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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. August 1974 daß die hundertprozentige Garantie ge- geben werden kann, daß die Geruchs- belästigung im Bereich um die Klär- anlage nicht stärker wird bzw. nach den angestrebten Verbesserungen eine ein- wandfreie Funktion ohne Geruchsbelä- stigung gewährleistet wird. Mit dem Aufteilungsschlüssel 83 Prozent Kitzbü- hei zu 8 Prozent Aurach und 9 Prozent Jochberg ist der Kitzbüheler Gemeinde- rat nicht einverstanden. Die Müllabfuhr kann nun auch den Bereich Gundhabing-Klausenbach erfas- sen. Der Gemeinderat stimmte der Er- weiterung zu, die durch Rationalisie- rungsmaßnahmen ationalisie rungsmaßnahmen möglich geworden ist. Bürgermeister Brettauer kündigte an, daß im Rathaus ein „Briefkasten" für Anregungen und Beschwerden ange- bracht wird. Eine derartige Einrichtung war von verschiedenen Seiten und im Gemeinderatswahlkampf vorgeschlagen worden. Der Bürgermeister berichtete, daß er mit Sektionschef Dipl.-Ing. Dr. Raschau- er verhandelt habe und ihm dabei ver- sichert wurde, daß die Verhandlungen wegen eines Basistunnels unter dem Plöcken sowohl von Italien als auch von Oesterreich nicht weiter betrieben werden, daher von dorther keine Ge- fahr für verstärkten Schwerlastverkehr komme. Die Planungsaufträge für das neue Kitzbüheler Projekt einer Unter- tunnelung des Lebenbergs sind verge- ben. Der vom Gemeinderat gewünschte Zusatz bei der Zustimmungserklärung zum neuen Projekt wird fallengelassen. Die neuen Vertreter in der, gemisch- ten Personalkommission sind Raimund Scheider und Josef Högler. Auf eigenen Wunsch schied Herbert Hasiwanter aus, der vor einigen Monaten zum Betriebs- leiter ernannt wurde. Ueber Antrag des Stadtrates wurden die Stundungszinsen auf 12 Prozent er- höht, gleichzeitig aber sichergestellt, daß man bei berechtigten Ansuchen groß- zügig vorgehen wird. Der Haushaltsansatz wurde für fol- gende Bu:dgetposten einstimmig erhöht: Verlorene B aukotenzuschüsse uni 50.000 Schilling, Subventionierung der An- schlußgebühren um 150.000 5, Straßen- beleuchtung Hornweg-Aschbachweg um 90.000 Schilling. Eine sehr lange Debatte ergab ein Bericht des Bürgermeisters, der zur Lage der Kur- und Moorbad AG und deren für dieses Jahr vorgesehenes Bau- programm Stellung nahm. Der bis En- de März amtierende Gemeinderat hatte einen Beitrag von 5,5 Millionen Schil- ling für den Ausbau des Kurhauses ge- nehmigt und ein Darlehen aufgenom- men. Die Bauarbeiten wurden teilweise bereits abgeschlossen und es hat sich gezeigt, daß die Investitionen im Hal- lenbad und bei der Liegewiese sowie den Solarien richtig sind. Für die Dar- lehensverwendung war seinerzeit ein Ausschuß eingesetzt worden, der vom Vorstand der Kur- und Moorbad AG beizuziehen ist. Es ergibt sich nun fol- gende Situation: Es wurden rund 3,1 Millionen Schilling für Investitionen be- reits e reits verbaut bzw. vergeben. Die Kur- und Moorbad AG weist derzeit offene Verbindlichkeiten von rund 1,5 Mio 5 auf. Anderseits hat sich gezeigt, daß die vorgesehenen Investitionen auf 7 Millionen Schilling zu stehen kämen. Dies würde bedeuten, daß bei Fortset- zung der Investitionen im vorgesehenen Ausmaß schließlich ein Schuldenstand von mindestens 3 Millionen bestünde, dessen Abdeckung offenbliebe. Bürger- meister Brettauer teilte dem Gemeinde- rat mit, daß er nach Kenntnisnahme der Situation die „Notleine" gezogen ha- be und verfügt habe, daß jegliche wei- tere Baumaßnahme gestoppt werden müsse. Bgm. Brettauer entwickelte fol- gendes Konzept: 1. Stopp des Ausbaues im zweiten Stock, 2. Bezahlung der be- stehenden Verpflichtungen aus dem von der Gemeinde gewährten Darlehen, 3. gezielte Investitionen mit dem verblei- benden Rest der Darlehenssumme, die etwa 1 Million umfaßt. Die Investitio- nen müssen der Strukturverbesserung dienen und mithelfen, das Betriebsdefi- zit abzubauen. Eine Aufstockung des Darlehens ist nicht möglich. 