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SamEtag, 31. August 1974 - Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 50 Jahre Kunsthandlung Konrad Welwert Kitzbühel Ausstellung britischer Aquarelle in der Handelskammer Am Samstag, 17. August 1974, wurde im Kleinen Saal des Bezirksstellen- gebäudes der Tiroler Handelskammer in Kitzbühel die Ausstellung „99 eng- lische Zeichnungen aus Privatbesitz" eröffaet. Es handelt sich um eine Aus- stellung, deren Bedeutung sicherlich weit über den lokalen Rahmen hinaus- geht, vor allem, weil sie ein Gebiet der Kunst vorstellt, das bei uns noch fast unbekannt ist. Dementsprechend sandte der Generaldirektor der Albertina, Pro- fessor Dr. Walter K o s c h a t z k y, dem Veranstalter seine Glückwünsche. 99 Exponate sind eine ganze Menge, wenn man sie zusammentragen, unter- suchen und für die Ausstellung her- richten, aber relativ wenig, wenn ein Ueberblick über eine so ausgeprägt eigenständige Kunstrichtung gegeben werden soll. Im Rahmen des Möglichen jedoch, und dieser Rahmen war durch die Mittel einer Privatperson gezogen, ist der Versuch als gelungen zu be- trachten. Immer wieder wird behauptet, die englische Aquarellmalerei sei deshalb so hoch entwickelt, weil die atmosphä- rigen Verhältnisse auf der britischen Insel dieser Kunst günstig seien, aber, wie Herr W e 1 w e r t in seiner kurzen Ansprache ausführte, dies könne der entscheidende Grund nicht sein, denn auch in anderen Ländern Nordeuropas seien ähnliche Bedingungen zu beob- achten; auch hat die Aquarellmalerei eine sehr lange Tradition auf der briti- schen Insel, ohne jene Charakteristika zu erlangen, die wir der englischen Aquarellmalerei zuschreiben. Schließ- lich wäre noch hinzuzufügen, gingen die englischen Maler sehr häufig auf Rei- sen auf den europäischen Kontinent, wo man ganz andere Luft- und Licht- verhältnisse vorfindet. Herr Weiwert führt die Entwick- lung dieser spezifisch englischen Kunst (1. Fortsetzung) 1900 Kitzbühel: Viehmarkt. Der heurige Frühjahrsviehmarkt am Montag, 14Mai, war ausnahmsweise gut besucht. Es wa- ren auch Händler aus Bayern und Salzburg anwesend. Im ganzen wurden 937 Stück Vieh, und zwar 624 Stück Groffvieh und 313 Stück Kleinvieh auf- getrieben. Der Handel ging sehr gut und wurde viel Vieh zu beträchtlichen Preisen verkauft. Jochberg. Anläßlich der Enthüllung des Oppacher-Denkmals findet am 26., 27. Mai und am 4. Juni ein Fest- und auf eine wesentlich früher und stärker als anderswo entwickelte Naturan- schauung zurück und er zitiert Dichter wie Shakespeare, John Milton und so- gar Chaucer. Was den Malern gefehlt habe, sei die Technik gewesen und diese hätten sie sich von kontinental- europäischen Künstlern wie van Dijk, Holiar, Breenbergh oder Ricci beibrin- gen lassen. Erst die Vereinigung dieser Faktoren ergibt das, was man unter englischer Aquarellmalerei versteht. Folgerichtig ist diese Kunst dort am besten ausgeprägt, wo es um die Dar- stellung der Landschaft und des Lichtes geht. Bei aller Bedeutung, welche das Porträt, die Tiermalerei (in der Aus- stellung leider kaum vertreten) und die Karikatur haben, gewogen wird diese Kunst an der Landschaftsdarstel- lung. Konsequenterweiser ist diese in der Ausstellung am stärksten vertreten, etwa mit zwei Dritteln der ausgestell- ten Werke. Gleich zu Beginn fällt eine hervor- ragende Arbeit auf, dem älteren Co- zens (1717-1786) mit Recht zugeschrie- ben. Professor Koschatzky erwähnt seine Methode, Tuschflecken auf das Papier zu setzen und davon ausgehend eine Bildkomposition zu schaffen; das vorliegende Werk kann als