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seife 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. Juli 1974 2 Turnverein Friesen-Hottlng 7 Brigitte Bendler (St Johann) voller und starker muß Steinmayr fah- 12. Gabi Pliberschek (St. Johann) ren. Umso mehr würde aber auch ein Gruppenwettstreiti, 1. Turnverein Kitzbühel 1 14. Ulrike Wörgetter (St. Johann) Sieg zählen. 2. Turnverein Kitzbühel II 17. Monika Holzwarth (St. Johann) Bei der Tour de France warb Stein- Jungturnerinnen J 2, M 4i mayr in Frankreich für das Kitzbühe- Mannschaftswettkampf Jungturner: 1. Maria Walser (Telfs) 1er Rennen. Alle sind interessiert. Pro- 1 TS Höchst 2. Monika Santeler (Telfs) fifahrer wollen diesen Berg sehen und Mannsch.-Wettkampf Jungturnerinnen: 3. Ursula Somweber (Telf) die Amateure sprechen mit einem Ge- 1 Turnverein St Johann in Tirol 4. Monika Stanger (Kitzbühel) misch von Ehrfurcht und Angst vom • Hall 1862 2 Turnverein a T 5. Veronika Grässle (Kitzbühel) Horn. Viele sind es bereits gefahren und Mannschaftswettkampf Jungturner: 8. Marion Weitlaner (Kitzbühel) alle haben es den Sportfreunden weiter- 1. Turnverein St. Johann in Tirol 9. Christine Hinterholzner (Kitzbühel) erzählt, welch großartiges Rennen in Turnverein Kitzbühel III 9a. Brigitte Weidner (Kitzbühel) Kitzbühel gefahren wird. - Und die Turnverein Wattens 11. Cordula Kirchmeier (Kitzbühel) Mundpropaganda war immer noch das Mannsch.-Wettkampf Juurieinrier 14. Helga Ritz (Kitzbühel) beste Werbemittel. 1. Turnverein Teifs 1 16. Martina Sulzenbacher (Kitzbühel) Genannt haben bereits die starken 2. Turnverein Kufstein I 20. Judith Brettbacher (Kitzbühel) Schweizer. Der Sieger des Zeitfahrens 3. Turnverein Te:lfs I' 21. Brigitte Brunnner (Kitzbühel) zum Gipfel Meinrad Vögele hat als er- 4. Turnverein Kitzbühel IV 25a. Erika Sulzenbacher (Kitzbühel) ster genannt. Er kommt mit einer ganz Einzelwertung: 28. Sabine Pankratz (Kitzbühel) starken Mannschaft. Jungturner J 1, M 1: 30a. Trixi Plahl (Kitzbühel) Belgien hat heuer viel vor. Da im 1. Siegi Ronjak (TS Höchst) 32. Regina Planer (Kitzbühel) letzten Jahr der prominente Radsport- 2. Günther Mossbauer (TS Höchst) 34. Veronika Ueberall (Kitzbüheil) journalist Lucienne Bergmans das Ren- 3. Linus Feistenauer (TS Höchst) 35. Angelika Kunstowny (Kitzbühel) nen sah und in Belgien und in Holland Jungturner J 2 M 3: und Frankreich sehr große Berichte Johann Hinterholzer (Kitzbühel) Kitzbüheler-Horn-Rennen 1974 - darüber geschrieben hat, wollen sich Bertram Prinz (St. Johann) Großer Bergpreis von Europa belgische Fahrer bei diesem Rennen ei- Karl Golser (St. Johann) Wolfgang Steinmayr 1.rIng1. o L ‚ ie nen Namen machen, um anschließend gute Profiverträge zu bekommen. Dietmar Unterwurzacher (Wattens) Andreas Streitner (Wattens) besten Amateure Europas Der belgische Betreuer ist bereits zum Robert Klingenschmid (Waftens) Der Dominator des Kitzbüheler-Horn- 3. Male dabei und ein großer Freund 7. Karl Fischer (St. Johann) Rennens, der dreimalige Sieger Wolfi dieser Veranstaltung. Er wurde heuer 8. Kurt Gurschler (Kitzbühel) Steinmayr, der sich in der Tour de, l'ave- Trainer der belgischen Amateure und 9. Franz Krug (St. Johann) nier ganz hervorragend schlug und den gab noch keine namentlichen Nennungen 10. Julius Skamen (St. Johann) 2. Platz eroberte, hilft schon mit, das ab. In einem Brief teilte er den Veran- 11. Karl Hinterholzer (Kitzbühel) Radrennen auf das Kitzbüheler Horn staltern mit, daß er noch sechs Ausschei- 12. Hans-Peter Tschallener (Kitzbühel) zu einem Radfest zu gestalten. dungsrennen machen will, denn nur sei- 13. Klaus Wendung (Kitzbühel) Gemeinsam mit Rennleiter W. Mös- ne besten Fahrer dürfen nach Kitzbü- 14. Reinhard Prinz (St. Johann) senlechner versucht er, die besten Ama- hel fahren. 