Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. September 1974 Konzert für Kammerorchester und Solisten (Molltrübungen) in den langsamen Die Stadt Kitzbühel veranstaltet am Dienstag, dem 10. September 1974, um 20 Uhr, im Festsaal der Tiroler Han- delskammer in Kitzbühel, Hahnen- kammistraße, ein Konzert für Kammer- orchester und Solisten. Die Ausführen- den sind: Ein Ensemble des Mozarteumsorchesters Salzburg unter der Leitung seines 1. Konzert- meisters Josef S c h r ö c k s n a d e 1. Als Solisten wirken mit: Prof. Gilbert S c h u c h t er (Klavier), Dr. Kurt B 1 r s a c k (Klarinette) Vortragsfolge: WOLFGANG AMADEUS MOZART: Divertimento D-Dur, KV 136 Divertimento F-Dur, KV 138 Klavierkonzert Es-Dur, KV 271 Klarinettenkonzert A-Dur, KV. 622 Kartenvorverkauf in der Geschäfts- stelle des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel, Hinterstadt, Telefon 2155 und 22 72. Nach der mehr heroischen und virtuo- sen musikalischen Einleitung dieses Sommers durch das Varsanyi-Konzert wird die Jahreszeit abgeschlossen mit einem nur selten erreichbaren Höhe- punkt: 5 a 1 z b u r g ist in außerordent- licher Weise bei uns zu Gast: mit einem Ensemble seines berühmten Orchesters, das dein es verpflichtenden Namen des Genius bei trägt, unter der Leitung des ersten Kapellmeisters Professor Jo- seph Schröcksnadel, zu Gast der Salzburger Pianist Gilbert S c h u c h - t e r, Professor am Salzburger Mozar- teum, Solist unter Böhm, Jochum, Ka- rajan, Keiiberth, Krips, Paumgartner u. a., einer der bedeutendsten Pianisten Oesterreichs sowie der in Fachkreisen hochgeschätzte Klarinettenvirtuose Kurt B i r s a c k, gleichfalls aus Salz- burg. Und diese Glanzbesetzung spielt noch dazu ausschließlich Mozart, ein frisch importiertes Programm aus den soeben zu Ende gegangenen Salzbur- ger Festspielen. 1901 St. Johann: Weihe der neuen Schüt zenfahne am 1. September 1901, Eröff- nung der Schwimmschule und Einfüh- rung des elektrischen Lichtes. Kirchberg: Einweihung des Schul- hauses. Fieberbrunn: Ringkampf. Am Sonn- tag, 6. Jänner 1901, wurde beim Ham- merwirt ein interessanter Ringkampf (Ranggln) ausgetragen. Anton H a r a .s - s e r, Hammerwirt, und Stefan B u - c h er vulgo Sanhart Steff aus St. Ja- kob standen dem Fleischauer Johann W ö r g e t t e r gegenüber, welcher die Aufgabe hatte, den beiden eine volle Stunde Stand zu halten und konnten letztere immer abwechseln. Wörget- Wer je eine der Matineen im Mozar- teum erlebt hat, die Prof. Bernhard Paumgartner begründete und zu Welt- berühmtheit führte, weiß, daß in die- sen Matineen Mozart und die Stadt am unmittelbarsten Festspielhaftes gebä- ren und den Hörer, am hellen Vormit- tag, ohne abendlichein Glanz, mit inne- rem Leuchten entlassen. Wolfgang Amadeus Mozart Was kann über Mozart eigentlich noch gesagt werden? Selbst unter den größten Meistern der Musik nimmt er eine Sonderstellung ein. Leicht, licht, beflügelt und mühelos fließen die Töne, nur im Gefühlsausdruck zittert manch- mal Erregung. Auch der dramatische Fluß wird, so unglaublich das erschei- nen mag, mit den gleichen Mitteln der leichten und lichten Mühelosigkeit be- wirkt, aus demselben mozartischen Gestus hörbar gemacht. Die scheinbare Geringgewichtigkeit Mozarts ist in Wirklichkeit sein Götterflug. Von der seraphischen Erscheinung seiner Musik geht ein beseligendes Fluidum aus, sie führt auch aus zuweilen pessimisti- scher Grundstimmung zu beglückender Heiterkeit. Divertimento D-Dur, KV 136 Allegro - Andante - Presto Divertimento F-Dur, KV 138 Allegro - Andante - Presto Das Konzert beginnt mit dem Diver- timento in D-Dur, KV 136, dem sich das gleichgestimmte in F-Dur, KV 138, dachten Divertimenti des Sechzehn.