Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. Jänner 1974 Anton Diabelli - Pastoralmesse in F, Op. 147 Das auch Landchöre leistungsfähig sein können, wurde durch Aufführungen des Kirchenchors Kitzbühel schon öfters bewiesen. Daß man sich zuweilen an Messen heranwagt - vielleicht aus einem falschen Ehrgeiz heraus - welche die Leistungsfähigkeit übersteigen, mag be dauerlich sein. Daß aber immer wieder schöne Aufführungen von weniger schweren Werken zustandekommen, hat man mehrmals erlebt. Diesen letzten Ein- druck gewann man jedenfalls am Drei- königstag, an dem beim 1/29-Uhr-Gottes- dienst die Pastoralmesse in F von Anton Diabelli durch den Kirchenchor Kitzbühel aufgeführt wurde. Diese Messe des Eklektikers DiabeHi eignet sich trotz ihrer Länge auf Grund der sehr dynamischen Struktur und ihrer ungewöhnlichen Sangbarkeit sehr gut auch für kleinere Chöre und kleinere Or- chester - obwohl die Messe ursprüng- lich gewiß für größere Klangkörper ge- dacht war. Die pastorale Grundstimmung (häufiger 1/ 8 -Takt!), die rhythmische Un- kompliziertheit trotz großen rhythmischen Reichtums, der häufige Tempowechsel bzw. die starke Gegensätzlichkeit in der Agogik bilden eine dankbare Aufgabe für jeden Kirchenchor. Kein Wunder, daß diese Messe - eine der schönsten Pa- storalmessen der romantischen Literatw - immer wieder sehr gerne gesungen wird. Das ungewöhnlich lange Kyrie in seinem ruhigen, nur zeitweilen drängen- den 6 / 8 -Rhythmus, das himmelstürmende Gloria mit seiner imposanten Schlußfuge, das gelungen durchkomponierte Credo mit seinen gregorianischen Anklängen, das schöne Sanctus mit der originellen Echowirkung im Soloquartett, das innige Benedictus und schließlich das Agnus Dei mit seiner Anknüpfung an die Gloria- Fuge (Dona nobis!) wirken wie aus einem Guß. Dem Dirigenten Andrä Feiler gelang diesmal die Messe wurde bereits am Christtag aufgeführt! - eine besonders dynamische Aufführung, die nur an ver- hältnismäßig wenigen Steilen die nötige Ausgewogenheit missen ließ. Dem an sich sehr tüchtigen Organisten A. Pletzer müssen wir raten, die Lautstärke zuwei- len etwas zurückzunehmen. Dies gilt auch für die Blechbläser - namentlich für die Posaunen, die bei aller Schönheit des Tons den Chor zu erdrücken drohen. Bleibt der Gesamteindruck einer den Verhältnissen entsprechenden, gelunge- nen Aufführung. Wenn es eines Tages glücken könnte, auch einen Bratschisten und einen Cellisten zu verpflichten, wür- de sich der Orchesterklang gewiß noch besser abrunden. Jedenfalls darf man den Kirchenchor Kitzbühel und allen an- deren Mitwirkenden zu dieser Aufführung herzlich beglückwünschen. Hi. Der Schranken Für die Umfahrung hat man viele Gedanken Man sagt nicht viel vom Eckinger- sch ranken Ueberführung oder Unterführung, ganz egal Dann gäbs keine Autoschlangen bis Aurach, Kirchberg und St. Johann Noch weiterhin jahrelang. Eine Ampel beim Kaltenhauser Depot und Hornweg Nicht g'rad beim Dewina Sist werma von Bahnhof nimma auffa fahn kina Wann dann die Umfahrung kimt im Jahre Schnee Wann ma dann no an Benzin hombt, nacha gehts ja eh Man jammert über den Vakehr weil Hunderte Auto stehn und stinken, Wegen den Schranken, das ist das Malär. Also fort mit den Schranken in kurzei Zeit weil es derzeit nichts Besseres geit, um nicht in den Verkehr zu ersticken, nicht nur nach Wien um Hilfe blicken. Kitzbühel ist eine Mausefalle, es ist ein Graus! Man fährt zwar gerne hinein Kommt aber wegen den Schranken nicht mehr heraus. Ch. K. Gen-Rosso-Messe in der Pfarrkirche Kitzbühel Wenn immer wieder behauptet wird, unsere Jugend