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Samstag, 12. Jänner 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite? Elsa Brockhausen zum Gedenken Sie war die älteste Wahl-Kitzbühele- rin und ist am Freitag, 21. Dezember, ein halbes Jahr nach ihrem 100. Ge- burtstag, im Altersheim von Kitzbühel verstorben. Elsa Brockhausen wurde am 28. Juni 1874 als Tochter des Ingenieur Doppler in Wien geboren. Ihr Vater war unter anderem Miterbauer des Arlbergtunnels und wurde für seine Verdienste von Kaiser Fanz Josef geadelt. Sie studierte in Wien Architektur und publizierte Ar- tikel, was nicht alltäglich für eine junge Dame ihrer Zeit war. 1894 ehelichte sie den Juristen Pro- fessor Karl Brockhausen, der frühzei- tig aus dem Staatsdienst shied, um sich Forschungsarbeiten und den Staats- wissenschaften zu widmen. In Kitzbühel, in der Villa Doppler, Franz-Reisch-Straße 12, jetzt im Besitz des Rechtsanwaltes Dr. Oberngruber, die von den Eltern Elsa Brockhausen durch Baumeister Huter erbaut wurde und auf das Ehepaar Brockhausen über- ging, führte die Verstorbene mit ihrem Gatten ein gesellschaftliches und kultu- relles Leben. Kitzbühel war ihre Wahl- heimat geworden. Ein Leben für seine Patienten Völlig unerwartet verschied am 1. Jän- ner der allseits beliebte und hochge- schätzte Kufsteiner Neurologe Dr. Kurt Berek. Die Nachricht von seinem Tod löste bei allen, die ihn kannten, tiefe Er- schütterung aus. Sein Hinscheiden be- deutet nicht nur fachlich-medizinisch ge- sehen eine kaum zu schließende Lücke, sondern auch rein menschlich; denn Dck- tor Berek, der große väterliche Freuid seiner Patienten, beherrschte die Kunst, allen durch seine Anwesenheit den Kran- Von Dr. Siegfried Tirala, Kitzbühel Für die Ernährung des Sportlers gel- ten die allgemeinen Grundsätze einer vernünftigen Kost. Sie soll also nicht zu kalorienreich oder einseitig sein. Für den sportlich Interessierten und auch Hochleistungssportler ist die Waage die beste Kontrolle für die Kalorienaufnah- me. Mit den Kalorien ist es wie mit ei- nem Sparkonto. Wenn man mehr ein- zahlt als man abhebt, steigt der Konto- stand. Für den modernen Menschen und besonders den Sportler ist aber ein Ge- wichtssparkonto unerwünscht. Am leich- testen führen Kohlehydrate, also Mehl, Stärke, Zucker und alkoholhaltige Ge- tränke zu Uebergewicht. Zuviel Fett wird ebenfalls „eingelagert". Uebermä- Knapp vor dem zweiten Weltkrieg mußte die Villa verkauft werden und man bezog das Haus Traunsteinerweg Nr. 24, wo Professor Dr. Karl Brock- hausen im Jahre 1951 starb. Elsa, die geistig hochstehende und energische Lebensgefährtin, mußte ein frühzeitiges Hüftgelenkleiden auf sich nehmen; auch ein allmähliches Erblinden erdulden. - Der hilflose Zustand bewog sie, ins Al- tersheim von Kitzbühel zu ziehen, wo sie sich geborgen und wohl behütet von den lieben geistlichen Schwestern fühl- te. Ihrer persönlichen Pflegerin, Frau Zechmeister geb. Mariacher, sei auf die- sem Wege nochmals gedankt. So verbrachte die Verstorbene vier- zehn gewiß nicht leichte, mit vielen Schmerzen verbundene Jahre, die sie mit großer Geduld ertrug. Niemand hat sie jemals klagen gehört. - Mit einem kleinen Radio im Bett verfolgte sie bis zuletzt mit größtem Interesse alle Er- eignisse der Welt. Wer sie kannte und von ihr wußte, wird ihr Andenken bewahren. Eine gro- ße und starke Seele ging heim. Margit Reymann ken zu beruhigen. Seine beinahe uner- schöpfliche Geduld im Gespräch und in der Behandlung war mit ein Grund, daß seine Praxis stets überlaufen war. Er konnte so ungemein teilnehmend den Klagen seiner Patienten zuhören und mit wenigen Worten die ganze innere Ver- spannung und Angst nehmen. Mit bei- spielhafter Gewissenhaftigkeit