Beispiel an- gesehen werden. Paul Sandby wurde als der eigent- liche Begründer der englischen Aqua- rellkunst angesehen. Zwar stimmt das nicht ganz, doch war sein Einfluß auf Zeitgenossen und Schüler enorm. Sandby ist in dieser Ausstellung mit fünf Werken vertreten, wovon zwei mit Sicherheit eigenhändig, die anderen Zuschreibungen sind, wovon die Nr. 71 allerdings stark umstritten ist. Die beiden Landschaften mit Brücke jeden- falls illustrieren sehr deutlich, worauf es der englischen Aquarellkunst an- kommt: genaue Beobachtung, aber kei- Freischießen mit folgenden Besten statt: Hauptbeste, Ehrenbeste, Erstes und zwei- tes Ehrenbest, Schlecker und Würger. Reith: Preisranggln. Zu dem im Lan- deshauptschießstand stattgefundenen Ranggln hatte sich ein außerordentlich zahlreiches Publikum eingefunden. Als erste Sieger gingen die Brüder Egidius und Josef K o 1 d 1 von Reith bei Kitz- bühel hervor. Den 3. Preis erhielt Jo- hann Radinger von Alpbach, den 4. Jo- sef Mayer, Unterjäger des Innsbrucker Kaiserj ägerregiments. Das Ehrenbest bekam Johann W ö r g ö t t e r aus Fie-. berb runn. ne photographisch-geistlose Transponie- rung aufs Papier. Ebenfalls eine große Rolle in der Entwicklung dieser Kunst spielte William Gilpin, ein Geistlicher, der vor allem durch seine theoretischen Werke wirkte und in dieser Ausstellung durch eine hübsche Küstenlandschaft vertreten ist. Platzmangel verbietet, noch mehr ins Detail zu gehen. So möchte ich nur noch die reizende Mutter mit Kind des Sir Thomas Lawrence, der berühmten Porträ4tisten des Wiener Kongresses, die irische Flußiandschaft des J. C. Barrow sowie die große Parklandschaft mit Schloß des Nicholas Pocock er- wähnen, der eigentlich als Marine- maler arine maler bekannt ist. Die Ausstellung verdient es, mehr als einmal besucht zu werden und ich möchte vor allem der Jugend, die ja in künstlerischen Dingen oft aufge- schlossener ist, zu einem Besuch der- selben animieren. Der Eintritt ist frei! Professor Erich Klingler, Kitzbühel Die Ausstellung ist bis 8. September geöffnet. Sie findet zum Gedenken an Elsa W e 1 w e r t aus Anlaß des fünfzig- jährigen Bestandes des von ihr gegrün- deten Antiquitätengeschäftes in Kitz- bühel, Josef-Pirchl-Straße 4, statt. Besuchszeiten: wochentags von 10 bis 12.30 und 16 bis 19 Uhr; Sonntag 10 bis 13 Uhr. Versicherungsnummer bildet die künftige Grundlage für die ma- schinelle Anweisung von Arbeits- losen- und Karenzurlaubsgeld Seit geraumer Zeit erhalten nicht nur die Oesterreicher, sondern alle Arbeit- nehmer, die der Pflichtversicherung unterliegen, grünliche Kärtchen (6 mal 9 cm in Plastikhülle) mit Vor- und Zunamen und über dem Wort „Ver- sicherungsnummer" eine zehntellige Ziffer. Dies ist die Versicherungsnum- - Kirchdorf. Der Radfahrverein Kirch- dorf veranstaltet am 9. September 1900 einen Ausflug nach Fieberbrunn. Dort- selbst Empfang durch die Fieberbrunner Hüttenkapelle. 1907 Itter: Am 18. August 1907 fand nier die Fahnenweihe des neugegründeten „Andreas-Hofer-Schützenvereins" statt. 1908 In der Ausgabe vom 5. Jänner 1908 des „Kitzbüheler Bote", der anschei- nend schon mehrere Jahre nicht mehr nur an jedem 10. Tag des Monats, son- dern wöchentlich mit einer illu- strierten Beilage „Sonntagsblatt" er- schien, „beschwerte" sich die Redaktion über das Erscheinen einer zweiten Kitzbüheler Zeitung, und zwar des „Kitzbüheler Anzeiger" mit dem Er- Kitzbüheler Bezirkschronik 1899-1974 Jubiläum der Bezirkszeitungen „Kitzbüheler Bezirksbote" - „Kitzbüheler Nachrichten" - „Kitzbüheler Anzeiger"
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