- anschließt. Die als Streichquartette ge- dachten Divertimenti des Sechzehn- jährigen zeigen schon das unbegreif- liche Wunder seiner Musik: wenn den Hörer bei dem spontanen sinnlichen Klangreiz der ersten Töne des Allegro nicht schon Begeisterung erfaßt, ist nicht der Komponist schuld. Ein sol- cher Aufbruch der Fröhlichkeit, siol- ches Jubeln der Geigen ist ansteckend. Nachdenkliches und Jünglings- schwärmereien voll hinreißender Süße ter besiegte jedoch beide Gegner nach hartnäckigem Kampfe. Kitzbühel: Erzherzog Eugen tritt dem 1. Nordtiroler Trabrennverein als Gründer bei. Westendorf: Brand. Am 15. Jänner 1901 um 5 Uhr früh brach beim Koh- lerwirt Feuer aus und brannte vollstän- dig nieder. Besitzer Johann Georg E d e r. Für den Ort bestand große Ge- fahr. Waiciring: Explosion. Im Gasthof des Kaspar W a 1 t 1 ereignete sich durch Acetylengas ein schweres Explosions- unglück, wobei sieben Personen teils schwer verletzt wurden. Kirchberg: Gründung eines Ver- schönerungsvereins. Sätzen, munterer Kehraus im Presto der Schlußsätze. Konzert für Klavier und Orchester Es-Dur, KV 271 Allegro - Andante - Rondo (Presto) Schon reift Mozart am Leben und bringt eigene, auf das Ich bezogene Ge danken ein Novum seiner Zeit. Auch die Virtuosität des Soloinstrumentes ist nicht mehr Selbstzweck. So steht die- ses Werk den späteren großen Klavier- konzerten gleichgewichtig gegenüber. Wie reich sind die Einfälle, wie blü- hend, ja leidenschaftlich die Harmonik, die nachdrücklich Molltonarten zuge- neigt ist. Männliche und weibliche Wel- ten begegnen sich: für den Ausdruck von Kraft und Widerspruch sorgt das Orchester, das Klavier hat zu singen, zu beseligen oder zu klagen. Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur, KV 622. Allegro - Adagio - Rondo: (Allegro) Die Beliebtheit der Konzerte und Kammermusik mit Klarinette ist auf Wolfgang Amadeus Mozart zurückzu- führen, der in die Ausdrucksweise die- ses Instrumentes in einer Weise hinein- gehört hat, wie nur er mit seinem ge- nialen Klangsinn es vermochte. Zart schwellender Gesang, schmiegsame Be- weglichkeit e weglichkeit und innere Wärme erfüllen die Musik des Soloinstrumentes, das ein- deutig die Führung hat, während das Orchester einfühlig begleitet. Dieses erlesene Konzert ist das letzte in Mozarts Leben, nur Wochen vr sei- nem plötzlichen Hinscheiden kompo- niert. Nichts aber trübt die himmlische Eingebung, die vollendete Schönheit musikalischer Offenbarung. Das Ada- gio ist das Herzstück. Niemand, der dieses Instrument zum ersten Ma--e Mo- zart spielen gehört hat, wird es je ver- gessen können und darf sich freuen auf eine nächste Begegnung mit diesem bei Mozart selbst (Kiarinettenquintett) oder anderen Meistern seitdem (Brahms, Weber, Debussy). H. Oe. St. Johann: Petriheil. Der Fischer Josef S e i b 1 hat innerhalb von 14 Jahren 33 Fischottern gefangen, wor- unter sich mehrere sehr schöne xem- plare befanden. Kitzbühel. In der Zeit vom 27. Juli bis 7. August 1901 war hier das II. Ti- roler Kaiserjägerregiment einquartiert. Erzherzog E u g e n weilte im Gasthof Tief enbrunner. Er besuchte auch die vom letzten Hochwasser (22. Ju.i) ge- schädigten Oertlichkeiten. Nächs: dem Schloß Itter an einem steilen Straßen- stück ist der Wagen des Erzherzogs abgestürzt, doch hatte derselbe kurz vorher den Wagen verlassen. Westendorf. Anläßlich der Enthül- lung des Kaiserin-Elisabeth-Denkmals am 15. Juli 1901 in Salzburg llonnte
< Page 5 | Page 7 >
< Page 5 | Page 7 >