hat Dok- tor Berek so jeden einzelnen Fall behan- delt. Er brachte eben außer seinem gro- ßen Fachwissen und seiner therapeuti- ßige Fleischzufuhr, wie sie für Gewicht- heber oder Schwergewichtssportklassen verlangt wird, bringt für den Langläu- fer keine zusätzliche Leistungsfähigkeit. Eine vernünftige und kalorienarme Hausmannskost ist noch immer das beste. Die Nahrungsaufnahme vor einem Wettkampf wird sich in den meisten Fällen an die Gewohnheit halten, soll aber mit der Dauer der kommenden Leistung im Verhältnis stehen. Vor ei- nem kürzeren Lauf von 10 bis 25 km wird man kaum wesentliche Ernäh- rungsschwierigkeiten haben. Anders ist es mit den längeren Strecken ab 25 km. Der Körper soll leichtverdauliche Nah- rung erhalten, die trotzdem eine ge- schen Modernität auch das gewisse Et- was - man könnte sagen, das „X-plus" für seinen Beruf (seine Berufung!) mit: die Kunst, eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen. Bei aller Ueberlastung - und wer wußte schon um seine ange- griffene Gesundheit! - blieb er doch stets freundlich, ruhig und im höchsten Maße liebenswürdig. Dabei war sein ei- genes Leben von teils sehr schweren Schicksalsschlägen heimgesucht worden. Dr. Berek ist am 15. Dezember 1916 im altösterreichischen Mährisch-Krumau geboren, besuchte in Teplitz-Schönau das Gymnasium und maturierte dort 1936. Das Medizinstudium - an der deutschen Karlsuniversität in Prag - schloß er 1941 mit der Promotion zum Doktor der ge- samten Heilkunde ab. Nach einjähriger Ausbildung an der Psychiatrischen Ab- teilung der deutschen Universitätsklinik Prag war Dr. Berek als Militärarzt in zahl- reichen Lazaretten tätig. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er seine Aus- bildung zum Nervenfacharzt fortsetzen. Er vervollständigte dann sein Wissen durch die Praxis im Krankenhaus Bad Ischl und an der Universitätsnervenklinik Innsbruck. (Dr. Berek war es übrigens, der als erster die Elektroschockbehand- lung unter Narkose durchführte!). Nach Erwerb der österreichischen Staatsbür- gerschaft und der Nostrifikation seines Prager Doktordiploms wurde Dr. Berek 1952 als Facharzt für Nerven und Psy- chiatrie in die österreichische Aerzte- liste eingetragen. Nach kurzer freiberuf- licher Tätigkeit als Nervenfacharzt in Bad Ischl kam Dr. Berek 1953 nach Kuf- stein, wo er eine Praxis eröffnete. Er wat schließlich auch am Bezirkskrankenhaus Kufstein verpflichtet, wo er mit der glei- chen, für ihn so typischen Geduld seine Patienten behandelte. Dr. Berek ist nicht mehr bei uns! Dies wurde angesichts der großen Trauerge- meinde, die den lieben Verstorbenen am 4. Jänner auf dem Kufsteiner Friedhof zu Grabe trug, nur zu klar. Und trotzdem ist er bei uns - seinen Patienten. Das wisse Reservebildung ermöglicht. Am besten bewähren sich Haferflocken in jeder Form. Milch mit Zusatz von Ka- kao und Zucker und je nach Dauer der zu erwartenden Leistung etwas leicht- verdauliches Brot (Semmel, Knäckebrot oder Keks) mit Butter oder nicht zu fettem Käse. So soUte das Frühstück ungefähr zwei bis zweieinhalb Stunden vor dem Lauf sein. Immer wieder kommt es bereits eine halbe bis drei- viertel Stunde nach dem Start zu einem starken Absinken des Blutzuckerspie- gels. Um dem zu entgehen, nehmen vie- le vorsorglich Traubenzucker. Für mich hat sich ungefähr 45 bis KMinuten vor dem Lauf ein gut gezuckerter Kakao mit 2 bis 3 Doppelscheiben Schokolade- keks am besten bewährt. Der geringe Fettgehalt der Kekse verzögert die Ver- dauung etwas, so daß die völlige Re- sorption etwas länger dauert als eine In memorian Dr. Kurt Berek Zum „Koasalauf" 1974 Ratschläge für Verpflegung vor und während Skilangläufen
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