Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 3. August 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Kitzbüheler Gemeinderat: kihresrechnung 1973 einstimmig genehmigt Abwasserstudie für Kitzbühel, Aurach und Jochberg - Beschwerdebrief- kasten - Stopp beim Ausbau des Kurhauses - Bauarbeiten am Kapser Durchlaß beginnen im Herbst - Kitzbühel einziger Bewerber um „Umwelt- gütesiegel" In der 5. ordentlichen Sitzung hatte schnitt 83,5 Prozent (78,5 Prozent), der der Kitzbüheler Gemeinderat unter durchschnittliche Stand an Bediensteten dem Vorsitz von Bürgermeister LAbg. blieb von 1972 auf 1973 mit 80 unver- Hans Brettauer eine umfangreiche ändert. Von den stationär aufgenomme- Tagesordnung zu bewältigen, die eine nen 2866 Personen waren 31,5 Prozent Fortsetzung der Sitzung notwendig Kitzbüheler, 42,5 Prozent aus dem Be- machte. Eingangs beschäftigte sich der zirk Kitzbühel, 6,8 Prozent aus dem üb- Gemeinderat mit der Jahresrechnung - rigen Tirol, 5 Prozent aus dem übrigen 1973. Dazu gab Finanzreferent Jakob Oesterreich und 14 Prozent Ausländer, L a c k n e r eine Uebersicht. Der ordent.- vorwiegend Fremdengäste. Die Zahl der liche Haushalt erbrachte Einnahmen- Kitzbüheler und der Ausländer ist ge- vorschreibungen von 67,196.039,48 Schil.- genüber 1972 angestiegen. Von den 325 ling und Ausgabenvorschreibungen von Neugeborenen des Jahres 1973 waren 66,787523,69 Schilling, es ergibt sich da- 34,1 Prozent Kitzbüheler. Von der Ar- mit ein Ueberschuß von 408.515,79 S. beitsieistung des Krankenhauses zeu- Der außerordentliche Haushalt schloß gen die gestiegenen Zahlen in der Am- in Einnahmen und Ausgaben mit Vor- bulanz (5470 gegenüber 4877 im Jahre schreibungen von 10,312.266,96 Schil- 1972) und beim Röntgen (3158 gegen.- ling. Da dem Gemeinderat ein umfas- über 2882), zurückgegangen ist die Zahl sendes Exposee von Rechnungsrat Wal- der Operationen (922 gegenüber 987) ter M a d e r zum Studium vorgelegt und bei den Laborpatienten (9908 ge- wordenwar, beschränkte sich der Fi- e worden genüber 11.110). nanzreferent auf das Herausstellen ei- Das Sägewerk erwirtschaftete nach niger Schwerpunkte bei der Abrech- einem bedeutenden Abgang im Jahre nung der Hoheitsverwaltung und der 1972 einen kleinen buchmäßigen Ge- Stadtwerke. winn; Stadtrat Lackner vertrat die An- sieht, daß der Betrieb durch kleine In- Der Stadtwald erbrachte einen stark wirtschaftlich noch verbeis-. gesteigerten Ertrag von 369.000 Schil- gesteigerten sert werden kann. In der Debatte schlos ling, beim Bauhof stieg der Aufwand sen sich Vzbgm. Georg B er g er als - auf 5,600.000 Schilling, wobei der Be- Referent und Bgm. Brettauer diesem trieb der Fahrzeuge von 492.000 Schil- Argument an. Der Ausschuß für Stadt- ling (1972) auf 882.500 Schilling (1973) säge und Almen hat bereits seit länge... anstieg. Die Müllabfuhr hatte 1972 ei- rem Ueberlegungen hinsichtlich der nen Abgang von 211.000 Schilling, durch Stadtsäge in Gang gebracht. Konkrete eine Anhebung der Gebühren wurde Vorschläge werden dem Gemeinderat erreicht, daß der Betrieb nicht nur ko- vorgelegt werden. stendeckend arbeitet, sondern sogar Der Schuldenstand der Hoheitsverwal- noch ein Plus von 51.000 Schilling ver tung beträgt 50,530.000 Schilling, der blieb. Hier merkte Stadtrat Lackner an, Stand an Fremddarlehen bei den Be- daß in Kürze mit dem Kauf eines neu- trieben insgesamt 17,450.000 S. Der en Wagens oder mit hohen Reparatur- Verschuldungsgrad erhöhte sich 1973 kosten zu rechnen sei, man aber auch auf 48 Prozent und ist, wie Bürgermei- grundsätzlich überlege, die Müllabfuhr ster Brettauer sagte, im Rahmen. - zu den bestehenden Bedingungen einer Stadtrat Lackner dankte der Finanzver- w21flinu und nQhnQ Das Altersheim erforderte einen Zu- rat Mader für die exakte Arbeit bei der schuß von 429.000 Schilling. Die Musik- Erstellung des Jahresabschlusses. Der schule senkte durch verschiedene Ra- tionalisierungsmaßnahmen (Kürzung