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1' Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. August -1974 KpitdIlJi elttierschutzsitzungefl mit Schutz des Menschen. Völlig falsch ist geben, wenn tatsächlich eine solche Ge- meinem F,eund Prof. Dr. Kraft (Uni- es, wenn der Besitzer womöglich den fahr durch die Schutzimpfung bestünde. versität München) immer wieder kolle- Hund sofort töten läßt. Der Hund soll Nicht zuletzt mögen uns die Amerikaner gial diskiitiert. Und ich bin überhaupt unter tierärztlicher Kontrolle gehalten als erfahrene Bürger mit der jahrzehn- der Meinung, daß man in einer Situa- werden. Die einfachste Lösung wäre, es, telangen Toilwutimpfung als Vorbild tion, w6 die Tollwut an unseren Bezirk daß die Hundebesitzer (wie in vielen dienen. Niemand ist so skeptisch wie klopft, nicht schweigen darf. Staaten) ihre Tiere regelmäßig schutz- der Amerikaner in Sachen Hygiene. - Was hat es also mit der Impfung von impfen lssen In vielen Ländern enüct Wäre nur eih Körnchen Wahrheit an der Warte des Mediziners? Das Tier wird mit einer Vakzine, inaktivierte Infektionsstämme, geimpft. Durch die- ses körperfemde spezifische Eiweiß, das da in den Tierkörper gelangt, entwik- kelt der Tierkörper eine ebenso spezi- fische Abwehrreaktion. Innerhalb drei- ßig Tagen sind die Abwehrkräfte im Blut so organisiert, daß bei einer fol- genden Infektion durch einen Biß die Infektion keine Chance hat. Die einge- drungenen Erreger werden von den Ab- wehrkörpern vernichtet. Der Tierkör- per ist immun. Da die Krankheit nicht ausbricht, der Erreger nicht in- Speichel auftritt, ist auch eine Infektion durch gebissene Tiere nicht möglich. Das Märchen vom Ueberträger ist nach dem medizini- schen Einmaleins für schutzgeimpfte Hunde lediglich ein Gerüt. in der ge- genwärtigen Situation ein unverant- wortliches Gerücht. bei Hundebissen der Vorweis der Toll- dem Gerücht, so hätten die Amerikaner wutimpfung. Das ist sicherer, einfacher eher alle Hunde erschossen als eine ein- und moderner. zige Tollwutimpfung erlaubt. In unserer Situation wäre zu empfeh- len, möglichst alle Hunde, zumindest aber Jagd-, Polizei-, Lawinenhunde u. dgl., abzuimpfen. Man lasse sich nicht von Gerüchten verunsichern. Denn kei- ne Regierung würde die Impfung frei- Die amerikanischen Staaten verlangen fast korporativ die Toilwutschutzimp- fung. Auch unsere europäischen Nach- barstaaten verlangen bei der Einfuhr ein Toliwutzeugnis. Es gibt sogar Staa- ten, welche Hunde aus Seuchengebieten einreisen lassen, wenn eine gültige Tol- wutimpfung bestätigt wird. So ein Ver- trauen setzen Staaten in die Tollwut- impfung. Leider wird bei den Grenz- abfertigungen diesem Vorweis zu we- nig e nig Bedeutung beigemessen. In Italien, Jugoslawien fragt man oft gar nicht und der Hundebesitzer hält die Imp- fung für eine Farce. Ganz anders in der Schweiz, in Holland und Belgien. Dort könnte ein Einreisender an die falsche Adresse kommen. Schweden und Nor- wegen haben die strengsten Veterinär- vorschriften. Jeder einreisende Hund muß in die Kontumaz. Ich bin aus ehrlichen medizinischen Gründen gegen die formale Toliwutimp- fung. Da kommen Hundehalter kurz vor dem Italienurlaub um eine solche Impfung. Wegen der Italiener. Ich bin der Ansicht, diese ausgezeichnete und aktuelle Schutzimpfung sollte doch aus einer Ueberzeugung für den Schutz von Mensch und Tier kommen. Der Hund ist der gegebene Träger vom Wild zum Menschen. Ein kaum sichtbarer Biß eines Nagers am Weges- rand eges rand kann ihn infiszieren. Der Mensch wird kaum vom Wild gebissen. Wohl aber bietet sich der Biß im Umgang mit dem Menschen