die Schule vierklassig. hann - Stanglwirt wurden im Zuge des In den dreißiger Jahren war die Schülerzahl konstant zwischen 80 und 90, die Gewerbe Ausbaues der B 312 Loferer Ersatzstra- wechselten, manche hatten keine Lehrlinge mehr, so daß die Zahl der Gewerbe auf 12 ße vom km 349,000 bis km 350,400 als sank. 1899 waren 16 Gewerbe eingetragen, im Jahre 1911 war die Zahl auf 24 angestiegen. Baulos Abschnitt A öffentlich ausge- Die Schule wurde von den Beiträgen des Landes, der Handels- und Gewerbekammer, der Stadtgemeinde und der Genossenschaften und den Lehrmittelbeiträgen der Lehrherrn schrieben. Die Anbotseröffnung findet erhalten. (Kitzbüheler Nachrichten, 18. Mai 1935). Das Jahr schloß mit einer Ausstellung am 2. August statt. von Fachzeichnungen und Schülerarbeiten.
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