Gemeinderat hat 1973 sparsam und ge- e wissenhaft verwaltet. wissenhaft der Unterrichtsstunde, neue Arbeitszeit Stadtrat Lackner gab eine kurze Vor- der Lehrer) und durch einen erhöhten schau auf die Entwicklung für 1974. Es Lan:lesbeitrag den Abgang auf 438.259 wurde ein Abgang von 782.000 Schil- Schilling. Beim Krankenhaus war der ling veranschlagt, Mehrbelastungen für Abgang mit 2,948.617 Schilling um rund 615.000 Schilling wurden bereits be- eine halbe Million niedriger als veran- schlossen. - Nur bei anhaltenden schlagt, es konnten Mehreinnahmen Mehreinnahmen kann der veranschlagte von dieser Höhe erreicht werden. Die Abgang vermieden werden. Bruitokosten je Verpflegstag betragen Das Protokoll der Sitzung des Ueber- derzeit 473,11 Schilling im Durchschnitt wachungsausschusses verlas Obmann (1972: 430,23 S), die Erlöse sind auf GR Franz F e y e r s 1 n g er. Der Aus- 382,60 Schilling (349,47 5) gestiegen, schuß überprüfte ausgiebig, er debat- ebat tierte vorwiegend über die Stadtsäge, jeder Verpflegstag belastet im Durch- tierte schnitt die Stadtgemeinde mit 90,51 S. das Krankenhaus, das alte Spital und Der Patientenbelag betrug im Durch- den Friedhof. Diese Fragen wurden - auch vor dem Gemeinderat zur Sprache gebracht. - Auf Antrag des Ueberwa- chungsausischusses wurde die Entla- stung, die in vollem Ausmaß den vor- hergehenden Gemeinderat mit Bgm. Reisch und Finanzreferent Stadtrat Hirnsberger betrifft, mit dem Dank für die vorsichtige Budgetierung einstimmig erteilt. Vor Eingang in die Berichte teilte Bürgermeister Brettauer mit, daß dem Kitzbüheler Bundesinnungsmeister Ing. Karl Berger das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik zuer- kannt worden sei, er sprach namens des Gemeinderates die Glückwünsche zu dieser hohen Auszeichnung aus. Die Gemeindekommission für die Schöffenliste wurde neu erstellt, die Mitglieder sind Vzbgm. Georg Berger, GR Peter Brandstätter, GR Wolfgang Peschl und Stadtrat Gerhard Resch. Bgm. Brettauer gab einen Bericht über eine regionale Abwasserstudie für den Raum Kitzbühel Aurach - Joch- berg. Eine solche wurde von Dipl.-Ing. Kirchebner erstellt und im Winter den Bürgermeistern der betroffenen Ge- meinden vorgelegt, eine Entscheidung aber vertagt. Die seinerzeit geplante Großkläranlage in Erpfendorf ist nicht mehr im Gespräch, bei der Planung der Kitzbüheler Kläranlage wurde von den zuständigen Landesstellen nicht auf ei- ne Gesamtlösung für den Bereich der Kitzbüheler Ache gedrängt, so daß eine eigene Anlage, die inzwischen in Be- trieb e trieb ist, errichtet werden konnte. Die Ache ist ein grenzüberschreitendes Ge- wässer, an dessen Reinhaltung das Land besonders interessiert sein muß. -Bei Verhandlungen bayerisch - tirolischer Kommissionen wird immer wieder auf die Notwendigkeit der Reinhaltung die- ses ie ses Zuflusses zum Chiemsee hingewie- sen. Eine gesamte Klärung für den Be- reich bis Kitzbühel würde eine wesent- liche Entlastung der Ache bringen. In der Studie wird ausgerechnet, daß eine gemeinsame Anlage insgesamt elf Millionen Schilling kostet, der auf 30 Jahre Betriebszeit umgelegte Betrieb kostet insgesamt 16,5 Millionen S. Bei Errichtung von Einzelanlagen ist mit 15 bzw. 19,5 Millionen Schilling zu rech- nen. Wie GR Friedhelm C a p e 11 a r i ergänzte, kann Kitzbühel sein bestehen- des Werk einbringen, eine Vergröße- rung der Kläranlage ist nicht erforder- lich. Er sprach für eine regionale Lösung. weil auch Kitzbühel mit dem Gebiet außerhalb des Schwarzsees eine regio- nale Lösung anstrebt (Sammelkanal mit Reith und Going). GR Mag. Ekkehard H ö 1 z 1 erklärte die Sauberkeit der Ache zur Kernfrage. Das Regenwasser müßte direkt in die Ache geleitet wer- den, nur das Schmutzwasser soll in die Kläranlage kommen. Nach der Debatte beantragte Bürger- meister Brettauer die grundsätzliche Zustimmung unter der Einschränkung, (Fortsetzung auf Seite 10)
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