4. Der für das laufende Jahr vorgesehene Liquidi- tätszuschuß von 200.000 S kommt nicht zur Auszahlung. In der Debatte, die sehr rege verlief, wurde die Vorgangsweise des Bürger- meisters vollinhaltlich als richtig aner- kannt. An der Debatte beteiligten sich GR Anton Kahlbacher, Stadtrat Ger- hard Resch, Vzbgm. Dipl.-Vw. Michael Horn (als Betriebsleiter, der für die fi- nanzielle Gebarung nicht zuständig ist, weil diese allein in den Arbeitsbereich des Vorstandes der Gesellschaft fällt), Wolfgang Peschl, Dr. Otto Wendling. - Wir werden über die wirtschaftliche Si- tuation der Kur- und Moorbad AG in geeigneter Weise zum gegebenen Zeit- punkt berichten. Der Beschluß über den Antrag des Bürgermeisters erfolgte mit großer Mehrheit (2 Gegenstimmen, eine Stimm- enthaltung). Die Reihenfolge der Investitionen legt ein Ausschuß, der aus den Fraktions- vorständen der Gemeinderatsparteien und dem Vorstand der Kur- und Moor- bad AG besteht, fest. Der Bürgermeister wurde beauftragt, mit der Bergbahn AG Kitzbühel Ver- handlungen zu führen, um den Beitrag für die kostenlose Benützung des Hal- lenbades durch Käufer von verschiede- nen erschiede nen Skipässen gegenüber dem mit dem Vorstand der Kur- und Moorbad AG festgelegten Ansatz zu erhöhen. Der Beschluß erfolgte einstimmig. Im Straßenreferat berichtete Referent GR C a p e 11 a r i über den Ausbau der Marchfeldgasse. Da die Wildbach- und - Lawinenverbauung den Erzbach als Wildbach einstuft (letzte Ueberschwem- mung im Jahre 1940), mußte man von einer völligen Verrohrung Abstand neh- men, sie ist erst nach einer Verbauung möglich. Für den Friedhofsbereich (Wegverle- gung, Leichenhalle, Friedhofsneuanlage auf dem imVorjahr erworbenen Grund- stück anschließend an den bestehenden Friedhof) wurde die Planung dem Kitz- büheler Zivilingenieurbüro Dipl.-Ing. Peter Mayramhof übertragen. Mit dem Bau des Kapser Durchlas- ses unter der Bundesbahn wird es ernst. Im Zuge der Verhandlungen mit der Bundesstraßenverwaltung konnte er- reicht werden, daß sich diese an den Kosten der Verbreiterung der Umfah- :ungslösungen beteiligt. Die Verhand- tungen mit den privaten Grundeigentü- mern konnten mit deren bereitwilligem Einverständnis geführt werden. Die je- weils kurzfristige Umleitung in der Süd-Nord-Richtung wird über Kreuz- ga sse—Sonnenhof weg —Aschbachweg- -Iornweg erfolgen. Die gesamten Bau- arbeiten sind mit fast einem Jahr ver- anschlagt. Ein besonderes Positivum ist, daß der Bund einen Teil der seit an - gern anstehenden Lösung „Straßenstern Aschbachweg - Unterleitenweg -Son ren- hof weg" übernimmt. Capellari dankte den betroffenen Grundbesitzern für ihr Verständnis, ebenso herzlichen Dank sprach er den Herren der Bundessra- ßenverwaitung. des Baubezirksamtes und der Straßenmeisterej aus. Von al- in Stellen erhält Kitzbühel im Rahmen des möglichen den raschesten Einsatz und die umfassendste Unterstützung. Dies habe sieh zuletzt auch bei der Restasphaltierung und bei der Anbrin- gung der Bodenmarkierungen durch die Sadt gezeigt. Der Gemeinderat nahm den Bericht mit Befriedigung entgegen. Als Voraussetzung für die Freigabe von 7 Bauparzellen im Bereich des Ho- fes Oberschreibühel hatte der Gemein- derat eine Verbesserung der Wegsitua- ton verlangt. - Nun konnte dank des Verständnisses aller betroffenen Grund- besitzer die notwendige Anzahl von Ausweichen gesichert werden. Die Aen-. derung des Flächenwidmungsplanes zu- gnsten von Mitzbüheler Bauwerbern ist möglich. Der Bürgermeister sprach dem Straßenreferenten für die erfolg- reichen Verhandlungen den Dank aus. Zur Müllabfuhr berichtete GR Capel- lan, daß nun probeweise auch das Ge- biet von Bichln. einbezogen werden konnte. Der Schvaree wird im Laufe eines Jal iE5 gründlici beobachtet und unter- sucht. -Diese Aufgabe übernahm das Hydrographische Institut der Universi- tät Innsbruck. Es wird eine „Wasser- bilanz" erstellt werden. Heuer ist der See in bestem Zustand, wie die Unter- suchung durch Univ.-Prof. Dr. Pech--a-
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