an. Deshalb haben die Aerzte die zwingende Weisung, bei Hundebissen die tierärztliche Untersu- chung des Hundes zu veranlassen. Zum Viele Zeitungen fühlten sich gerade in der letzten Zeit bemüßigt, die Hotel- lerie und Gastronomie bzw. das ganze Dienstleistungsgewerbe Fremdenver- kehr in Bausch und Bogen zu kritisie- ren. Daß sie damit dieser in Oester- reich volkswirtschaftlich bedeutenden Wirtschaftsbranche keinen Dienst er- weisen, dürfte so manchem Berichter- statter nicht geläufig sein. Die Fremden- verkehrswirtschaft ist nicht so vermes- sen, daß sie nicht zugäbe, daß Fehler gemacht werden und Unzulänglichkei- ten vorkommen. Wo geschieht das nicht? Die Fremdenverkehrswirtsehaft ist aber auch damit nicht einverstanden, daß nur die negativen Aspekte heraus- gearbeitet und breitgetreten werden, während die viele harte und seriöse Ar- beit im Hintergrund verborgen bleibt. Im BUNTE-Gespräch der Nr. 33 vom Die Schockmeldung über Oester- reichs Fremdenverkehr drang Anfang des Sommers an die Oeffentlichkeit: Es seien, so erklärte der Handelsminister. im Juni Rückgänge zwischen zehn und 50 Prozent zu verzeichnen. Für Fach- leute war diese Nachricht keineswegs überraschend: sie trifft auch keines.- falls allein auf Oesterreich zu. Auch Italien. die Schweiz. Spanien und Jugo- slawien registrierten sinkende Nächti- gungszahlen. Unbeschadet solcher Unruhe, saß et- wa um dieselbe Zeit im ‚Tiroler Hof" in Kitzbühel ein Herr Jan van t'Veen mit seiner Frau und genoß seinen Ur- laub und eine Auszeichnung, die er vor kurzem erhalten hatte: die Ehrennadel des Kitzbüheler Fremdenverkehrsver- eins. Diesen Herrn t'Veen aus der Käse- stadt Alkmaar in Holland. 61 Jahre alt, Zimmermann von Beruf, interessiert U eerc1enRen Sie diese Problematik. Lassen Sie sich nicht verängstigen. Wer auch immer solches Zeug verbreitet. Die modernen Schutzimpfungen sind für Mensch und Tier eine Wohltat. Dr. 0. Ganster . August 1974 wird in dankenswerter Weise die positive Seite des Tourismus und derer, die sich um ihn bemühen, in den Vordergrund gestellt und damit so manches Pauschalurteil wieder ins rechte Lot gerichtet. Wir wollen es da- her nicht verabsäumen, die gesamte Berichterstattung wortwörtlich wieder- zugeben. Es darf uns freuen, daß der Bericht in Kitzbühel zustande kam. Ganz offen gesagt, er gibt uns allen wieder Mut und Zuversicht zum Weiterarbeiten. Das was treue Gäste sagen, ist ein Er- fahrungswert der Gewicht hat. .‚BUNTE"-Gespräch: ..Mit dem fanatischen Oesterreich- Urlauber Jan van t'Veen aus Holland surach ‚.BUNTE"-Redakteur Marco S c h e n z. überhaupt nicht, was derzeit in Oester- reich in Sachen Fremdenverkehrsrnisere alles an Argumenten, Klagen und ge- genseitigen Beschuldigungen vorge- bracht wird. Er verbringt seinen 32. Urlaub in ‚.Kitz". und auch die größte Krise des österreichischen Fremdenver- kehrs kann ihn nicht hindern, in den höchsten Tönen zu schwärmen. Weil es interessant ist, in einer Pe- riode allgemeinen Schimpfens auf man- che österreichischen Fremdenverkehrs- Institutionen auch eine Gegens:imme zu hören, sprach die BUNTE mit dem unerschrockenen Oesterreich-Urlauber Jan van t'Veen. BUNTE: Herr van t'Veen. Sie verbrin- gen seit 18 Jahren Ihren Urlaub in Kitzbühel, immer im selben Hotel. Ist das nicht langweilig? Van t'Veen: Aber nein, da irren Sie sich gewaltig. Langweilig ist das überhaupt von Redakteur Marco Schen2 vf 111 Eine Lanze ur aen Fremaenverkenr BUNTE Osterreich-Illustrierte widerlegt unqualifizierte Angriffe auf den Fremdenverkehr auf faire Weise Hier sind die Leute noch ehrlich!"
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