sei gegenüber neuen Ideen lahm und sei nicht begeisterungs- fähig - hätte vor allem keinen Idealis- mus, so muß nach der zweiten Auffüh- rung der sogenannten „Gen-Rosso-Mes- se" in der Stadtpfarrkirche Kitzbühel durch eine Kitzbüheler Band diese Mei- nung jedenfalls gründlich revidiert wer- den; denn was man beim 10-Uhr-Gottes- dienst erlebte, war ein schlagender Be- weis dafür, daß es zumindest einem Teil dieser Jugend sehr ernst sein kann, wenn es gilt, neue Ideen zu verwirklichen. Er- fährt man weiters, daß die Gruppe - sie gestaltet seit Jahren rhythmische Mes- sen, vor allem in Form von Bußfeiern - zwischen dem 24. November und dem 16. Dezember bzw. dem 6. Jänner in sieben Orten neunmal diese Messe ge- staltete, so werden der Idealismus und das ernste Wollen offenbar. Es ist gewiß keine Kleinigkeit, mit eigenen finanziel- len Mitteln Wochenende für Wochen- ende zwischen Kitzbühel und Erl, We- stendorf, Brixen 1. Th., Stuhlfelden, Kirch- berg und Kirchdorf hin- und herzufah- ren. Dabei fand diese neue Art von Meß- gesang überall guten bis besten An- klang. Wer das Programm der Gen-Rosso- Bewegung kennt, wundert sich freilich über den Einsatz der Gruppe nicht. Die Schöpfer der „Gen-Rosso-Messe" - eine Gruppe junger, für das Gute begeisterter Menschen aus allen Teilen der Welt - GOTTESDIENST EVANGELISCHER Sonntag, 13. Jän. 10 Uhr Christuskirche Kitzbühel neben Hornbahn Dekan Keih aus Nürnberg Ev. Pfarramt Kitzbühel, Oelberg 6, Telefon 0 53 56 44 04 sind Idealisten, die Ernst machen nit ih- rem Glauben iund versuchen, diesen auch zu leben. Sie haben ihren Standort in Loppiano bei Florenz, der bekannten „Jugendstadt', einer Modellstad: mit Häusern, Fabriken, Schulen - sozusagen ein „Trainingscenter" für junge Men- schen aller Nationen. (Die Gen-New-Ge- neration, der die Gen-Rosso-Gruppe an- gehört, bildet eine Bruder- und Schwe- sterngemeinschaft, deren Dasein gewiß eine Art Wagnis ist, aber auch eine Predigt; denn diese Jugendlichen wir- ken gewissermaßen durch Verschenken ihres Lebens, wenden sich dem Men- schen zu, dort wo er lebt und wo sie ihm Freund sein können. Eine „Jesus-Bru- derschaft" unter uns und mitten in der Welt!) Die von der Kitzbüheler Band (Namen sollen nicht genannt werden!) gesungene Messe entstand als Teamwork der Gen- Rosso-Gruppe. Es sind nicht Meßesän- ge im herkömmlichen Sinn. Zutiefst christliche, moderne Texte ve± inden sich mit einem ganz eigenen, neuen Sound, der gut ins Ohr geht, ohne Kitsch zu sein. Dies ist ja auch das Aniegen der Gen-Rosso-Gruppe: die Gesänge sollen vom Volk - zumindest teilweise - mitgesungen werden. In diesem Sinne entledigte sich auch die Kitzbüheler Gen- Gruppe am Dreikönigstag ihrer Aufgabe Es traf sich gut, daß während des Got- tesdienstes die Sternsinger ihre Gaben brachten, entstand doch auch die Gen- Rosso-Messe aus diesem Geist heraus - aus dem Wunsch, alle Menschen, gleich weicher Nation sie angehören oder welche Hautfarbe sie haben mö- gen, zu lieben und in ihnen den Bruder in Christo zu sehen. So zeigte der Got- tesdienst internationales Gepräge. Die sehr gut einstudierte Messe fand allge- mein großes Interesse. Wir gratulieren der Gruppe zu ihrem Mut 'und ihre -n Un- ternehmungsgeist. Vielleicht kann sie et- was wie ein Kristallisationspunkt in unse- rem Gebiet sein, von dem aus neue An- regungen in die Jugend dringen. Der Gruppe gilt jedenfalls unser Dank für so viel echte Solidarität und so viel Idealis- mus! Hugo Bonatt Telefonisch aufzugebende Inse- rate nur unter Tel. (0 53 56) 22 36
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