15. Thomas Fabris (St. Johann) teure nach kizbühel zu bringen. War- Die Veranstalter wollen den treuen Jungturnerinnen J 1, M 2: um bringt Steinmayr die besten Ama- Zuschauern ein großes Rennen bieten. Barbara Hatzl (St. Johann) teure. Er hat die besten Chancen, das Der Eintrittspreis wird volkstümlich geL Claudia Posch (Kufstein) Rennen zu gewinnen, er ist der stärkste halten, damit alle Familienväter die Angelika Kaufmann (Kufstein) Fahrer am Berg. Je größer und stärker Möglichkeit haben, mit der Familie ei- Karin Profanter (St. Johann) also das Starterfeld ist, umso eindrucks- nen Ausflug auf den Berg zu machen liche Thema auch heute noch monogra- strebenden Plakatkultur auch in ster- phisch zu behandeln. Wie überhaupt die reich. Neben den Wienern Klinger, Bin- Widerstandstätigkeit vom Hahnenkamm der, Slama darf daher auf keinen Fall aus sich in den Rahmen einer kritisch- Walde übersehen werden. Als Walde historischen Darstellung der österreichi- sah, daß seine Werbeplakate immer häu- schen Tiroler einfügen müßte. (Andere figer als Wanddekoration verwendet Bundesländer, wie z. B. Niederösterreich, wurden, hielt er es für zeitgemäß und haben hier in den letzten Jahren vorbild- wertvoll, richtige und möglichst perfekte lich aufgeholt.) Kunstdrucke herstellen zu lassen. Daß III diese nun wieder in ihrer Art und Weise fflr Srhisnnrt Rerae. Landschaft. Frem- Walde wußte um seine Abwertung bei bestimmten Ästheten, Bildrichtern, Kunst- polizisten. Oft habe ich harte, herabset- zende Ausdrücke, die alles andere als sachlich oder gar richtig waren, gehört, die in Wien über ihn verwendet wurden. Die Gefahr eines durch den wohltätigen Kunstdruck zum „Massenmaler" Gestem- pelten hat er selbst gesehen. Aber er legte größten Wert darauf, zu betonen, wie er speziell zur Großreproduktion ge- kommen ist. Es fanden sich immer mehr Liebhaber und Käufer seiner Plakate. Seine ersten und schon erfolgreichen Plakate machte er im Jahrzehnt einer auf- denverke.hr, 1 irol und 1 iroler warben, isi zweifellos ein Verdienst Waldes, hat aber noch eine weitere Wirkung, die sich für den öfter in seinem Leben in die „Diffa- mierung" geratenen Künstler günstig auswirkte. Seine materielle Unabhängig- keit kam ihm besonders in der Zeit des Dritten Reiches zugute. Später machte er sich darüber sogar lustig. Er machte mir wiederholt plausibel, wie geistige Freiheit am besten und solidesten auf materieller Unabhängigkeit basiert und gedeiht. Ein sonst sehr ernst zu nehmender Wiener Kulturkritiker hat noch vor weni- gen Jahren anläßlich einer Kitzbüheler Ausstellung zum zehnten Todestag, die ihn zum Bekenner für Walde bekehrte, vom „Weg einer Begabung zum Kli- schee" geschrieben (Hans Heinz Hahnl, AZ, 10. April 1969). Da erinnerte ich mich, wie oft wir im Berghaus dieses Thema behandelt haben: Klischee, Kitsch, Rou- tine, Masche. Es gibt nämlich für Walde wie für jeden Künstler, der aus Konse- quenz und Zähigkeit sein Werk baut, den Fleiß, die aufbauende Wiederholung, die ständige Prüfung. Das konnte Walde in leuchtenden Farben und an Hand zahl- reicher Beispiele immer wieder illustrie- ren. Ich bedauerte oft, daß sich weder in Tirol noch sonstwo für Walde die Mög- lichkeit bot, in eine Lehrstelle einzustei- gen. Freilich versicherte er mir öfter, seine Unabhängigkeit sei ihm bei weitem lieber gewesen als das Hineinschlüpfen in ein Lehramt, von dem man nie gewußt hätte, was für lästige Zwänge und scheuß- liche Kompromisse es nach sich gezogen hätte. (Fortsetzung folgt)
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